Ich kann ihn nicht aufgeben ! Ich brauche Hilfe !

  • Ich habe einen Tierheimhund und ich habe monatelang gegen starke Verlustängst gekämpft. Aber mittlerweile bleibt Madam tagsüber bis zu 4 Stunden (das ist Obergrenze danach bellt sie zwar nicht aber es ist Stress) und abends sogar noch länger alleine.


    Ich habe das auch ganz arg mühsam aufbauen müssen. Mir hat allerdings sehr geholfen, dass Lena im Auto relativ problemlos alleine blieb. Kann er das denn? Dann könntest du ihn immer zum Einkaufen oder für kurze Strecken mitnehmen, wodurch er lernt, alleine zu sein und dass Frauchen immer wieder kommt. Damit könnte man das alleine bleiben an sich üben, ohne die Stressituation Wohnung zu haben.


    Mit der Wohnung müsste man anfangen, bestehende Fehlverknüpfungen zu lösen. Also z.B. beide vor die Türe, du bleibst aber an der Wohnungstüre stehen und dein Mann haut die Haustüre zu - in dem Moment kommst du rein in die Wohnung. Damit der Hund lernt: Haustüre zu ist nicht böse. Wird klar, was ich meine?

  • also wenn ihr prinzipiell die zeit und finanziell auch die möglichkeit habt, könnt ihr ja mal mit einem befreundeten hund (der alleine bleibt, natürlich) mal die probe machen, wie emil sich verhält. gibt hunde die sind dann sofort beruhigt, siehe auch tamee. eine freundin hatte das problem mit ihrer tierschutzhündin auch, die hat zwar nich gebellt, aber die wohnung zerlegt im wahrsten sinne des wortes. zimmerkennel-kaputt, bett-zerstört, türzargen-zernagt und zur krönung die heizungsregler abgerissen(hochsommer und heizung heizt auf 30 grad, juhu). kaum war zweithund da alles kein problem mehr...
    allerdings ist er auch grad in einem heiklen alter. hab auch schon öfter von hunden gehört, wo nicht mal aus'n raum gehen ging und die mit ca 1 - 1 1/2 jahren plötzlich ohne probleme allein blieben.


    viel glück

  • Nach dem dein Hund ein Barbet ist, dürfte das ja nicht so schwierig sien einen Sitter oder gar eine "Ersatzfamilie" zu finden *die haben ja den Herzig-Bonus* .


    Vielleicht gibt es in eurer Nähe Leute, die einen Hund haben und denen es nichts ausmachen würde stundenweise auch deinen Hund dazuzunehmen (ich würds tun :roll: ). Oder eben Pensionisten, die Hunde gerne haben, aber selber keinen mehr haben wollen. Es kommt halt auch auf deinen Hund an. Ist er abgesehen von dem Alleinesein-Problem halbwegs "pflegeleicht"? Stubenrein und benimmt sich halbwegs gesittet in der Wohnung? Dann sollte das doch nicht so schwierig sein!


    Daika hat null Trennungsangst, vergreift sich aber mit Begeisterung an Verbotenem, wenn wir nicht da sind. Sachen zerkauen, Handcreme auffressen, Rumflasche aufbeissen :irre: . Total dämliche Aktionen und teilweise auch gefährlich (wegen der Glassplitter zB) .


    Sie kam also zur Arbeit mit und war nie länger als ein paar Minuten bis halbe Stunde alleine (Mistkübel raustragen, zur Apotheke gehen,...). Ab 7 Monaten konnten wir sie dann auch mal 2-3 Stunden alleine lassen. Aber auch da hat sie sich noch regelmässig irgendwas geholt.


    Zweithund (eigentlich Dritthund, also ein Hundekollege der sich gerne mit ihr abgibt) hat nix geholfen, das ist ihr komplett egal.


    Wir habe aber das Glück, dass sie 1A mit Box+Kong auskommt. Damit kann ich sie auch mal 3-4 Stunden alleine lassen.


    Ich vermeide im Moment einfach sie überhaupt ohne Aufsicht zu lassen, sie bleibt im Moment ein paar mal pro Woche ein paar Stunden alleine. Ich merke jetzt auch, wie es einfach mit dem Alter besser wird. Sie bleibt jetzt mit einem guten Jahr einfach besser und ruhiger alleine als mit 7 Monaten.


    Ich weiss nicht ob dir das was hilft (hab ja nicht ganz das gleiche Problem wie du), aber vielleicht regelt sich das bei deinem Hund ja auch zum Teil mit dem Alter.

  • Hätte da auch noch einen Tipp (hatte mal genau das gleiche Problem!!!): Wenn dein Hund ein notorischer Hinterherläufer ist (in der wohnung). Als erstes: Denk dir ein Zeichen aus, dass dem Hund signalisiert "Jetzt bekommst du keine Beachtung" (beispielsweise Halsband abnehmen). Dann den Hund einfach konsequent ignorieren, d.h. auch keine Befehle wie "auf deinen Platz". Vielleicht immer erstmal für ein paar Minuten bis zu einer Stunde pro Tag.


    Steigerung: Zeichen geben, komplett ignorieren und dann wie eine Verrückte in der Wohnung umherwandern, aber immer die Türe hinter dir schließen sodass der Hund dir nicht folgen kann. Küche, Bad, Schlafzimmer und Arbeitszimmer. Immer und immer wieder. Solange bis die Frustration überweicht zu Langeweile/Desinteresse (Achtung dies kann wirklich eine Stunde und länger dauern) und dein Hund sich lockert und entspannt (und idealerweise sich der Hund auf seinen Platz legt). Danach natürlich immer noch ein bisschen weiter durch die wohnung laufen und das jeden tag (ggf. auch mehrfach) üben


    Steigerung: Jetzt zusätzlich zu diesen Räumen auch noch das Verlassen der Wohnung mit einbeziehen. Wieder solange bis dein Hund sich davon nicht mehr beeindrucken lässt und enstpannt.


    Nächste Steigerung: Haustür mit einbeziehen. Auch wenn er sofort anfangen sollte zu kläffen, solange hin und her laufen (aber auch immer wieder in die anderen Räume) bis er wieder entspannt


    Voraussetzung ist natürlich, dass der Hund auch während deiner Anwesenheit Zeiten hat in denen er für dich "Luft" ist.


    Sorry, ganz schön lang geworden

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