ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Zurück aus dem Urlaub, hat Felix nun wirklich den Garten für sich entdeckt. Katzen waren ja schon immer Endgegner, aber nun verirrt sich mehrfach täglich ein Fuchs in den Garten und der Hund dreht völlig hohl. Er wartet ständig an der Terrassentür, um bloß nichts zu verpassen. Und dann geht er ab wie ein Irrer. Ich will nun den Garten noch besser sichern, damit er dem Fuchs nicht mal nachgeht. Wobei ich mich ja schon frage, wo genau der immer noch rein kommt... hoffentlich hat das bald ein Ende, denn verhindern kann ich seinen Wahnsinn so leider nicht. Ich hab halt Angst, dass ihn das jetzt gerade völlig zurückwirft im AJT... :verzweifelt:

  • Nutz das fürs Training :-)

    Wir haben regelmässig fremde Katzen im Garten ... früher raste er wie n irrer aus der Tür im ganzen Garten rum ...

    Mitlerweile kann ich ihn stoppen und lenken, da hin und dort hin, wieder zu mir etc ... und wenn er alles absuchen durfte ist er glücklich und zufrieden ... an manchen Tagen geht er mitlerweile sogar lieber schnüffeln ...

    Klar wenn ne Katze da sitzt jagt er sie sofort raus, aber beruhigt sich dann schneller wieder

  • Mitlerweile kann ich ihn stoppen und lenken, da hin und dort hin, wieder zu mir etc ... und wenn er alles absuchen durfte ist er glücklich und zufrieden ...


    Wie hast du das erarbeitet? Mit der Schlepp im Garten?

    Bei Vögeln zum Beispiel dicken Ringeltauben auf der Wiese kann ich ihn problemlos abbrechen und er sitzt dann nur und schaut. Aber bei Fellgetier dreht er schon hinter der Scheibe hohl. Leine dran und raus, dann aber Mitarbeit einfordern?

  • In vielen kleinen schritten ... anfangs immer an der leine ...

    ruhig an der offenen Tür warten
    Gesittet die treppe runterlaufen
    Bei mir kurz warten
    Nach dem losschicken stoppen (distanz zu mir dann nach und nach vergrösser)
    Rückruf üben und durchsetzen
    Zwischen den gebüschen den Hund herrufen, mal muss er was machen, mal kann er direkt weiter etc ...
    Sich mit mir zusammen an ein gebüsch anschleichen und dann losrasen dürfen
    Etc etc etc ...

    Belohnung war einerseits Futter, Spielzeug, aber vor allem das losrasen dürfen ...

    Ach den Katzen kann nix passieren, er trägt dabei nen Maulkorb (kommt ab wenn alles abgesucht ist) ... und über den Zaun geht er auch nicht

  • Ja, so in etwa dachte ich das auch...

    Das blöde ist, dass mein Mann ihn einfach rauslässt, damit er die Katzen verbellt, weil die alles vollschei***. Das macht es für mich halt schwer.

    Immerhin ein Erfolg heute morgen: vor uns auf dem Weg wackelt gemütlich eine Ringeltaube umher. Felix an der schleifenden Schlepp. Nähert sich langsam, fixierend, bekommt von mir ein Äh-äh, bleibt stehen und geht dann langsam weiter bis er 3m an der Taube ist und diese auffliegt. Er hat dann zwei Hopser gemacht, ist aber nicht durchgestartet. 3m ran und nicht durchstarten ist echt schon ein Erfolg für den Dicken!

  • woran merkt man, dass man "nur" Möchtegernjagdhunde hat?

    In etwa so:
    Man laufe über die schon recht hoch stehende Hasenwiese (war gerade nicht anders möglich), Hunde vorsorglich schon sehr kurz gehalten um den Anlauf so gering wie möglich zu lassen. Hunde aufgeregt am Schnüffeln, 3-4m vor und läuft ein riiiiiesiger Feldhase los, ich mich schon gedanklich auf die nasse Biothaneleine in jeder Hand konzentriert und die Hunde.... Schnüffeln weiter aufgeregt mit den Nasen so tief, dass sie den Hasen nicht mal gesehen haben :headbash:


    ja, so viel dazu |)

    Ansonsten läuft es hier echt gut, Rider erkennt immer feinere Bodenübergänge (kurzes, mittellanges und hohes Grad zB) als Grenze und sogar Roonie kann mittlerweile fast zuverlässig flüchtenden Wild hinterher schauen. Nur an der Entspannung danach müssen wir noch arbeiten... :hust:

  • @*yvi*

    das klingt sehr nach Nadine :D

    @sabarta
    War Nadine :D


    Letzt morgens als ich den Rolladen zur Straße hin hochziehe, musste ich direkt zweimal gucken, hoppelt da doch ein Feldhase über die Straße... Wir wohnen zwar nicht in der Großstadt, aber so wirklich ländlich auch nicht. Hinter unserem Haus, zu den Nachbarn hin sind schon einige Büsche. Evtl. sitzt er da ab und zu drin, würde erklären, warum die Hunde auf der Seite am Zaun immer gern mal austickern.

  • Oh, zum Thema Möchtegern-Jagdhund.

    Noa sieht ja grundsätzlich auch nichts.
    Vor circa zwei Wochen ist wirklich direkt neben ihr im hohen Gras ein Reh losgedüst, während Madame Gras gefuttert hat. Ich hab dann versucht ruhig zu bleiben und hab sie angesprochen und sie kam angewatschelt und ich konnte sie anleinen.

    Ich hab ja immer extreme Angst vor genau sowas und bin wirklich sehr vorsichtig, was das Ableinen in unübersichtlichem Gebiet angeht und auch so schaue ich mir die Umgebung immerzu genau an und übersehe eigentlich nie was.
    Die Hunde werden gemarkert, wenn sie in Büsche glotzen und angeleint, wenn sie aufgeregter werden. Wir fahren so echt gut und ich werde immer entspannter, wenn ich selbst Wild sehe.

    Gestern und heute hatten wir zwei rieeeeesige Erfolge, die ich niemals nicht für möglich gehalten habe.

    Wir waren unterwegs mit @Finn3103 auf den Feldern und auch dort bin ich sehr aufmerksam an hochbewachsenen Wiesen und scanne die gemähten Felder.
    Meine Hunde haben jedoch keine Wegepflicht und sie dürfen auch über die Wiese flitzen.
    Wir sind gestern also quatschend auf dem Feldweg gelaufen, als Enya und Noa plötzlich losschossen nach quer hinter uns übers Feld, da haben wir dann mehrere Rehe rennen sehen.

    Ich hab dann reflexartig mit der Pfeife gepfiffen und Enya hat auf dem Absatz kehrt gemacht und kam zu mir.
    Eigentlich war ich recht sicher, dass Noa niemals stehen bleibt, aber sie wurde noch während dem Pfeifen langsamer und blieb dann stehen und drehte sich dann doch allen ernstes um und rennt zu mir.
    Da bin ich dann jodelnd losgerannt in die andere Richtung und hab schon gejubelt als sie noch meterweit entfernt war.
    Danach habe ich beide erstmal mit Fleischbällchen vollgestopft :D
    Damit hab ich wirklich niemals gerechnet, ist uns aber auch noch nie so in der Art passiert.

    Heute dann sind wir auf unser Feld hier im Dorf gegangen, welches ich genau abgescannt hab. Wild ist hier ab und zu anzutreffen, jedoch nicht sehr häufig.
    Es war nichts zu sehen, also hab ich abgelehnt und die Mädels schlenderten neben mir rum, da hüpfte plötzlich was rotbraunes durch die Wiese. Erst hab ich nach dem Besitzer des Hundes gesucht, dann wurde mir klar es kann nur ein Fuchs sein, woraufhin ich direkt Noa festgehalten habe und Enya schoß los.
    Mit Noa auf dem Arm stand ich dann dort und rief "Enya, Stoooooooop", langsam und ruhig, sie wurde langsamer und dann blieb sie stehen, ich ein freudiges "Hieeeer" gerufen und sie dreht sich um und kommt angefetzt, während Herr Fuchs davonrannte.
    Einfach sooooo toll!

    Darüber werd ich mich noch ein paar Tage lang freuen, oder vielleicht auch länger :D

  • Felix darf Hetzen - am Strand und auf verbale Freigabe! Er liebt es und wird zunehmend ruhiger und kontrollierter dabei:

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    Er kam heute selbständig zu mir zurück, hat vor dem Neustart abgefragt und ließ sich auch stoppen. Zwei Reiter galoppierten an uns vorbei auf 50m, da wollte er durchstarten, kam aber nach 20m auf Pfiff wieder zurück. Das haben wir so noch nie geschafft. Es tut ihm gut seiner Passion kontrolliert nachgehen zu können.

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