Warum Hunde aus dem Ausland?

  • Zitat


    Aber in Sachen Hunde lediglich Auffangstationen zu betreiben, die sich ständig am Rande der Pleite und völlig überfüllt halten und nur mit Spenden und Rauskäufen aus den reichen Industrienationen notdürftig einzelne Tiere (und im Verhältnis zur Gesamtzahl der Streuner/Todeskandidaten - die ja auch ständig nachproduziert werden - sind das nur einzelne Tiere) "retten" ist nicht der Königsweg und sollte so nicht weiterverfolgt werden.


    Da sagst Du nix Dummes. Genau so sieht es aus.


    Drum arbeiten verantwortungsvolle, gute Orgas auch nicht auf diesem
    Level.
    Das Wichtigste ist die aktive Vor-Ort-Hilfe. Vor Allem Aufklärung und
    medizinische Hilfe incl. Kastrationsprogramme für Strassenhunde um
    die Flut von Nachkömmlingen einzudämmen.


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Immer wieder die gleichen Diskussionen, aber warum nicht. Irgendwie erinnern mich die aber stark an die üblichen "Die nehmen uns nur die Arbeitsplätze weg"-Debatten. Jedenfalls sehe ich den Unterschied zwischen einem deutschen Hund und einem spanischen, türkischen, rumänischen nicht. Sprachbarrieren können es ja nicht sein… Tut mir leid, aber es nervt.


    Hier ist sicherlich niemand gegen Mischlinge aus Deutschland. Dies ist eine Fehlinterpretation. Man ist auch nicht generell gegen Mischlinge. Man ist dagegen, bewusst weitere Hunde zu produzieren, ob sie nun in Spanien produziert wurden oder hier.


    Ich finde es ganz und gar nicht schön, dass in manchen Ländern ohne Rücksicht auf Verluste Hunde einer unkontrollierten Vermehrung preisgegeben werden. Warum sollte ich also Tendenzen zu einem solchen Verhalten hier in Deutschland unkommentiert tolerieren? Das Resultat sind Straßenhunde, die durch ihre Anzahl in den besagten Ländern wie bei uns die Ratten angesehen werden. Sie sind für viele Ungeziefer und werden auch so behandelt. In manchen Ländern, bei manchen Leuten sind Hunde Mittel zum Zweck (wie bei uns andere Nutztiere). Sie werden entsorgt, wenn sie nicht brauchbar sind. Es gibt in Spanien und Co. viel zu viele Hunde. Diese werden zu Tausenden jährlich getötet. Es sind die allertollsten Hunde dabei, auch Welpen. Wenn man Hundefreund ist, kann einen diese Situation nicht kalt lassen. Nur leider ist es schwierig, anderen Ländern zu erzählen, wie sie zu leben haben. Ich kann schlecht als Deutscher beigehen und Spanier belehren, das macht man so einfach nicht! Was ich aber tun kann, ist einen Landsmann zu belehren, der meint, seinen Hund vermehren zu müssen. Ja, es gibt genügend Hunde auch in deutschen Tierheimen. Warum man, um alles in der Welt, noch auf die Idee kommen muss, selber welche zu produzieren, ist mir da schleierhaft.


    Weiter zum Thema Hunde aus dem Ausland:


    Ja, es gibt schwarze Schafe und den Organisation, das heißt noch lange nicht, dass es keine anderen gäbe. Die schwarzen Schafe sind die Ausnahme.


    Man kann gerne mit mir darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, extrem ängstliche Hunde, aggressive Hunde, Hunde, die ihr Leben lang auf der Straße gelebt haben und das Leben unter Menschen nicht gewohnt sind, nach Deutschland zu holen. Da sage ich auch, dass so einiges nicht im Sinne des Tieres sein kann und unterlassen werden sollte.


    Auch die Vermittlung per Internetanzeige halte ich, insbesondere natürlich an Hundeanfänger, für extrem gewagt.


    Auch sollte selbstverständlich noch sehr viel mehr daran getan werden, dass die Situation vor Ort sich ändert! Solange die Situation aber weiterhin noch so ist, wie sie ist, und solange in deutschen Tierheimen zu einem großen Prozentsatz Hunde sitzen, die eigentlich nicht mehr in die Gesellschaft integrierbar sind, kann ich absolut nichts Schlimmes daran sehen, einen freundlichen Hund aus Spanien zu holen. Diese Sichtweise haben mittlerweile auch deutsche Tierheime. Diese holen sich Hunde aus dem Ausland, um ihr Image aufzupolieren, denn es gibt sehr, sehr viele Leute, die (wie auch ich) beim Besuch eines deutschen Tierheims rückwärts wieder rausgehen. Und wenn ein deutsches Tierheim Gebühren für jeden Tag erhebt, an dem der Hund noch nicht vermittelt ist, sollte dieses Tierheim dringend seine Prioritäten prüfen. Normal ist, dass die Leute dazu bewogen werden sollen, den Hund im Tierheim abzugeben, anstatt ihn auszusetzen.



    Aber wenn ich höre:

    Zitat

    Schlaubi aber genau das it es doch! Wozu sollen die Leute dort was an ihrem Verhalten ändern? Die Hunde kommen doch eh zum Großteil in andere Lände, wenn sie die Hunde nicht mehr brauchen.


    ist das der größte Schmarrn, den ich je gehört habe. Ich höre so einen Mist (Entschuldigung) aber leider viel zu oft. Wir reden hier immer nur von südlichen Ländern. Für Spanien gibt es sicherlich keine Zahlen, die man nennen könnte, aber Nein, es ist nur ein BRUCHTEIL der Hunde, die ins Ausland geschickt werden. Es werden dort tagtäglich Tausende von Hunden getötet.


    Schauen wir aber mal nach Irland beispielsweise. Einem mittlerweile stinkreichen Land in unseren Gefilden. Hier werden jährlich schätzungsweise 10.000 Greyhounds, die für die Rennbahn nicht geeignet sind, eingeschläfert (im besten Fall, wenn dies zu teuer ist, erfolgt die Tötung auch gerne mal inhumaner). Selbst der Irish Greyhound Board gibt offiziell eine Zahl von (wenn ich mich recht erinnere) 8.000 Hunden zu, die jährlich getötet werden. Diese Tiere werden nur gezüchtet, um sie dann wieder auszusortieren (sprich zu töten). Auch hier wird nur ein winzigkleiner Bruchteil ins Ausland vermittelt. Und: Der Greyhound-"Sport" wird von EU mit Millionenbeträgen pro Jahr subventioniert! Mit unseren Steuergeldern, herzlichen Glückwunsch.


    Ich habe mich leider Gottes nun in eine Rasse verliebt, die aus Spanien kommt. Wenn ich nicht auf Spanien zurückgreifen würde wollen und es den Import aus Spanien nicht gäbe, müsste ich eigentlich zum Züchter gehen, um mir so einen Hund zu holen. Züchter kommt für mich aber leider nicht in Frage (soll aber jeder für sich selber entscheiden).


    ABER: Sobald in Spanien die Jagd mit Hunden verboten ist, in Irland der Greyhound-Sport abgeschafft wäre und es auch in Spanien kein Straßenhundeproblem mehr gäbe und die Situation vielleicht mit der in Deutschland vergleichbar wäre, würde ich vielleicht auf die Idee kommen, nicht zu importieren, sondern zum Züchter gehen. Und das soll was heißen!


    Grüße
    Elke

  • Zitat

    Denn wo mit "Wegwerfprodukten" - und nichts anderes sind die Hunde dort - auch noch Geld verdient werden kann, wird Mitleid und falsch verstandene ausgenutzt und imho wird sich das auch nicht ändern, solange das so prima läuft.


    Ich frage mich wie du darauf kommst das die Orgas damit Geld verdienen?


    Meine Infos diesbezüglich sind da ganz anders. Ein Hund der von einer seriösen Orga hierherkommt ist geimpft, gechippt, kastriert ein Blutbild wurde gemacht, er wurde in den meisten Fällen monatelang untergebracht mit Futter und Medis versorgt.
    Was meinst du denn was alleine der Unterhalt eines Tierheimes kostet???


    In der Regel ist es so das die Orgas bei den allermeisten Hunden Geld drauflegen weil die Schutzgebühr diese ganzen Kosten nicht deckt. Und ohne Spender die Geld überweisen und die anderweitig engagieren ginge es nicht.


    Ich finde dieses Halbwissen immer sehr gefährlich. In einer Diskussion wo es um den Fortbestand von Lebewesen geht ist es definitiv fehl am Platze.



    Gruß,
    Frank

  • Zitat

    Also, ich muss nun auch mal was dazu sagen, sich Tiere aus dem Ausland zu holen ! Klar... leben die Hunde da in schlechteren Verhältnissen, aber ist er nicht trotzdem erstmal wichtiger sich um die Tiere hier zu kümmern, das die ein schönen Platz finden?


    Man sagt mir mal, man solle keine Tiere von sogenannten Vermerern holen, da die sonst nur noch mehr produzieren, ist das denn im Ausland nicht genauso?


    Ich will hier nun niemanden persönlich angreifen , doch ich würde mir nie ein Tier aus dem Ausland holen, hier gibts genug Leid !
    Ist doch genauso, das man überall an jeder ecke, für die Armen Kinder in Afrika usw. spenden soll,... ja und was ist mit den Kindern hier in Deutschland??? Da gucken wir DEUTSCHE drüber weg... denn wir tun ja was gutes für die in Afrika !


    Also, ich hab einen Hund aus Italien, weil den Hund, den ich wollte, es hier gar nicht gab. Dass der Hund sich später als Mischling entpuppte, war dann auch egal. Der Hund passt zu mir und fertig. Und was ich wegen diesem Hund alles gelernt habe, kann ich niemandem erklären. Aber dieser Hund hat mein Leben verändert, ganz und gar. Und das ist gut so.

    Und ob Hund oder Kind, das Ziel ist allen vernünftg zu helfen, egal wo. Für mich ist Hund Hund, egal woher er kommt und Mensch Mensch, egal woher er kommt. Wir haben EINE WELT! Dennoch bin ich heute der Meinung, dass man nicht alle Hunde retten kann und es manchmal besser wäre, sie dürften kastriert als Straßenhunde weiterhin da leben, wo sie geboren wurden. Vielleicht geht es so ihnen manchmal besser als bei uns.


  • Aber wo kommt das Geld für diese Kastrationsprogramme her? Für die vor Ort-Hilfe?
    Da gilt es anzusetzen, dass das von lokalen Organisationen kommt, das Geld aus dem eigenen Land aufgebracht werden kann. Als Anschubhilfe sind Gelder aus dem Ausland ok, aber da muss sich langfristig eine Finanzierung aus dem eigenen Land etablieren.
    Ist denn irgendwo sowas (ohne Hundevermittlung ins Ausland) bereits am laufen?
    Wenn ja, wo?
    In D gbt's ja auch keine Hilfe aus Spanien (von Spaniern) oder Rumänien oder Polen, der Türkei oder oder oder um unsere eigenen Tiere medizinisch zu versorgen, zu kastrieren oder die "weggeworfenen" vernünftig unterzubringen und weiterzuvermitteln. Es gibt nicht mal Geld für die medizinische Weiterbehandlung der teilweise chronisch kranken oder schwer verhaltensgestörten importierten Tiere, auch das wird von uns aufgebracht.
    Es hilft alles nichts: Diese Länder müssen durch politischen Druck dazu gebracht werden, diese hausgemachten Probleme selbst auf tierschutzgerechte Art und Weise human anzugehen. Hier müssen internationale Abkommen her.
    Dazu braucht es aber Menschen, die sich nicht in der Tier"rettung" selbst verwirklichen und sich als "Mutter Theresa der Hunde" verstehen, sondern ganz hart ohne direkten Kontakt zu Tieren aber hart für die Tiere politisch engagieren und sich durch Beharrlichkeit Gehör verschaffen. Das ist anstrengend und mit wenig "Ehre" verbunden, aber imho sehr viel sinnvoller.

  • Hallo!


    Ich schaue ja selbst immer mal wieder nach einem eventuellen Zweithund zu meinem JRT-Rüden. Habe ja gestern erst einen Thread zu Suchseiten eröffnet .


    Ich würde allerdings niemals einen Auslandshund nehmen, der dann extra für mich nach Deutschland geflogen wird. Nichts gegen diese Hunde, meine Familie hat selbst eine türkische Hündin, toller Hund, aber sie war auch schon hier, als sie entdeckt wurde. Aber ich kann diese Praxis einfach nicht unterstützen.
    Ich denke auch, hier gibt es soo viele Hunde. Und dann finde ich es absolut unpraktikabel Geld für den Flug etc aufzuwenden (denn das kostet doch schon Geld), anstatt dieses Geld in den Tierschutz vor Ort zu stecken.. Im Rahmen der ganzen Organisationsarbeit geht, denke ich, einfach zuviel Geld verloren, das besser vor Ort angelegt wäre.
    Hier wird immer so auf die Vermehrer geschimpft. Aber wenn ich dann lese: Diesen Hund haben xy-Tierschützer aus schlechter Haltung freigekauft, dann kann ich mir vorstellen, dass gezielte Vermehrung auch im Ausland stattfindet, solange es noch Tierschützer gibt, die diese immer wieder freikaufen.
    Ich will wirklich nicht alle Organisationen über einen Kamm scheren und ich ziehe meinen Hut vor denen, die sauber arbeiten. Vielleicht komme ich selber am Schluss auf einen Hund, der ursprünglich aus dem Ausland stammt Ok, ungern, aber wenn es denn so sein soll.
    Aber einen Hund für mich importieren lassen- niemals. Das könnte ich einfach nicht mit meiner Einstellung zum Tierschutz vereinbaren


    Vielleicht lasse ich mich ja noch überzeugen . (Ich denke aber nicht)


    GLG
    Inga


    _________________

  • Tja, was soll ich dazu sagen? Ich habe einen Hund aus Spanien und ich bin damit sehr glücklich. Sie hat "wahrscheinlich" auf der Straße gelebt und sie ist (meine ich zumindest) überglücklich endlich ein Körbchen für sich zu haben.
    Ich bin viele viele Jahre (mehr als 20 Jahre) mit meiner Familie mehere Monate auf Mallorca gewesen und ich habe dort wirklich mehr Elend gesehen, nämlcih an fast jeder Ecke als heir jemals in meinem ganzem Leben. Natürlich gibt es auch hier Kettenhunde und Tiere aus schlechter Haltung. Nur eben nicht so viele und diese Tiere haben Gott sei Dank häufig ein "schönes" Tierheim. War jemand von Euch schonmal im Tierheim? Bestimmt, oder? Alleine das ist kein Vergleich. Dt. Heime sind im Verhältnis Luxus zumindest das in Hannover. Da kommen Gassigänger, es gibt Tierärzte und es gibt Futter. Dort wird oft mit den Hunden gearbeitet etc und die meisten "Normalen" sind schnell wieder vermittelt. Eine Durchschnittsvermittlung dauert drei Wochen.
    Ich für meinen Teil befürworte es!

  • Also, an einen Auslandshund kommt man manchmal auch wie die Jungfrau zum Kinde :D Meine Mum wollte einen Hund, in etwa einem Jahr, wenn Sie vorzeitig Rentnerin wird. Es sollte ein aktiver, agiler Hund sein, da meine Mum super sportlich ist und gern einen ebenso sportlichen Hund wollte.
    Ein Arbeitskollege hat sich nun im August diesen Jahres einen Hund über eine ORGA Online per Foto aus Griechenland ausgesucht. Diese Hündin war nach Steckbrief ein Labrador-/Münsterländer-Mix und ca. 6 Monate alt. Als die Familie (2 Kinder) den Hund dann vom Flughafen nach Hause holte, stellten Sie fest, dass es mit 3 x einer 1/2 Stunde Gassi am Tag nicht getan war. Mehr als dies konnten Sie aber wg. Balett- und Klavierunterricht für die Töchterlein und sonstigen Verpflichtungen nicht gewährleisten... Sie waren nach eigenen Aussagen nach 5 Tagen bereits komplett überfordert und der Hund sollte weg (wohin auch immer). Da mir das alles ziemlich leid tat und ich die ganze Aktion ziemlich schäbig fand, hab ich meine Mum belatschert, sich LUZY mal anzusehen. So, nun ist sie Frauchen eines AUSLANDShundes und wir betreiben bis nächstes Jahr eine Art DogSharing damit wir Luzy gerecht werden und beide unserer Arbeit nachgehen können. Sicherlich nicht der Optimalfall, aber ich denke es geht Ihr wirklich gut bei uns. Also, im Endeffekt war's völlig schnurz WOHER Luzy ursprünglich kam, wir haben uns in Sie verliebt und gut...

  • Zitat

    Ich frage mich wie du darauf kommst das die Orgas damit Geld verdienen?


    Werden Hunde denn nicht "freigekauft"?

    Zitat


    Meine Infos diesbezüglich sind da ganz anders. Ein Hund der von einer seriösen Orga hierherkommt ist geimpft, gechippt, kastriert ein Blutbild wurde gemacht, er wurde in den meisten Fällen monatelang untergebracht mit Futter und Medis versorgt.
    Was meinst du denn was alleine der Unterhalt eines Tierheimes kostet???


    Natürlich weiß ich, was der Unterhalt eines Tierheimes kostet.
    Ich sehe nur nicht ein, wieso dauerhaft Unsummen Geld in Tierheime/Unterkünfte/Auffangstationen (die vor Ort auch meistens nicht gerade artgerecht geführt werden können) gepumpt werden sollen, wenn man die selbe Kohle auch in die weitaus sinnvollere politische Arbeit stecken könnte, die den Tieren auf lange Sicht besser helfen könnte und Spenden letztendlich überflüssig machen würde.
    Und auch vor Ort muss Futter, Tierarzt, Unterkunft (Miete), Strom und Unterhalt bzw. Lohn für die Mitarbeiter usw. gezahlt werden. Also wird einiges Geld verdient, das nicht unmittelbar den Tieren zu Gute kommt, sondern auch andere Existenzen sichert.
    Man könnte, wenn man solche Gedanken böswillig weiterspinnt, auch zu dem Schluss kommen, es besteht deswegen vielleicht ja gar kein großes Interesse daran, dass sich was ändert...


    Zitat


    Ich finde dieses Halbwissen immer sehr gefährlich. In einer Diskussion wo es um den Fortbestand von Lebewesen geht ist es definitiv fehl am Platze.
    ...


    Na Hauptsache Du hast den Durchblick. :roll:

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