studenten und andere tierheim - problemfälle

  • Hallo,


    ich habe ca. 5 Jahre im regionalen Tierschutzverein mitgewirkt, bin mit Hunden gassi gegangen, habe Vorkontrollen gemacht und bei der Vermittlung mitgeholfen.


    Meine Erfahrung in DIESEM speziellen Tierheim war, dass dort leider nur profilneurotische Leute am Werk waren, die weder im Job, noch in der Familie oder Gesellschaft etwas zu sagen hatten und sich über die Tiere profilieren wollten, denn DA, in diesem Verein, hatten sie was zu sagen. Waren durch Scheinheiligkeit, Lügen und Intrigen an Posten und Ämter gelangt und hatten "Einfluss" - leider nicht immer guten!


    So kam es, dass absolut fähige, hundeerfahrene leute abgewiesen wurden, nur weil sie, wie Du, Themenstarterin, vielleicht noch jung waren oder sich aus Modeerscheinung eine Glaze haben rasieren lassen.
    dabei zählt doch der Mensch hinter der Fassade, wie er mit dem Tier umgeht und noch vor dem ... wie das Tier, in den meisten Fällen, die ich begleitten durfte, wie der Hund mit den Menschen klar kommt.


    Nur weil irgendwelchen dämlichen "ich - hab - hier - was - zu - sagen - Leuten" die Nase eines Interessenten nicht gepasst hat, bekam er oder sie aus fadenscheinigen Gründen das Tier nicht.
    Ja da wurden sogar Krankheiten erlogen (epilept.Anfälle) nur um die Interessenten zu vergraulen ...


    Ich weiss, es gibt auch andere Orgas, wo die "richtigen" Leute auf gewissen Ämtern sitzen, die das herz am rechten Fleck haben und vor allem auch Sachverstand haben!


    Leider kann ich von meinem regionalem Verein, nur negatives berichten.


    Ende vom Lied meiner Aktivität in dem Verein .... ich habe mich so dermassen darüber aufgeregt und mich mit den Zuständigen angelegt, dass ich Hausverbot im Tierheim habe und aus dem Verein ausgeschlossen wurde ...


    LG
    Kerstin

  • Es gab Fälle, da hab ich den Leuten vom Hund generell (zu dem Zeitpunkt) abgeraten, oder von dem ausgesuchten Hund - das wichtigste Kriterium ist eh, ob der Hund in die Lebenssituation paßt.


    Absolutes NoGo gabs selten, aber es kam vor:


    Nicht selten sind Fälle des AnimalHording. Ich hatte Bewerber, die bereits 4,5 Hunde hatten und noch mehr wollten - aber nur, um mehr zu haben.


    Ein älteres Ehepaar, gesundheitlich eingeschränkt und mit bereits ca. 20-25 Katzen in einer Stadtwohnung - sollte ein Riesenschnauzer werden.


    Wirklich katastrophale Wohnverhältnisse in einem kinderreichen Haushalt - der Dobermann wäre halt schick gewesen.


    Auch der Klassiker: Zweithund, weil man mit dem ersten nicht klarkommt - die beschäftigen sich dann ja miteinander.


    Wenn jemand ganztags arbeitet, sagen wir von 8.00-17.00 Uhr und keine Möglichkeit hat (oder will), den Hund anders unterzubringen, einen Sitter zu nehmen, dann würde ich ablehnen.


    Wo ich mich sehr schwer mit tun würde, wäre eine Vermittlung ins Stadtzentrum. Für mich kein Lebensraum für Hunde ! Aber auch da gibts Ausnahmen.


    Finanzielle Probleme, aussichtslose Verschuldungen, ... ein Hund kostet nunmal. Ist aber ein heißes Thema und nicht pauschal zu klären. Je nachdem kann man auch eine finanzierte Pflegestelle draus machen, wenn sonst alles stimmt.


    Finde ich den vorhandenen Hund in erbärmlichen Verhältnissen vor ... dann gibts auch keinen zweiten (eher einen Hinweis ans KVA). Auch bei Verdacht auf Vermehrer ...


    .....


    Es gibt aber auch Fälle, da packt man diverse Auflagen mit in den Vertrag, kontrolliert nach, bleibt in Kontakt oder steht hilfreich zur Seite. Jeder Fall ist anders und wenn ich eins gelernt habe in den Jahren, dann nicht voreingenommen zu sein !


    Gruß, staffy

  • Vielen Dank für die umfassende Antwort. Das sind alles nachvollziehbare Gründe für mich.



    ...Wobei, ein Grund für uns, einen Zweithund - Lotte - zu nehmen war, das wir gehofft haben, das sie Trudi hilft ihre Ängste zu überwinden... :ops:

  • Zitat

    ...Wobei, ein Grund für uns, einen Zweithund - Lotte - zu nehmen war, das wir gehofft haben, das sie Trudi hilft ihre Ängste zu überwinden...


    Wenn aber doch erkennbar ist, daß der Ersthund Vertrauen zu euch hat, gut erzogen ist, ihr die Situation durchdacht habt, dann ist das doch eher positiv !! Für mich eher ein Grund FÜR den Zweiten.


    Ich hatte z.B. eine Familie, die Frau war mit Kinderwagen unterwegs, Hundi nicht leinenführig und mit anderen Hunden spielen war nicht, weil Hundi (DSH) zu grob war. Daher dachte man, ein eigener Zweithund und das Problem der Unausgelastetheit des Ersten hat sich erledigt. Kleine Wohnung, nicht eingezäunter, winziger Garten ...


    Ich finds immer wieder spannend, auf was für Menschen man trifft. Vollkommen unterschiedlich und mit den ausgefallensten Berufen.


    Gruß, staffy

  • Also meine Mama hat zwei TH geleitet.
    Die Kriterien decken sich mit denen von Staffy, es kommt schlußendlich darauf an, ob dieser Mensch, dem gewünschten Hund das Leben bieten kann was dieser Hund braucht. Dann kann man über alles, wie Alter, finanzielles usw. reden und gucken was machbar ist.


    Mein Hund ist nicht aus dem TH, ich weiß nicht ob ich einen bekommen hätte, hier in Innsbruck. Ich denke aber schon. Ich lebe mitten in der Stadt, mit 2 Kindern, einer Katze und eben dem Hund, auf ca. 55qm im Wohnblock. Grünflächen und Berge sind zu Fuss rasch erreichbar. Ich kann den Hund fast immer mit mir mitnehmen.


    Aber nach dem was ich hier so in anderen Threads auch gelesen habe, bin ich mir gar nicht so sicher ob ein TH mir einen Hund geben würde...


    Ich kann mir das so gar nicht vorstellen, "zu teures Auto, zu gute Klamotten..." - ist ja hammerhart, und die Sache mit dem "Ossi" auch :shocked: .
    Da frag ich mich schon wie das TH Personal mancherorts unterwegs ist :shocked: .


    lg Susanne

  • Ich habe da ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht.


    Erster Fall - mein eigener Hund aus Jugendzeiten:
    6 köpfige Familie, beide Eltern ganztags berufstätig, Haus mit Garten - da wurde nicht mit der Wimper gezuckt, die haben uns den Hund sofort ausgehändigt. Da wurde nichts hinterfragt, auch nicht unsere nicht vorhandene Hundeerfahrung.
    Und anfangs waren wir ehrlich gesagt völlig überfordert mit unserem Hund. :???:


    Zweiter Fall - meine Tante:
    Alleinstehend, voll berufstätig (allerdings wäre immer jemand für den Hund da gewesen!), finanziell abgesichert, aber wenig Hundeerfahrung...wir haben sämtliche Tierheime der Umgebung abgeklappert, keiner wollte ihr einen Hund geben. Sie hätte auch gern ein älteres Tier genommen und wollte unbedingt einen Tierheimhund - keine Chance.


    Das Ende vom Lied? Es wurde ein Welpe vom Vermehrer. :motz:
    Naja, dem Hund geht es heute bestens, er besucht die Hundeschule, hat ein Haus mit Garten, wird verwöhnt von vorn bis hinten und geht täglich seine großen Runden.


    Das alles hätte sie einem älteren Tierheimhund ermöglichen können, wenn man ihr einen gegeben hätte...!
    :???:

  • Das kenne ich auch, wobei ich nur negative Erfahrungen habe.
    Ein befreundetes Paar wollte gerne einen kleinen Hund für die Wohnung. Die ist nicht groß, liegt im 2 Stock, aber man kann den Hund ja tragen. Sie studiert, er arbeitet, Hund wäre nie länger als mal 2 Stunden allein. Sie haben auch alles gut durchdacht und auch die Ausgaben errechnet. da er nen sehr guten Job hat, wäre/ist das kein Problem.
    Die beiden wurden im TH abgelehnt, weil sie ja Studentin ist und somit kein geregeltes Leben führt. Die beiden haben sich jetzt einen Hund (keinen Welpen) beim Züchter geholt.


    Gleiches TH. Ich war auf der Suche nach einem neuen Gefährten für mein Meerschweinchen. Tja, Zettel ausgefüllt und dann wurde mir ohne irgendwas das Meeri in die Hand gedrückt und ich konnte wider gehen. :irre:


    Eine andere Freundin wollte sich gerne eine Katze aus dem TH holen, war auch alles geplant, gerne eine ältere unverträgliche. Es gibt ja genug Katzen, die nur allein gehalten werden könnten, laut Mietvertrag darf sie eben nur eine halten. Pech gehabt, dem TH war zum einem die Wohnung zu klein ( :hust: 80qm, Singlehaushalt?!), dann wäre die Katze zu viel allein (ok, eventuell mal 3 Stunden am abend, ansonstnen arbeitet sie von zuhause) es war ja kein Garten vorhanden und sowieso müssen Katzen immer zu zweit gehalten werden.
    Wir haben expliziet nach einer Einzelkatze gefragt (das es sowas gibt, weiß ich aus eigener Erfahrung). Nein, keine Katze wird einzeln abgegeben. Als allerdings ihre Mutter ne Woche später da war, die ja sozusagen Familie hat, war es kein Problem EINE Katze zu bekommen. Obwohl dort weniger Platz und Zeit zu verfügung waren.

  • Ich hatte das gleich mit dem TH hier. Ich, 25, zwei Kinder, in Elternzeit und noch mindestens bis April 2011 ganztags zu Hause. Mein Freund, Berufstätig, fester Job, nebenbei Selbstständig. Wir zahlen keine Miete und haben somit genug Geld zur Verfügung.


    Riesen Wohnung. Haus direkt am Waldrand, riesen Garten.


    Ich hab Keine Zeit für einen Hund. Außerdem haben Hunde jagdtrieb, und da ist es ganz schlecht am Wald zu wohnen.


    Außerdem haben sie keine Familienfreundlichen Hunde. Ich soll hal in ein paar Jahren wieder kommen.


    Nunja, nun hab ich meine aus einem Unfallwurf erhalten. Wenn das Tierheim seine Tiere nicht loswerden will, kann ich nicht helfen. Aber die erfahrung haben schon viele gemacht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!