Suprelorin, chemische Kastration Erfahrungsbericht

  • Hallo,


    ich bin neu hier, habe aber schon seit längerem hier mit gelesen :smile: und so überhaupt von dem Chip erfahren. Na dann stell ich uns nun auch mal vor.


    Name, Alter: Hugo, ca. 2 Jahre
    Größe, Gewicht: 35 cm, 9,5 kg (Terriermix)
    Wirkung eingetreten: Hm gute Frage... der Chip sitzt seit 8,5 Wochen, er markiert nicht mehr so viel, Wuzisabber ist schon länger komplett weg (das war vorher echt viel), klappert nicht mehr mit den Zähnen und ist nicht mehr so von läufigen Hündinnen gestresst, klar merkt er das, aber das wars dann auch, die Eierchen sind irgendwie aber noch nicht wirklich geschrumpft, manchmal bilde ich es mir ein :D mal schauen, ob das noch kommt...
    Rebound: Ja, spätestens eine Woche nach Implantation, vier Wochen lang wusste er gar nicht, wo er zuerst markieren soll, war total hektisch und auch echt schwierig gegenüber fremden Rüden, die hab ich echt gemieden :ugly:
    Zukunftspläne: wir warten erstmal noch ab, evtl. die "richtige" Kastration


    Insgesamt kann ich sagen, dass ich zu der Reboundsache echt öfters tief durchatmen musste und mir sagen musste, dass geht vorbei, bald haben wir es geschafft... In dieser Zeit tat mir der arme Kerl echt leid (und ich mir auch :D ). Nachdem ich den kompletten Thread durchgelesen hatte, wusste ich ja, was da auf uns zukommt, aber ich hatte doch die Vorstellung bzw. Hoffnung, dass bei ihm die Wirkung schneller eintritt, da er ja klein ist und meine TÄ auch meinte, dass der Chip bei ihm sicherlich nen Jahr wirken wird. Naja, erstmal falsch gedacht. Ich bin gespannt, ob da noch was schrumpft. Letzte Woche war ich bei der TÄ und sie fragte, ob der Chip seine Wirkung zeigt und sie war ganz erstaunt, dass seine Eierchen doch sogar bei dieser Kälte und bei fast 8 Wochen Chip noch so groß sind, "eigentlich tragen die Herren bei diesem Wetter doch eher etwas Kleines"! Tja, nicht bei Hugo! :headbash:


    Ich werde euch berichten, ob sich da noch was tut.

  • Hey tjani, lieben Dank für deine ausführliche Erklärung! :-)


    Ich denke, wir werden wirklich noch ein bisschen warten und gucken, wie er sich weiterentwickelt und in der Zeit nochmal eine neue Hundeschule suchen, in der wir vielleicht auch mal an andere Tipps als Kastration bekommen :rollsmile: und sollten wir merken, dass sein Stress immer mehr und auch im Alltag zunimmt/entsteht, werden wir das mit dem Chip mal in Angriff nehmen, wenn er älter ist. Denn die meisten berichten ja wirklich mehr Positives als Negatives ;-)

  • Da der Thread mir bei meiner Entscheidungsfindung sehr geholfen hat, möchte ich hier nun meine Erfahrungen kund tun.


    Mein Rüde war extrem frühreif, er zeigte sehr früh Interesse an läufigen Hündinnen. Er suchte sie, auch wenn sie nicht da waren. Waren welche da gewesen, hechelte er nur noch suchend in der Gegend rum. Bekam dann sogar Durchfall. Er rannte nur noch zickzack und konnte nicht von der Leine gelassen werden. Zu Hause kam er nicht mehr zur Ruhe, konnte nicht mehr schlafen und auch nicht mehr spielen. Mit anderen Jundhunden hat er sich gerne gemessen. Er markierte alle Meter. Er hatte nach/beim dem Schlafen oft Erektionen und häufig geschwollene Schwellknoten.


    Irgendwann konnte ich nicht mehr und habe ihn im Alter von 9 Monaten erstmal eine Spritze geben lassen, die in etwa eine Kastration simulieren kann. Zumindest kam er etwas runter. Ich habe ihm dann den Suprelorinchip setzen lassen. Er war bereits zu diesem Zeitpunkt ausgewachsen.


    Zuerst kam der Reboundeffekt, und das ganze 3,5 Wochen lang, es war furchtbar, schlimmer konnte es kaum noch werden. Das Erste, was ich merkte, dass das Markieren weniger wurde. Bzw. es stellte sich auf Normalzustand ein. Nach genau 9 Wochen (!) besserte sich das komplette Verhalten, keine Gepöbel mehr, konnte wieder mit sich und anderen Hunden spielen. Kurz darauf interessierte die Damenwelt nicht mehr, der Hund konnte wieder lernen und sich konzentrieren. Es war super. Die Hoden hatten sich merklich verkleinert.


    Genau 8 Wochen später schlagartig begann er wieder zu stänkern, markierte schlagartig wieder und das alte Verhalten war binnen einer Woche erneut da. Das heißt, ich hatte genau 6-8 Wochen Ruhe. Der Chip hatte nur 4 Monate gewirkt. Die Hoden hatten sich bis dahin nicht wieder vergrößert.


    Ich war so überrascht, dass ich ihn wieder chippen ließ, da ich das nicht mehr haben wollte. Und der Rebound schlug wieder zu. Nach einer Hündinnenbegegnung neulich konnte er zwei Tage lang nicht mehr schlafen und lief nur noch unruhig durchs Haus. 4 Tage später war die Dame läufig. Und so ging es uns immer.


    Und wie sollte das weitergehen? Ein Leben lang chippen und immer hoffen, dass man rechtzeitig den Chip setzt??? Und billig ist das Ganze ja auch nicht. Mit Chip ein Streber und ohne das "Chaos"?


    Der Chip ist eine tolle Sache zum Testen. Er ist reversibel und man kann genau schauen, was passiert oder auch nicht. Denn eine Kastration ist und bleibt eine OP und eine Narkose mit Risiken. Aber was tun bei einem hypersexuellen Hund der nur noch unter Strom steht, Stress hat und deshalb kein Gramm auf die Rippen kriegt? Ich hätte nie gedacht, dass Verhalten so hormonabhängig sein kann.


    Diese Woche wurde er kastriert.

  • Ich habe auch einen kleinen Erfahrungsbericht :smile:


    Mein Rüde hat mit knapp 3 Jahren Anfang Januar den Hormonchip bekommen.
    Vor dem Chip war er aggressiv auf andere Rüden ( kastriert und unkastriert ), hat ständig markiert, war bei läufigen Hündinnen in der Hundeschule so gut wie nicht ansprechbar, konnte nicht lernen, weil schnuppern natürlich besser war und hat demnach auch oft nicht gehört.
    Seitdem er den Chip hat wurde es erstmal schlimmer, ca. 3 oder 4 Wochen lang. Dann wurde es so wie vor dem Chip, ich dachte schon, der wirkt bei ihm nicht, doch dann wurde es nach ca. 9 Wochen Schlagartig besser.
    Mittlerweile kann er mit kastrierten Rüden super spielen und akzeptiert sie sehr gut, markiert nicht mehr ganz so viel, interessiert sich für läufige Hündinnen gar nicht mehr, und achtet letztendlich auch viel viel mehr auf mich, weil er nicht mehr so viel schnuppert. Natürlich schnuppert er noch, soll er ja auch aber er lässt sich davon abrufen, spielt dann mit mir oder anderen und noch ein ( für uns ) positiver Nebeneffekt : Er hat 3,5kg zugelegt :gut:
    Momentan habe ich das Gefühl, dass es schon wieder schlechter wird, bin mir aber nicht so sicher.


    Der endgültige Kastrationstermin ist jetzt auf Mitte Juni ausgelegt und dann hoffe ich, dass wir das Problem mit unkastrierten Rüden auch noch hinbekommen :smile:

  • So, nun mal ein kurzes Update:


    Also ich würde sagen, dass ca. nach 9 Wochen mit Chip nun doch noch mal die Hoden geschrumpft sind.


    Ansonsten ist er nicht mehr wegen läufigen Hündinnen gestresst (aber das ist auch schon nach ca. 6 Wochen eingetreten), klar riecht er das, aber das wars dann auch, das ist echt schön, so ist er draußen aufmerksamer und nicht mehr im Dauerstress. Er ist aber auch noch (fast) ein ganzer Kerl, also markiert, aber halt nicht mehr überall, manchmal schnüffelt er auch nur und geht dann ohne Markieren weiter.


    Naja, leider pöbelt er intakte Rüden in seiner Größe immer noch ganz schön heftig an. Ich hatte mir ja als Nebeneffekt erhofft, dass er da entspannter wird, aber das ist bisher vielleicht etwas besser geworden, aber vielleicht auch nicht. Das liegt wohl eher daran, wen er mag und wen nicht, denn er ist nicht generell unverträglich mit intakten üden, das war er auch vor dem Chip nicht. Liegt dann wohl doch eher an seinem Verhalten, an seinem Charakter und an der Erziehung. Also, daran müssen wir weiter arbeiten, aber ich glaube, es geht mit Chip leichter, als ohne!

  • Huhu!
    Ich muss mich hier jez auch mal einklinken.. und zwar hab ich vor Edison kastrieren zu lassen bzw. erstmal mit Chip anzutesten ob das denn was bringt.
    Problem: Hund ist erst 17 Monate alt und ich les hier viel, dass man den am besten erst nach 3-4 Jahren einpflanzen soll. Tatsache?
    Bis dahin hab ich den Hund vor einen Bus geschubbst :ugly: (nein! Natürlich tu ich sowas NICHT! Aber manchmal wär mir danach)


    Edison klappert mit den Zähnen, wird zunehmender Rüdenaggro (ist etwas unklug sich mit 16kg und etwa 40cm mit Rottis & Co um die 40kg anzulegen), markiert jeden (!) verfluchten Grashalm, markiert in der Bude wo die Mädels lagen (egal ob heute, gestern oder vor 2 Wochen) und will bei Hundebegegnungen egal welchen Geschlechts sofort auf Bella hüpfen. Alternativ nimmt er sich bei Hundebegegnungen eben die anderen Hündinnen her :muede:
    Problem in nächster Zeit: Bella ist ebenfalls intakt und wird bald wieder läufig, also geht's bald wieder richtig los hier *sfz*.
    Bei der letzten Läufigkeit hat er oben das Haus zusammengeschrien und is sofort auf Sprung gegangen wenn er das Weib nur gesehn hat. Er hat gelitten, weniger gefressen (und er ist eh schon ein Hungerhaken) und für uns Menschen war's kaum auszuhalten. Draussen fängt er das kreischen an wenn ne läufige Hündin (egal ob unsre oder fremde) in der Nähe ist und erwürgt sich schier. Ohren? Durchzug.
    Neuerdings will er auch meiner kastrierten Hündin an den Hintern und fängt sich auch mal eine ein.. rafft es aber null und nichte. Ansonsten versucht er das gleiche Programm wie bei der intakten Hündin abzuspulen.


    Natürlich wird alles unterbunden was machbar ist. Ich lass ihn jez auch net von andren Rüden verprügeln oder so..aber es geht langsam an die Substanz. Der Hund ist mehr als nur notgeil.
    Also bevor die Bömmel ganz abkommen - erstmal chippen? Trotz dem Alter?
    Das Vieh ist so irre.. und vor dem Rebound hab ich ja echt richtig Angst *lach*, aber he, ich verzweifel langsam.

  • Ganz ehrlich, Mimi.
    Mach's ^^


    Ich würde ihn aber trotzdem chippen lassen, weil ich die Möglichkeit dieses Testlaufs einfach super finde.
    Und bzgl des Alters ist es doch völlig wumpe ob du ihm nun den Chip setzen lässt oder ihn chirurgisch kastrieren lässt.

  • Huhu,


    Paco wird voraussichtlich Mitte Mai den Chip bekommen, da er in den letzten Wochen arg gelitten hat und fürchterlich verliebt war/ist. Da es mir und ihm auch an die Nerven gegangen ist, habe ich mich jetzt dazu entschieden, zum einen um es mal auszutesten, zum Anderen weil ich das nicht noch viel länger aushalte :ugly:
    Er fiept zwischenzeitlich bei jedem Atemzug, ist unruhig, draußen Zähneklappern und Sabbern, sein Verhalten anderen Rüden hat sich extrem verschlechtert. Ich versuche natürlich dagegen zu halten, was mir nur bedingt gelingt.
    Im Moment ist er an den meisten Tagen so gar nicht der Hund den ich eigentlich habe, ich glaube er steht extrem unter Stress.


    So ein bisschen Bammel habe ich irgend wie davor, auch wenn es ja erst mal nicht endgültig ist - ich weiß mir aber auch im Moment nicht wirklich anders zu helfen.


    Ich bin mal gespannt.


    Lg

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