Wurfkette als Selbstschutz?

  • Zitat


    In dem einen Fall ist der Hund unschuldig, der HH schuld!
    Im zweiten Fall, der Hund der schuldige, der zu bestrafende! Denn über Abwehr gehen diese Maßnahmen weit hinaus.


    Sehe ich nicht so, und ich finde, es haben alle versucht deutlich zu formulieren, dass sie es nicht so meinen, wie du es hier darstellst.

    Zitat


    Deine und auch anderer Beiträge zu diesem Thema werden mir immer klarer verständlich, wenn ich Deinen Satz lese, Zitat: "In Situationen, wo sofort klar ist, der andere HH ist genauso bemüht, die Hunde möglichst schnell zu trennen, bzw. es nicht zu einer eventuellen Beißerei kommen zu lassen, hat man von vorneherein weniger Angst, kann ...."
    Diese Angst von vornherein, diese Erwartungshaltung "es muß ja was passieren", läßt euch nicht entspannt mit eurem Hund spazieren gehen. Diese Stimmung überträgt sich auf den Hund und ..


    Ja, Quebec, diesen Satz habe ich für dich hingeschrieben. Damit klar wird, warum sich Hundehalter Gedanken über Wurfketten machen. In der Situation, wo der Hund angreift. In das "von vorneherein" interpretierst du etwas viel rein.

  • Dieser Thread lässt bei mir den Atem stocken.
    Ich habe jetzt mehrfach bemerkt, dass ich beim Lesen die Luft anhalte.
    Ehrlich, ich finde es auch krass sich prophylaktisch zu bewaffnen.

    Ein Hundehalter der Pfefferspray gegen einen Hund einzusetzen gedenkt - unvorstellbar für mich.

    Vielleicht habe ich aber auch nur Glück gehabt in den all den Jahren oder die Hunde waren groß genug?

    Friederike

  • Ich habe Pfefferspray bei mir für die evtl. ausrastenden Besitzer.... hatte ich alles schon....

    Und wenn hier jemand, der mit drei Neufundländern durch die Gegend zieht sich keine Gedanken um Verletzungen der eigenen Vierbeiner macht, bitteschön... Bis da mal ein Zahn alleine durch das dicke Fell kommt, dauert wohl Jahrhunderte.. Und alleine die riesige Übermacht wird wohl jeden potentiell angreifenden Hund, der nicht total krank im Hirn ist, gar nicht erst angreifen lassen.,...

    Aber Menschen mit kleinen bis mittelgroßen Hunden, die sich immer wieder verhaltensauffälligen größeren Hunden gegenüber sehen, dürfen sich ja wohl ernsthafte Gedanken machen und Vorsorge treffen...
    Mein Hund ist mir nun mal wichtiger wie ein fremder... Und es liegt ja auch am anderen Hundehalter seinen Hund vor sowas zu bewahren, indem er ihn an die Leine nimmt oder im Gehorsam hat...

    Letztens hatte ich ne Begegnung mit einer "Dame", die einen großen Schäfermix und einen Dalmatiner bei sich hatte. Beide liefen frei, weit vor ihr. Ich rief meinen mittelgroßen 20 kg Hund zu mir und leinte ihn an und wartete darauf, daß sie ihre Hunde zu sich rief. Nichts dergleichen. Ihr Freund war etwas klüger und versuchte die Hunde am Halsband zu erwischen, worauf die Frau ihn zusammengesch... :zensur: en hat, er soll ihre Hunde nicht angreifen. Beide Hunde kamen zu meinem, welchen ich daraufhin auch abmachte, weil es erst mal harmlos aussah. Die Situation schien sich auch zu entspannen, wir waren fast aneinander vorbei, bis der Dalmatiner meinte, er müsse meinen anmachen. Meiner läßt sich auf sowas nicht ein, sondern kommt zu mir. Die beiden Hunde folgten, inzwischen beide mächtig aufgebaut. ich ging rückwärts und ermahnte die Frau mehrfach ihre Hunde zu sich zu nehmen, da ich meinen schütze... Daraufhin wurde sie frech ohne Ende, kam zusammen mit den Hunden auf mich und meinen zu. Meiner inzwischen wieder an der Leine und von mir hinter mir gehalten blieb ganz ruhig. Der Schäfermix wollte an mir vorbei auf ihn springen, worauf er sich von mir einen Tritt einhandelte... Es entstand ein Streit, worauf die Frau sogar handgreiflich wurde. Aber das führt jetzt zu weit...

    Ich wollte nur sagen, daß es ja bei jedem Hundebesitzer liegt, seinen Hund zu schützen...Hätte die Frau ihren Hund gerufen und bei sich gehabt, wäre das nicht passiert.. Mir ist nun mal mein eigener Hund wichtiger. Selbst wenn er nicht gefährlich verletzt worden wäre, hätte unsere Beziehung vielleicht einen Bruch erlitten, weil er sich auf mich verläßt. Außerdem habe ich ihn nicht mühsam bestens sozialisiert, um mir diese Mühe von einem unerzogenen fremden Hund zunichte machen zu lassen...

    Ich wäre auch glücklicher, jeder Hund wäre lieb, alle wollten nur spielen, und wenn es doch mal nicht so wäre, wäre wenigstens der Hundebesitzer vernünftig genug, die Umwelt vor Gefahren zu schützen...

    Leider sieht die Realität ganz anders aus...

    Und es sind leider immr die Leute mit den größeren Hunden, die meinen diese angesichts von meinem Hundchen laufen lassen zu müssen... Rufe ich jemandem mit einem kleineren Hund zu, diesen bitte anzuleinen, geschieht das echt immer. Aber wehe es hat jemand einen größeren Hund: "Das regeln die unter sich. Da passiert nix. Die müssen doch gucken, wer der stärkere ist... usw."... solche Sprüche kommen dann.. Schon komisch, daß mir sowas NIE jemand sagt, dessen Hund kleiner ist...

  • Zitat


    Meine Liebe, ich lebe nicht in einem Dorf. Ich lebe in Berlin. Zwar am Rande, in einem Außenbezirk aber beschränkt auf ein Hundeauslaufgebiet von 20 ha.
    Du triffst zu jeder Zeit, praktisch an jedem Baum auf mindestens 3 Hunde, jeder Rasse und Größe. Und es klappt.
    Wie konnte das passieren?
    Vielleicht weil jeder tolerant ist, sich nicht in Wichtigkeit übt, gelassen mit seinen und anderen Hunden und deren Besitzern umgeht, nicht unbedingt auf sein vermeintliches Recht alleine im Wald zu sein pocht?
    Verständnis zeigt, wenn ein Hund mal nicht wie eine Maschine finktioniert?


    Hallo Gaby,

    Es ging in der ursprünglichen Fragestellung doch gar nicht um Situationen im Wald bzw. Auslaufgebiet (also Freilauf) sondern darum, was ich tun kann, wenn ich mit meinem Hund an der kurzen Leine durch die Straßen gehe.

    Es mag ja sein, dass Du noch niemals negative Erfahrungen machen musstet - ob das an Deinen Hunden liegt oder an Deiner Wohngegend, sei mal dahingestellt - und dafür beneide ich Dich wirklich, denn es sind leider längst nicht alle Hundehalter so vorausschauend und kooperativ wie diejenigen, die Dir bisher begegnet sind.

    Diese "Erziehung zur Konfliktvermeidung" kann ich leider nur meinem eigenen Hund angedeihen lassen, nicht aber dem fremden, der schon mit einer Bürste heranstürmt - was vielleicht in Deinem Bezirk nicht so häufig vorkommen mag, "bei mir" aber leider schon einige Male - und ich wohne auch in Berlin.

    Natürlich kann es sein, dass die ganze Nummer nur bei einem "harmlosen" Knurren bleibt, aber das kann ich nicht wissen. Falls es nämlich nicht so sein sollte, DANN brauche ich eine Möglichkeit, eine Gefahr für mich und meinen Hund abwenden zu können - daher die Frage nach der Wurfkette, über deren Einsatz und Effektivität ich mich hier erkundigt habe.

    Dabei war meine Frage auch weit entfernt von: "Wo bekomme ich eine Waffe her, um fremden Hunden größtmöglichen Schaden zuzufügen" sondern zielte auf "Wie helfe ich meinem Hund und mir in so einer Situation".

    Den anderen Hund durch Erschrecken (egal ob mittels Wurfkette, Wasserpistole oder Regenschirm) zu irritieren und die Situation zu unterbrechen halte ich in keiner Weise für vergleichbar mit Haltern, die ihre Aufsichtspflicht gegenüber ihrem Kind verletzen und schon im Vorfeld ihrer Verantwortung für den eigenen Hund nicht nachkommen.

    Wenn Du und Dein Hund mit einem aggressiv heranstürmenden Hund anders umgehen konntet, wie Du schreibst, dann bin ich die Letzte, die von Deinem Wissen nicht gerne profitieren würde. ICH konnte es bisher - zu meiner Schande - nur mehr schlecht als recht, was mich ja erst auf die Alternative mit der Wurfkette gebracht hat.

    Liebe Grüße,
    Sub.

  • Zum Thema Bürste: nur mal so am Rande, mein Hund stellt auch oft bei neuen Hundebegegnungen die Nackenhaare auf. Einfach aus Unsicherheit, damit startet sie aber keinen Angriff. Nicht dass das hier falsch verstanden wird. ;)

  • Danke Fräuleinwolle: mit deinem Beitrag hast du mir aus dem Herzen geschrieben.

    Mir ist auch mein eigener Hund wichtiger als andere. Und mein Pfefferspray musste ich bis jetzt noch nicht einsetzen, gott sei dank. Aber nach meiner letzten Begegnung, die echt gefährlich für mich, mein Pferd und meinen Hund hätte enden können habe ich es immer dabei um mich oder meine Tiere im Notfall zu schützen.

    Ein Bauer aus dem Dorf wo ich früher wohnte ging mit seinem Hund (20 kg Mix) spazieren und traf auf einen Typ mit Kampfhund. Dieser Kampfhund war nicht sozialisiert, war durch die Wesensprüfung gefallen (schon auffällig) und lief frei. Der Bauer rief dem Typ zu er solle seinen Hund festmachen, der auch keinen Maulkorb trug, worauf hin der Typ seinen Hund auch noch aufstachelte.
    Dieser rannte zu dem Hund des Bauern und verbiss sich in diesem. Der Bauer versetzte dem Kampfhund einen Tritt und traf auf die Nase, damit dieser von seimen Hund abließ. Leider traf er den Kampfhund tödlich (was sicher nicht dessen Absicht war). Der Typ machte natürlich einen Riesenaufstand von wegen anzeigen und so...

    Aber mal ehrlich. Ich hätte meinen Hund auch versucht zu schützen und wenn der andere dabei (leider) verletzt wird, was nichtmal durch Absicht passieren muss, hat er Pech. Dann soll der HH seinen Hund erziehen!!!!

    Klar tut einem das Tier auch leid das es abbekommt. Im Grunde kann es ja nix dafür, aber das heißt nicht das ich deshalb meinen zerfleischen lassen muss....

    Meine Meinung.

    Gruß Pflaume

  • Hallo Sub,

    vorweg ich bin nicht immer mit drei Neufundländern unterwegs gewesen.
    Dazwischen lagen 8 Jahre ein Neufundländer und Idefix.

    Mit Quincy gab es in seinem 12 jährigen Leben öfter Vorfälle, die nicht sehr schön waren. Einmal ein Hund, der sich von hinten auf ihn stürzte, ich habe den noch nicht einmal kommen hören. Quincy war fast noch Welpe, ich glaub 1/2 Jahr alt, an der Leine, weil an der Straße. Ich habe den Schäferhund am Nacken und Hinterteil im Fell gepackt und mit Schwung von meinem Hund befördert. Später als Quincy erwachsen war, habe ich ihm die Leine abgemacht und die Möglichkeit zur Verteidigung gelassen. Geflüchtet ist er nie, davor brauchte ich auch an Straßen keine Angst haben.

    Schlimmer war es mit Idefix, da ja einige meinen ich weiß nicht, wie es mit den kleinen, netten Hunden ist. Zur Erinnerung Idefix, Terriermix, 35 cm hoch, knapp 12 kg schwer. Ich bin mit ihm fast jeden Tag alleine zum Reiterhof gelaufen. Quincy mußte zu Hause bleiben, weil die meisten Pferde, außer meinem und dem meiner Tochter, sich vor ihm fürchteten.
    Also Idefix an der Leine, von vorne ohne Leine Beagle wild kläffend, knurrend, wütend. Idefix saß auf dem nächsten Autodach. Solange, bis der freundliche HH eintrudelte. Idefix an der Leine, aus dem offenen Gartentor ein wütender Airdale. Idefix in den Garten geschmissen, ich machte Tor zu und habe geklingelt. Dann wurden die Hunde wieder getauscht. Idefix an der Leine, grauer Mittelschnauzer von vorn eindeutig wütend, baggert den schreienden Idefix unter sich. Ich den üblichen Griff, Nacken - Hinterteil in hohem Bogen weg befördert. Ist doof gelandet und humpelnd zu Frauchen, die mich wegen der Mißhandlung ihres Hundes anzeigen wollte. Warte ich nun seit 10 Jahren drauf. So, die letzte. Idefix an der Leine, von hinten wildes Gebrüll, steh, aus, Drecksköter bleib stehen, dreh mich um, Amstaff in vollem Galopp, ich Idefix sitzen lassen, wild brüllend und meinen Beutel mit drei Kilo Möhren schwingend auf den zu gerannt. Der hat kehrt gemacht und bei Herrchen Schutz gesucht, bekommen hat er Dresche.
    Am sauersten war ich, daß bei dieser Aktion mein Beutel Möhren geplatzt war, die durfte ich dann vom Bürgersteig sammeln.

    Ich könnte viele Geschichten erzählen, die ich erlebt habe, aber niemals bin ich auf die Idee gekommen, mich in irgend einer Form zu bewaffnen. Wobei ich die Wurfkette noch am harmlosesten finde, allerdings auch am wenigsten effektiv.

    Meine Meinung habe ich nun deutlich klar gemacht. Es gibt immer einen Weg seinen kleinen, netten Hund zu schützen oder große, wenn man es nicht verhindern kann, selbst regulieren zu lassen. Vielleicht ist es ein Fehler, daß ich so ruhig bleiben kann, aber bis jetzt bin ich gut damit gefahren. Meine Hunde hatten noch keine größere Blessuren und haben auch anderen keine nennenswerten zu gefügt und ich, ich habe auch noch nie einem anderen Hund Schmerzen bereiten müssen.

    Lieben Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

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