Der Borderirrtum - was denkt ihr?

  • Hi Leela
    Der Border Collie beglotzt daher die anderen Tiere, da dies seine genetische Passion ist. Sich bewegende Tiere üben einen starken Reiz auf diese Hunde aus und es ist die Aufgabe des Menschen den Hunden deutlich zu machen, was sie dürfen und was nicht.
    Nur weil ein Border Collie ausgelastet ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass man ihn nun nicht weiter erziehen muss ;)
    LG Maren

  • Ja, das ist schon klar, dass das eine Erziehungssache ist,deshalb haben wir es ihm ja auch verboten, aber für mich heißt das im Umkehrschluss auch, dass egal, wie sehr man den Hund auslastet, er trotzdem das Verlangen hat. Ist ja auch logisch, weils in seinen Genen liegt.


    Aber ist das so gewünscht? Brauchen Schäfer bzw. Menschen die mit Hunden am Vieh arbeiten wirklich so einen starken Trieb?


    (Ich will mein Tante nicht fragen, denn sie hat kurz nach dem Tod ihres Hundes den Beruf aufgeben müssen und spricht nur sehr ungern darüber...)


    Sie hat mir erzählt, als der Hund noch lebte, dass sie ihn mit 10 Wochen vom Züchter geholt haben und schon damals ist er mit seiner Mutter zu den Schafen mitgelaufen und wollte nicht weg von denen. Daher haben sie auch ihn ausgesucht.

  • Zitat


    Da er eben nicht ein Hund wie jeder andere ist,
    ist es ein schmaler Grad zwischen hochpuschen und Information. ;)


    Manch einer macht - eben auf Grund des ständigen "Der Hund braucht aber viel Bewegung / Auslastung" - viel zu viel.
    Beides mit dem Ergebnis, über kurz oder lang ein Tier mit einem Tick an der Seite zu haben.


    Genau das ist meiner Meinung nach das Problem. Ich höre soviel von ausgetickten BC, Hunde die einfach falsch ausgelastet wurden.


    Ich kenne jem., der alle 2 Std 0,5 Std oder so Bällchen apportieren lässt, morgens noch 1,5 Std raus geht.. in der Whg nur Stress.. Es wird dabei vergessen, dass ein Hund auch Ruhe braucht, egal ob er ein BC oder ein Dackel ist.


    Ich kenne den Unterschied zw. körperl. u. geistiger Auslastung. Aber über den Unterschied wird weniger berichtet, als über "zu wenig Auslastung d. BC"!

  • Also dass die Border jetzt schon Modehunde sind kann ich nicht bestätigen. Sehe so gut wie nie welche...wenn dann eher Aussis.


    Bin froh wenn ich über Internet oder so mich mal mit jmd treffen kann der auch einen hat.


    Ich kann zwar noch nicht sagen was später mit Lucie ist- sie ist ja erst 8 Monate, aber bis jetzt kann ich noch nix von wegen Hütetrieb entdecken.


    Ich bin auch dafür Welpen- egal ob BC oder sonstige Rassen- eher ein bisschen zu unter- als zu überfordern. Ich bin mir ebenfalls sicher gleich zu merken wenn Lucie gern ein bisschen mehr "schaffen" würde. Auch kopfmäßig. Aber ich weiß nicht was daran schlimm ist, wenn die Showlinie bspw. weniger bis keinen Hütetrieb mehr haben sondern eben nur den Rest der Eigenschaften haben.


    Ich habe auch nicht vor zu hüten und finde es daher gut wenn sie es auch nicht braucht.


    Warum sollte es nicht auch solche Border geben?

  • da hab ich von letztens ne kleine story. die ta helferin meines ta ist eine freundin geworden von mir. sie hat einen border collie rüden, finn. mensch der ist ja special... ich kenne ja wirklich keine BC's,daher war es für mich eine neue erfahrung mit "diesen" hunden. finn war immer so 100m von uns entfernt. das heisst er sprintete nach vorn, checkte ab, rannte zu meinem woody, und dann wieder zu ihr. er drehte kreise vor ihr wie ein - sorry - bekloppter.... :irre: bis si sagte "finn , hör auf jetzt"... dann preschte er wieder 100m weiter vor und begann woody zu hüten... als ich stehenblieb um meine schnürsenkel zu binden wollte der mich "vortreiben".... war ein recht anstrengender spaziergang, woody konnte finn überhaubt nicht einordnen. finn legte sich oft hin , woody rannte zu ihm und schaute verwundert was der da macht.... was ich beschrieben habe führte sich 30min lang fort... war echt seltsam =) muss mich erst mal an diese "überhunde" gewöhnen...


    sie hat mit ihm gehütet,aus zeitmangel aber aufgehört... scheint ihm zu fehlen.

  • ja habe auch schon oft gelesen dass: EINMAL Hüten- IMMER Hüten...glaube da kann man nicht einfach wieder aufhören.


    Ich kenne auch einen BC-Aussi-Mix der in die Beine zwickt, sich ablegt usw. Denke bei ihm ist da der Hütetrieb um einiges mehr vertreten...


    Bei Lucie wie gesagt kann man (noch?) nix davon merken...mal schauen wie es sich noch entwickelt.


    Wenn sie es wirklich brauchen würde, würde ich auch hüten gehen. Aber nur wenns wirklich sein muss...

  • Zitat

    "Auslasten"- so schräg wie dieses Wort auch sein mag, kann man einen Arbeitshund nur dann, wenn er arbeiten kann. Und zwar die Sorte Arbeit, die auf seinem genetischen Plan geschrieben steht.


    LG Sanny


    Wunderbare Aussage :^^:


    Meine volle Zustimmung..

  • Zitat

    ....Genau das ist meiner Meinung nach das Problem. Ich höre soviel von ausgetickten BC, Hunde die einfach falsch ausgelastet wurden.


    Ich kenne jem., der alle 2 Std 0,5 Std oder so Bällchen apportieren lässt, morgens noch 1,5 Std raus geht.. in der Whg nur Stress.. Es wird dabei vergessen, dass ein Hund auch Ruhe braucht, egal ob er ein BC oder ein Dackel ist.


    ....


    Eben das meinte ich mit Information.
    Es gibt nun mal viele "arbeitslose" BCs, welche aus Gründen, die nur der jeweilige Besitzer kennt, angeschafft wurden.
    Und widerum viele dieser Tiere werden - aus Mangel an Kenntnis, falsch verstandener Tipps und eigener Überfoderung - falsch behandelt.
    Nämlich so, dass weder Hund noch HH mit den bereits im Junghundealter gewachsenen / antrainierten Ansprüchen des Tieres klarkommen.


    Und keinem dieser Tiere ist geholfen, wenn man sagt, Hände weg vom Border, wenn man keine artgerechte Auslastung (hüten) bieten kann.
    Dies mag sich auf aktuelle / zukünftige Interessenten beziehen.


    Aber, was ist mit den Tieren die bereits in solch einem Leben stecken?
    Noch schlimmer diese, welche bereits Verhaltensauffälligkeiten zeigen.
    Solange man nicht wirklich etwas dagegen tun kann, dass der Border an sich als familienfreundlicher Sporthund angepriesen wird, "der bedingt durch lange und gute Züchtung keinen Hütetrieb mehr hat" :/ ,
    sollte man wenigstens versuchen, allen Beteiligten das Zusammenleben mit Hilfe von Aufklärung und Information zu erleichtern.

  • Zitat

    Immer öfter, wenn nicht immer, lese ich, dass man einen Border, der ja leider fast zum Modehund tendiert, nicht richtig auslasten kann etc..
    Ich glaube allerdings, dass das Ganze ein wenig hochgepuscht wird. Oder ist er nicht ein normaler Hund wie andere auch?


    Ich hab mal, ist schon länger her, eine Fernsehsendung gesehen, wo die Unterschiede zu normalen Hunden sehr eindrucksvoll dokumentiert wurden. Und "in echt" hab ich sie auch schon erleben dürfen. Die sind wirklich ganz anders. Kommen mir manchmal vor wie Menschen. Richtig unheimlich.
    Und das ist nicht ironisch gemeint.


    Aber ich denke auch, dass man, wenn man sich als Otto-Normal-Hundehalter bissel intensiver mit dem Thema befasst, auch einen Border Collie artgerecht halten kann, und ihn nicht zum hyperaktiven Nervenwrack heranzieht.


    So, jetzt les ich mir mal den Thread durch.

  • Zitat


    Ich hab mal, ist schon länger her, eine Fernsehsendung gesehen, wo die Unterschiede zu normalen Hunden sehr eindrucksvoll dokumentiert wurden.


    Weißt Du zufällig noch, wie die Sendung hieß oder von welchem Programm?


    Aber ich denke auch, dass man, wenn man sich als Otto-Normal-Hundehalter bissel intensiver mit dem Thema befasst, auch einen Border Collie artgerecht halten kann, und ihn nicht zum hyperaktiven Nervenwrack heranzieht.


    :gut: Und hütende Border sind auch nicht automatisch immer richtig ausgelastet. Ich kenne einen auf einem Bauernhof ( Kühe ), der spinnt total und andere Hunde greift er ständig an :/ . Allerdings glaub ich nicht, daß mit ihm mal ein Seminar besucht wurde oder er sonstwie "angelernt" wurde.


    LG Jana

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