ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Hallo,

    ich würde mich gerne zu euch gesellen. :-)

    Ich habe eine 3,5 Jahre alte Labi-Hündin. Bis vor ca. einem Jahr jagdlich absolut nicht interessiert. Ich konnte immer und überall ableinen.

    Inzwischen ist sie ein absolut ambitionierter Sichtjäger. Überwiegend Vögel und Kaninchen.

    Das Problem ist, dass sie draußen inzwischen leider kaum ansprechbar ist. Sie ist letztendlich nach spätestens 10 Minuten draußen auf 180. Sie sucht dann regelrecht etwas zu jagen.

    Unser Problem entsteht letztendlich auf jedem Spaziergang, denn wo kann man auf dem Land schon spazieren gehen wo keine Vögel sind.

    Wir wollen das Problem natürlich angehen. Ich verschlinge gerade das Buch von Pia Gröning und ein Buch bzgl. Impulskontrolle wartet noch auf mich. Außerdem habe ich ein Seminar zu diesem Thema im Mai gebucht.

    Da meine "Kleine" ja kaum ansprechbar draußen ist, habe ich schon mal mit Blickkontakt belohnen angefangen.

    Mich würde mal interessieren, wie bei euch die Aufteilung Beschäftigung und einfache Spaziergänge aussieht.

    Liebe Grüße

  • N'abend,

    ich habe mal eine Frage an die Leute, die zwei jagdlich motivierte Hunde besitzen. Loki ist noch voll im Training, aber ich wünsche mir in ein ca. 2 Jahren einen zweiten Hund. Nun steh' ich auf Jagdhundmischlinge und "leider" auch auf Windhunde und Windhundartige (hatte auch schon einen Podi).

    Angenommen ich hätte Loki soweit, dass er vom Wild abrufbar wäre und er insgesamt verlässlich folgt, verschlechtert sich das (erfahrungsgemäß) dann wieder, wenn der zweite Hund ein Jäger ist?
    Mir ist klar, das kommt alles auf den jeweiligen Hund an, aber trotzdem hätte ich gerne eure Erfahrungen.

  • Mich würde mal interessieren, wie bei euch die Aufteilung Beschäftigung und einfache Spaziergänge aussieht.

    Auf Spaziergängen gibt es für meine Hunde gar keine Arbeit. Ich habe das ganz strickt getrennt. Das bewährt sich gut. Früher habe ich Beschäftigung in die Spaziergänge eingebaut, das hat selbst bei klaren Signalen zur Trennung trotzdem dazu geführt, dass die Hunde etwas höher in der Erregung waren, weil sie wohl immer hofften ich könnte doch jetzt mal... und dadurch waren sie auch viel schneller jagdlich reizbar.

    Angenommen ich hätte Loki soweit, dass er vom Wild abrufbar wäre und er insgesamt verlässlich folgt, verschlechtert sich das (erfahrungsgemäß) dann wieder, wenn der zweite Hund ein Jäger ist?

    Ein ganz klares Ja. Selbst meine ja eigentlich recht gut im Jagdinsinkt lenkbaren Hunde brechen ein, wenn einer dazukommt, der die selbe Leidenschaft teilt.

    Viele Grüße
    Corinna


  • Ein ganz klares Ja. Selbst meine ja eigentlich recht gut im Jagdinsinkt lenkbaren Hunde brechen ein, wenn einer dazukommt, der die selbe Leidenschaft teilt.

    Viele Grüße
    Corinna

    Hallo Corinna,

    danke für deine Antwort. Das habe ich befürchtet. Ist es dabei gleich, ob es ein Welpe oder älterer Hund ist? Beim Welpen könnte ich mir vorstellen, dass er sich eher am Althund orientiert statt andersrum. Ist das so?

    Beste Grüße
    Geckolina

  • Mmh... nö. Also Cooma war bereits unter Kontrolle als ihr Sohnemann seine neue Leidenschaft entdeckte. Das war dem sowas von Schnuppe, ob Mama brav da blieb oder nicht. Der ist trotzdem auf und davon :D
    Und Cooma war auch wieder zappeliger.

    Und irgendwann begann seine Mama ihn auszusenden, frei nach dem Motto: "Sohn, ich darf nicht, tu Du es." Mistviecher die :lachtot:

  • Ich sehe da vor allem das Problem der Aufmerksamkeit… Einen jagdlich motivierten Hund muss man eigentlich immer im Auge haben. Ich sehe das ja schon bei unseren. 2 Hunde und Umgebung im Blick zu haben ist schon anstrengend und manchmal nicht machbar.
    Oder du hast halt immer nur einen Hund im Freilauf und den anderen kurz am Bauchgurt, das geht einigermaßen.


    Ich hatte heute wieder das ultimative Erfolgserlebnis!!!

    Wir waren am Strand, und diese kleinen Wasservögel waren wahnsinnig spannend. Ich war mal mutig und habe die SL abgemacht. Was soll ich sagen? Hunde tigerten hin, hielten aber ihren Radius und blieben sofort stehen als die Vögel aufflogen (unsere Verhaltenskette: irgendwas bewegt sich schnell und könnte gejagt werden -> stehen bleiben). Sie ließen sich auch aus vollem Lauf abrufen. :hurra: :hurra:


  • Angenommen ich hätte Loki soweit, dass er vom Wild abrufbar wäre und er insgesamt verlässlich folgt, verschlechtert sich das (erfahrungsgemäß) dann wieder, wenn der zweite Hund ein Jäger ist?
    Mir ist klar, das kommt alles auf den jeweiligen Hund an, aber trotzdem hätte ich gerne eure Erfahrungen.

    Ganz klares JA!!!
    Der Unterschied zwischen Gassigehen mit Beiden zusammen und mit Beiden getrennt ist riesig! Es ist unglaublich wie sehr die Zwei aufeinander reagieren und wie eingespielt sie sind. Zu Zweit ist hier an Freilauf nicht zu denken, selbst wenn eine an der Leine bleibt, die zwei kommunizieren sowas von fein miteinander das ist unglaublich. Was die Eine nicht sieht oder wittert nimmt die Andere wahr und es reicht ein Minimum an Kommunikation um das der Anderen deutlich zu machen.
    Bei jagdlich ambitionierten Hunden muss man eigentlich immer 100% Aufmerksam sein wenn man schon frühzeitig anhand der Körpersprache erkennen will wann der Hund Wild sieht oder im Begriff ist Witterung aufzunehmen. Hat man Zwei Hunde mit Jagdtrieb ist es schwer Beide so im Auge behalten zu können dass man rechtzeitig eingreifen kann.
    Man darf einfach die Rudeldynamik nicht unterschätzen. Zwei Jäger im Freilauf stoppen zu können wenn sie etwas gesehen oder gewittert haben ist doppelt so schwer wie einen Hund alleine zu stoppen.
    Emma darf im Moment hier nur frei laufen wenn mein Lebensgefährt und ich gemeinsam unterwegs sind und meine Aufmerksamkeit absolut bei Emma und der Umgebung ist und ich mich überhaupt nicht auf Lotte konzentrieren muss.

  • Auch einer der Gründe, warum ich entgegen vieler anderer Whippet- und Windhundehalter nur einen Einzelhund habe.
    Alleine wunderbar im Freilauf, aber ist nur einer dabei der jagdlicht motiviert abhaut, muss ich zumindest 10 mal so laut brüllen (wo sonst ein lässiges "nee nee lass das mal" reicht), damit sie nicht mitzieht.
    Und da sie aktuell quasi überall frei läuft, wären mir das einfach zu große Einbußen mit einem zweiten Hund ähnlicher Anlagen.

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