ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Ja genau so oder so ähnlich habe ich es mir auch gedacht!!!
    Dann kommt sicher mein Mann daher und hat wieder ne super tolle voll einfach Idee - wetten!!!! :kopfklatsch:
    Ich dachte mir schon, dass ich die Schleppe vielleicht am Gürtel/Hose oder so festmache. Irgendwo in der Mitte vom Körper, da hat man ja am meisten Widerstand. Meine 60 kg stehen dann gegen die 25 kg + 10 Meter Anlauf von Janosch.
    Jetzt gehe ich auf jeden Fall raus und lass ihn mal überhaupt neben dem Fahrrad herlaufen, wenn ich schiebe. Mal sehen ob er das überhaupt macht, sonst brauch ich mir über den Rest noch keine Gedanken machen! ;)

  • Also Momo wiegt ja 15 kg. Normalerweise kann ich den ohne Probleme halten, auch wenn er mit Vollkaracho in die 10 m Schlepp rennt.

    Bis wir dann mal Rehen begegnet sind....
    Da habe ich erst gemerkt, was Vollkaracho wirklich ist! :schockiert:

    Obwohl ich gesehen habe, dass er gleich reinrennen wird und ja darauf gefasst war, hat´s mich gute drei Schritte nach vorne gerissen.

    (ich wiege übrigens auch knappe 60 kg)

    Wäre mir das auf dem Fahrrad passiert und die SL wäre irgendwo an mir festgemacht, ich glaube, das wäre nicht gut ausgegangen....

  • Hallo,

    ich wollte mal kurz nachfragen, was ihr eigentlich macht, wenn ihr Wild seht und der Hund an der Leine ist.

    Wir sehen ja momentan fast täglich Rehe oder Hasen und ich habe das Gefühl, dass Nala mit jedem Mal mehr nervöser wird und ich frage mich, ob ich einen gravierenden Fehler mache bzw. ob ich irgendetwas besser machen könnte.

    Ich beschreibe mal kurz, was ich bei Wildbegegnungen mache:
    Sobald Nala das Reh/den Hasen entdeckt hat, belohne ich das (ganz kurze) Vorstehen verbal. Leckerlies nimmt sie in der Situation gar nicht.
    Dann versuche ich, sie ins Sitz zu bringen, was auch meistens klappt.
    Ich lobe sie meist weiter und versuche sie mit meiner Stimmt etwas zu beruhigen. Klappt leider nie!!! Sie steigert sich immer mehr rein, winselt, zittert und fixiert natürlich die ganze Zeit das Wild.

    Ich habe schon versucht, dass sie mich mal kurz anschaut, aber das klappt leider auch nicht.

    Wenn das Tier dann nicht mehr zu sehen ist, bleib ich noch eine Weile an der Stelle stehen, bis sie etwas ruhiger wird. Das dauert aber leider immer länger und auch wenn wir weiter gehen, sucht sie noch eine ganze Weile ganz hektisch die Gegend ab.

    Ich hab mir schon überlegt, ob ich versuchen soll, sie beim Vorstehen direkt mit irgendwas abzulenken, damit sie sich vom Wild abwenden muss. Aber ich hab immer zu viel Angst, dass sie doch lossprintet und mir in die Schlepp donnert mit ihren 35 kg...

    Danke schon mal für Antworten!

    LG Kerstin

  • Das erste was ich sage ist sitz. Das macht er auch, wenn ich nicht zu langsam war...

    Dann lobe ich ihn und meistens dreht er sich dann zu mir um, weil er weiß dass meistens nach dem Lob ein Leckerchen folgt.

    Wenn er zu aufgeregt ist und sich nicht zu mir umdreht, warte ich so lange, bis er mich anschaut.

    Denn alles andere hat in diesem Moment keinen Sinn, da er nicht darauf reagieren würde.

    Schaut er mich dann an, lobe ich ihn und lenke ihn ab mit Leckerli werfen oder gemeinsam rennen oder so.

    Ich habe mal gelesen, dass es nichts bringt, den Hund in seiner aufgeregten Stimmung wegzuziehen oder so. Du musst so lange warten, bis er sich einigermaßen beruhigt hat, dass er selber mit dir mitkommt.
    Dann wird so eine Situation mit der Zeit immer besser ablaufen und der Hund irgendwann nicht mehr so sehr aufgeregt.

    Nimmst du ihn in sehr erregtem Zustand da weg, kann es sein, dass er nächstes Mal auch aufgeregt wird, obwohl da gar nichts ist.

  • Zitat

    Dann versuche ich, sie ins Sitz zu bringen, was auch meistens klappt.
    Ich lobe sie meist weiter und versuche sie mit meiner Stimmt etwas zu beruhigen. Klappt leider nie!!! Sie steigert sich immer mehr rein, winselt, zittert und fixiert natürlich die ganze Zeit das Wild.

    LG Kerstin

    Ich bin kein sooo Experte, aber mit diesem weiterloben und Deiner beruhigenden Stimme bestärkst Du den Hund meiner Meinung nach nur. Ich versuch das gerade mit der Tube, weil Janosch auch keine Leckerlie mehr nehmen kann, wenn Wild in Sicht ist.
    Schaut er mich an, darf er an der Streichwurst-Tube lecken. Ich sage dazu nur TUUUBE!! Damit er irgendwann mal weiß, sagt die Olle TUUUBE, darf ich lecker Streichwurst essen. Streichwurst gibt es SONST NIE, das muß wirklich was gaaaanz Besonderes für den Hund sein.
    Anfangs hat er natürlich sowieso geguckt wenn ich die Tube rausgezogen habe, dafür gab es schon nen Click und lecken. Jetzt warte ich schon, bis er mich mal anschaut, bevor er lecken darf.

    Mir reichen die 25 kg von Janosch schon. Wenn der voll in die Schleppe reinspringt und ich bin nicht gefasst (wie im Winter mal) dann lieg ich flach am Boden und der Arm ist 10 cm länger. Von meinen Verbrennungen und anderen Blessuren an den Handflächen will ich jetzt mal gar nicht reden :mocken: Ich trag jetzt immer Fahrradhandschuhe ;)

    Mein Fernziel ist: Janosch sieht Wild, setzt sich, bekommt Tube (event. mal nur Leckerlies) und danach springen wir in die andere Richtung gemeinsam davon und gehen weiter, wie wenn nix gewesen wäre :reib: Und das alles ohne Leine!!!!!

  • Zitat

    Hallo,

    ich wollte mal kurz nachfragen, was ihr eigentlich macht, wenn ihr Wild seht und der Hund an der Leine ist.

    "SITZ" ! Das klappt mittlerweile prima, er sitzt zackig :) Dann bin ich erstmal ruhig, er darf schauen aber er muss sitzen. Steht er auf kommt wieder ein "sitz". Ist die "action" vorbei sage ich "frei" um das sitz aufzulösen, er wird belohnt und wir gehen zusammen weiter. Oft muss er dann noch kurz zurückschauen ob wirklich nichts mehr los ist :)

    Momentan bringt es überhaupt nichts ihn vom Wild ablenken zu wollen. Also arbeite ich daran ihn an Ort und Stelle zu halten. Fernziel: ohne Leine sitz...

  • Zitat

    ich wollte mal kurz nachfragen, was ihr eigentlich macht, wenn ihr Wild seht und der Hund an der Leine ist.


    Ich fordere als erstes ein Platz (ich hoffe, dass Sascha irgendwann das Platz direkt mit dem Wild und dem Gefühl "ich will hinterher" verknüpft, klappt auch schon ansatzweise, im Trieb geht er deutlich schneller ins Platz als normal). Wenn er das Platz sofort ausführt gibt es ein kurzes "Fein" zur Belohnung, für mehr ist er in der Situation eh nicht empfänglich, und dann warte ich.
    Irgendwann dreht er den Kopf zu mir und das ist der Moment, in dem ich ihn abrufe und dann bei mir mit Leckerlies vollstopfe. ;)

    In anderen (Übungs)Situationen, in denen ein hinterherjagen erlaubt ist, bekommt er meist in dem Moment die Erlaubnis zur "Jagd".

  • Zitat

    Ich bin kein sooo Experte, aber mit diesem weiterloben und Deiner beruhigenden Stimme bestärkst Du den Hund meiner Meinung nach nur.

    Jap, würd ich auch ganz stark annehmen.

    Sofern sich der Hund auch nicht mit dem ablenken lässt, was er im Training jagen darf, würd ich auch ganz einfach ausharren und warten bis das Wild weitergezogen ist. Dann richtig schön Alternativauslastung, immerhin ist da eine große Spannung entstanden.

    Meist nutz ich den "Steh"- Moment für ein Down, weil das auch im Training meist ihre Ausgangsposition ist. Sie weiß dann, dass was kommt, aber dass da w as von meiner Seite kommt. Bei Kaninchen und Pferden hat es bisher dann auch so geklappt, dass ich sofort ihre Aufmerksamkeit mit flitzendem Ball oder dem Futterdummy umlenken konnte.

    EDIT: Na, d a machen wirs ja ziemlich gleich, *Sascha* :)
    Schön, dass es so auch bei euch funktioniert^^

  • Ok, super. Danke!
    Dann lass ich mein Gequatsche mal lieber bleiben und warte einfach ab, bis sie sich wieder mir zuwendet.

    @Aura:
    Mit Alternativauslastung meinst du, dass ich beispielsweise die Beißwurst werfe und sie ausnahmsweise mal direkt hinterher"hetzen" darf, oder?

  • Jap, sowas meine ich.

    Wichtig ist, dass zb das Signal "Tock" oder "go" (oder was auch immer dem Hund signalisiert "JETZT DARF ICH JAGEN") kommt, um eben auch dem Hund "Erlösung" zu verschaffen.

    Das funktioniert bei meiner, weil wir das im Training ja auch so aufbauen.

    Auf keinen Fall darf der Hund ein Tock hören und dem Wild nachstellen.

    Auch das kann zb an der Reizangel trainiert werden.

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