Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht
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Mein Kalle hatte 2 Chips hintereinander, die insgesamt etwa 2 Jahre wirkten.
Träge wurde er definitiv nicht :-) Allerdings nahm er anfänglich zu und wurde mit der Zeit in der Muskulatur deutlich "schwammiger", obwohl er als Sporthund von mir immer gut trainiert wird.
Im letzten Frühjahr klang der letzte Chip ab. Seither hat sich sein Körper sichtbar durchgestrafft, ist die Muskulatur - bei gleichbleibendem Training - wieder fester geworden.
Veränderungen gab es auch in der Fellstruktur. Mit Chip bekam er eine stärkere Unterwolle und etwas trockeneres Fell. Auch das hat sich nun wieder zurück entwickelt. - Vor einem Moment
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Hallo,
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Guten Morgen,
da mir dieser Thread bei der Entscheidung sehr geholfen hat, möchte ich auch meine Erfahrungen hier teilen.
Fiete hat am Montag den Suprelorin-Chip bekommen, vor Allem wegen seines starken Hangs zur Selbstbedriedigung. Ich habe mich sehr schwer mit der Entscheidung getan, erst versucht, anders dagegen anzugehen, doch das fruchtete nicht und als man mir von allen Seiten dazu riet, habe ich mich durchgerungen.
Fiete ist ca. 2 1/2 Jahre alt, ein Parson Russell Terrier. Bezahlt haben wir 107€ (habe ganz schön Augen gemacht
). Die Implantation ging sehr schnell und unkompliziert, die Implantationsstelle liegt zwischen den Schulterblättern und scheint nicht schmerzhaft zu sein, ist nicht druckempfindlich und nicht geschwollen.
Fühlen kann ich den Chip nicht.
Mein Tierarzt hat mir danach die Kanüle gezeigt und mir die Packungsbeilage mitgegeben.Ich glaube, gegenwärtig schon den Anstieg des Testosteronspiegels zu merken, der Nervzwerg wirkt sehr unausgeglichen, ist hibbelig (das ist er sonst drinnen nicht) und hat heute morgen den Papierkram vom Tisch geplündert und zerfleddert (auch ungewöhnlich).
Kann auch sein, dass das Zufall ist.
Ansonsten scheint es ihm gut zu gehen.Was ich mir vom Chip erhoffe:
-Dass er weniger Stress hat
-Dass er weniger Erektionen bekommt (gegenwärtig rammelt er alles, was er zwischen die Beine bekommt, manchmal fährt er den Lippenstift auch aus, wenn er sich draußen festschnüffelt oder beim Scharren)
-Dass es leichter wird, an seiner Rüdenaggressivität zu arbeiten
-Dass er draußen entspannter wird (momentan verhält es sich so, dass er in der Zeit, in der die Hündinnen hier läufig wird, draußen eigentlich dauerhaft auf Feindsuche ist - wobei Feind erst Mal alles ist, was sich bewegt. Im Sommer und Winter ist das relativ leicht zu kontrollieren, im Frühling und Herbst ist es ein Spießrutenlauf)
-Dass er sich dadurch besser konzentrieren kann und leicher zu arbeiten ist, ich weniger Zwang brauche, um ihn unter Kontrolle zu haltenWovor ich Angst habe:
-Dass er eine Schlaftablette wird
-Dass sein Fell schlechter wird
-Dass er verfressener wird/zunimmt
-Dass er ängstlich oder unsicherer wird (wobei ihm so ein kleiner "Gottkomplex"-Dämpfer sicher nicht schaden würde)
-Dass es doch irgendwelche physischen Nebenwirkungen gibtSoweit zum Überblick.
Ich werde jetzt erst ein Mal abwarten und dann berichten, was sich bewahrheitet hat und was nicht.Liebe Grüße
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Hallöchen,
endlich habe ich diesen Thread auch gefunden... Zookie soll auch den Chip bekommen - ihr geht's, auf Mädels übertragen, genauso wie Fiete - inklusive der Selbstbefriedigung - sie macht es nur anders als Fiete
.
Kann man das, was hier zu finden ist, auf Hündinnen eins zu eins übertragen: was die (Neben-)Wirkungen angeht etc.?
Ich habe dieselben Fragen und Befürchtungen wie Liquid Sky...
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Ich kann mal wieder einen Bericht abgeben wie es uns so ergangen ist mit dem Chip:
Körperlich:
Mir ist aufgefallen, dass Loui deutlich zum zunehmen geneigt hat, heißt ich musste mehr drauf schauen und er hat zwischenzeitlich auch ca. 2 kg mehr gewogen. Auch der "schwammige" Körper hat sich bei uns gezeigt...nun ist die Muskulatur wieder so wie vorher und der Körper straff und schlank.Charakterlich:
er ist weder müder noch sonst irgendwie träger gewesen, eigentlich also ganz der Alte. Das Verhalten, das ich damit unterbinden wollte wurde auch unterbunden. Er hat eine ganze Zeit vorher angefangen jeden Hund zu besteigen und das so extrem und gestresst (er KONNTE gar nicht anders selbst wenn die Hunde ihn weggebissen haben) dass ich nach langem Reden und Überlegen mit unserer Trainerin beschlossen haben ihn zu chippen. Wir sind beide kein Fan der Kastration aber erzieherisch gings nicht wirklich weiter... da hat der Chip "Wunder" gewirkt. Hundebegegnungen waren wieder von Spielen geprägt und völlig unkompliziert. Allerdings gab es auch ein paar negative Punkte: die Unsicherheit gegenüber Fremden in der Wohnung hat er in dieser Zeit entwickelt. Das muss zwar in dem Sinne nicht am Chip liegen wurde aber durch das fehlende Testosteron sicherlich begünstigt. Auch ist er extrem unsicher wenn es dunkel ist. Diese Verhaltensweisen hat er bisher auch beibehalten. Allerdings weiß ich nicht ob 1. der Chip schon völlig abgebaut ist und 2. das Hormonchaos schon wieder völlig geordnet ist. Hunde zu besteigen hat er übrigens (bisher) nicht wieder angefangen (zumindest nicht auf die völlig gestresste Art wie vorher, im Spiel kommt das schon mal vor aber anders)Insgesamt bin ich froh es gemacht zu haben, vielleicht konnte ich ihn damit aus dem Besteigungswahn holen
Allerdings hoffe ich, dass wir diese Unsicherheit, v.a. im Dunkeln und vor Fremden in der Wohnung wieder ausbügeln können und das besser wird wenn das Testosteron wieder in geregelten Bahnen verläuft
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Weil ich gerade das mit der Selbstbefriedigung lese....
meine Freundin hat einen KASTRIERTEN Rüden, der das macht.
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Ich kann dann auch mal kurz berichten.
Charly hat den Chip jetzt gut zweieinhalb Monate. Die ersten ca. dreieinhalb Wochen hat man gar nichts bemerkt, dann hatten wir einen unglaublichen Reboundeffekt, der Kollege hat sich draußen aufgeführt wie King Kong persönlich, nur noch geschnüffelt, geschnaubt und gegrunzt, Schaum vorm Maul, angespannt ohne Ende.
Nach ca. 6 Wochen hat die eigentliche Wirkung eingesetzt und ich bin völlig platt. Er ist draußen ein ganz anderer Hund, er wirkt so, als wäre eine riesige Last von ihm abgefallen und als würde er jetzt überhaupt erstmal mitkriegen, was sonst so um ihn herum geschieht. Kein ständiges zwanghaftes Abscannen der Umgebung mehr auf andere Rüden oder leckere Mädchen.
Er spielt neuerdings, sowohl mit Rüden als auch mit Mädchen, hat Spaß, ist locker und im Vergleich zu vorher unglaublich entspannt. Man kann deutlich sehen, wie gut es ihm plötzlich geht, er scheint sich viel wohler zu fühlen und wirkt wie befreit.
Wir werden das weiter beobachten. Gewicht hat er nicht zugelegt, was ich fast schade finde, denn wir kämpfen immer um jedes Gramm. Er ist tendenziell eher zu dünn.
Träge ist er auch nicht geworden, wie gesagt, eigentlich ist er aktiver und spielt mehr, vor allem draußen.
Und sein Anusbereich hat sich verkleinert. Ich wurde vorher oft drauf angesprochen, warum mein Hund denn so ein riesen Popoloch hat. Es ist jetzt um ca. 70% auf eine normale Größe geschrumpft. Mir wurde erklärt, dass das viele Testosteron wohl die Prostata und / oder die Analdrüsen vergrößert hat.
Fellprobleme hatten wir schon vorher, es ist weder besser noch schlimmer geworden. Bei ihm kommt das von einer Schilddrüsenunterfunktion. Da durch den Chip die Schilddrüsenhormone noch mehr sinken, musste ich noch mehr substituieren, eine Woche lang hatte er richtig mieses Fell, habe dann die Dosis der Schilddrüsentabletten erhöht und dann war das Fell wieder wie immer.
Wir schauen uns das alles noch an, so lange der Chip wirkt, aber wenn es ihm damit weiterhin so gut geht, werden wir ihn wohl dann richtig kastrieren lassen.Ich habe schon öfter gehört, dass manche Hunde nach dem Chip ängstlicher oder unsicherer oder schneller nervös werden, angeblich liegt das oft daran, dass durch den Chip eben die Schilddrüsenwerte im Körper sinken, was zu solchem Verhalten führen kann. Da könnte man dann einfach mal den T4 kontrollieren lassen und die Schilddrüsenwerte mit Tabletten wieder in den richtigen Bereich bringen.
Was mich noch sehr gewundert hat, ist, dass hier ja oft erklärt wurde, dass beim Chip überhaupt kein Testosteron mehr im Körper sei, bei ner chirurgischen Kastra immerhin noch so 10 oder 20 %. Auf einem Vortrag habe ich jetzt aber gehört, dass auch beim Chip noch ein bißchen Testosteron im Körper gebildet wird, da der Chip ja auch nur auf die Hoden wirkt und nicht auf die anderen Stellen im Körper, wo auch Testosteron gebildet wird.
Also ich bin froh, dass wir das gemacht haben. Mir wurde auch noch erklärt, dass ein männlicher Wolf in der freien Natur auch gar nicht das ganze Jahr über rattig ist, sondern sozusagen auch eine Art Zyklus hat und nur dann wirklich lüstern wird, wenn auch bei den Mädels Paarungszeit ist. Das ist ja dann viel weniger Stress als bei den Haushunden, die das nicht mehr haben, sondern IMMER heiß sind und dann im Gegensatz zu den wilden Tieren ja auch nicht "dürfen". So gesehen kann ich ganz gut damit leben. Aber das wichtigste ist, wie es meinem Rüssel geht, und wenn der weiterhin mit dem Chip so erleichtert wirkt und endlich fröhlich und entspannt sein kann draußen, dann machen wir guten Gewissens die Kastra.
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Zitat
Weil ich gerade das mit der Selbstbefriedigung lese....
meine Freundin hat einen KASTRIERTEN Rüden, der das macht.
Na toll
!
Deshalb wollen wir es erst mit dem Chip probieren.
Petra, danke für Deinen Bericht. Das mit der Schilddrüse ist auch sehr interessant.
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Zitat
Also ich bin froh, dass wir das gemacht haben. Mir wurde auch noch erklärt, dass ein männlicher Wolf in der freien Natur auch gar nicht das ganze Jahr über rattig ist, sondern sozusagen auch eine Art Zyklus hat und nur dann wirklich lüstern wird, wenn auch bei den Mädels Paarungszeit ist. Das ist ja dann viel weniger Stress als bei den Haushunden, die das nicht mehr haben, sondern IMMER heiß sind und dann im Gegensatz zu den wilden Tieren ja auch nicht "dürfen".
Es gibt eine Menge Tierarten, wo die Kerle immer können. Der Wolf hat nicht die "luxeriösen" Bedingungen, dass er es sich leisten kann mehrmals im Jahr Junge zu bekommen - die äußeren Umstände erlauben keine weitere Jungenaufzucht. Alle Tiere, die ursprünglich saisonal waren, entwickeln sich unter besseren äußeren Bedingungen (also meist in Menschhand) dahin, dass sie häufiger Junge bekommen können. Dieser Prozess geschieht nicht von heute auf morgen und der Körper entwickelt sich mit. Insofern finde ich den Vergleich zum Wolf nutzlos...
Aber etwas Kritik in dieser Hinsicht habe ich schon, denn hier sehe ich die Züchter in der Verantwortung. Oftmals wird bei der Zucht die Veranlagung zum Sexualverhalten nicht wirklich als Kriterium bei Verpaarungen beachtet. So gibt es Individuen mancher Rassen, die gar nix mehr können und andere die nur noch "Pimpern" im Hirn haben. Solche Hunde gehören für mich nicht in die Zucht. Zum Glück liegen viele Hunde doch in der goldenen Mitte, auch wenn manch einer in der Pubertät bei seinem Rüden anderes denkt
Viele Grüße
Corinna, mit immerspitzem Spitz... kleiner Scherz -
Zitat
Weil ich gerade das mit der Selbstbefriedigung lese....
meine Freundin hat einen KASTRIERTEN Rüden, der das macht.
Mein Alter Rüde ( Kastrat) macht es auch
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Zitat
Mein Alter Rüde ( Kastrat) macht es auch
Sehr gut, dann werde ich ihr sagen, dass ihrer in dieser Hinsicht kein Unikat ist!
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