VERTRAUEN ??? Gibt es das “wirklich” zwischen Hund und Halt

  • VERTRAUEN ??? Gibt es das “wirklich” zwischen Hund und Halter ?
    VERTRAUEN wie wir es im menschlichen Sprachgebrauch meinen und benennen?
    In Beiträgen wird immer wieder in den Lebens-Situation beschrieben/davon gesprochen:


    Das zuerst mal Vertrauen aufgebaut werden müsste,


    - das der Hund dem Halter vertraut weil er …..,


    - der Halter dem Hund vertraut weil er….., .



    Ist das gedachte /beschriebene “Vertrauen-Verhältnis zwischen F+H “eher als eine reine “Lern-Erfahrung” anzusehen???


    Es gibt die Erfahrung, dass Hunde stets sich dem gerne zuwenden der IHM die Futterdose öffnet, oder die dickste Wurst hinhält.


    Hat das etwas mit Vertrauen zu tun oder verknüpft und lernt der Hund das wenn …………dann ……….!


    Was meinen wir genauer, wenn wir meinen,
    der Hund vertraut nun/mir das ………………………………???



    Ich neige dazu zu meinen, dass der Hund durch die gemachten “LERN-Erfahrungen” sich entsprechend im Verhalten zu seinem Halter zeigt und die Bezeichnung VERTRAUEN nicht treffend ist?


    Würde gerne Euere Meinung dazu hören/lesen.




    WUFF



    MASSA und sein SAMMY

  • Ich glaube gerade zwischen Hund und Halter geht es weniger um Vertrauen, wie um das gegenseitige Kennen, bzw. das Vorausahnen von Verhalten.


    Je länger mein Hund bei mir ist, desto besser kenne ich ihn und daher kann ich vorausahnen wie er handeln wird und daraufhin vertrauen, dass etwas bestimmtes passiert und nichts anderes.


    Genauso ist es denke auf der Seite meines Hundes. Sie vertraut darauf, dass ich sie beschütze, weil ich es schon getan habe: sie hat gelernt.


    Ich denke man kann auf gar keinen fall, das Vertrauen zwischen Menschen mit dem zwischen Hund und Mensch vergleichen, denn für einen Hund würde ich nie die Hand ins Feuer legen, egal für welchen.


    Ich denke, dass man von Vertrauen spricht, weil man gern dazu neigt den hund zu vermenschlichen, bzw. man Paralellen zieht zwischen menschlichen und hündischem Verhalten.


    Also ich glaube eher an die Verknüpfung von "wenn...dann..."

  • Ich glaube beim Vertrauen zwischen Menschen spielen ähnliche Dinge noch eine Rolle, allerdings kommen dann noch solche Dinge wie Ethik oder Moral hinzu.
    Wie kann ich meinem Mann vertrauen, dass er mich nicht betrügt, wo er es doch noch nie getan hat? Ich hatte ja noch keinen "Lerneffekt"?
    Ich kann mich mit ihm unterhalten und er kann mir ein Verprechen geben, dass kann ich einem Hund nicht, bzw er kann es mir nicht geben und das ist denke ich noch ein wesentlicher Unterschied zwischen Mensch und Hund.


  • genau das hab ich mich auch eben gefragt. und ich denke, vertrauen zwischen menschen ist auch "nur" genau das, was leela beschrieben hat. ich denke ein mensch wird in bestimmten situationen so und so handeln und bestimmte sachen nie tun, deshalb vertraue ich ihm. ich kenne ihn. ist auch eine lernerfahrung. finde also, man kann das durchaus auf hunde übertragen.
    und, ist vielleicht ansichtssache: ich würde auch für einige menschen meine hand ins feuer legen, vollkommene gewissheit und sicherheit gibt es jedoch nie!

  • Natürlich bestehen Unterschiede zwischen Mensch und Tier/Hund.
    Das "Ur"vertrauen bzw. das "Basis"vertrauen entsteht jedoch auf demselben Level.


    cazcarra

  • Ja "Urvertrauen" ist ein schönes wort. Hab die ganze Zeit nach einem Wort für dieses Gefühl gesucht.


    Mann wir werden hier noch richtig philosphisch, so zu später Stund :D

  • Ich glaube, man sollte nicht Vertrauen mit Zuwendung verwechseln.


    Natürlich wird sich ein Hund einer Person, die ihm regelmäßig Leckereien zusteckt, gerne zuwenden. :D
    Doch das hat nichts mit Vertrauen zu tun.


    Vertrauen des Hundes zu seinem Menschen entsteht durch konstantes Verhalten, durch Verlässlichkeit, durch Kompetenz und somit Beweis der Führungsfähigkeit.
    Es entsteht dadurch, dass man gemeinsam mit seinem Hund Situationen meistert, durch Teamwork und positive Erfahrungen.


    Ähnliches gilt auch für das Vertrauen des Halters zu seinem Hund. Durch gemeinsame Erfahrungen wächst unser Wissen über unseren Hund und somit auch das Vertrauen in ihn als Teampartner.
    Dieses Vertrauen muss aber nicht blind sein. ;) Denn wir als Hundehalter sollten auch die Weitsicht besitzen, die Grenzen unseres Hundes zu kennen - und zu wissen, in welchen Situationen wir in welchem Maße ihm vertrauen können, oder wo Kontrolle die bessere Alternative ist.


    Das Vertrauen zwischen Mensch und Hund auf reines Lernen bzw auf einen schlichten Konditionierungsprozess herunterzubrechen, wird meiner Meinung nach dieser komplexen Beziehung nicht gerecht.


    LG, Caro

  • Deswegen meine Frage - wie entsteht "Urvertrauen" zwischen Menschen...


    Nämlich genau so, wie Caro beschrieben hat, nur mit anderen "Wertigkeiten". Womit deine Frage, Massa, sich wohl beantwortet hat.


    cazcarra

  • Ach, Massa...


    Zitat

    Das Vertrauen zwischen Mensch und Hund auf reines Lernen bzw auf einen schlichten Konditionierungsprozess herunterzubrechen, wird meiner Meinung nach dieser komplexen Beziehung nicht gerecht.


    Ist auch völlig meine Meinung.
    Mein Hund hat vier Tage lang gehungert, als er weg war.
    Am vierten Tag hat er sich einem Haus angenähert, das glücklicherweise eine umzäunte Terrasse hatte. Als die Dame des Hauses, selber Hundebesitzerin, ihm Frolic-Ringe auf dem Boden zurollte, nahm er diese nicht an, obwohl er sie als Lecker von zuhause kennt.

    Mein Hund vertraut definitiv KEINER Person nur aufgrund einer Wurstscheibe. Außerdem finde ich, es gibt da noch eine Zwischenstufe - zwischen Konditionierung und einem "sie wird schon wissen, was sie tut, wenn sie XY verlangt". Situationen, die man vorher noch nie so hatte, in denen man einen Befehl gibt, den der Hund zögerlich befolgt, womit er aber seine Kontrolle der Situation aufgibt.
    Mein Hund hat zB gehörig Respekt vor fremden größeren Hunden. Man sieht es genau, wenn sich einer nähert, muss dieser im Auge behalten werden. Trotzdem lässt er sich in seiner Unsicherheit abrufen, obwohl es ihn sichtlich Überwindung kostet, den Blick vom gefährlichen "Gegner" abzuwenden, und obwohl ihm dann manchmal die anderen hinterherhetzen.
    Ich denke, das ist ein Vertrauensbeweis.


    Viele Grüße
    Silvia

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