Neues Gesetz über Hundehaltung in Dtl?

  • Hallo alle zusammen,


    ich hab seit längerem so ein Hirngespinst und möchte euch fragen, was ihr davon haltet bzw. was ihr verbessern würdet. Seid aber bitte ehrlich und denkt erst darüber nach bevor ihr eine unüberlegte Antwort schreibt, da mir dieses Thema sehr wichtig ist.


    Da es immer wieder zum Aussetzen von Hunden und Missverständnissen zw. Hund und Halter kommt, habe ich mir überlegt, dass jeder Mensch der im Begriff ist sich einen Hund zu holen (vllt auch die die schon einen Hund haben) erst einen "Test" ablegen muss. Das dient dazu, das der zukünftige Hundehalter erst ausreichend darüber nachdenken soll ob er einem Hund auch gewachsen ist. Dieser Test soll außerdem dazu dienen, dass der Mensch weiß, was er sich überhaupt ins Haus holt!


    Der Test sollte folgenden Inhalt haben:



    Erforderliches Wissen über die Rasse des Hundes:


    Rassetypische Verhaltensbesonderheiten


    z.B.:


    Terrier treten tendenziell forsch auf und zeigen eine besondere Passion für die zielgerichtete Jagd auf Maus, Ratte, Nerz o. andere Kleinbeute.


    Retriever gelten als sozial freundliche Hunde, greifen jeden Pantoffel auf und apportieren ihn oft und gerne.


    Schlittenhunde gelten tendenziell ebenfalls als sozial freundliche Hunde und Marathondistanzen als schnellste Säugetiere der Welt. Ziehen oft und gerne.


    Windhunde gelten als eher reserviert und zu unrecht als arrogant oder gar dumm. Windhunde sind Hetzhunde die früher für die Jagd eingesetzt wurden.


    Wach- und Schutzhunde gelten tendenziell als territorial und verteidigen unsere Hausstände und Gärten mitunter "leicht" übertrieben.


    Hütehunde gelten als etwas sensibel und geräuschempfindlich. Sie zeigen eine große Vorliebe alles (inkl. Menschen) zu hüten, was ihnen vor die Augen kommt.


    Herdenschutzhunde gelten tendenziell als misstrauisch, die nach der Sozialisation auf Nutzvieh Schafe, Ziegen oder Rinder bewachen, statt sie zu fressen.


    Natürlich bleibt die genetische Vielfalt von Merkmalen selbst bei den modernen Hunderassen nie gleich, doch diese Grundlagen sind wissenswert. Natürlich ist jeder Hund ein Individuum und die Erziehung spielt eine sehr große Rolle, trotzdem ist es wichtig die rassetypischen Verhaltensbesonderheiten zu kennen.




    Welche rassespezifische Krankheiten können auftreten/treten i. d. R. auf


    Habe ich genug Geld um meinem Hund Operationen zu ermöglichen?


    Bin ich stark genug um das mit meinem Hund durchzustehen?


    Aber diese Fragen sind eher allgemein zu halten, da Krankheiten und Verletzungen bei jedem Hund auftreten können.


    Allgemeines Wissen über den Haushund:


    Grundwissen


      Der Hund ist kein Spielzeug
      Der Hund ist ein Lebewesen und fühlt genauso, wenn nicht sogar noch intensiver als der Mensch.
      Eine artgerechte Haltung.
      Bei Problemen mit dem Hund eine kompetente Hundeschule aufsuchen (Hundetrainer).
      Humor, Verständnis und einen gewissen Grad von Durchsetzungsvermögen mitbringen.




    Außerdem:


    Ausreichende Kenntnis über

      Aktive Demut
      Passive Demut
      Imponierverhalten
      Aktives Drohen
      Passives Drohen
      Kommentkampf
      Ernstkampf
      Paarungsverhalten
      Spielverhalten
      Flegelalter



    Natürlich kann man über Mischlingshunde nicht unbedingt einen "Test" machen was die Rasse anbelangt, doch die Grundlagen des Allgemeinen Wissens über den Haushund sollten "getestet" werden.


    Diese Idee scheint vielleicht unmöglich durchzusetzen, doch so würden sich die Menschen zweimal überlegen ob sie sich ein Haustier anschaffen/Hund anschaffen bzw. länger darüber nachdenken, denn die Bearbeitungszeit solcher Tests bzw. das Durchführen dauert garantiert c.a. 4 Wochen (Vorbereitungszeit & Test inbegriffen).


    So käme es garantiert nicht mehr so oft vor, dass sich Familien zum Beispiel zu Weihnachten unüberlegt einen Hund anschaffen und dann wenn sie in Urlaub fahren oder nicht mit ihm zurecht kommen den armen Hund einfach aussetzen.
    Nebenbei wären auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Irgendjemand muss die Hundeführerscheine ausstellen bzw. die zukünftigen/bereits Hundehalter testen.
    Plus Kontrolleure die Halter kontrollieren ob sie diesen Test gemacht haben.



    Folgen einer Zuwiderhandlung:


    Der Hund wird abgenommen (aber werden Tierheime überfüllter sein dennje? Eventuell mehr Tierheime?!).


    Bekommen Hund erst wieder wenn Führerschein gemacht.


    Eine hohe Geldstrafe


    Kosten des Hundeführerscheins:


    Da bin ich mir nicht so sicher. Der Test soll keine "Abzocke" sein, sondern nur bewirken, dass die Menschen sich mehr Gedanken machen bevor sie sich einen Hund anschaffen.
    € 100,00 +/- sind in Ordnung denke ich.


    Klar muss diese Idee noch ausgereift werden deshalb bin ich dankbar für jede Kritik, Anregung und für jede Idee.


    Wie das alles durchzusetzen sein soll, weiß ich noch nicht. Ich möchte erstmal wissen, was ihr von der Grundidee haltet.


    bye


    PuppyDogg

  • Hoffentlich habe ich es nicht überlesen, aber was mir noch ein Anliegen wäre, ist das Thema Zucht/Vermehrung.


    Die Leute müßten speziell in diesem Bereich mehr aufgeklärt werden. Auch hier sollte es Auflagen geben, auch wenn es sich um einen Mix handelt.


    Außerdem würde ich jedem neuen HH einen Hunde-Knigge in die Hand drücken.


    Vielleicht würde dann das Alltags-Leben etwas leichter ablaufen und solche Sätze wie "Das hab ich ja noch nie gehört" würden endlich verschwinden :gott:

  • Du hast das Wort KONSEQUENZ vergessen. Meines Erachtens nach das aller wichtigste Wort bei der Erziehung überhaupt!


    Ich denke deine Idee hätte Vor- und Nachteile, aber die Durchführung halte ich für unmöglich. Dann müsste man für jedes Tier einen Test machen lassen. Jeder Idiot kann sich giftige Schlangen holen oder wieviele Kids bekommen Kaninchen geschenkt die dann 3 Monate später wieder weg müssen.

  • [

  • Wow!! Danke Leute!! Mit soviel Interesse hätte ich gar nicht gerechnet! Ihr seid wirklich cool (ganz anders als in so manch andren foren...). lol


    Das mit der Zucht/Vermehrung ist eine sehr gute Idee Lakasha.


    Ja man müsste es eigentlich echt auf jedes Haustier ausweiten..du hast schon recht Bobtail-Bär..aber erstmal klein anfangen denke ich. Weiß net.


    Danke Goethe für deine umfangreiche Stellungnahme! Echt danke!!


    Hmm ich dachte auch erst an einen Hundeführerschein, aber da es schon einen Führerschein gibt, dachte ich eher an einen sog. Sachkundenachweis oder wie man die dinger nennt :p . Also irgendwas...irgendein test VOR dem Kauf. Ich weiß nicht ob es sinnvoll wäre, für "schon-Hundehalter".


    Die Sites die du mir geschickt hast Goethe sind cool danke.

  • Ich würde bei den Krankheiten noch dazuschreiben, dass solche Operationen auch mal mehrere tausend euro kosten können und dass auch regelmäßig geimpft bzw entwurmt werden sollte und so auch nochmal regelmäßig Kosten entstehen.
    Bei den rassen kannst du ja noch schreiben:


    Mischlinge: sind nicht unbedingt gesünder als Rassehunde, sind aber genauso klug und treu, wie mancher Rassehund ;)


    Vielleicht auch noch etwas zum Alleinbleiben der Tiere. Denn immer öfter (hab zumindest ich das Gefühl) holen sich die Leute einen Hund ins Haus und wundern sich dann warum er nach drei Tagen nicht 8 Stunden alleinbleiben kann, im schlimmsten fall ist es ein Welpe...


    Wie genau hast du dir das denn vorgestellt, wie du das durchsetzen willst?

  • Hallo zusammen,


    habe mit interresse die Antworten hier gelesen und muß mich den vielen
    Meinungen anschließen.
    Möchte aber auch zu Bedenken geben das vieles was von Vater Staat
    verordnet wird mal ebend so diktiert wird.
    Möchte als Beispiel die ausgewiesen Hundeauslauflächen in den Städten
    anmerken da diese sehr oft an viel befahrenen Straßen liegen.
    Mit der Hundesteuer wäre es möglich auch Einzäunungen zu machen
    oder andere Flächen zu verfügung zu stellen.
    Wird aber nicht gemacht.
    Habe den Test für Ersthundehalter beim Tierarzt gemacht für 20 Euro.
    Beim Ordnungsamt kostete er 60 Euro.
    Wie kommen die Unterschiede zustande und was wird mit dem Geld getan?


    Eine vernünftige Regelung wird es wohl nicht geben.
    Es sollte aber für jeden Tierhalter selbstverständlich sein sich vorher
    zu informieren und bei Problemen auch Hilfe zu suchen, bzw. anzunehmen.


    Liebe Grüße bono essen.

  • Guten Morgen!


    Dein Engagement in allen Ehren, aber wie willst du das realisieren? Wer soll
    die Tests durchführen und das "System" überwachen?


    Die Städte und Gemeinden haben jetzt schon nicht genug Geld, um sich um
    wichtigere Dinge zu kümmern! Wir haben es gerade erst wieder erfahren müssen.
    (Paßt aber nicht zum Thema.)


    Und deine Idee mit noch mehr Tierheimen wird sich auch nicht durchsetzen.
    Das kostet Unmengen!


    Die bestehenden TH werden aus allen Nähten platzen und es werden dann
    früher oder später Zustände herrschen wie in den südeuropäischen TH. Ist
    das dein Ziel?


    Dann fände ich es persönlich viel wichtiger, wenn der Staat sich mal mehr
    um unsere Kinder kümmern würde! JEDER darf so viel Kinder in die Welt
    setzen, wie er will und wenn wieder mal ein Kind mißhandelt, gequält oder
    gar tot aus einer Wohnung geholt wird, dann ist die Empörung groß, aber
    leider zu spät!


    Das halte ich von dieser Idee.

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