dobermann schnappt erneut zu

  • Dieses stundenlange Deckenkauen kenne ich vom Hund meiner Eltern. Dieser wurde mit der Flasche aufgezogen, weil man ihn und seine Geschwister im Wald kurz nach der Geburt weggeworfen hatte.


    Prinz - so hiess er, war ein sehr schwieriger Hund mit einer sehr niedrigen Aggressionsschwelle. Die Reizbarkeit kompensierte er mit Lecken und eben dadurch, dass er sich in Gegenstände verbiss (Decke).


    Er war ein sehr unsicherer Hund - aber in all den Jahren hatte er bis auf mich (leider kam ich ihm einmal zu nahe, er lag unter dem Tisch und ich hatte es nicht bemerkt) sonst keinen weiteren Menschen gebissen. Die damalige Trainerin klassifizierte ihn als Angstbeisser, eine "Therapie" schlug fehl. Aber meine Eltern konnten gut mit ihm umgehen.


    Leider vertrug sich ihr Hund nicht mit meinen, so blieb er eben Einzelhund mit eigenem Revier.


    Ich würde dringend einen wirklich guten Hundetrainer/Therapeuten aufsuchen und im Einzeltraining die Defizite sowie Verhaltensauffälligkeiten abklären und entsprechend gegensteuern. Ein Dobermann, der bereits durch so viele Hände gegangen ist und wohl viele negative Erfahrungen machen musste, ist kein Hund für Anfänger.

  • Zitat

    es wurde vor ca 6 wochen eingebrochen ( im geschäft ) und daraufhin suchten wir wieder einen dobermann. der hund soll im geschäft bleiben, ist aber seit er bei uns ist bei uns im haus zur angewöhnung.


    Auch das noch - er kommt also jetzt "vorübergehend" ins Haus und bleibt später nur im Geschäft? Und noch nichtmal Gassigänge, keine Beschäftigung. Armes Tier :shocked: .

  • Hmm, viele haben Dir ja eh schon zu einem dringenden Besuch bei einem Hundetrainer geraten!


    Was ich aber mal noch anmerken möchte...Ihr habt jetzt den Hund seit 5 Wochen, er kommt aus dem Ausland und er ist erwachsen.


    Was ich damit meine ist: Der Hund ist erwachsen und lässt sich nicht einfach so von einer ihm unvertrauten Person herum kommandieren.


    Vertrauen muss langsam aufgebaut werden!!!


    Du weißt sicher nicht, was ihm in der Vergangenheit alles zugestoßen ist.


    Dobis sind sehr auf ihre Halter bezogen, ihr müsst unbedingt mit dem Gassi gehen, 1. baut es die Bindung auf und 2. der Hund gehört ausgelastet!!


    Du kannst keinen Dobermann (okay in meinen Augen keinen Hund) einfach so als Alarmanlage in einem Betrieb unterstellen!


    Dobis sind sensibel, die brauchen den Kontakt zu ihren Menschen, sonst kippen die um (Charaktertechnisch) und schon gar nicht bei einem Hund bei dem das Durchgemachte ungewiss ist.


    Bitte überlegt Euch das nochmal und kauft Euch eine Alarmanlage und kümmert Euch um ihn.

  • der vorbesitzer hatte den hund in einer werkstatt und nahm ihn nur bei extremer kälte mit nach haus in seine 3 zimmerwohnung. durch unseren job sind wir zwischen 12 und 14 stunden im geschäft. der hund bekommt auslauf, gassi, zuwendung von allen. ich bin mir nicht sicher ob man ihn ein armes tier nennen sollte.....wir versuchen dem hund ein besseres leben zu ermöglichen als eine kalte werkstatt und 3 zimmerwohnung...

  • Na toll.
    Da wird die Arbeit mit dem TIer ja noch aufwendiger, als bisher angenommen.


    Der HUnd kennt es wahrscheinlich gar nicht anders, als für sich selber zu entscheiden!
    Auch, wenn ihr die Absicht mit euch herumtragt, dass das Tierchen eh mal als Wachhund fungieren soll, muß er lernen, dass es mind. 1 Bezugsperson gibt, auf die er sich verlassen kann.
    Training. Training. TRaining.
    Mit einem ausgebildeten Trainer.


    Als armen HUnd würde ich ihn derzeit noch nicht bezeichnen.
    Aber als einen, der dringend fachmännische HIlfe benötigt.


    Ich sehe sonst schwarz, dass ihr euch in absehbarer Zeit noch frei auf eurem eigenen Gelände bewegen könnt!

  • ach alberta,
    ich bin ganz sprachlos. ihr holt euch einen erwachsenen dobi, kommt nicht mit ihm klar, habt angst vor ihm und wollt ihn allein im geschäft lassen? (nur mal grob überschlagen) was glaubt ihr, wann er euch nicht mehr ins geschäft läßt? eines tages stellt er euch an die wand, wenn ihr euch nicht anders verhaltet, das wette ich :D


    ich will ja nicht meckern, steht mir auch gar nicht zu. aber ein dobi ist kein hund, der allein als bewacher taugt. dafür sind sicher andere rassen viel besser geeignet. ein dobi ist sehr auf seinen menschen fixiert.


    wenn man 14 std. arbeitet, braucht man keinen hund, sondern eine alarmanlage. sorry. mir tut der arme hund leid, nicht nur, weil er bei euch so ein leben zu erwarten hat, sondern auch, weil er wohl schon einiges in seinem kurzen leben erlebt hat, was sicher nicht gut für seine entwicklung war. er wird am ende die zeche zahlen.


    wenn ihr keine zeit für einen trainer und die richtige auslastung des hundes habt, trennt euch lieber von ihm, bevor erst was passiert.


    ihr wißt schon, dass der hund, wenn er allein im laden ist, keinen einbrecher stellen und angreifen darf? nur mal so......... da bekommt ihr eine menge ärger.


    traurige grüße marion

  • oh mensch.....also ich habe ebenfalls einmal "nur" einen dobi/schäferhundmix gehabt,der auch vorher einfach als alarmanalge "eingestellt" war,dann wohl der besitzer verstarb,er ins tierheim kam und dann wieder zu neuen besitzern,die ihn dann aber wohl wg zeitmangel abgeben wollten...mir wurde er als "superlieber" hund dargestellt...naja im endeffekt stellte sich dann heraus das der hund sprichwörtlich gesagt eine "meise" hatte,da er wohl des ewige allein sein,nie wirklich rauskommen und sich nur langweilen nicht verkraftet hat...fazit,ich hatte einen hund,der aufs schlimmste anstrengend war (ständiges kläffen,mich beissen,immer wieder streit mit den beiden andern rüden anfangen usw)...und ich in letzten endes an eine freundin gegeben habe,wo er als einzelhund gehalten wurde,da des ganze nicht mehr vertretbar war und die bis heute noch mit ihm bei einem guten hundetrainer ist und glaub mir..die haben echt viel arbeit und sie musste mehrfach wechseln,weil andre ratlos waren bzw irgendwann aufgegeben haben....und ich habe bisher leider viele dobis kennenlernen müssen,die aufgrund mangelnder auslastung usw einfach irgendwann solche "marotten" gezeigt haben wie beissen/drohen usw


    deshalb auch von mir die bitte...überlegt euch gut,was ihr da macht,ob ihr ihn wirklich "nur" in eurem geschäft lassen wollt(dann holt euch lieber n kaukasen o.ä.,wenns scho was sein muss,des bewacht,denn die kommen gut eigenständig klar,wobei ich sagen muss,des ich denke,des jeder hund einen gewissen kontakt zu "seinem" menschen brauch -.-) oder ob ihr nicht vllt doch nml alles überdenkt und vor allem,wie hier schon mehrmals betont...holt euch einen trainer,sonst kann des verdammt in die hose gehen...und des wäre nicht nur schade um euch,sondern auch um das tier,denn der kann am wenigsten dafür

  • Guten Morgen, Alberta!


    Ich bin auch Dobi-Halter und kann Dich nur inständig bitten, etwas zu ändern.


    Wir haben damals auch vom Tierschutz eine Dobi-Mix-Hündin aus der Türkei bei uns aufgenommen.
    Erst so kam unser Interesse überhaupt auf Dobis - viele Bücher gelesen, andere Dobihalter mit Fragen gelöchert.


    Irgendwann habe ich mir dann einen reinrassigen Dobermann geholt und ...


    ... habe meine Freizeit vollständig umstellen müssen (dürfen!).


    Soviel kurz zu mir.


    Ihr tut dem Hund wirklich keinen Gefallen. Ihr müsst dringend (!) eine Bindung zu dem Hund aufbauen und dem Hund gerecht werden.


    Mein Rüde ist typischerweise sensibel und stur, er erfüllt quasi die Klischee's vorbildlich. :^^:


    Bis auf zwei Tage die Woche bin ich jeden Tag auf dem Hundeplatz. Wir machen Agi, Obi und auch VPG.


    Ja, manchmal würde ich auch gerne mal den ganzen lieben (Wochenend-)Tag im Bett verbringen.
    Wenn ich aber dann in die Augen meines Hundes schaue, sehe, wieviel Spass er ob der Beschäftigung hat, wie es uns beiden gut tut, dann weiss ich, dass es sich lohnt.


    Geh(t) doch einfach mal das Risiko ein und holt Euch professionelle Hilfe.
    Je nach Bereich kann es eine Hundeschule oder auch ein Hundeverein sein. Wichtig ist nur ein guter Trainer / eine gute Trainerin, der / die Euch helfen kann.


    Was habt Ihr zu verlieren ?
    Eigentlich "nur" Zeit.
    Gewinnen könnt Ihr viel!


    Der Anfang ist nicht leicht; Du wirst viele Rückschläge erleben.


    Aber Du wirst stolz auf Dich und Euren Hund sein, wenn Ihr etwas "vollbracht" habt.



    Bitte versuche es.

  • Hallo,


    wir hatten mit unserem Dobi (mittlerweile 5 Monate) auch ein Ähnliches Problem, er hatte mir in die Hand gebissen.


    Dank einigen Leuten hier im Forum (besonders Marion, danke nochmal, bist echt die beste) sind wir heute ein superteam.


    Das Problem war ganz einfach: Dobermänner neigen dazu, die Rudelführung übernehmen zu wollen, mit meinem Schmusekurs (nur streicheln, kein böses Wort, der Hund durfte machen was er will hatte ich das selbst heraufbeschwohren.
    Mittlerweile gehorcht er aufs Wort, darf nicht auf die Couch und alles klappt bestens.


    Versuche doch zuerst eine Bindung zu ihm aufzubauen (aus der Hand füttern falls möglich. Falls er Kommandos kennt lass ihn vor jedem Fressen, Trinken hinstellen, für Leckerchen geben usw. sitz machen, er muss bleiben bis du erlaubst an den Napf zu gehen. Bring ihm neue Sachen bei, unserem Ashkim macht einen riesen Spass neue sachen zu lernen.


    Das alles setzt natürlich voraus das er euch an sich ranlässt.


    Achso: Einen Wachhund im Geschäft ist blödsinn, sagt mir eure Adresse (die vom Geschäft, ich kann Geld immer gebrauchen. Sollte jemand dumm genug sein und einbrechen und gebissen werden habt IHR ein Problem, wir sind hier nicht im Takatukaland, wo der Einbrecher selber schuld ist.


    Wir hatten ein Pflegekind, ihre Mutter war wirklich ein gestörtes Biest. Sie tauchte ständig bei uns auf und machte ärger und drohte uns Kindern, ich war noch recht jung. Meine Mutter packte Sie auf unserem Grundstück am Kragen und schob sie aus der Tür. Das Biest stolperte und fiel hin. Moral der Geschichte: Polizei kam und meine Mama bekam einen heiden Ärger.


    LG Manuel

  • Zitat


    Auch das noch - er kommt also jetzt "vorübergehend" ins Haus und bleibt später nur im Geschäft? Und noch nichtmal Gassigänge, keine Beschäftigung. Armes Tier :shocked: .


    Das ist aber eine etwas seltsame Schlussfolgerung. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?


    Ich habe zumindest nicht den Eindruck, dass sich hier keine Gedanken um den Hund gemacht werden.


    alberta: Ich rate Dir dazu einen Trainer ins Haus zu holen. Hundeplatz bringt Euch eh nichts bei Eurem Problem. Ihr braucht jemanden, der mit Euch Zuhause arbeitet.


    Viele Grüße
    Corinna

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