ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Sagt mal, die die ihre Hunde kontrolliert auf Spur gehen lassen bzw. schicken - lasst ihr eure Hunde dabei auch ins Gebüsch, in die Felder, in den Wald (nicht meilenweit natürlich)?

    Für Finya war das bisher streng verboten. Wenn zwischen Feld und Weg ein Grünstreifen ist, dann darf sie da drauf, aber dort ist Ende. Ein Schritt weiter und ich kommandier sie wieder raus. Das hat immer gut geklappt, im Normalfall ist sie von selbst nicht mal abgedriftet.

    Aber seit wir die Trainerstunde hatten und ich Fini aktiv auf Spur in ein Feld reinschicken sollte (was sie einfach nur super toll fand und mittlerweile ihr neues Lieblingskommando ist :roll: ) , macht die nur Mist. Sie nimmt diese natürliche Barriere irgendwie nicht mehr wahr und hopst einfach munter in Felder und Wiesen rein. Das ist echt nervig, weil ich ständig damit beschäftigt bin, sie wieder rauszuschicken :/

    An sich finde ich das Konzept vom "gemeinsamen Jagen" ja ganz gut. Es passt gut zu uns, aber ich weiß nicht, ob das auch funktioniert, wenn sie den Weg nicht verlassen darf...?

  • Wenn ich sie eine Spur verfolgen lasse dann ist das bei uns meist so dass ich das Tier gesehen habe & die Hunde nicht. Einmal ist ein Feldhase auf einem riesigen abgemähten Feld losgelaufen, ich hab gesehen dass er ganz auf der anderen Seite in einem Waldweg verschwunden ist. Die Hunde haben ihn nicht gesehen. Ich hab sie dann losgeschickt, dadurch dass ich den Weg des Hasen ja gesehen hatte konnte ich auch sehen wie genau die Hunde sind, und hab sie die Spur dann 1,8km verfolgen lassen, dann ist der Hase nämlich von dem Waldweg in den Wald abgebogen. Da war für uns an Ende.
    Wenn ich vor uns auf dem Weg Wild sehe das dann rechts oder links verschwindet, ohne dass es die Hunde gesehen haben, dann lass ich die Hunde ca. 50m vor der Stelle an der das Wild war absitzen und schicke sie dann los. Sie dürfen dann die Spur anzeigen aber sobald es in hohes Feld oder Wald geht ist Ende.
    Hohe Felder und Gebüsch/Wald sind hier immer Tabu, auch beim gemeinsamen jagen.

  • Hallo,

    hier ist das Verlassen von Wegen aufgrund von Wildspuren auch absolut verboten. Das hat in erster Linie damit zutun, dass meine Einwirkungsmöglichkeiten bei Sichtverlust radikal sinken. Die einzigen Spuren für die Loki ab durch die Hecke darf, sind ein versteckter Mensch (Suchhunde-Training) oder ein verstecktes Apportel.

    Beste Grüße
    Geckolina

  • Hallo Leute,
    Ich weiß nicht, ob das hier den Rahmensprengt, wenn ja dann sagt beschied, dann eröffne ich ein neuesThema.
    Ich wollte mich schon seit längererZeit bei euch vorstellen.
    Ich wollte nie nie nie einen JagendenHund haben. Nun habe ich aber einen.
    Ich muss zugeben, dass ich es nochnicht so recht akzeptiere, aber es wird immer besser.
    Jordi ist 1,2 Jahre alt und hat seinenJagdinstinkt schon sehr früh entdeckt. Anfangs wurde alles Gejagt,was sich schnell bewegte. Jogger, Radfahrer, Kinder.. die Liste istlang. Das habe ich mit Blickkontakt ganz gut in den Griff bekommen.Ich muss ihn jedoch nach wie vor im Auge behalten.
    Momentan treffen wir morgens immer soum die 50 Kaninchen,
    Mittags eher selten. Von der Leine kannich ihn in meiner Umgebung also nicht mehr lassen. Leider ist mir dieSchleppleine letztens aus der Hand gerutscht und vor einigen Tagenbin ich mit ihn in den Hundeauslauf gegangen, wo die zweite Türoffen war und ich es zu spät gesehen habe. Jedenfalls ist er rausgerast und hat Kaninchen gejagt. Er kam nach einer Minute wieder. Eswar jedoch direkt an der Straße und diese Minute kam mir ewig langvor.
    Also ich muss etwas tun, aber wie?
    Ich habe zunächst nach den Buch vonPia Gröning trainiert. Das hat okay geklappt. Leider ist er eherweniger verfressen und die Belohnung ist deswegen nicht so einfach.
    Dann hatte ich eine Einzelstunde beieinem Trainer. Der hat mir geraten den Kong für den Rückruf vomHasen einzusetzen.
    Das habe ich nach vielen Überlegungenauch gemacht (Ich wollte eigentlich kein stupides Hetzen einsetzen).Zunächst wirkte der Kong wie eine Wunderwaffe. Er war in jeder(!)Situation abrufbar. Bis er sich irgendwann gegen den Kong entschied.Es war schlimmer als je zuvor. Ich habe mir die ganze Impulskontrollezerstört. Vorstehen ging gar nicht mehr, er ist dem Hasen direkthinterher.
    Ich bin jetzt wieder bei der AltenMethode und lasse überhaupt kein unkontrolliertes hetzen mehr zu.Ich übe am Ball nur Impulskontrolle.
    -Jordi steht an der Schleppleine wiederbesser vor und ich kann ihn meistens nach einer gewissen zeitansprechen.
    -Jordi kann Wild wieder ruhigbeobachten.
    - Doch taucht Wild plötzlich auf oderer ist schon in der Hatz dann kugelt er mir immer meinen Arm aus unddreht am Rad.
    Ich fühle mich mit dem Thema aber dochetwas überfordert. Ich hätte gerne einen guten Trainer!
    Ich wohne in Hamburg und trotzdem findeich einfach niemanden.
    Nun habe ich eine Hundeschule Gefunden,die Jagdhundkurse anbietet. Macht ein Kurs da Sinn oder lieberEinzelstunden? Triggern die sich nicht gegenseitig? Außerdem hat dieTrainerin bei Canis gelernt. Ich war mal in einer Hundeschule, dieauch bei Canis gelernt haben und da wurde den Welpen im Fellgerissen. Da war ich genau einmal.
    Kennt ihr eine gute TrainerIn inHamburg?
    Außerdem will ich Jordi besserauslasten und habe an Mantrailing gedacht. Habt ihr damitErfahrungen? Kann das den Jagdtrieb steigern? Er geht momentan nochnicht so sehr auf Spur. Das möchte ich ihm eigentlich ungern zeigen.
    Das ist jetzt doch recht Lang geworden.Wie gesagt, wenn es den Rahmen Sprengt, dann sagt beschied!

  • Außerdem will ich Jordi besserauslasten und habe an Mantrailing gedacht. Habt ihr damitErfahrungen? Kann das den Jagdtrieb steigern?

    Hallo Ricci,

    Ich habe einen Brackenmix, der mittlerweile gut kontrollierbar ist. Wir waren recht früh bei der Suchhundgruppe und ich kann zumindest aus meiner Erfahrung sagen, dass es das Problem nicht verschlimmert hat. Beim Menschensuchen wurden die Hunde im Wald (!!!) abgeleint und zum Suchen geschickt. Das hat sehr bald gut geklappt. Die Bracke ist noch nie jagen gegangen, wenn sie eine Aufgabe (Menschen suchen) hatte. Im Gegenteil: Ich würde sagen, das Suchen hat ihre Kooperationsbereitschaft erhöht und mein Hund war insgesamt ansprechbarer.

    Beste Grüße
    Geckolina

  • Danke für deine Antwort und Erfahrungen! Dann werde ich uns mal etwas suchen.
    Ich habe das Gefühl, dass jordi wirklich eine Aufgabe braucht.

    Es tut mir übrigens leid, dass in meinem Text so viele Wörter zusammen geschrieben sind. Ich weiß nicht was da schief gelaufen ist. :muede:

  • @ricci

    Ich finde ihr seid auf einem guten Weg!
    Das Nicht-starten, wenn Wild direkt vor dem Hund hochgeht bzw. das Abrufen aus dem Hetzen ist wirklich schon Königsklasse und verlangt eine enorme Impulskontrolle vom Hund und ein super Timing vom Halter. Sowas dauert halt eine Weile. Nur nicht aufgeben =)


    Wir hatten heute Abend einen tolle Erfolg!
    Wir sind eine Runde durch die Siedlung spazierst, als Fini eine Katze entdeckt hat. Erst hat sie nur ganz gebannt hingestarrt, sich dann auch brav hingesetzt, aber da ich keine Leckerli mithatte, konnte ich sie nicht erfolgreich umlenken und sie ist mir doch noch explodiert.
    Also schnell heim und Kekse geholt und wieder hin.

    Letztlich saßen dann sogar zwei Katzen rum und haben uns interessiert beäugt. Nach ein paar Annäherungsversuchen, die sie super gemacht hat - immer die Nerven behalten! - bin ich wieder ein Stückchen mit ihr weg und bin dann mit ihr im Fuß vorbei gelaufen. Sie hat immer wieder Katzen und dann mich angeguckt, an lockerer Leine. Das hat sie richtig toll gemacht :herzen1:

  • Letztens hatte ich Valeries Legolas für eine Nacht da und da das Lockentier hundenarrisch ist, bin ich abends um halb neun mit den beiden ins Wildgebiet gefahren. Dort trifft man um die Zeit kaum noch Hunde.

    Also beide an die Schleppleine und während ich noch am Sortieren war, tauchen in gut 50-60m Entfernung plötzlich zwei Hasen auf der alten Landstraße auf (breit und schnurgerade). Die hoppeln dort fröhlich ein bisschen rum und verschwinden dann rechts im Gebüsch.
    Finya war zum Glück gerade mit ner anderen Spur beschäftigt und Legolas ist gestanden wie ne Eins und hat einfach nur geguckt (ein Hoch auf den nichtjagenden Pudel!).
    Kaum waren die Hasen weg, kam genau an der Stelle ein Reh aus dem Gebüsch, latscht ein bisschen auf der Straße hin und her, bleibt stehen, guckt zu uns rüber, schnuppert irgendwo...

    Mittlerweile hat Fini das auch mitgekriegt und so hatte ich zwei gaffende Hunde an der Leine, die sich aber beide haben ranrufen lassen :applaus: (was so ein zweiter hörender Hund alles bewirkt, ist schon genial muss ich sagen!)
    Kaum war das Reh ein Stück weiter in Richtung anderer Seite der Landstraße, kommen aus dem Gebüsch noch zwei Rehkitze hinterher gestolpert!

    Ich bin so stolz auf Lünni! Die ist total brav neben mir gesessen und hat sich mit Keksen vollstopfen lassen. Selbst als wir dann an der Spur vorbei gekommen sind, konnte sie nach etwas schnuppern problemlos weiter laufen, Lego hat das ja schließlich auch gemacht =)

    Auch später, als uns nochmal ein Reh über den Weg lief (und zwar verdammt schnell!) und sie es am Feld noch wegrennen gesehen hat, ist sie wirklich recht ruhig geblieben.

    Ich weiß nicht woran das lag, aber da ich auf Lego ja auch gucken musste, konnte ich diesmal nicht so viel mit ihr arbeiten. Sie hat das trotzdem super toll gemacht, obwohl sie natürlich die ganze Runde über extrem aufmerksam war und mit der Nase immer wieder den Wegrand abgesucht hat. Sie war immer ansprechbar (auch wenns kein Vergleich zum Pudeltier ist :lol: ). Sie ist toll...es wird =)

  • Hallo,

    ich bin grad ein bischen frustriert. Wir haben nach dem AJT Buch von Clarissa von Reinhardt trainiert, aber irgendwie komme ich nicht weiter.

    Wir waren im Wald schon soweit, daß mein Hund die Schleppi schleifen lies, erst 10 m, dann 5 m und sogar mit 3 m ging es das letzte halbe Jahr recht gut.

    Zur Zeit habe ich das Gefühl, ich fange grad wieder von vorne an. Er schnüffelt sich den Wolf ab und ist mir heute abgedüst. Die Schleppi war an meiner Bauchtasche befestigt und er hat sie abgerissen (bisher ist er mir in den 3 Jahren nur 1 x in die 10 m Leine gesprungen). Er ist einer Spur nach, ich war zu langsam, weil ich grad was getrunken habe. Ein Reh gehetzt hat er nicht, das würde ich hören, weil er dann mit Laut jagt.

    Das AJT-Buch von Pia Gröning finde ich toll, aber da gibts soviele Übungen, bin da teilweise echt überfordert.

    Gestern habe ich ein Video von Eva Zaugg gesehen, das fand ich sehr gut. Gibts ein AJT-Programm von ihr wo man ganz von vorne anfangen kann.

    Derzeit läuft unser Waldspaziergang folgendermaßen ab:
    Hund an der 10 m Schleppi, er ist ständig am abchecken. Wenn er irgendwo was riecht oder hört bleibt er stehen und schaut. Ich gucke mit, er ist aber meist ansprechbar. Wenn er mal zu mir sich orientiert clicker ich. Wenn er mir Wild anzeigt, clickern und belohnen. Schwierig finde ich, das er sehr auf Spurensuche geht, meist sehe ich kein Wild, aber er würde auch dann abdüsen und falls er eben dann Wild antrifft wird gehetzt. Nach 1 bis 2 min. kommt er.

    Wir üben seit fast 2 Jahren Pfeife, habe es auch mit ankern versucht, aber die Erfolge sind derzeit eher "na ja". Hab überlegt die Pfeife neu aufzubauen, weiß aber nicht genau wie.

    Wann soll ich bei Oskar schon clickern, wenn er irgendwo reinschaut und das Wild sucht? Wenn er sich zu mir orientiert? So kann ich grad den ganzen Spaziergang clickern, nutzt sich doch ab oder?

    Auf Spielzeug reagiert er nicht so gut, auf Futter ja, aber auch da gibts Situationen, wo ich ihm glaub ein Würstchen vor die Nase halten könnte....

    Ab September wollen wir fährten, hab einen Grundkurs gemacht und jetzt würde ich gerne 1 x pro Woche mit ihm das machen. Hab aber bischen Schiss, das er mir dann noch viel mehr den Spuren nachgeht.

    Brauch mal Aufmunterung und ein paar gute Tipps....

    LG Sabine

  • Hallo Sabine,
    tja, der Frust kommt immer mal, geht aber auch wieder

    Das AJT-Buch von Pia Gröning finde ich toll, aber da gibts soviele Übungen, bin da teilweise echt überfordert.

    Womit?

    Wann soll ich bei Oskar schon clickern, wenn er irgendwo reinschaut und das Wild sucht? Wenn er sich zu mir orientiert? So kann ich grad den ganzen Spaziergang clickern, nutzt sich doch ab oder?

    Atti hat ja auch einen ausgeprägten Jagdtrieb und ich habe das Anzeigen/Vorstehen immer direkt belohnt, d.h. Atti stand, hob die Pfote und direkt kam mein Lob, so dass ich direkt seine Aufmerksamkeit hatte und ihn abrufen oder ins Platz bringen konnte.


    Wir üben seit fast 2 Jahren Pfeife, habe es auch mit ankern versucht, aber die Erfolge sind derzeit eher "na ja". Hab überlegt die Pfeife neu aufzubauen, weiß aber nicht genau wie.

    Wie hast Du es denn aufgebaut?
    Wir haben es so gemacht:
    Hund stand irgendwo, ich pfiff, ging direkt zum Hund und gab ihm ein tolles Leckerchen.
    Das machte ich 4 x am Tag.
    Irgendwann hatten die Hunde verstanden, dass mein Pfiff bedeutet, es gibt ein tolles Leckerchen und so bauten wir das Ganze weiter aus.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!