Ich gebe (bald) auf...!

  • :lachtot: das ist zu genial....du solltest mal ein Buch schreiben ...du machst dieser Evelin sanders konkurenz im schreibstil und mit deinen Missgeschicken übertrumpfst du sie sowieso ...ich bin mir sogar sicher das das Halbe Forum testleser sein will oder das Buch kaufen würde...genial..bin schon auf das nächste gespannt

  • Hallo

    Ich hab jetzt eine ganze Weile damit verbracht den ganzen Thread zu lesen und vor mich hin zu kichern. :lachtot: Zum Glück sind meine Kollegen das schon gewohnt. :D
    Ich würde auch gern mehr lesen.

    VG Yvonne

  • Die Einkaufsstory ist zu genial! :lachtot:

    Ich hab da glatt meine blauen Schienbeine, die ich mir an diesen
    komischen Kistenausklappdingern geholt habe live gesehen.

    Auch der geklaute Einkaufswagen einer griesgrämigen Omi kam mir nicht
    gänzlich unbekannt vor.

    Aber du hast das Geschick das ganze in Worte zu fassen!

    Würd noch gern mehr Live-Geschichten lesen, kann´s kaum erwarten!

    Liebe Grüße

  • Die Schienbeine sind verheilt. Auf zu neuen Taten.


    Laues Lüftchen und Nieselregen.
    Oder wie sinnvoll ist der Einsatz eines Schirmes dabei.

    Regen und Orkanböen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.
    Positiver Start in den Tag, um 5:15Uhr morgens.
    Es wird nicht helfen den Wecker weiterhin zu ignorieren oder ihn einfach unter die Bettdecke zu stecken.
    Die Jungs wollen raus, nehme ich an.
    Meistens sind sie nicht so gnädig und bleiben brav liegen, dank dem schlechten Wetter.
    Dass Hunde einfach liegen bleiben bei Regen, kenne ich nur vom Hörensagen.
    Meine sind anders. Leider.

    Gut, mir zu liebe, fahre ich aufs Feld raus mit den Jungs und quäle mich nicht den Hügel hoch, durch den Wald.
    Auf dem Feld können sie toben und ich muss um diese Zeit nicht gucken wer sich wo aufhält, Löcher buddelt, Katzendreck futtert oder in den nächsten Matschhaufen springt.
    Wahlweise auch im Bach schwimmen geht oder durch die gepflügten Dreckfelder strampelt.
    Einfach laufen und ich kann im Halbschlaf meinen Gedanken nachhängen.

    Das wäre zumindest der Plan gewesen.
    Das Tom wird eingepackt, da Kälte und Nässe sich eher kontraproduktiv auf seinen Gesundheitszustand und seine Psyche auswirken und folglich dann auch auf meine.
    Ist das Tier nämlich nass, hat es spätestens zuhause das dringende Bedürfnis sich selbständig trockenzurubbeln, an sämtlichen textilen Materialien, die sich ihm in den Weg werfen.
    Teppich und Sitzsack um die harmloseren Gegenstände zu nennen und Polstergruppe, mein Bett und meine Kleidung um die kritischern nicht zu vergessen.

    Hunde ab ins Auto, dicken Wintermantel anziehen um der sofortigen Durchnässung vorzubeugen und Rätselraten was ich mit meinem Kopf anstellen soll, um selbigen auch einigermassen trocken wieder nach Hause zu bringen.
    Nicht dass ich überempfindlich wäre, was Nässe auf meinem Haupthaar anbelangt, aber ich muss nachher zur Arbeit und habe einfach keine Zeit mich wieder trocken zu legen damit ich auf fremde Menschen losgelassen werden darf.
    Mütze? Ne, da hab ich nachher einen Knautsch auf dem Kopf und sehe dämlich aus.
    Kapuze? Ne, auch nicht. Die wird garantiert alle 1.5m vom Kopf geweht und da muss ich mich aufregen und bin genauso nass, wie wenn ich gleich oben ohne gehe.
    Schirm? Vielleicht nicht die beste Wahl aber klingt am einfachsten in der halbschlafenden Momentaufnahme.

    Also der Schirm soll mit.
    Alles ins Auto , Schirm dazu und ab aufs Feld.
    Soweit so gut.
    Angekommen wird alles ausgeladen und losmarschieren.

    Ah, der Wind ist wohl doch eher ein Orkan und kein Lüftchen und der Regen wohl doch eher eine Sintflut und kein Nieseln.
    Zu dieser Erkenntnis gelange ich bereits, als ich mich erst wenige Sekunden ausserhalb des Autos aufhalte.
    Wird schon gehen.
    Schirm direkt vor mir im rechten Winkel vom Körper weg und mit dem Griff am Bauch abstützen. So müsste das gehen.
    Ich hoffe, der Mantel ist robust genug um zu verhindern, dass mir der Schirm ein Loch in den Bauch rammt, der garantiert mir 200kg Gewicht, dank des Lüftchens in meinen Bauch gedrückt wird.
    Vorteil dieser Schirmhaltemethode, ich werde nicht unmittelbar nass im Gesicht, denn der Regen, nein die Sintflut, kommt direkt von vorne.
    Nachteil, ich sehe rein gar nichts mehr.
    Doch, ich sehe den Schirm in der Dunkelheit eher schemenhaft, der mir je nach Windböe, im Abstand von wenigen Millimetern und einigen Zentimetern vor meinem Gesicht rumfuchtelt.
    Allerdings nur dann, wenn ich genug Kraft aufbringe um gegen den Wind anzuhalten.
    Ansonsten klatschen mir die Metallstangen des Schirms auch mal direkt ins Gesicht.
    Gut ist, dass die Schläge von der rechten zur linken Gesichtshälfte einigermassen ausgeglichen zu sein scheinen.
    Seltener trifft es Nase oder Stirn. Darüber bin ich ganz froh, da tut es nämlich mehr weh, wenn ich getroffen werde.
    Ich bin dankbar, dass ich mit der Zeit geschickter werde im Abwehren des Schirmes,
    denn es ist schwierig das Nasenbluten unter Kontrolle zu bringen,
    da die Kraft, den Schirm mit der einen Hand zu halten,
    um das Taschentuch mit der anderen auf die tropfende Nase zu drücken, einfach nicht ausreicht.

    Ich schaffe es aber immer besser, den Schirm links und rechts an der Nase vorbeizulotsen.
    Somit hat auch die Nase Gelegenheit sich zu beruhigen und ich habe nach wenigen Minuten wieder beide Hände zum Einsatz, im Kampf mit dem Schirm.
    Sehen tue ich noch immer nichts aber mein Gesicht ist doch noch weitgehend trocken.
    Die fühlbare Feuchtigkeit wird vermutlich eher vom Blut der Nase herführen.
    Ich beschliesse meine Aufmerksamkeit anderen Dingen zu widmen und mir erst in der Öffentlichkeit wieder sorgen um mein Aussehen zu machen.

    Allerdings zweifle ich zusehends an meinem gewählten Mittel, mir meinen Kopf trocken zu halten und überlege, was ich anders hätte machen sollen.
    Da ich aber noch immer keine bessere Idee habe und selbst wenn,
    zu faul bin um zurück zum Auto zu gehen, beschliesse ich den Kampf durchzustehen. Dauert ja auch nur noch ungefähr eine Stunde.
    Ich kann da vorne abkürzen.

    Wenigstens sind meine Beine noch auf drei Seiten trocken.
    Links, Rechts und hinten. Vorne sind sie bereits klatschnass und die Jeans klebt saukalt an meinen Schienbeinen.
    Ach und ich sehe noch immer nichts. Auch nicht den parkierten Tom vor meinen Füssen.
    Mein Fehler. Das wird mir klar, als ich der Länge nach, platt auf den Boden, in die nächsten Dreckpfütze klatsche.
    Und den bedauernswerten Hund beinahe unter mir begrabe.
    Nicht weiter tragisch, ich bin dank des dicken Mantels weich gefallen. Das bisschen Dreck wird auch nicht so schlimm sein, hätte schlimmer kommen können.
    Da bestimmt niemand so blöde ist, sich bei dem Wetter, um diese Zeit hier aufzuhalten mache ich mir,
    nach wie vor keine Sorgen um mein Aussehen.
    Und als ich den Schirm, den es 500m zurück geweht hat, erfolgreich wieder eingefangen habe, kann es weitergehen.
    Alles ist gut. Der Hund hat keine körperlichen Schäden davongetragen um die psychischen kümmere ich mich danach. Momentan bin ich zu beschäftigt mit mir selber. Kekse müssen vorerst als Erste Hilfe reichen.

    Trotz allem ist mir Obenrum warm, wie ich nebst all den anderen Wahrnehmungen erfreulich registriere.
    Auch schön. Da friere ich wenigstens nicht.

    So, da geht es rechts um die Ecke. Genau um 90 Grad.
    Mir wird Sekundenbruchteile zu spät bewusst, dass ich mit dem Drehen meines Körpers auch den Schirm hätte drehen sollen.
    Denn diese Bruchteile von Sekunden reichen aus, um mir den Schirm, dank der leichten Briese mit der Wucht eines Hammers an die linke Seite meines Kopfes zu hauen.
    Gut, das hat weh getan. Aber ich erkenne somit wenigstens meinen Fehler und halte den Schirm wieder im idealen Winkel vom Körper weg.
    Rechts neben mir, abgestützt an der Taille und mit beiden Händen dagegen haltend.
    Ah, genau, ich hatte davor noch drei trockene Seiten an meiner Hose, nun sind es nur noch zwei.
    Obenrum ist es aber noch immer warm, sehr warm.
    Vielleicht ein wenig zu warm?
    Ich vermute das liegt an der kleineren Anstrengung,
    die meinen ganzen Körpereinsatz fordert,
    mir den Schirm mehr oder weniger erfolgreich, von meinem Kopf fernhalten zu können.

    Da die nächste Ecke. Diesmal bin ich intelligenter. Und halte den Schirm bereits im Vornherein in die richtige Richtung.
    Ich stemme den Schirm mit aller Kraft gegen den Wind und konzentriere mich ganz auf Winkel und leichte Briesen.
    Dank meiner Konzentration die einer korrekte Wendung gilt,
    entgeht mir die 3m tiefe Pfütze vor meinen Füssen.
    Aber nicht lange. Als ich darin stehe und versuche wieder rauszuwaten,
    noch immer im Kampf mit dem Schirm gegen den Wind,
    merke ich, dass die teuren Schuhe ihr Versprechen von absoluter Wasserdichte vermutlich nur dann halten,
    wenn man seine Füsse nicht bis zu den Knöcheln in diesem Nass versenkt.
    Ich notiere mir aber Gedanklich, mich darüber beim Hersteller noch einmal genau zu informieren, ob es zulässig ist,
    dass diese Schuhe, wenn man sie im Wasser versenkt, eine leichte Feuchtigkeit annehmen im Innenbereich und dennoch unter der Bezeichnung „wasserdicht“ an den Kunden gebracht werden dürfen.

    Ok. Die Jenas klebt mir mit dem erneuten Richtungswechsel nun bereits von drei Seiten an den Beinen, da stören die nassen Socken nun auch nicht mehr wesentlich.
    Konzentriere ich mich halt auf die noch trockene linke Seite meiner Hose.
    Und auf die Wärme.
    Ich fühle, dass mir der Schweiss bereits in Strömen den Rücken hinunter rinnt und ich fühle mich, als ob ich Schwerstarbeit verrichte.
    Meine Schulter beginnt zu schmerzen und mein Hals verspannt sich.
    Das wird nicht leicht werden, bis zum Schluss durchzuhalten.
    Momentan denke ich aber noch nicht an aufgeben.
    Allerdings räume weiteren, leisen Zweifeln über meinen Schirmplan platz ein.

    Meine Füsse quietschen in den Schuhen und dieser blöde Mantel wird immer schwerer. Vermutlich haben sich bereits etliche Liter Wasser darin angesammelt.
    Ganz angenehm ist hingegen der Wind, den ich nun im Rücken habe.
    So schnell war ich die ganze letzte halbe Stunde nicht.
    Fast will sich das Gefühle des Schwebens einstellen, einzig die Schmerzen in Nase, Kopf, Schulter und Hals hindern mich leicht daran, dieses Gefühl vorbehaltlos geniessen zu können.

    Somit konzentriere ich mich lieber wieder auf die widersprüchlichen Temperaturempfindungen meines Körpers.
    Unten eisig, etwas weiter oben saukalt, dann von warm zu kochend heiss und die pochende Nase strömt ebenfalls eine wohlige Wärme aus.

    Da die nächste Ecke. Ich bin vorbereitet und schaffe es diese zu überwinden ohne weiteren Schäden.
    Ich bin stolz auf mich. Ich werde immer besser.
    Ah. Genau, das hatte ich noch nicht eingeplant.
    Nun durchweicht auch noch die letzte Seite meiner trockenen Beine mit Regen und Schlamm, in sekundenschnelle.
    Zudem hätte ich nicht gedacht, dass sich dieser Mantel noch weiter mit Wasser voll saugen kann. Aber der kann.
    Ich schätze das Gewicht des Teils unterdessen auf ca. 20kg. Was sich nicht besonders positiv auf meine verkrampfte Schulter und meinen malträtierten Hals auswirkt.
    Zudem bekomme ich langsam aber sicher Schmerzen in meinen Handgelenken. Solche Schirmbelastungen ausgesetzt zu sein, sind sie nicht gewohnt.
    Ich bringe die Kraft, den blöden Schirm zu halten nur noch auf, wenn ich mit beiden Händen zupacke und das Teil irgendwo an meinem Körper abstütze. Ich kann mir nicht leisten mit einer Hand loszulassen, nicht auszudenken, wie sich das schmerztechnisch auf meinen Körper auswirken könnte.

    Das Haar, Staubkorn, Dings oder was zum Teufel sich auch immer soeben in meinem linken Auge gemütlich gemacht hat, muss folglich in selbigem bleiben.
    Eventuell hilft es, wenn ich das Auge einfach zukneife.
    Nicht wirklich.
    Ich halte über mehrere Meter mit zugekniffenem Auge durch und gebe dann, dem sich ausbreitenden, unschönen Gefühl im Auge nach.

    Der Schirm klemmt zwischen den Beine, nachdem ich festgestellt habe, dass ich ihn mit einer Hand wirklich nicht halten kann und
    ich stecke mir den rechten Zeigefingernagel auf direktem Wege ins rechte Auge.
    Dank den eingefrorenen Händen, hat mich jegliche feinmotorische Begabung verlassen und ich merke erst, dass der Nagel im Auge steckt, als es schon zu spät ist.
    Gut, das schmerzt auch, hat aber zugleich einen Vorteil.
    Das Auge beginnt sich auf die einzige, im mögliche Art zu wehren und halbe Sturzbäche an Tränenflüssigkeit schiessen mir aus dem Augenwinkel.
    Nach einigen Minuten wird dann auch das Ding, das sich darin aufgehalten hatte hinausgeschwemmt.
    Diese Erleichterung.
    Dummerweise habe ich bei soviel Erleichterung meine Körperspanne vernachlässigt und vermisse nun den Schirm, der sich nicht mehr zwischen meinen Beinen befindet.

    Hmh. Lohnt es sich dem Teil hinterher zurennen?
    Will ich noch einen Schirm?
    Soll ich ihn gehen lassen?
    Ist das mein einziger Schirm?
    Gut, es ist mein einziger Schirm. Auf meinen inneren Schweinehund einprügelnd, laufe ich los und erwische das Teil, dank momentan nachlassendem Lüftchen, nach ungefähr 500km.

    Nun reicht es mir endgültig.
    Mein Körper fühlt sich unterdessen so an, dass ich ohne schlechtes Gewissen einen Krankenwagen bestellen könnte, um mich in die nächste Klinik einweisen zu lassen.
    Hunde einsammeln, anleinen und quer über den nächsten Acker, kommt ja nun auch nicht mehr auf Kleinigkeiten wie Dreckklumpen bis unter die Achseln an, und auf direktem Weg zurück zum Auto.
    Den Schirm klemme ich mir unter den Arm,
    falle nur zweimal über die Hunde, die mal hinten mal vorne auf der Suche nach Schutz vor Regen und Wind zwischen meinen Beinen kreuzen und quietsche mit schmatzenden Socken in den überfluteten Luxusschuhen Richtung Auto.
    Oben angekommen, während ich auf der einen Strassenseite warte bis die nächsten 120 Autos, mit einer Geschwindigkeit von 180 Stundenkilometern an uns vorbeigerauscht sind, werde ich auch nur beim ersten Auto von den letzten einigermassen trockenen Stellen meines Körpers befreit, da ich clever genug war, direkt vor einer überdimensionalen Wasserlache zu warten.
    Egal.

    Hunde in die Box und rein ins trockene Auto.
    Der Fahrersitz bleibt nicht lange trocken, da ich nicht daran gedacht hatte, den wassertriefenden Mantel auszuziehen bevor ich mich auf den stoffbezogenen Fahrersitz pflanze.
    Aber auch das ist nun egal.
    Hauptsache nach Hause. Ich muss zur Arbeit.

    Nach einer kurzen Autofahrt, ohne gravierenden Zwischenfälle angekommen, schmeisse ich Mantel und Schuhe ohne Rücksicht auf Verluste, dank meiner gesunkenen Frustrationstoleranz auf den beigen Teppichboden.
    Auch die Hunde dürfen eine breite, 8 pfotige Spur quer durch die Wohnung ziehen und ich höre noch wie sich Tom fröhlich auf die Polstergruppe schmeisst, um sehr effektiv das seiner Meinung nach, überschüssige Wasser aus dem Fell zu bekommen. Als nächstes wird vermutlich der weisse Vorhang daran glauben müssen, denn auch dieser hat sich in der Vergangenheit als dankbare, wassersaugende Materie erwiesen.
    Egal.

    Ich befreie mein Gesicht von Blut, Dreck und der schwarzen Farbe,
    die sich dank meiner intelligenten Eitelkeit in dünnen Rinnsalen den Weg von meinen Augen, der Schwerkraft folgend, Richtung Kinn einen Weg bahnt.

    Die Jeans bereitet etwas mehr Aufwand, denn die klebt gnadenlos an meinen, folglich der stundenlang eingewirkten Kälte und Nässe, rot und blau verfärbten Beinen fest.
    Bei den Socken stellt sich die Frage, ob es nicht besser wäre, sie gleich mit der Schere von den Füssen zu schneiden, da mich Geduld und Nerven bereits nach wenigen Minuten des vergeblichen, intensiven Ziehens verlassen.
    Sie kommen letztendlich aber mit ihrem Leben davon,
    da es mir gelingt meine Füsse nach 15 minütigem Ziehen und Zerren doch noch davon befreien zu können.
    Den Pullover behalte ich, trotz durchweichten Ellbogen an, wird schon wieder trocknen und zudem ist es mir nun schlicht zu blöde mich aus weiteren angeklebten Kleidungsstücken zu befreien.
    Einigermassen trockengelegt beschliesse ich, die Pfützen die sich unter meinem Mantel bilden und rasend schnell ausbreiten,
    ebenfalls zu ignorieren.
    Die Bodenheizung wird sicherlich zufriedenstellende Arbeit leisten.
    Ausserdem empfiehlt es sich, Blutflecken in kaltem Wasser einzuweichen und somit sind diese bestens aufgehoben in den gesammelten Wassermengen, die sich noch im Mantel aufhalten.

    Mit sauberer Kleidung, trockener Jacke und frischen Schuhen, muss ich mich nun beeilen nicht doch noch zu spät zur Arbeit zu kommen.
    Dem Entmatschungs- und Trocknungsprogramm des heutigen Morgens, fällt somit der Kaffee auch noch zum Opfer.
    Dann halt keinen Kaffee heute.
    Die Versuchung ihn mir über die Füsse zu giessen, um diese einigermassen aufzutauen, wäre vermutlich sowieso zu gross gewesen.

    Beim notwendigen Trocknungsprogramm nicht eingeplant, habe ich dummerweise den eingeweichten Autositz.
    Entweder habe ich dies durch die, sich langsam aber sicher anbahnende Frustration erfolgreich verdrängt, oder wie so oft bei ähnlichen Situationen, schlicht vergessen.
    Bewusst wird mir der nasse Fahrersitz genau zu dem Zeitpunkt, als ich mich mit meinem Hinterteil auf diesem platziere und ich mich innerhalb weniger Augenblicke fühle, als hätte ich in die Hose gemacht.
    Dies bestätigt sich dann, mit einem Blick nach hinten, als ich mein Hinterteil wieder vom Sitz hochhebe.
    Es fühlt sich nicht nur so an, es sieht genauso aus.
    Egal.
    Wenn ich schon auf meinen Kaffee verzichten muss, sollen sich die Leute doch denken was sie wollen.
    Es gibt Schlimmeres...

  • :lachtot:

    Ich danke Dir für diese toll geschilderten Geschehnisse. Ich konnte mich wieder kaum halten. Es ist zu schön! Nicht, dass Dir so etwas passiert, sondern wie Du es beschreibst!

    GENIAL!!!!

    Überleg's Dir doch mal mit nem Verlag! Ich bin sicher, dass sich so'n Buch gut verkaufen würde! Und wir anderen helfen Dir auch beim Finden eines passenden Titels! Gell??? ;)

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