Warum Hunde aus dem Ausland?

  • Zitat

    Warum nehmen viele Hunde aus dem Ausland auf - wo doch die deutschen Tierheime ebenfalls voll sind?


    Ich frage das, weil ich heute mal wieder gelesen habe wie auf einem User rumgehackt wurde, weil die Hündin Welpen bekommen hat. Mischlinge.


    Teilweise widersprechen sich einzelnen User nämlich in ihren Aussagen. Einerseits sind sie gegen Mischlinge aus Deutschland, weil hier genügend Tiere im TH sitzen. Anderseits besitzen diese teilweise einen Hund aus dem Ausland.


    Es ging doch lediglich darum dass man nicht noch mehr Mischlinge produziert wo doch die hiesigen Tierheime eh schon voll sind. Tierschutzhund ist gleich Tierschutzhund, egal ob er nun aus einem deutschen Tierheim oder von einer ausländischen Orga kommt.


    Was ich persönlich an manchen Auslandsadoptionen nicht so gut finde ist dass der Hund anhand eines Bildes ausgesucht wird und dieser dann nach Deutschland geschickt wird. Da besteht halt die Gefahr dass dieser Hund womöglich im nächsten Tierheim landet wenn er irgendwelche Macken besitzt die vorher unbekannt waren, besser finde ich die Variante wenn sie vorher in einer Pflegestelle kommen.

  • Ich persönlich habe nichts gegen Hunde aus dem Ausland, bei denen absehbar ist, dass sie sich gut in hiesige Lebensverhältnisse einpassen.


    Auf Dauer gesehen finde ich aber, dass der "Export" von Hunden aus betroffenen Ländern als echte Hilfe zu kurz greift.
    Es ist mir schon klar, dass ich jetzt etwas sozialträumerisch rüberkomme, aber ich glaube immer noch sehr fest, dass es in der Geldbörse der besagten Ländern am meisten wehtut. Sprich: wie wäre es mit angedrohtem Urlaubsreiseboykott in die besagten Länder, wenn sich an der Situation für Tiere dort nicht langsam etwas ändert?


    Schön wäre auch Druck auf südosteuropäische Länder von Seiten der EU ... keine Subventionen mehr für Gebiete in denen tierschutzrechtlich alles im argen liegt.


    Aber das bleibt wohl Träumerei. So freut es mich für jeden Hund der es wirklich besser hat, ich bin aber zwiegespalten, wenn es vor Ort nur ein "weiter so" gibt....


  • :2thumbs: Mit diesem Beitrag ist alles gesagt! Dem schliesse ich mich zu 100% an!


    Danke Chrissi!

  • Zitat

    Was ich persönlich an manchen Auslandsadoptionen nicht so gut finde ist dass der Hund anhand eines Bildes ausgesucht wird und dieser dann nach Deutschland geschickt wird.


    Dem schließe ich mich an! Aufgrund eines Fotos zu beschließen, einem Hund ein lebenslanges Zuhause zu schenken, finde ich, hm, grenzwertig, besonders wenn es sich um den ersten Hund handelt. Da ist die Euphorie doch manchmal größer als das Wissen.


    Im BMT-Tierheim hier in Brinkum sind zwei Podencos in der Vermittlung mit dem Zusatz "bestellt und nicht abgeholt" :/ . Ganz traurig finde ich das.


    Unser Bobby stammt aus der Türkei, war aber schon hier (nämlich in besagtem BMT-Tierheim), als wir ihn kennenlernten. Das Tierheim hat weitere Zweigstellen in Rumänien und Ungarn, da geht's aber aufgrund landestypischer Gegebenheiten etwas anders zu als hier. Deshalb werden besonders schützenswerte Hunde (z.B. Mobbing-Opfer) hierher gebracht zur Vermittlung.


    Genau so finde ich das gut: Hilfe vor Ort, und wenn's gar nicht anders geht, was anderes ausdenken.


    Wauzihund

  • Zitat

    Dem schließe ich mich an! Aufgrund eines Fotos zu beschließen, einem Hund ein lebenslanges Zuhause zu schenken, finde ich, hm, grenzwertig...


    Ist auch grenzwertig.


    Besonders wenn da ad hoc nach der 'so-süss-Methode' verfahren wird.


    Wir haben es bei unserem Zweithund auf diese Art und Weise gewagt
    und einen Glückstreffer gelandet.
    Muss allerdings dazu sagen, dass Information, Abwicklung und Be-
    treuung durch die Orga hervorragend war. Drum ist die Wahl der Orga
    und gründliche Recherche und Info das A und O.


    Diese Tiere sind halt Überaschungspakete und man muss es wirklich
    wollen und sich zutrauen auch Probleme bewältigen zu können.


    Sicherer ist natürlich eine Auswahl bei einer Pflegestelle mit Kennen-
    lernen und Sympathieprüfung beider Seiten.


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Zitat

    Nachdem ich hier schon länger mitgelesen habe, würde mich eins interessieren:


    Warum nehmen viele Hunde aus dem Ausland auf - wo doch die deutschen Tierheime ebenfalls voll sind?


    Also, ganz ehrlich, die THs bei mir haben zu 80% Hunde aus dem Ausland zu vermitteln. So kommt man zum Auslandshund aus dem TH. In unseren THs, also die bei mir in der Nähe, die haben kaum Hunde von hier. Wenn man einen Hund im TH ab gibt, kostet das jeden Tag den Ex-Besitzer viel Geld, bis er vermittelt ist. Hat das TH zu wenig Hunde, gibt es weniger Fördergelder und so importiert man Hunde aus dem Ausland. Es geht nicht nur um Tierliebe, auch um Geld.


    Rassehunde nimmt ja der Züchter in der Regel wieder zurück, die landen kaum im Tierheim.


    Der Hundekäufer denkt beim Auslandshund, dass er viel Gutes tut. Dass man so aber auch einen echten Problemhund bekommen kann, daran denkt kaum einer. Ich finde, es ist ein äußerst schwieriges Thema, denn ich kenne Auslandshunde, die so verstört waren, dass man sie besser nie hier her geholt hätte, andere Hunde aus dem Ausland aber, die Traumhunde sind. Ich denke, ein bisschen sind Auslandshunde gerade IN.

  • In den umliegenden Tierheimen bei uns gibt es zu 90% "Kampfhunde" oder sehr große Hunde.
    Wir wollten aber einen nicht so großen Hund und auch einen "Kampfhund".


    Durch Zufall bin ich dann auf eine Annonce von Hundewelpen gestossen und ich habe angerufen. Es war eine Orga ...


    Als wir den Besichtungstermin bei der Orga hatten, haben wir dann erfahren das Carina aus Spanien kommt.


    Mir war es egal woher mein zukünftiger Hnd kommt, hauptsache er passte zu uns und wir zu ihm!


    Paco habe ich über das Zergportal gefunden, sort gibt es ja überwiegend Hunde aus dem Ausland!


    Ich hätte gerne einen Hund aus dem Duisburger Tierheim (z. Bsp.) genommen, nur gab es keinen passenden für uns!

  • Wieso aber importiert man die Tiere einfach in andere Länder, statt sich politisch zu engagieren und politischen Druck auf die Länder auszuüben, sodass vor Ort Gesetze zum Schutz der Tiere erlassen und durchgesetzt werden? Wieso dürfen Hund en masse zu einfach so eingeführt werden, ohne jede Kontrolle? Das öffnet doch auch den Hundefabrikanten doch Tür und Tor?
    Ich glaube, gerade innerhalb der Orgas wimmelt es auch von "Bambistreichlern" die ihre persönlichen Helferleinsyndrome als Tierliebe verpackt ausleben und dabei das Leid nur noch vergrößern. Denn wo mit "Wegwerfprodukten" - und nichts anderes sind die Hunde dort - auch noch Geld verdient werden kann, wird Mitleid und falsch verstandene ausgenutzt und imho wird sich das auch nicht ändern, solange das so prima läuft.
    Ich habe auch großes Mitleid mit diesen armen Kreaturen, trotzdem muss das imho politisch gelöst werden. Auf lange Sicht imho das einzige, was den Tieren wirklich hilft.

  • Also, ich muss nun auch mal was dazu sagen, sich Tiere aus dem Ausland zu holen ! Klar... leben die Hunde da in schlechteren Verhältnissen, aber ist er nicht trotzdem erstmal wichtiger sich um die Tiere hier zu kümmern, das die ein schönen Platz finden?


    Man sagt mir mal, man solle keine Tiere von sogenannten Vermerern holen, da die sonst nur noch mehr produzieren, ist das denn im Ausland nicht genauso?


    Ich will hier nun niemanden persönlich angreifen , doch ich würde mir nie ein Tier aus dem Ausland holen, hier gibts genug Leid !
    Ist doch genauso, das man überall an jeder ecke, für die Armen Kinder in Afrika usw. spenden soll,... ja und was ist mit den Kindern hier in Deutschland??? Da gucken wir DEUTSCHE drüber weg... denn wir tun ja was gutes für die in Afrika !

  • Zitat

    ...
    Ist doch genauso, das man überall an jeder ecke, für die Armen Kinder in Afrika usw. spenden soll,... ja und was ist mit den Kindern hier in Deutschland??? Da gucken wir DEUTSCHE drüber weg... denn wir tun ja was gutes für die in Afrika !


    Naja, da gibt es genügend Projekte, die man unterstützen kann und die vor Ort Unterstützung leisten und zwar so, dass sich die Menschen auf lange Sicht selbst helfen können und sich die Gesamtsituation somit nachhaltig verändert und verbessert.


    Aber in Sachen Hunde lediglich Auffangstationen zu betreiben, die sich ständig am Rande der Pleite und völlig überfüllt halten und nur mit Spenden und Rauskäufen aus den reichen Industrienationen notdürftig einzelne Tiere (und im Verhältnis zur Gesamtzahl der Streuner/Todeskandidaten - die ja auch ständig nachproduziert werden - sind das nur einzelne Tiere) "retten" ist nicht der Königsweg und sollte so nicht weiterverfolgt werden.

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