ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Ich glaube nicht, dass sie eins laufen lassen würde, wenn es ihr vor die Nase läuft. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass sie sich ernsthaft bemüht, sie zu kriegen. Sie treibt die auch nicht direkt auf uns zu sondern erstmal einfach raus. Ist eins raus, sucht sie weiter.
Ein besonderer Kick scheint dieses "durch enge Gänge rennen" zu sein.
Wenn meine Vermutung bezüglich der Rasse stimmt, wäre genau das ihre Aufgabe. Die kleinen Podengo Portuguesos sollten die Karnickel raustreiben, ihre größeren und windhundartigeren Verwandten sollten sie dann fangen.
Leider oder glücklicherweise hatten wir keine Gelegenheit mehr, diese Form des Jagdverhaltens zu beobachten...
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Hi,
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Uiuiui meine Lieben... wie schön wie schön, sowas hätt ich gern jeden Abend in meinem Thread... Reger Austausch und zwei schöne Seiten zu lesen... hach herrlich...
Khadijah, das hast du ja hervorragend erklärt. Setzen, glatte 14 Punkte!
Geocaching hat nix mit AJT zu tun^^ Das war nur meine Einleitung^^
Wichtig hinzuzufügen wäre vielleicht noch:
Es nützt wenig bis nichts, dem Hund beizubringen, seinen Impuls zu kontrollieren und das Nachgehen seines Triebes zu unterbrechen, wenn er keine Alternative angeboten bekommt!
Impulskontrolle wird zb von mir mit dem belohnt, was sie braucht und will: Hetzen.
Mein Hund IST nunmal ein Jäger, ich möchte ihr nichts nehmen, ich möchte ihr eine Alternative anbieten.
Und ich möchte, dass sie lernt, dass sie ausschließlich und NUR mit mir Jagderfolg hat.
Auch ein Hetzabbruchsignal wird UMGEHEND mit Hetzen belohnt.
Dann ist es noch wichtig zu wissen, dass eine Alternativjagd die echte Jagd von Wild niemals niemals ersetzen kann. Ersatzjagd ist eine Alternative, ein Kanalisieren, aber die Situation direkt am Wild, am Hasen, an der Gänseschar wir IMMER eine andere sein.
Daher ist es eben wichtig gerade zu Anfang Wildkontakt zu vermeiden.
Finde ich.Und natürlich, was nie und nimmer vergessen werden darf... die Bindung.
Ich glaube, wenn die Leute, die wir im Park treffen und die mich mit meinem Hund arbeiten sehen, die sehen, dass mein Hund im Fuß an anderen hunden vorbeigeführt wird, die sehen, dass ich Situationen abbreche, die ich so nicht will, die sehen, dass ich von meinem Hund viel Gehorsam abverlange, wüssten, wie unendlich viel ich mit meinem hund kuschel, kontaktliege, spiele, ich knutsch sie ab, ich tu so, als würd ich sie abschlecken^^, ich brauch sie bei mir und ich gehe auf ihr Bedürfnis ein, bei mir sein zu wollen... die würden das gar nicht glauben... so ein "verhätschelter" Hund, der so gut hört?
Was?
Das passt doch nicht zusammen!
DOCH! Das ist es, was meiner Meinung nach die Grundvoraussetzung schafft.Puh, jetzt hab ich aber auch wieder nen Text fabriziert...
Sichtlaut ist Missy auch, aber glücklicherweise hat sie eben nur dreimal richtig gejagt, dementsprechend hab ich das erst drei mal gehört. Es hat gereicht!
Trillian... das klingt aber echt spannend... das Jagdverhalten von Lotte.
Lustigerweise ist Missy, trotz Dackel, eher der Sichtjäger auf offenem Feld, als der "Viehcher-aus-Löchern-scheuch"-Typ...
War Lotte die, die nicht hergeben mag?
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Uh, ich finde es auch schwierig da ein Jagdschema aufzubauen. Ich versuche ja immer den bestmöglichen Vergleich bzw. die bestmögliche Alternative zu finden. Also etwas was der ursprümglichen Aufgaben relativ nah kommt. Milla zeigt Wild an und scheucht es auf. Deswegen darf sie auch Vögel hochflüchtig machen. Oder wenn sie lange genug vorm Mäuseloch vorsteht buddeln. Einem nichtjagdlich geführten Hund zu erlauben Kaninchen aufzuscheuchen, selbst wenn er sie nicht jagt wäre mir aber auch zu riskant. Wenn sie aber die Nase benutzt um Kaninchen aufzuspüren, könntest du dann nicht willkürlich Dummies an einer Stelle verteilen und sie dann losschicken um diese quasi "aufzusammeln" und zu dir zu bringen. Oder apportiert sie nicht?
War nur grade so ein Gedanke...käme dem "Beute zutreiben" vielleicht etwas näher. -
Ja, das ist Lotte. Wenn sie ein Spielzeug hat, rückt sie es nimmer raus...
Doch, inzwischen klappt das wirklich gut. Der Tip die Leckerchen auf den Boden zu werfen war Gold wert...
Ich denke aber, dass das Verhalten anerzogen ist. Die Vorgeschichte kennen wir ja nicht. Aber das erst Spielzeug habe ich ihr nicht gegeben, sondern sie hat es aus der letzten Ecke hinterm Sofa hergeholt. Und zwar mit einer beeindruckenden zielstrebigkeit. Zu dem Zeitpunkt war sie noch keine halbe Stunde bei mir. Ich hatte keine Ahnung, dass der Quietscheigel noch da war. Dachte, ich hätte alle Sachen von Fynn weggeräumt.
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Lustig... "Jagd im Rudel", also Zuscheuchen, aber kein Beuteteilen.
Missy hat ja da auch große Probleme anfangs mit gehabt. Dachte daher, sie wär ein Solitärjäger, eben dass der Dackel oder der Jack Russel da stark durchkommt.
Aber Lotte scheint da wohl zwiegespalten zu sein

Naja, ich glaub fast gar nicht, dass das Nichthergeben was mit dem Jagdschema, sondern echt eher was mit der Erfahrung zu tun hat.
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Ups, Kemala, Deinen Beitrag hatte ich glatt überlesen...
Ich hatte nicht den Eindruck, dass Lotte sehr mit der Nase arbeitet. (Eigentlich ist sie nur in einem Affenzahn durch die "Gänge" in dem Brombeergestrüpp gerast. Und das sichtet sie. Also, ihr reicht - glaube ich - der Anblick von "Karnickel-Versteck-Gebüsch" um Jagen zu wollen... Vielleicht riecht sie es auch, aber dann schnüffelt sie extrem unauffällig.Ich laß sie manchmal buddeln, das mag sie. Und als besondere Belohnung darf sie eine Fellmaus jagen. (Mit langem Tau dran, sicher ist sicher)
Und apportieren klappt auch gut. (ausgeben nicht immer...)
Allerdings sind die beiden zur Zeit einfach super drauf. Mal schauen, ob ich das Montag immernoch behaupte, wenn wir uns am WE dem Unterholz genähert haben...
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Hui, da ist man einen Abend mal nicht online und hier entstehen 3 Seiten

Laulie: Schön, dass du am Jagtverhalten etwas ändern willst. Du hast jetzt ja schon viel Theorie gehört, als ersten Schritt würde ich an deiner Stelle angehen, den Impuls mal im ganz kleinen Rahmen zu kontrollieren. Das kannst du nämlich direkt anfangen, und dich derweil mit dem nächsten Schritten befassen.
Der erste Schritt wäre, dass dein Hund sitzen bleiben muss wenn eine Tür aufgeht (z.B. die Wohnungstür wenn es rein oder raus geht). Die meisten Hunde wollen dann direkt durch, stehen schon leicht angespannt da, wedeln vor Aufregung zur Beruhigung mit dem Schwanz - Ziel ist es im ersten Schritt, dass der Hund ruhig sitzt bis die Türe auf ist und du das Kommando "lauf" (oder was immer du sonst nehmen willst) gibst.
Bei Türen geht das bei meiner schon sehr gut, was noch unheimlich schwierig für sie ist, ist die automatische Aufzugtüre. Da steht sie in 50% der Fälle noch auf und ich muss sie korrigieren.
Parallel dazu kannst du z.B. das Kommando "Stop" einführen. Dabei muss der Hund stehen bleiben. Damit versuche ich Lena aus dem Laufen abzubremsen. Das ist kein Kommando für einen Jagtabbruch, aber bringt eine gewisse Kontrolle im normalen Leben über den Hund wieder und in sofern eine gewisse Impulskontrolle, als das man die Situationen in denen man das Kommando gibt, steigert. Im Moment versuche ich z.B. ihr das Kommando zu geben wenn wir die letzten 5 Stufen vor der Haustüre runterlaufen, die Lena fast rennt, weil sie raus will. Das kostet sie ganz schön Konzentration, da anzuhaltern. Auch wieder eine gewisse Form der Impulskontrolle.
Dummytraining, Reizangel, das sind alles die nächsten Stufen. Ich fange jetzt gerade mit dem Dummy an, also reicht es dir auch erst mal, mit den normalen Reizen im Alltag zu üben.
Und last but not least kannst du anfangen, ein Supersignal aufzubauen, damit du deinen Hund vom Hetzen abrufen kannst. Das benötigt aber sehr zuverlässigen Aufbau und Konsequentes Training. Vielleicht macht es Sinn, damit noch eine Woche zu warten, mit den kleinen Schritten anzufangen und dich erst mal in die Thematik einzulesen.
Jeder Jagterfolg und jeder Hetzerfolg reisst dich im Training wieder zurück, daher würde ich dir mit sofortiger Wirkung die Schleppleine ans Herz legen. Ich würde das eine Weile konsequent bei jedem Gassigang machen, wenn sie hauptsächlich in den Dämmerungen jagen geht (so wie meine), kannst du die Schlepp auf den Mittagsrunden, wo du dir sicher sein kannst, dass sie nicht hetzt, ausschleichen. Aber erst, wenn du dir sicher bist.
Kopf hoch, es ist nicht so schlimm einen Jäger zu haben, es ist vielleicht ein wenig mehr Arbeit, aber dafür haben wir alle eine super Bindung zum Hund und möchten unsere Arbeit mit den Hunden nicht missen!
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Hallo Faesa,
deine Tips sind super
Ich habe es heute einfach mal mit paula ausprobiert.
Das mit der Impulskontrolle klappt (widererwarten) sehr gut.
Ich habe sie heute vor dem Gassi gehen
(da wird sie immer ganz unruhig und will undbeingt raus) auf den Hausflur "sitz" machen lassen und nach dem Komando "bleib" die Tür augemacht.
Und siehe da, sie bleibt echt sitzen! Ich dache echt die pest einfach an mir vorbei. Dachte ich, steiger ich das mal und gehe selber schon raus...
Sie bleibt sitzen! Ich weiß, ein mini erfolg aber ich bin stolz! :tgrin:
So nach dem Spaziergang (zum gewöhnen schon mal sn der Schleppleine)
gabs essen. (ihr Laibspeise Huhn mit gequetschten Möhren)
Ich mansche da also so in ihrem Napf rum und sie wird schon gaz unruhig und hüpft rum. Ich lasse sie wieder sitzen und stelle den Napf auf den Boden.
Ein kurzer Ruck geht durch den kleinen Hund bleibt aber in letzter sekunde doch sitzen und guckt mich einfach an. ... und wartet... und wartet!
Ich hebe die Komados immer mit "und los" auf.
Ich konnte die dankbarkeit in ihren Augen sehen.
Naja wollte nur mal berichten und fragen ob ich alles richrig gemacht habe.
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Huhu!
Das hört sich doch schon super an. Für das Warten an der Tür mußte ich mit unseren eine gute Woche üben. Vor dem Fressen warten, schafft Trudi heute noch nicht zuverlässig...

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Das ist echt ein toller Thread.
Ich will mich hier jetzt auch mal a bißale outen und würde mich über ein paar Tipps freuen.
Geschichte Janosch: Er ist mir einmal einem Reh nach, das direkt vor unserer Nase aus dem Gebüsch gesprungen ist und wirklich den direkten Weg vor uns über die Wiese ist und davon. In dem Moment hatte ich den Janosch gerade abgeleint von kurzer Leine und wollte die Schleppe dran machen. (Heute mach ich zuert die Schleppe dran, bevor ich die Kurze abmach!!!
). Vorher war er noch NIE auffällig gewesen. Im Gegenteil, der ist sogar an der 5 Meter-Leine immer schön bei mir gelaufen. Mit hängendem Kopf und ist so vor sich hingetrampelt. Hat weder zu mir noch zu was anderem geschaut. Deshalb dachte ich auch, dass DIESES jagen nach DIESEM Reh ne Ausnahme war, weil es wirklich direkt vor uns rausgesprungen ist. Ich hatte mich furchtbar erschrocken und auch meine kleine Hündin hat gleich nachhetzen begonnen. Die konnte ich aber abrufen. Janosch natürlich nicht. Dazu fehlt(e) auch einfach noch der Grundgehorsam.
Janosch war ja eh immer an der Schleppleine, außer wir haben einen anderen Hund zum Spielen getroffen und an der Wiese am Wegrand. Diese Wiese ist ca. knapp 1 km vom Wald entfernt und hier habe ich meine Beiden öfters laufen und spielen lassen. Habe Janosch und Shiva immer wieder abgerufen (geübt) und alles war gut. Bis auf EINEN TAG! Es war schon etwas dämmrig und ich habe Janosch gerufen. Er kam auch schön angelaufen und ca. 1 (1,5) Meter vor mir dreht er ab und läuft in Richtung Wald. Nicht so richtig jagend und hetzend, sondern gemächlich, aber sehr zielstrebig. Ich habe kein Wild gesehen. Meine Hündin hinterher. Die konnte ich aber wieder abrufen. Auch als Janosch sicher schon 300 Meter weit weg war, ist er noch nicht richtig gesprungen. Aber abrufen ging nicht mehr. Irgendwann hatte ihn der Wald verschluckt. Ich wartete und wartete, irgendwann hörte ich einen Schuß aus dem ca. 2 km weiter südöstlich entfernten (anderen) Wald. Ich bin erstarrt. Der Janosch kam auch bald aus genau dieser Richtung an. Habe ihn kurz untersucht, nix gesehen und ihn an die Leine und auf den Heimweg. Der Jäger kam dann hinterher und hat mich furchtbar zu Minna gemacht. Ich war eh unter Schock und konnte so gar nix zu meiner Verteidigung beitragen.
Das war jetzt so unsere Geschichte!
Seither ist er NUR NOCH an der Schleppleine - ganz klar. Der geht an der Schleppleine jetzt ab wie Schnitzel. Nix mehr nebenher trotten. Sieht er Rehe, flippt er aus. Er springt in die Leine, jammert und dreht große Kreise (um mich herum). Es ist mir schon drei oder viermal gelungen, ihn anzusprechen und er hat darauf reagiert. Er kommt dann zu mir (nicht auf dem direkten Weg, sondern einen Bogen laufend) und dann gab es aber mal Jackpot auf den Boden verstreut, damit er runter kommt.
Spielen will er mit mir nicht wirklich. Im Haus schon mal, aber draußen nicht. Das kennt er nicht, hat er - denke ich - nie erfahren dürfen. Er will sich auch nicht kuscheln und knuddeln lassen. Kontaktliegen meidet er. Das alles wird er nie bekommen haben. Er ist aus einer Tötungsstation und ich habe keine Ahnung von seinem früheren Leben.
Ich habe mich bei meiner HS im Februar zu einem Dummykurs angemeldet. Im Moment versuche ich ihm den Dummy schmackhaft zu machen. Das interessiert den alles nicht wirklich. Im Haus ist er ein sehr ruhiger Hund. Er liegt zwar immer in meiner Nähe, aber NIE direkt zu mir. Und mache ich es bei ihm, geht er.
Impulskontrolle klappt gut. Wenn ich was werfe, bleibt er sitzen. Aber er will das auch gar nicht holen. Er holt das dann auch nicht, wenn er darf
Draußen auf freier Wiese, lass ich ihn oft absitzen, entferne mich und streue Leckerlie. Dann geh ich hin und er muß 'schau' ausführen und auf 'such Leckerlie' darf er loslegen. Das klappt einwandfrei.
An der Türe stehen bleiben, vor dem Fressen sitzen - bis das o.k. kommt, macht er einwandfrei!!!
Einer von Euch (entschuldigt bitte, dass ich nicht mehr weiß wer es war) hat geschrieben, dass er mit hetzen belohnt. Könnte mir das mal jemand erklären? Ich meide eigentlich so Hetzspiele. Ist das falsch? Arbeitet einer von Euch mit ner Pfeife als Super-Hetzabbruch-Signal? Wie habt ihr dieses Super-Hetzabbruch-Signal aufgebaut? (Egal ob Pfeife oder Wortsignal)
Viele Fragen, ich weiß!!
Aber vielleicht hat ja der ein oder andere erfolgreich arbeitende Antijagd-HH noch ein paar Tipps für mich in der Tasche!
Sorry, dass es sooo lang geworden ist!!! - Vor einem Moment
- Neu
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