Dieses stundenlange Deckenkauen kenne ich vom Hund meiner Eltern. Dieser wurde mit der Flasche aufgezogen, weil man ihn und seine Geschwister im Wald kurz nach der Geburt weggeworfen hatte.
Prinz - so hiess er, war ein sehr schwieriger Hund mit einer sehr niedrigen Aggressionsschwelle. Die Reizbarkeit kompensierte er mit Lecken und eben dadurch, dass er sich in Gegenstände verbiss (Decke).
Er war ein sehr unsicherer Hund - aber in all den Jahren hatte er bis auf mich (leider kam ich ihm einmal zu nahe, er lag unter dem Tisch und ich hatte es nicht bemerkt) sonst keinen weiteren Menschen gebissen. Die damalige Trainerin klassifizierte ihn als Angstbeisser, eine "Therapie" schlug fehl. Aber meine Eltern konnten gut mit ihm umgehen.
Leider vertrug sich ihr Hund nicht mit meinen, so blieb er eben Einzelhund mit eigenem Revier.
Ich würde dringend einen wirklich guten Hundetrainer/Therapeuten aufsuchen und im Einzeltraining die Defizite sowie Verhaltensauffälligkeiten abklären und entsprechend gegensteuern. Ein Dobermann, der bereits durch so viele Hände gegangen ist und wohl viele negative Erfahrungen machen musste, ist kein Hund für Anfänger.