ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Mal so eine Zwischenfrage an die „Katzenjäger“: reagieren eure Hund schon, wenn sie die Katze wo sitzen sehen? Oder ist es eher der Bewegungsreiz? Nicht jede Katze rennt ja auch gleich um ihr Leben, sondern schlendert erst mal weg, wenn sie sich sicher fühlt.


    Bei Eros‘ Züchterin gab es eine Katze. Und wenn wir eine sehen, ist er zufällig immer gerade angeleint, weil wir an der Straße langlaufen. Da guckt er nur interessiert oder zieht mal ein wenig neugierig in ihre Richtung (aber eher mit Tendenz zur sofortigen Flucht, falls das Tier gefährlich ist). Er ist mir noch nie jagdgeil in die Leine gesprungen, was bei einem vorbeifliegendem Blatt schon mal eher vorkommen kann.

  • Hier ist es eigentlich das Rennen. Wobei er auch Katzengeruch schon ziemlich spannend findet (hat wohl gelernt, dass der Geruch auch oft einen rennende Katze verheisst). Eine Freundin hat einen sehr hundeerfahrenen Kater, wenn wir da zu Besuch sind und uns im Garten aufhalten wird der rumliegende Kater kaum bis maximal neugierig beachtete, läuft er langsam rum ist er auch noch nicht sehr interessant, aber sobald er losrennt, würde der Hund jagen anfangen. Dies war auch bei der ersten Begegnung so, also ohne dass er den Kater schon kennengelernt hat und er für ihn dazu gehören könnte.

    Hier sind wuselige schnell rennende kleine Tiere wirklich am spannendsten. Auf einer Spur würde er auch gerne hinterher, sich immer weiter reinsteigern wenn er dürfte und wäre wohl irgendwann auch nicht mehr ansprechbar, aber richtig "klick" macht es sobald Hase/Kaninchen/Katze/Eichhörnchen losflitzen, da muss er sämtliche Beherrschung aufbringen die er hat, damit er sich da abrufen lässt, bzw gar nicht erst losrennt. Zum Glück sind ihm andere Bewegunsgsreize (Fahrrad, Jogger, Bälle usw) ziemlich egal, bzw er lässt sich dabei sehr gut abrufen und will nicht sofort hinterher. Sobald er relativ statisches Wild entdeckt steht er eigentlich von sich aus vor, ohne dass ich das großartig üben musste, nur an der Dauer (damit ich länger Zeit habe zu reagieren) des Vorstehens mussten wir arbeiten (und sind da auch noch dabei).

  • Bei uns waren Katzen nie ein Thema, außer etwas vermehrtes Interesse. Aber da wusste er noch nicht, wie schön die flitzen 🙈

    Letztens war eine im Hof, die weggerannt ist, als er raus ist. Ich hab es leider nicht gesehen, hab ihn dann nur durch den Hof sprinten gesehen.

    Danach hat er bei der abendrunde plötzlich extrem auf den katzengeruch reagiert und dann auch auf die Katze, die 2 Meter nebendran saß. Aber die blieb sitzen und wir konnten üben. Aber fällt jetzt wohl erstmal in die Kategorie Eichhörnchen..

  • Ich lese hier schon länger mit weil auch ich einen potentiellen Jäger habe. Er ist seit einigen Wochen nur noch an der 20 m Schlepp. Rehe funktioniert schon super. Ich habe nun aber zu einer Situation eine (grundsätzliche) Frage:

    Heute hat weit vor uns ein Feldhase den Weg gekreuzt. Herbert hat ihn nicht gesehen. Es war aber dann relativ eindeutig, dass die Spur ihn aufgeregt gemacht hat. Also Nase dauerhaft am Boden, schnelles Laufen, durchs hohe Gras springen usw. Ich war dann unsicher, was ich sinnvoller Weise mache. Er war ansprechbar (wenn auch etwas widerwillig) und hat auch zB ein Sitzkommando sofort befolgt, war dann aber erstmal weiter an der Spur interessiert bis wir dran vorbei waren, dann war er sehr schnell wieder ganz normal.

    Meine Frage nun also: Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Ist es kontraproduktiv ihn die Spur (kontrolliert) verfolgen zu lassen? Und falls ja: Was mache ich am besten wenn das mehrere hundert Meter sind? Da ist dauerhafte Aufmerksamkeit einfordern / Nase am Boden unterbinden ja schwierig..

  • das hat hierfür wohl gereicht, obwohl's vielleicht nicht der Nonplusultra-Hundeprofiweg ist.

    Ich finds toll und auch durchdacht! :laola: :laola:

    Gerade das sich zur Jagdkumpanin zu machen.

    Reizangel werde ich jetzt wohl angehen, aber ne längere Schlepp, wir verheddern uns jetzt schon hoffnungslos, das wird wohl nicht klappen. Muss ich mich auf die Suche nach Feldwegen machen, die sich dafür eignen. Würde ihr sicher gefallen.

    Danke für die A :paketliebe: nregungen!

  • Ich lese hier schon länger mit weil auch ich einen potentiellen Jäger habe. Er ist seit einigen Wochen nur noch an der 20 m Schlepp. Rehe funktioniert schon super. Ich habe nun aber zu einer Situation eine (grundsätzliche) Frage:

    Heute hat weit vor uns ein Feldhase den Weg gekreuzt. Herbert hat ihn nicht gesehen. Es war aber dann relativ eindeutig, dass die Spur ihn aufgeregt gemacht hat. Also Nase dauerhaft am Boden, schnelles Laufen, durchs hohe Gras springen usw. Ich war dann unsicher, was ich sinnvoller Weise mache. Er war ansprechbar (wenn auch etwas widerwillig) und hat auch zB ein Sitzkommando sofort befolgt, war dann aber erstmal weiter an der Spur interessiert bis wir dran vorbei waren, dann war er sehr schnell wieder ganz normal.

    Meine Frage nun also: Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Ist es kontraproduktiv ihn die Spur (kontrolliert) verfolgen zu lassen? Und falls ja: Was mache ich am besten wenn das mehrere hundert Meter sind? Da ist dauerhafte Aufmerksamkeit einfordern / Nase am Boden unterbinden ja schwierig..

    Willst du in Zukunft Hasen jagen? Falls nein: würde ich nicht verfolgen lassen. VorLlem nicht bei einem selbstständigen Jäger der mich ausblendet. Und stattdessen lieber selber künstliche Fährten legen.


    Vespa darf die ersten paar Meter einer Spur manchmal nachschnüffeln - aber auch nur weil sie schon sehr kontrollierbar ist und als Belohnung für sehr gutes Verhalten am Wild. Und weil sie wieder runterfahren kann. Und dazu kommt, dass nicht ausgeschlossen ist, dass sie noch ausgebildet wird.

  • Wir haben vorgestern was verrücktes erlebt… waren im Wald, Vespa mit Geschirr und 10m schleppend. Kamen an ein Waldmeisterfeld und hab da Geschirr abgemacht zum fotografieren. Lalala, mega schön. Nach paar Minuten kommt plötzlich ein Rehbock gerannt, so 10-13m vor uns, Vespa nackt (!) neben mir. Bock bleibt stehen, guckt uns an, blökt (bellt?! Wie sagt man?) uns an, rennt paar Meter, bleibt stehen, blökt wieder, hüpft weiter, bleibt stehen guckt und geht dann gemütlich davon. Vespa und ich so. :flushed_face: Ich hatte sie vorsichtig an der Haut am Hals bisschen festgehalten, aber sie hat keinen Versuch gemacht dem hinterher zu gehen und sass sogar obwohl bis in die Zehenspitzen angespannt. Dann halbe Leberwursttube verfüttert. Weil sie es so gut gemacht hat, durfte sie die Spur gucken gehen - und tataaaa, klasse abrufbar von der taufrischen Spur. Mega Erlebnis. Ich konnte echt jedes Detail vom hübschen Bock sehen. :smiling_face_with_hearts:


    Die Nerven zu filmen hatte ich natürlich nicht, aber von gleich nachher hab ich eins.


    Vespa darf die Spur erkunden


    Und 5-10min später war sie genug easy um im Freilauf weiterzugehen.


  • Willst du in Zukunft Hasen jagen? Falls nein: würde ich nicht verfolgen lassen. VorLlem nicht bei einem selbstständigen Jäger der mich ausblendet. Und stattdessen lieber selber künstliche Fährten legen.

    Ich schrieb ja, dass er durchaus ansprechbar war. Eigene Fährten lege ich zwei Mal wöchentlich. Meine Frage war aber wie ich in so einer Akutsituation konkret sinnvoll agiere.. Ständig ansprechen? Mit Kommandos ablenken? Leckerlis werfen? (das mache ich oft wenn er zB bei Rehen kurz schaut und dann aber auf meine Ansprache reagiert) Aber wenn die Spur nun über mehrere hundert Meter verläuft muss ich da ja irgendwie dran vorbeikommen..

  • ich vermute, das kommt auf den Hund an.

    Willy dürfte das auch mit mir zusammen nicht, weil sie das als "go!" zur ernsthaften Jagd nehmen würde.

    Und sie wäre andauernd angeknippst, weils ja echt viele Spuren gibt.

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