ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Belohnung will er nicht. Er läuft nach dem Lob weiter. Oder rast eben los. Mit der Schlepp ist das natürlich einfacher. Felix ist aber nun öfter mal im Freilauf unterwegs und da ärgert mich das eine Prozent, wo ich mich verschätze und lobe statt abzubrechen.

    Vielleicht sollte ich ihn mal zum Lob mit Leckerli bewerfen? Er steht dann ja oft ein ganzes Stück von mir weg.

    Letzte Woche hat er links gestartet, dank Leine ist er nicht weit gekommen. Dann zurück auf den Weg und direkt rechts was entdeckt. Kurze verbale Warnung und er saß. Aber er muss halt immer wissen, dass ich "da" bin.

    D. H. dein Lob ist eigentlich kein Lob sondern eine Freigabe :ka:

  • Manchen Hunden fällt es leichter, ein positiv auftrainiertes Alternativverhalten bei Wildsichtung noch "besser abrufen zu können", wenn man nach dem positiven Auftrainieren dasLoshetzen aversiv absichert.

    Machen hier nicht nicht so viele so gern. Ich habe es bei meinem Bretonen so gemacht und er war nach einem halben Jahr wildrein. Parallel hab ich Ruhe undWildgeruch verknüpft (inkl der Umgebung), sowie grundsätzlich den Einfluss auf sein Errregungslevel, das ich dann in den ersten Monaten bemüht tief gehalten habe.

  • @hobitzker
    Ich habe meine Hündin 2011 erwachsen bekommen. Damals hat sie bei Wildsichtung gebrüllt wie eine Irre und war nicht mehr ansprechbar, gleiches bei frischen Spuren.
    2012 haben wir mit dem AJT begonnen, irgendwann Ende 2015 ist sie glaub ich etwas ruhiger geworden und nicht mehr jedes Mal ausgetickt. So richtig gut hat es sich allerdings erst im letzten halben Jahr entwickelt.
    Meine Hündin ist allerdings ein absoluter Langsamlerner. Ich weiß nicht, wie repräsentativ sie ist.

    Zum Freilauf kann ich nichts sagen. Da meine Hündin keinen Rückruf beherrscht und sich hartnäckig weigert diesen zu lernen, läuft sie in Wildgebieten immer an der Leine.

  • Manchen Hunden fällt es leichter, ein positiv auftrainiertes Alternativverhalten bei Wildsichtung noch "besser abrufen zu können", wenn man nach dem positiven Auftrainieren dasLoshetzen aversiv absichert.

    Machen hier nicht nicht so viele so gern. Ich habe es bei meinem Bretonen so gemacht und er war nach einem halben Jahr wildrein.

    Naja, du kennst uns ja schon ein wenig - wir arbeiten durchaus auch mal aversiv, wenn nötig. Felix braucht Grenzen, weil er einfach nicht immer MIT mir arbeiten will. Selbständig halt. Das ist auch okay, aber ich bin da gerne bereit, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
    Die Frage ist nur wie? Wie hast Du das aufgebaut?

    D. H. dein Lob ist eigentlich kein Lob sondern eine Freigabe

    Naja, ich lobe wie sonst auch mit einem "feeeiiiinn" oder "gutes Bubi" und Freustimme. Er erkennt das schon als Lob, aber er holt nichts dafür ab. Eben weil er oft so weit von mir weg war, dass wir das nie mit Leckerli als Abschluss trainiert haben. Aber das könnte ihn halt zu mir führen, daher überlege ich jetzt, das umzustellen.

    Heute war hier Knalltüten-Tag. Er ist im Wald rumgerast wie ein Irrer. Aber eigentlich NICHT auf Spur oder so, sondern einfach nur gerast. Links, rechts, vor, zurück, full-speed. Zig mal um einen Baum, wo er ein Eichhörnchen vermutet hat. Er war völlig gaga. So was hatten wir ewig nimmer. Ich bin ruhig geblieben (er lief ja nicht weg, blieb größtenteils in Sichtweite, soweit im dichten Wald möglich) und kam auch auf Rufen (blieb nur nicht). Jedenfalls hab ich ihn dann recht schnell angeleint, damit er runterkommt. Keine Ahnung, was den heute geritten hat... :ka:

  • Einen Abbruch auftrainiert, der außer "lass das" auch heißt "komm runter" - und das dann bei meinem Bretonen erst im 1-Meter Bereich gefestigt und langsam von kleinen auf größere Reize gebracht. Zusätzlich zur restlichen Arbeit. Konsequenzen kann man in dem Bereich ja auch selbst setzen. so war der Beginn.

    Ich hab das schon mal irgendwo beschrieben. Es ist so individuell dass ich das nicht so sinnvoll finde, das hier zu schreiben. Auch wenn das Grundverständnis gleich bleibt hab ich bisher jeden Hund anders in dem Bereich gearbeitet. Einfach weil jeder verschieden ist.

  • ich bin so genervt. Ich war mit Jordi heute morgen im Park. Habe mich eine zeit mit einer anderen HH unterhalten. Ihr Hund streifte Währenddessen im Gebüsch umher. Da scheucht der blöde Hund ein Kaninchen (so 10-15 Meter vor Jordi) über den weg. Jordi rennt natürlich voll in die Schleppleine. Tat echt weh und ich war richtig sauer. Jordi hat das Kaninchen fast bekommen. Es waren nur so 3 Meter zwischen ihm und dem Kaninchen. Es ist zum heulen. Dabei haben wir in letzter Zeit kleine Fortschritte gemacht :(.
    @Hummel mich würde ja echt interessieren, wie das runterkommen nach dem Abbruch aussieht. Schreckreiz als Abbruch fällt dann ja flach oder?
    Ich bin immer erstaunt, wenn ich lese, dass du das in einem halben Jahr geschafft hast. Ich dockter da ja nun schon ewig dran rum und vom Freilauf im Wildreichen Gebiet sind wir weit entfernt. Ich habe aber generell nicht so viel Einfluss auf jordis Erregungslevel. Da fängt es wohl schon an.


  • Wir clickern seit nem halben Jahr und seit einem Antijagdtraining machen wir mini Fortschritte. Mein Hund schnüffelt super gerne und noch lieber scannt er die Gegend ab. Ich habe das scannen und schnüffeln unter marker gesetzt und wenn er sich zu mir umorientiert dann gibts Party. Das funktioniert schon ganz gut aber wenn ein Reh auftaucht oder ne ganz frische Spur erschnüffelt wird, dann ist die Aufregung noch sehr gross.

    Party ist okay, aber jetzt ist Zeit, dass DU ihm sagts, dass er Die Gegend absuchen soll!

    Und wenn er das tud, CLICK und Belohnung.
    Und dann wird das gefestigt bis zu dem Tag an dem Hund sich aktiv zu dir umdrhet, wenn er etwas sieht.

    Und dann kommt der Tag an dem man mit LASS DEN SCHEISS!!! einfach auch mal verbieten kann Tiere zu hetzten! Und nur belohnt, dass Hund bei einem ist.

    Und nebenbei viel sichern. Einen Hund, der nur so "ein bischen" nicht jagt, je nachdem, wie grad der Mond steht, gehört gesichert.

    Da gilt das Recht der anderen Tiere dieser Erde eben höher als ein wohlgenährter Wohstandshund.

  • ich bin so genervt. Ich war mit Jordi heute morgen im Park. Habe mich eine zeit mit einer anderen HH unterhalten. Ihr Hund streifte Währenddessen im Gebüsch umher. Da scheucht der blöde Hund ein Kaninchen (so 10-15 Meter vor Jordi) über den weg. Jordi rennt natürlich voll in die Schleppleine. Tat echt weh und ich war richtig sauer. Jordi hat das Kaninchen fast bekommen. Es waren nur so 3 Meter zwischen ihm und dem Kaninchen. Es ist zum heulen. Dabei haben wir in letzter Zeit kleine Fortschritte gemacht :(.
    @Hummel mich würde ja echt interessieren, wie das runterkommen nach dem Abbruch aussieht. Schreckreiz als Abbruch fällt dann ja flach oder?
    Ich bin immer erstaunt, wenn ich lese, dass du das in einem halben Jahr geschafft hast. Ich dockter da ja nun schon ewig dran rum und vom Freilauf im Wildreichen Gebiet sind wir weit entfernt. Ich habe aber generell nicht so viel Einfluss auf jordis Erregungslevel. Da fängt es wohl schon an.

    Ja, dazu muss man im stinknormalen Alltag beginnen. Doch, durchaus ein Schreckreiz - danach aber abwarten und Ruhe einfordern. Dranbleiben, Geduld haben. Und das Ganze dann hinter eine Ansprache setzen. Und die Ruhe wiederum bestärken und mit passender Anerkennung (nicht wieder hochschrauben) versehen. Und nicht zu viele Schritte auf einmal machen, klein starten - da, wo es anfängt. Kein Hund kann lernen, wenn er auf 180 ist.

  • Ja, dazu muss man im stinknormalen Alltag beginnen. Doch, durchaus ein Schreckreiz - danach aber abwarten und Ruhe einfordern. Dranbleiben, Geduld haben. Und das Ganze dann hinter eine Ansprache setzen. Und die Ruhe wiederum bestärken und mit passender Anerkennung (nicht wieder hochschrauben) versehen. Und nicht zu viele Schritte auf einmal machen, klein starten - da, wo es anfängt. Kein Hund kann lernen, wenn er auf 180 ist.

    Das klingt alles ziemlich Logisch. leider hapert es bei mir bei der Umsetzung.
    Wir sind heute mit Jordi in den Wald gefahren. Nach dem Autofahren ist er immer sehr sehr aufgeregt und schmeißt sich regelrecht in die Leine. Meine Versuche da etwas Ruhe reinzubringen scheiterten kläglich. Ich korrigiere ihn und streiche ihn dann ab. Das kommt aber nicht an, wenn ich ihn wieder freigebe, schießt er wieder los. Auch eine Ablage hat nichts gebracht. Nach einer Stunde laufen, war er dann innerlich wieder Ruhig. Trotz Wildspuren war er gut ansprechbar. Wahrscheinlich ist er da auch einfach schon zu doll hochgedreht und war deswegen nicht mehr zu regulieren. So ist Jordi aber auch einfach. Immer gleich auf 180. Naja ich müsste mir das wohl einfach zeigen lassen.

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