ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Grundsätzlich sehe ich das wie du. Baghira zum Beispiel hatte jagdliches Interesse aber sie ist mir in 15 Jahren 2 mal kurz abgehauen. Deshalb dauerhaft Schleppleine? Ne.


    Amy hat definitiv jagdliches Interesse. Im Wald ist sie daher auch so gut wie immer an der Schleppleine. Einfach sicherheitshalber. Ich glaube auch nicht das es ausschließlich der Bewegungsreiz ist. Sie geht manchmal auch Spuren nach (wenn ich sie lasse) ist dabei aber abrufbar. Sie würde Mäuse jagen und würde auch gerne den Vögeln hinterher. Darf sie aber nicht. Auffliegende Enten im Bach haben wir auch zu 99% im Griff. Rehe würde sie vermutlich auch hinterher aber die sehen wir meist nur in der Ferne und da ist es kein Problem.


    Ich weiß halt wirklich nicht wie ich so ne Situation üben soll. Impulskontrolle sicherlich aber wie? So spielchen wie Futter werfen und sie muss warten usw kennt sie und klappt auch. Kann mittlerweile auch einem anderen Hund was werfen und den schicken und dann erst sie. Aber das sind halt so spielereien die mir in so einer Situation logischerweise nichts bringen. Würde sie nur kurz hinterher und wäre dann abrufbar wäre mir das relativ egal denn so Situationen werden wir wohl nicht so oft haben. Aber sie ist dann definitiv nicht abrufbar, nicht mal ansatzweise. Und das geht natürlich nicht. Abgesehen davon dass das für das Wild kein Zustand ist ist das natürlich auch für sie gefährlich falls da mal ein Auto kommt oder sie wieder richtung Autobahn hetzt (das erste mal passiert im dicksten Nebel. Bin tausend Tode gestorben). Eventuell wird es auch wieder händelbar wenn hier alles gemäht ist und ich alles wieder besser überblicken kann. Aber irgendwie stellt mich das nicht so ganz zufrieden :D

  • . Impulskontrolle sicherlich aber wie? So spielchen wie Futter werfen und sie muss warten usw kennt sie und klappt auch. Kann mittlerweile auch einem anderen Hund was werfen und den schicken und dann erst sie. Aber das sind halt so spielereien die mir in so einer Situation logischerweise nichts bringen.

    Das sind vor allem Übungen bei sehr geringer Erregungslage

  • . Impulskontrolle sicherlich aber wie? So spielchen wie Futter werfen und sie muss warten usw kennt sie und klappt auch. Kann mittlerweile auch einem anderen Hund was werfen und den schicken und dann erst sie. Aber das sind halt so spielereien die mir in so einer Situation logischerweise nichts bringen.

    Das sind vor allem Übungen bei sehr geringer Erregungslage

    Ist ihr am Anfang sehr schwer gefallen weil bei Futter die Erregungslage bei ihr recht hoch ist aber natürlich nicht zu vergleichen mit Wild. Das ist klar. Aber wie gesagt, ich habe keine Ahnung wie ich daran arbeiten soll das es auch in solchen Situationen besser wird.

  • Wenn Hasen o.ä. weniger als fünf Meter vom Hund entfernt plötzlich hochgehen und flüchten? Bei allen, die ich hatte, wäre der Reiz so groß, dass sie ein paar Meter hinterher wären. Irgendwann dann im Alter vielleicht nur noch zwei Galoppsprünge, in jüngeren Jahren zehn Meter oder so... Das ist dann der Moment, in dem der Reiz stärker ist als das Hirn und irgendwann ist das Hirn wieder online und der Hund bremst. Aber reagiert hätte wirklich JEDER Hund, den ich hatte.


    Und ganz ehrlich? War für mich okay.


    Und diese ganz extremen Reize sehr, sehr nahes flüchtendes Wild? Evtl. kann man sich annähern, indem man an der Impulskontrolle allgemein arbeitet - aber das hast du ja eh auf dem Schirm. Und natürlich kann man steigern: Den Lieblingsball mehrmals hetzen lassen, den Hund somit heiß machen und dann den Hund ablegen, Lieblingsball mit Schwung feuern aber der Hund muss liegen bleiben... Aber die Situation mit Wild das so nah hochgeht? Ist für mich eigentlich untrainierbar.


    Und ehrlicherweise möchte ich den jungen Hund sehen, der da nicht kurz hinterherspringt. Betonung liegt auf kurz.

  • Sowas kommt ja nicht jede Woche vor. Und wenn mein Hund einmal in ca. 2 Jahren einem flüchtigen Hasen, der direkt vor dem Hund hoch geht, 100m hinterher geht, dann würde ich persönlich mir keine grauen Haare wachsen lassen

    Sehe ich eigentlich auch so - wobei ich 100 Meter dann doch weit finde. Aber die generelle Einstellung, dass auf solche Reize eine Reaktion des Hundes kein Weltuntergang ist, teile ich komplett.

  • Ich sag ja auch nicht, dass es für sie keine schweren Übungen am Anfang waren.

    Gibt es nichts wo du den Hoch mit aktiv Hochspuhlen kannst, damit du in den Erregungslagen auch einfach Mal Grundgehorsam üben kannst?

    Das meinte ich.


    Was anderes fällt mir jetzt auf Anhieb als Ansatz auch nicht ein :denker:

  • Ich sag ja auch nicht, dass es für sie keine schweren Übungen am Anfang waren.

    Gibt es nichts wo du den Hoch mit aktiv Hochspuhlen kannst, damit du in den Erregungslagen auch einfach Mal Grundgehorsam üben kannst?

    Das meinte ich.


    Was anderes fällt mir jetzt auf Anhieb als Ansatz auch nicht ein :denker:

    Nein leider fällt mir da absolut nichts ein. Das einzige wo sie bisschen hochfährt ist spezielles Futter. Also Wurst oder so. Damit bekomme ich ne gewisse Erregungslage hin aber sicher kein Vergleich zu Wild.


    Mir gehts wie gesagt auch gar nicht drum das sie ein paar Meter in so einem Fall hinterher rennen würde. Aber sie verschwindet komplett aus meinem Sichtfeld und ist einfach weg. Taucht erst wieder auf wenn das Objekt der Begierde sozusagen aus dem Sichtfeld verschwunden ist. Und mal ganz abgesehen vom Stress fürs Wildtier braucht mir auch nur mal ein blöder Jäger über den Weg laufen... Gut, eher unwahrscheinlich aber man weiß es nie. Wäre der Hase in die andere Richtung abgehauen wären sie zur gut befahrenen Hauptstraße gerannt. Und sie wäre hinterher bis er außer sicht ist. Das wäre in dem Fall über die Straße gewesen.


    Aber ich sehe schon, da hilft wohl nur Schleppleine dran solange die Gräser hier so hoch stehen. Und vielleicht im Haus bei meinen Eltern nochmal Impulskontrolle üben wenn mein Vater an den Kühlschrank geht. Da steht sie tatsächlich noch nicht soooo sehr im Gehorsam wenn ich sie davon dann abrufen will. Schadet ja zumindest nicht wenn ich das mal übe ;)

  • Es gibt von Veronika Rothe ein Video, wie sie das mit ihren Spaniels trainiert. Die sollen ja stöbern und dann, wenn das Wild hoch geht, verharren und eben nicht hinterher laufen. Vielleicht hilft es ja, eine gute Übung zur Impulskontrolle ist es allemal, gerade mit dem Running-Rabbit-Dummy den sie am Schluss zeigt.

    [Externes Medium: https://youtu.be/stiFwfWtySY]
  • Es gibt von Veronika Rothe ein Video, wie sie das mit ihren Spaniels trainiert. Die sollen ja stöbern und dann, wenn das Wild hoch geht, verharren und eben nicht hinterher laufen. Vielleicht hilft es ja, eine gute Übung zur Impulskontrolle ist es allemal, gerade mit dem Running-Rabbit-Dummy den sie am Schluss zeigt.

    [Externes Medium: https://youtu.be/stiFwfWtySY]

    Also nichts gegen sie, ich kenn sie gar nicht, sie kann das bestimmt jedem Hund beibringen und das ist auch sicher ne super Übung, aber ich kenn mich durch meine Schwester so ein bisschen mit Cocker Spaniels moderner VDH-Zucht aus, und die laufen bei mir echt unter scheintot im Wald :ugly:

    (also falls sich jemand fragt warum das beim eigenen Hund nicht so gut klappt :lol:)

  • Ja, aber Genetik. Den eingebauten Stopp (egal in welcher Form) eines Jagdhundes auszubauen ist was anderes als reine Impulskontrolle bei einem Hund der an sich nicht stoppen würde.

    Wenn zB mein Vorsteher steht, dann ist das keine Impulskontrolle, sondern sein aktives Jagdverhalten, von dem er sich auch Jagderfolg erwartet. Und es ist vorinstalliert, sprich ich habe das was der Hund von Anfang an, von selbst angeboten hat nur bestärkt und sonst nichts.


    Also, mein Kommentar bezieht sich auf ihr "es geht". Klar, mit manchen Hunden geht das so, mit anderen wird auch nach der Methode aufgebaut irgendwann Schluss sein.

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