Tierschutz manchmal zu streng?

  • Mir geht es ähnlich.
    Ich habe auch schon zu hören bekommen, wenn ich den ganzen Tag arbeite, habe ich keine Zeit für einen Hund und dass ich den Hund mitnehmen darf und werde kann ja schließlich jeder erzählen.

    Ja entschuldigung, letztendlich kann ich nicht mehr, als ihnen anbieten, dass sie einfach auf meiner Arbeit reingeschneit kommen und ein geringes Restrisiko bleibt immer bestehen.

    Abgesehen davon bin ich der Meinung, lieber 8 Std. arbeiten und danach alle Zeit dem Hund widmen, als den ganzen Tag zu Hause sein, sich aber null mit dem Hund beschäftigen, ihn ab und an in den Garten lassen und ihn mal so nebenher leben lassen. Naja, die Grundsatzdiskussion eben.

    Es ist schwierig... da will man einer armen Seele eins schönes Leben schenken und wird aus solch unverständlichen Gründen abgewiesen. Als ob es dem Tier überall besser ginge, als in einer Wohnung im 3. OG ohne Garten.
    Meiner bekäme alles, wirklich alles von mir; das beste Futter, 1A-Beschäftigung, HuSchu, Agility, mein Bett und Liebe, Liebe und Liebe...

    Entschuldigung, dass er dafür auf einen Garten verzichten muss und 8 Stunden von seiner Heimcouch auf eine Bürohundecouch wechseln muss :gott:

    Mir tut es nur leid für die vielen Hunde, die auf einer 30 qm-Bude ein 1000 qm-großes Herz hätten bekommen kommen.

  • Leider kann ich da auch ein Negativbeispiel erzählen. Wir haben einen kleinen Bauernhof mit großem eingezäunten Garten und interessierten uns beim örtlichen Tierheim für einen 12jährigen "potthässlichen" Schäferhundmix mit HD, der jahrelang im Tierheim saß und als nicht vermittelbar galt. Wir arbeiten beide und erklärten, dass wir wüssten, dass das keine optimale Voraussetzungen wären. Und dass wir deshalb genau diesen Hund ausgesucht hätten und dass der Hund immer Zugang zu Haus, Scheune, Garten hat und wir bereit wären, ein zweites Sorgenkind aufzunehmen. Wir haben ihn nicht bekommen mit der Begründung, dass der Familienanschluss fehlen würde, weil wir arbeiten. Ich hab dann ganz freundlich und interessiert zu dem Typen gesagt: "Ach so, stimmt schon, daran hab ich nicht gedacht. Gut, dass es sie und den Tierschutz gibt. Ist bestimmt eine harte Arbeit und sie sind wahrscheinlich 7 Tage rund um die Uhr hier oder?" Die stolze Antwort war: "Oooh jaaaa, das geht in die Knochen, kann ich ihnen sagen. Man findet kaum den Absprung, ist oft den ganzen Tag hier, 10 Stunden sind da keine Seltenheit!" Seine Antwort auf meine nächste spitze Frage, ob er Hunde hätte und wo die wären, war kurz und bündig und gar nicht mehr stolz: "Ja. Zwei. Daheim."

  • Zitat

    Wir haben ihn nicht bekommen mit der Begründung, dass der Familienanschluss fehlen würde, weil wir arbeiten. Ich hab dann ganz freundlich und interessiert zu dem Typen gesagt: "Ach so, stimmt schon, daran hab ich nicht gedacht. Gut, dass es sie und den Tierschutz gibt. Ist bestimmt eine harte Arbeit und sie sind wahrscheinlich 7 Tage rund um die Uhr hier oder?" Die stolze Antwort war: "Oooh jaaaa, das geht in die Knochen, kann ich ihnen sagen. Man findet kaum den Absprung, ist oft den ganzen Tag hier, 10 Stunden sind da keine Seltenheit!" Seine Antwort auf meine nächste spitze Frage, ob er Hunde hätte und wo die wären, war kurz und bündig und gar nicht mehr stolz: "Ja. Zwei. Daheim."

    :kopfwand: :kopfwand: :kopfwand:

  • Es gibt schon "merkwürdige" Orgas!

    Bevor wir Carina bekommen haben, hatten wir Kontakt zu einer anderen Orga und wollten dort einen Hund zu uns nehmen. Wir waren 2 mal bei der Pflegefamilie, die Familie war bei uns zur Vorkontrolle, alles war super. Wir haben uns riesig aufSammy gefreut und freitags sollte er einziehen.
    Donnerstags haben wir dann von den Mittelmeerkrankheiten erfahren (vorher unbekannt) und die Orga noch mal angerufen ob Sammy auf diese Krankheiten getestet ist. Er kam aus Griechenland.

    Einen Tag später kam der anruf: Wir geben Ihnen den Hund nicht. Haben die Kinder mal einen Furz quer sitzen bringen Sie Sammy zurück weil es seine Schuld ist!

    Später stellte sich dann raus das Sammy einen positiven Leishmaniose Titer hatte und die Orga uns das verheimlicht hat.

    So verbrachte Sammy noch 5 Monate in der Orga. Wir hätten ihn auch mit eine positiven Leishmaniose Titer genommen, wenn man uns aufgeklärt hätte.

    Dann bewarb ich mich bei einer Orga um einen kleinen Hund, der eine Woche später aus Spanien nach Deutschland kommen sollte. Pascha hiess der Kleine und er war wirklich zucker süß. Ich füllte also diesen Bewerbungsbogen aus und schickte ihn an die Orga. 10 Minuten später kam schon die negative Antwort: wir vermitteln keine Hunde an Leute ohne Garten!
    Prost Mahlzeit!

    Dann kamen wir durch Zufall an die Orga von der wir Carina haben. Ich habe Carina im Internet gefunden und es war nicht zu ersehen das sie von einer Orga stammt. Ich habe gleich dort angerufen, die Dame war super nett und eine Stunde später saßen wir zusammen an deren Esstisch! Erst da wussten wir das es eine Tierschutzorga ist. Nach 4 Stunden bei der Dame nahmen wir Carina mit Heim! Alles lief reibunglos!

    Auch mit der Orga von der wir Paco haben gab es keine Probleme! Die Vermittlung und alles drum herum lief einfach nur vorbildlich!


    Ich denke das es irgendwo immer eine "nicht so seriöse Orga" auftaucht. Keine Ahnung ob man sowas verhindern kann ...

  • Ohja...

    Also es gibt leider viel zu viele schwarze Schafe bei den Orgas...

    Dazu kommt noch das innerhalb der seriösen Orgas auch immer paar Personen sind die "quertreiben". Um sich eben größer zu machen als sie eigentlich sind...

    z.B. wird die Kastra sehr oft verlangt... Aber nicht der Zeitpunkt bestimmt...
    Natürlich sind die Kontrollen wichtig... Aber nicht obs jetzt ordendlich aussieht... (wer hats schon superordentlich? Ich nicht mit meinen "Viechern".)

    Dann gibts aber auch diese Fälle:
    Bewerbung für ne Dogge: Ich komm da an. Einzimmerapartement winzig.
    Bewerbung Rotti: ungelogen über 100 Anrufe und Mails an einem Tag. 90 Prozent nur Interesse als Prestige-Objekt
    Bewerbung Boxermischling: Familie mit 5! Kindern. Das jüngste 6 Monate alt und die anderen wie die Orgelpfeifen. Der Mann die ganze Woche auswärts am arbeiten...
    usw

    Was man teilweise erlebt ist echt der Hammer...

    Da kommt der Neue Besi und will den Hund abholen:
    Neues Halsband: Stachel nach innen. Und die Aussage:
    Der braucht jetzt erst mal ne Feste Hand. Der ist ja total verweichlicht...

    Und die VK lief super...

    Ja man kann nur vor dem Kopf gugen...

    Und mir tun Beide Seiten leid:
    Die "extrem" Schützer denen man es nie Recht machen kann...
    Die seriösen denen grad durch die negativ Schlagzeilen das Helfen schwer gemacht wird...
    Die Leute die gerne einem Tier ein Zuhause geben würden aber aus irgendwelchen "komischen" Gründen abgelehnt werden...

    Liebe Grüße Tamala

  • Gina ist auch ein Tierschutzhund, jedoch von Gran Canaria.
    Diese Orga ist wirklich realistisch und weiss auch, dass man arbeiten muss. Dort hatte ich keinerlei Probleme. Vorkontrolle muss sein, aber man kanns auch übertreiben.

    Bevor ich zu dieser Organisation kam habe ich es auf dem klassischen Wege versucht. Im hiesigen Tierheim. Doch da wollte man einer arbeitenden Person keinen Hund vermitteln.
    Das der Hund aber während meiner Abwesend zum grössten Teil von meiner Mutter betreut wird, war denen ganz egal :irre:

    Wenn man sich das so anhört, dürfte eigentlich keiner ausser reichen Millionärsgattinen einen Hund mehr halten. Den ALGII Empfängern kann man ja auch keinen Hund geben, weil sie kein Geld für Futter haben.

    Wer kann es sich heutzutage bitte leisten, nicht arbeiten zugehen?

  • In einem weiteren Tierheim ist es uns so ähnlich gegangen. Die Dame meinte: "Hach, wissen sie, wenn jetzt einer Frühschicht und der andere Nachtschicht arbeiten würde, dann wäre das kein Problem." Ich antwortete darauf: "Ach so, stimmt, dann wäre immer einer daheim .... der dann schläft. Und in 5 Jahren bringen wir den Hund dann als Scheidungsopfer zurück, weil wir uns auseinandergelebt haben."

    Im nächsten Tierheim hab ich schon ganz gefrustet losposaunt: "Ich sag es Ihnen gleich, wir arbeiten. Und wenn sie damit ein Problem haben, gehen wir gleich wieder und stehlen ihnen ihre Zeit nicht." Der Mann hat mich ganz verdutzt angeschaut und geantwortet: "Nein, warum soll das ein Problem sein? Selbst wenn momentan perfekte Voraussetzungen bestünden, Lebensumstände können sich ändern. Und dann? Wichtig ist, dass sie sich der Verantwortung bewusst sind, der Hund ein Familienmitglied wird und mit ihnen ihren Alltag lebt - wie auch immer der aussieht." Ich wäre dem Mann am liebsten um den Hals gefallen. Leider war dort nur ein Welpe.

    Letztlich haben wir dann einen 6jährigen schwarzen Schäferhundmix aus einem französischen Tierheim adoptiert. Die deutsche Organisation, die dort mithilft, war froh, dass sich jemand für den Kerl interessiert hat, der saß nämlich schon lange dort. Also, es gibt auch "vernünftige" Orgas.

  • ist wahrscheinlich wie überall im Leben, es gibt solche und solche. Bei 5 Hunden aus dem TH bzw. TS haben wir auch schon alle Varianten erlebt. Es gibt hier bei uns Orgas und THe, zu denen wir nicht mehr gehen würden und auch wenn bei unserem Roten eigentlich alles ganz gut lief, haben wir doch eigentlich Glück gehabt ihn zu bekommen, denn wir wohnen in einem Haus mit GArten und, auch wenn wir beide berufstätig sind, lebt meine Mutter noch mit ihm Haus und zu ihr können die Hunde tagsüber.

    DUmm nur, daß unser Roter auf diesen Service gerne verzichtet und lieber in "seiner" Wohnung, auf "seiner" Couch auf seine FAmilie wartet (wohlgemerkt, er hat jederzeit Gelegenheit zu meiner Mutter und Velvet runter zu gehen).

    Hier ist es sicher wie überall, es gibt freundliche, kompetente, realistische MEnschen genauso wie überhebliche, unfreundliche, spinnerte. Schade halt, wenn man an die letzteren gerät und so einen schlechten Eindruck bekommt.

  • leider habe auch ich auf der suche nach einem hund wohl einige male einen volltreffer gelandet, was schwarze-schafe-tierheime betrifft.......

    studentin, kleine wohnung ohne garten, begrenzte finanzielle mittel.

    und was bei den meisten wohl auch von vorneherein klar zu sein schien: eine studentin kann sich ja wohl nie und nimmer der verantwortung bewusst sein, die eine hundeanschaffung bedeutet :kopfwand:

    dann hatte ich bei einigen der "verhöre" auch noch folgendes gefühl:
    ich gehöre nicht zu denen, die mit einer hochleistungssportlerfigur ausgestattet sind. und wie oft kam der freundlich-augenblinzelnde hinweis "ja, dieser hund braucht aber seeeehr viel bewegung".. als würde ich planen, mit dem hund den ganzen tag nichts anderes zu tun, als auf dem sofa zu sitzen :kopfwand: ...hab mich echt geärgert.

    tja, so hatte auch ich dann irgendwann die schnauze voll, was die TH-odysseen betraf, und bin an lottas züchterin geraten.
    konnte mir dann vorher natürlich von zig leuten erstmal kommentare à la "du glaubst doch wohl nicht, dass du einen welpen von dort bekommst, wenn du schon keinen hund aus dem TH bekommst" anhören. aber, oh wunder, ich bekam einen!

    woran das lag?
    wollte die züchterin ihre welpen einfach nur auf teufel-komm-raus loswerden? (schließlich gehörte sie ja auch zu den bööösen ohne-papiere-vermehrern)
    waren ihr die zukünftigen besitzer egal?
    hatte sie eine andere auffassung von hundehaltung?

    nein. es lag wohl daran, dass ich einige male mehrere stunden dort verbracht habe, wir uns viiieeel unterhalten haben (nicht nur über die hunde), sie mich kennen lernen konnte, sich meine pläne bzgl. des hundes anhören konnte, mir selbst viele tipps und erfahrungsberichte mit auf den weg geben konnte und ihr "hundetauglichkeitstest" nicht aus einem DIN A 4 bogen mit fragen über wohn-, vermögens- und finanzielle situation bestand.

    sollte irgendwann mal ein zweiter hund hier einziehen, werde ich es mal über diverse organisationen versuchen.

    was die situation und rituale in tierheimen betrifft, kann ich nur sagen - unverständlich. die absichten, dem hund täglich einen vollen napf futter, genügend auslauf und artgerechte beschäftigung, und vor allem LIEBE bieten zu wollen, sollten doch die vordergründigen aspekte sein, die jemanden zur hundeadoption qualifizieren, und nicht die wohnungsgrundfläche oder das sparvermögen...

  • Hallo,

    zu diesem Thema kann ich auch was beisteuern, auch wenn ich nicht alle beiträge gelesen habe.

    Dein beitrag von Christian kann ich nur unterstreichen!
    Es sind viele profilneurotische frustrierte Hausfrauen und oder im Job nichts erreichte Frauen in Ämtern in TSV ... schrecklich :kopfwand:

    Das beste kommt ja noch:
    Das Tierheim, in dem ich 5 Jahre ehrenamtlich mitgeholfen habe
    achja und übrigens nach diesen 5 Jahren und diversen Konflikten mit Vorstand und TH-Leitung (wegen eben solcher Probleme - Vermittlung) Hausverbot habe und aus dem Verein ausgeschlossen bin, da ich "Unfrieden" stiften würde ..... :irre:

    Na jedenfalls sind die Zuständigen in jenem TH tatsächlich der Überzeugung, dass ihr TH ein 5 Sterne Hotel ist :irre:
    Und dann find mal den 6 Sterne Besitzer :irre:

    Einfach nur :irre:

    LG
    Kerstin

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