ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Für den Superpfiff braucht man keine Jahre. Nach drei Mal ist der konditioniert und sollte dann nur noch alle paar Monate aufgefrischt werden.
Im Grunde ist es kein Rückruf, sondern nur die Info, dass da jetzt was total supergenialobermegaleckeres ist, was es sonst nienimmerniemalsnich gibt.
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Zitat
Ich denke das ist genau der Punkt. Man muss mit dem Superschlachtruf (oder Notfallpfiff wie ich es für mich nenne - kann ja auch eben in Situtionen mit Autos oder ähnlichem mal gebraucht werden) über den Reiz des Jagens hinaus kommen.
Aber mit was kommt man denn bei einem Vollblutjäger über den Reiz des Jagens hinaus?
Ich weiß, dass Pia Gröning "Kaninchen jagen" als Belohnung nach dem Click genutzt hat (was übrigens schon den Tatbestand der Wilderei erfüllt). Also alles nicht so einfach....
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Jetzt hast du mich ins Grübeln gebracht.

Wenn es doch "so einfach" wäre, den Hund unbewußt eine Handlung ausführen zu lassen ... dann könnte ich doch einfach einen Triller als Down konditionieren und den Hund damit jederzeit stoppen !?
ZitatIm Grunde ist es kein Rückruf, sondern nur die Info, dass da jetzt was total supergenialobermegaleckeres ist, was es sonst nienimmerniemalsnich gibt.
Dann muß meine Katzenfutterbelohnung (oder was auch immer) aber so beeindruckend sein, daß der Hund den Hasen dafür laufen läßt !
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Für den Superpfiff braucht man keine Jahre. Nach drei Mal ist der konditioniert und sollte dann nur noch alle paar Monate aufgefrischt werden.
Dass der mit ein paar mal konditioniert ist, ist klar. Lena hat auch nach 2 Tagen begriffen gehabt, dass es Futter gibt, wenn ich an diese Tüten da im Eck gehe. Aber der Speichelfluss ist jetzt erst seit ein paar Wochen, darum dachte ich, dass es langsam nicht nur in ihrem Hirn ankommt, dass es jetzt fressen gibt, sondern noch direkt weitere Reflexe dann steuert (Speichelfluss). Die Pawlowschen Hunde wussten sicher auch nach relativ kurzer Zeit, dass es Futter gibt wenn es bimmelt, aber der Speichelfluss hat sich sicher nicht so schnell eingestellt. Darum meine "Jahre". Wegen mir auch Monate, jedenfalls halt eine Zeit, die länger ist als die "einfache" Konditionierung. Und dann stellt sich halt die Frage, ob es DANN einfach ein Reflex ist wenn der Pfiff kommt, oder ob es ist, weil der Hund es hört, mich wahrnimmt, und realisiert, oh, da war der Pfiff, jetzt muss ich da schnell hin. Weil letztlich ist es dann doch noch eine Abwägung, ist es jetzt toller, dem Hasen nachzugehen oder ist es toller zu Frauchen zu gehen - und hoffentlich im Falle des Superleckerlies oder Superspiels, zu Frauchen zu gehen. Bei einem Reflex müsste der Hund ankommen, ohne richtig zu wissen warum.
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Dann muß meine Katzenfutterbelohnung (oder was auch immer) aber so beeindruckend sein, daß der Hund den Hasen dafür laufen läßt !
Klar, sonst ist es für die Füße... ähem für den Karniggel... also... verstehst schon.
Wobei die Wertigkeit dieses "Etwas" ja gerade mit der Seltenheit noch stark erhöht werden kann und man die Reaktion eben durch dieses seltene Auftreten quasi reflexartig auslösen kann.
Das habe ich an sehr jagdambitionierten Kundenhunden bereits erlebt. Allerdings schlage ich das nur den Besitzern vor, bei denen ich davon ausgehe, dass die das Prinzip zu nutzen wissen.
Zugegeben: Wer es nicht hinbekommt seinem Hund einen gescheiten Rückruf beizubringen, wird es wohl auch kaum schaffen dieses Signal zu konditionieren. Und: Es ist eine Notanker. Mit Betonung auf "Not". Also die riesengroße Ausnahme. Das eigentlich Anti-Jagd-Training findet an anderer Stelle statt.
ZitatLena hat auch nach 2 Tagen begriffen gehabt, dass es Futter gibt, wenn ich an diese Tüten da im Eck gehe.
Ähem... ich glaub, ich sprech von was anderem.

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Aber mit was kommt man denn bei einem Vollblutjäger über den Reiz des Jagens hinaus?
Regel Nr. 1 heißt, immer präsent beim Hund sein, ihn sich nie verlieren lassen ..
Wenn es nicht möglich wäre einen Jäger zu kontrollieren, dann gäbe es vermutlich keine Jagdhunde ! Jeder Arbeitshund kann ein Down bei Sichtkontakt, egal ob Jäger, Hütehund, Gebrauchshund, ...
Ich denke ein ganz gravierender Unterschied ist der, daß ein Arbeitshund anders, konsequenter, ernsthafter erzogen wird, als unsere "verzogenen Toelen" ;-)
Deshalb meine Eingangsfrage. Wenn ich meinen Hund nicht mal zu 100% aus dem Spiel mit anderen Hunden abrufen kann (es darf auch 2x gerufen werden), wie will ich dann am Wild arbeiten ?
Gruß, staffy
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Regel Nr. 1 heißt, immer präsent beim Hund sein, ihn sich nie verlieren lassen ..
Wenn es nicht möglich wäre einen Jäger zu kontrollieren, dann gäbe es vermutlich keine Jagdhunde ! Jeder Arbeitshund kann ein Down bei Sichtkontakt, egal ob Jäger, Hütehund, Gebrauchshund, ...
Ich denke ein ganz gravierender Unterschied ist der, daß ein Arbeitshund anders, konsequenter, ernsthafter erzogen wird, als unsere "verzogenen Toelen" ;-)
Deshalb meine Eingangsfrage. Wenn ich meinen Hund nicht mal zu 100% aus dem Spiel mit anderen Hunden abrufen kann (es darf auch 2x gerufen werden), wie will ich dann am Wild arbeiten ?
Gruß, staffy
Staffy, das ist mir bewusst, es ging mir jetzt um Feasas Aufbau des Supersignals
und das dieses Antijagdtraining was sich im Buch so schön liest in der Praxis mitunter größere Probleme bereitet.Außerdem denke ich, dass manche Hunde einfach nicht zu kontrollieren sind (wie z.B. besonders bei manchen Bracken) und da kann man präsent sein wie man will. Ich denke Hunde, die über so einen langen Zeitraum auf selbstständige Jagd selektioniert wurden, lassen sich nicht so einfach von "Präsenz" überzeugen.
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Wenn es nicht möglich wäre einen Jäger zu kontrollieren, dann gäbe es vermutlich keine Jagdhunde ! Jeder Arbeitshund kann ein Down bei Sichtkontakt, egal ob Jäger, Hütehund, Gebrauchshund, ...
Ich denke ein ganz gravierender Unterschied ist der, daß ein Arbeitshund anders, konsequenter, ernsthafter erzogen wird, als unsere "verzogenen Toelen" ;-)
Gruß, staffy
Ich glaube aber, dass Jäger ihre Hunde von klein auf haben und auch von Anfang an richtig und intensiv mit ihnen trainiren.
Und sie trainieren wohl nicht nur mit positiver Bestärkung...
(soll jetzt kein Vorwurf oder etwas in der Art sein und auch keine Verallgemeinerung, dass alle Jäger gleich sind! Also bitte nicht falsch verstehen!)
Und unsereins bekommt oft mal Hunde, die schon Jagderfolge hatten (ehemalige Straßenhunde, schlechtes Training der Vorbesitzer usw.)
Und wenn man dann auch noch nicht so viel Erfahrung mit Hunden hat, macht man anfangs evtl. einige Fehler.Das alles erschwert ja dann das Training.
Grundsätzlich ist wohl jeder Hund von seiner Veranlagung her so zu erziehen, dass er kontrollierbar ist.
Der eine mit mehr Zwang, als der andere.Aber es kommt denke ich auch immer auf die Vorgeschichte an.
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Außerdem denke ich, dass manche Hunde einfach nicht zu kontrollieren sind (wie z.B. besonders bei manchen Bracken) ...
"Nicht zu kontrollieren" ist immer relativ !
Fragt man einen Jäger, dann findet er eine Bracke oder einen Münsterländer leichtführig. Natürlich habe ich es als Familienhundhalter, womöglich noch Hundeanfänger nicht leicht bis unmöglich, wenn ich einen solchen Hund zu einem verläßlichen Begleiter erziehen will.
Aber wundert das ? Da fängt das Problem doch bereits damit an, daß man sich den falschen Hund für seine Anforderungen und Möglichkeiten holt.Wieviele haben im Grunde den falschen Hund und arbeiten ihr Leben lang gegen eben dieses Rassetypische !? Alleine der Begriff AJT bedeutet doch schon gegen die Natur seines Hundes zu arbeiten. Man betrachtet diese "Gabe des Hundes" nicht als etwas selbstverständliches, arbeitet nicht dafür, sondern kämpft generell dagegen.
Manchmal paßt es einfach nicht. Es gibt Halter, die werden den eigentlich nettesten Hund nie erzogen bekommen. Manch einer würde einen Jäger in 3 Wochen perfekt trainiert haben, andere schaffen es nie, weil ihnen entweder das Timing fehlt, die Ernsthaftigkeit, sie nie vom Hund respektiert werden, oder oder oder.
Ich will hier keinesfalls sagen daß alle, deren Hund jagt (oder nicht abrufbar ist) keine Ahnung haben, unfähig sind - mit nichten !! Aber vielleicht sollte man akzeptieren, daß man es in dieser Hund/Mensch Kombination nur schwer bzw. ohne kompetente Hilfe nie hinbekommt.
Gruß, staffy
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Das mag sein. Aber nun habe ich z.B. einen Labrador-Dalmatiner Mischling. Dass der jagt, wusste keiner, hat sie die ersten 2 Monate bei mir ja auch nicht. Das kam erst, als sie die Sicherheit bekam, dass sie bei mir bleibt. Soll ich den Hund jetzt abgeben? Ich habe auch keine Bracke oder Beagle oder Münsterländer, also keine Rasse, wo man schon im Vorhinein hätte sagen können - da musst du von klein an am Jagen arbeiten.
Ich habe jetzt eine Lena, mit ihrem Hetztrieb, Sichtjäger, und garantiert nicht untherapierbar.
Ich habe es mit Training, mit Dummitraining mit Gehorsamsübungen etc. schon geschafft, dass ich ohne Probleme an der Kaninchenwiese an der Leine vorbeikomme (also ohne Gezerre ihrerseits) und dass sie 90% der Vögel ignoriert. Das ist ein riesen Schritt für uns und ich bin mir sicher, den Rest kriegen wir auch noch so hin, dass sie zumindest kontrollierbar wird. - Vor einem Moment
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