Hund hat Kind angeknurrt

  • Zitat


    Ja, genau, er ist nur vorbeigegangen ohne was zu machen und er hat ihr auch das Ohr gegeben! Deswegen weiss ich halt nicht war mein Verhalten richtig sie so zu maßregeln oder hättet ihr es anders gemacht?


    Ich hätte es tatsächlich anders gemacht, allerdings kenne ich Eure Situation nicht wirklich. Ich habe einen extrem futterneidischen Hund aus dem Tierheim, dessen Vorbesitzer samt Sippe meinten, es wäre eine gute Idee, dem Hund permanent was abzunehmen. Dadurch lief Sammy nahezu Amok, wenn er Kausachen hatte und einer von uns sich im Zimmer nur bewegte. Mein Mann hat (mit dem Gedanken, dass man ihm das nicht durchgehen lassen darf) versucht, ihm sein Kauteil abzunehmen. Das hat er auch geschafft, aber mit einer bis auf den Knochen durchgebissenen Hand.


    Das Grundproblem ist, dass der Hund meint, überhaupt verteidigen zu müssen. Wenn Du ihm dann etwas abnimmst und ihn noch körperlich bedrängst, bestärkst Du ihn nur darin. Ich habe mit Sammy zunächst am Grundgehorsam gearbeitet, so dass er sich jederzeit abrufen liess. Dann gab es Leckerchen und er durfte zurück zum Kauteil. Dabei habe ich die Distanz zwischen uns, aus der ich ihn abgerufen habe, immer verringert. Parallel habe ich Tauschgeschäfte geübt, bei denen er immer etwas besseres bekommen hat als das, was er aus gegeben hat. Dann habe ich ihm die Kausachen direkt neben seinem Platz gegeben und bin dort sitzen geblieben.


    Inzwischen hat er gar kein Problem mehr damit wenn wir uns normal im Zimmer bewegen, wenn er etwas zu kauen hat. Das hat ein paar Monate gedauert, war aber letztlich erfolgreich.


    Ihr müsst -- vielleicht mit der Hilfe eines guten Hundetrainers -- Eurem Hund vermitteln, dass er gegen keinen von Euch etwas verteidigen muss. Grundlage dafür ist nicht Gehorsam, sondern Vertrauen. Alles andere ist nur herumdoktern an Symptomen.


    Liebe Grüße
    Andrea

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    Einerseits sollte der Hund deinen Sohn nicht anknurren, andererseits hat der Hund ein Recht darauf sein Futter zu verteidigen.


    Negativ. Wenn der Hund bei Futter aggressiv wird, besteht ein Problem. Es muß jederzeit möglich sein, ihm alles wegzunehmen. Was machst Du, wenn er im Wald/Sonstwo was frisst, was er nicht soll und du kannst es ihm dann nicht wegnehmen? Von der Sache mit der Rangordnung ganz zu schweigen.


    Abgewöhnen kann man ihm das bspw. über Futtertausch. "Gib mir das, was Du jetzt hast, ich geb dir was viel besseres dafür" - mit Kommando wie bspw. "Aus" verknüpfen.


    Weiter ratsam wäre u.a. auch, den Hund in "Sitz" zu bringen, das Futter hinzustellen und ihm erst dann das futtern gestatten, wenn man ihn lässt.


    Ziel ist, dem Hund zu zeigen, daß er um sein Futter nicht kämpfen braucht und es ihm auch keiner streitig macht. Das geht nur, wenn er dem Hundeführer soviel Vertrauen entgegenbringt, daß er sich darauf verlassen kann, satt zu werden.

  • Guten Morgen Zweibeiner,


    interessante Diskussion mit verschiedenen Meinungen.


    Zweierlei ist mir auf-bzw. eingefallen:


    Wenn nun der Hund beim Spaziergang irgendetwas leckeres Kleines im Schnabel herumträgt, von dem ihr gar nichts wisst...z.B. eine tolle Walnuss...und nun kommt jemand mit Kind vorbei!?
    Verschärfte Version: das fremde Kind (Kopfhöhe 70 cm)rennt freudig kreischend auf den Hund (Kopfhöhe 50 cm) zu, um ihn zu streicheln oder zu umarmen, und ihr seid zu weit weg.
    Darf er warnen (knurren)?
    Noch verschärfter: das Kind hat keinen blassen Schimmer von hündischer Kommunikation.
    Haarsträubende Vorstellung oder?


    Und das zweite: es wurde hier fast nur diese eine konkrete Situation diskutiert ohne das sonstige Verhalten des Hundes zu erfragen, was mir in diesem Fall sehr wichtig erscheint.
    Bei einem ängstlichen, unsicheren Tier ist doch die Situation eine völlig andere als bei einem vor Selbstbewusstsein strotzenden.


    Tanja
    erzähl doch mal etwas mehr über das Pfotentier.

  • louise war/ist auch extrem futterneidisch,worauf auch eine riesige keilerei mit dem rüdiger entstanden ist,die mit mehr als 2 löchern endete.....daraufhin hab ich louise allein ohne die beiden anderen im flur fressen lassen...als er jedoch anfing auch mich im vorbeigehen anzuknurren,hab ich die zügel etwas angezogen und es gab ab sofort nur noch futter,indem vorher sitz gemacht und gewartet wurde.....manchmal hab ich ihm es zwischendurch dann auch kurzweilig weggenommen,ihn nml absitzen lassen und dann wieder hingestellt und ihn fertig fressen lassen...inzwischen haben wir damit kein problem mehr,des er menschen beim futtern als bedrohung oder ähnliches sieht..nur bei den andern beiden muss ich aufpassen und das sehe ich auch als ok an,des er die beiden andern"lunger-lappen" nicht in seinem nacken wissen möchte und sie bleiben einfach getrennt,bis alle fertig sind mit fressen...


    ich habe auch mal eine kuriose methode gehört,und zwar,des mensch dem hund ins essen spucken soll,weil des dem hund vermittelt,des mensch vorher dran gefressen hat...weiss da jemand mehr drüber?


    dann muss ich mich entschuldigen,aber ich muss nml auf die "nacken-bestrafung" zurückkommen,weil sich mir immer die nackenhaare aufstellen,wenn ich sowas lese....nacken packen oder schütteln ist beutefang/kampfverhalten und es ist einfach unangebracht...wenn mensch seinen hund scho strafen will,dann bitte bitte "hundegerecht" mit einem schnauzgriff oder ähnlichem...so wies die wuffen eben auch untereinander machen um sich zu massregeln ;)

  • Meie Antwort ;)


    Zitat


    Wenn nun der Hund beim Spaziergang irgendetwas leckeres Kleines im Schnabel herumträgt, von dem ihr gar nichts wisst...


    mein Hund verteidigt zwar kein Futter und von daher gäbe es denke ich da auch kein Problem, aber ansonsten kann ich sagen, dass mein Hund nichts im Maul trägt, von dem ich nichts weiss bzw. was ich ihm erlaubt hätte.


    Zitat


    Verschärfte Version: das fremde Kind (Kopfhöhe 70 cm)rennt freudig kreischend auf den Hund (Kopfhöhe 50 cm) zu, um ihn zu streicheln oder zu umarmen, und ihr seid zu weit weg.
    Darf er warnen (knurren)?


    ja klar darf er da knurren. Wie bereits geschrieben ist knurren Kommunikation. Und natürlich darf er so auf seine Art dem Kind sagen dass er das nicht möchte. Ich würde aber alles tun, um zu verhindern, dass sich ein fremdes Kind auf diese Weise meinem Hund nähert.


    Zitat


    Noch verschärfter: das Kind hat keinen blassen Schimmer von hündischer Kommunikation.
    Haarsträubende Vorstellung oder?


    Ja, ich finde es Haarsträubend, wenn Eltern ihren Kindern nicht vermitteln können, dass man sich auf diese Weise keinem (fremden) Hund nähert. Und wenn dann auch der Halter sich nicht kümmert oder je nach Situation seinen Hund nicht abruft o.ä. ist das natürlich nicht toll. Aber ist es nicht viel schlimmer, wenn ein Hund gleich zur nächsten Stufe übergeht um sich zu wehren. Wenn ich ihm verbiete zu knurren, verbiete ich es ihm doch ggf. auch gleich, die Situation noch friedlich zu entschärfen. Ein Hund der knurrt will ja nicht beissen, deshalb knurrt und warnt er ja.


    Aber willst Du damit im ernst sagen, dass ich meinem Hund das Knurren verbieten soll und er sich von Menschen und Kindern alles gefallen lassen muss? Hat nicht auch ein Hund ein Anrecht auf seine Individualdistanz? Bzw. das Recht bei einem Angriff dem Angreifer zu sagen "Stopp - weiter nicht".


    Zitat


    Und das zweite: es wurde hier fast nur diese eine konkrete Situation diskutiert ohne das sonstige Verhalten des Hundes zu erfragen, was mir in diesem Fall sehr wichtig erscheint.
    Bei einem ängstlichen, unsicheren Tier ist doch die Situation eine völlig andere als bei einem vor Selbstbewusstsein strotzenden.


    In welcher Weise? Meinst Du ein wirklich selbstsicherer Hund, der das Vertrauen in seinen Halter hat, dass er die für ihn lebenswichtige Ressource essen behalten darf, wen er sie hat, hat es nötig zu knurren?


    Im übrigen hat selbst das Rangniedrigste Individuum das Recht, seine Beute / Futter zu verteidigen.

  • Hallo morrygan,


    in manchen Punkten sind wir uns einig:
    der Hund darf knurren, wenn`s ihm zu bunt wird.


    Und dass manchen Kids so gaaar kein bissel vermittelt wird, wie mit fremden Hunden umzugehen ist, finde ich schlicht eine Katastrophe!
    (Obwohl es gibt da auch unfähige Erwachsene, Freudenschreie + Kopf-Knuddeln "OOOOch ist der süüüüß...)
    Der Hund als beweglicher Teddybär.


    Und ein selbstsicherer Hund hat es im Normalfall nicht nötig, seine Beute / Futter zu verteidigen, es sei denn, er hat in dieser Hinsicht schlechte Erfahrungen gemacht.
    Oder jemand kommt allzu blöd von der Seite: dann ist es korrekt, wenn er mal seine Zähnchen kurz auspackt und droht.
    Hunde verstehen das, Menschen nicht immer.


    Aber dass ein Hund mal was im Maul hat, von dem ich nichts weiß, das kommt schon vor!
    Beim gemütlichen Spaziergang habe ich das Stinktier nicht in jeder Sekunde haargenau im Auge.


    Und IMMER zu verhindern, dass ein Kind sich so wild an den Hund ranmacht, halte ich für utopisch.
    Das kann überall passieren.

  • Hallo Antonia,


    Luna fällt wohl eher in die Sparte vor Selbstbewußtsein strotzender Hund. Sie ist eigentlich eine absolut liebe Maus hört gut u. ist liebevoll zu unserm Sohn. Normalerweise ist das Futter wegnehmen auch kein Problem nur halt mit so Sachen wie Rinderohren(schmeckt halt auch besonders gut) wird es dann wohl kritisch. Artgenossen gegenüber ist sie immer super lieb testet aber auch ziemlich direkt aus wie weit sie gehen kann und wenn ein älterer Hund sie nicht in die Schranken weisst wird sie auch durchaus mal aufmüpfig. Auch Spielsachen gibt sie ohne knurren ab.
    Wie ich die Situation jetzt in Zukunft händeln soll weiss ich allerdings jetzt immer noch nicht so wirklich. Tauschgeschäfte? FÜttern wenn Sohn im Bett?


    LG Tanja mit Luna

  • Zitat


    Wie ich die Situation jetzt in Zukunft händeln soll weiss ich allerdings jetzt immer noch nicht so wirklich. Tauschgeschäfte? FÜttern wenn Sohn im Bett?


    LG Tanja mit Luna


    Schweinsohr wuerde ich ihr einfach nur noch geben wenn Kind im Bett ist oder an einer abgelegenen ungestoerten Stelle.

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    Schweinsohr wuerde ich ihr einfach nur noch geben wenn Kind im Bett ist oder an einer abgelegenen ungestoerten Stelle.


    Also ich würde ehrlich gesagt mit Kind und Hund und Futter gar keine weiteren Experimente machen und den Hund nur noch füttern, wenn euer Sohn nicht dabei ist. Wenn ich das richtig verstanden habe, hat der Hund doch vorher noch nicht geknurrt, auch wenn es Rinderohren gab, oder? Ich könnte mir schon vorstellen, dass euer Hund auch sonst irgendwann mal probieren könnte, sein Futter zu verteidigen - und wenn das Futter gerade nur deshalb einen besonders hohen Wert hat, weil der Hund mal besonders hungrig ist.


    Das kann ja auch einfach bedeuten, dass halt eine Tür zwischen dem fressenden Hund und dem Kind geschlossen ist. Ist halt einfach eine Frage des Managements ;)


    Und ich persönlich würde auch eure (Du und Dein Mann) Anwesenheit in der Nähe des Futters für den Hund positiv belegen.

  • OK dann versuchen wir es so. Also, Zusammenfassung: besonders tolle Sachen nur noch wenn Zwerg im Bett ist und dann fleissig Tauschgeschäfte üben :D
    Danke für Eure Hilfe


    LG Tanja mit Luna

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