Manchmal könnte ich weinen...

  • Hallo,


    Ich habe lange überlegt hier einen Beitrag zu verfassen, aber irgendwie muss ich mich mal kurz jemandem mitteilen.
    Mein Meggy, der jetzt gerade so friedlich auf meinen Füßen legt und schläft, bereitet mir doch einige Sorgen.
    Er ist (geschätzte) 11 Jahre, ich vermute aber, dass er schon älter ist. Er ist ein Dackel-Spitz Mischling, zwei (wie man so schön sagt) "langlebige" Rassen.


    Meggy ist so alt geworden.
    Er hört nicht mehr gut. Man muss ihn schon laut ansprechen, und oft kann er nicht mehr orten, woher die Stimme kommt, die ihn ruft. So kommt es oft vor, dass er die Treppe runterläuft um mich zu suchen, obwohl ich im Selben Raum, nur hinter ihm stehe.


    Er hat diverse Krankheiten. Epilepsie, aber die hat er schon seit wir ihn haben. Er hat leichte Arthrose, die man an manchen Tagen merkt, an manchen auch nicht. Er leidet am Cushing Syndrom.
    Wenn ich Täglich seine Medikamente, Veotryl, Dobro BE, Luminaletten zurecht mache und dieses Kleine Häufchen Pillen sehe könnte ich heulen.


    Er kann kaum noch aufs Sofa oder aufs Bett springen, schafft es oft nicht und fällt runter.
    Das sind all die Sachen, wo ich mich frage: Ist es das ganze wirklich noch wert? Wenn ich sehe, wie er sich beim Spaziergang beeilt um mich einzuholen und stolpert und hinfällt bricht es mir das Herz. Dann frage ich mich: Wäre es nicht besser für ihn....?
    Wenn ich sehe, wie langsam er teilweise läuft, weil es nicht mehr schneller geht.


    Und dann gibt es da diese Momente.
    Wo ich nachts aufwache und der Kleine neben mir liegt, unter der Decke und friedlich schnarcht. Dann macht er kurz die Augen auf, leckt mir über die Hand und schläft weiter.
    Die Momente, in denen er plötzlich losrennt voller Lebenslust und über die Wiese tobt.
    Die Momente, in denen er sein Spielzeug anbringt, es in die Luft wirft, es mir an die Beine schlägt, damit wir spielen.
    Wenn ich nach Hause komme und er flippt vor Freude fast aus, quietscht und wedelt wie ein verrückter.
    Die Momente, in denen er rumspringt, weil ich gesagt habe, dass wir "rausgehen" wollen, in denen er mir übers Gesicht schlabbert.
    Die Momente, in denen er einfach lebenslustig ist. Und ich mich frage: Wieso hast du je daran gedacht, dass er sich quälen könnte? Wieso hast du je daran gedacht, dass es besser für ihn wäre, nicht mehr zu leben?


    In letzter Zeit häufen sich jedoch die "schlimmen" Momente. Gestern Nacht hatte er einen Anfall. Er tat mir so leid, ich habe es als so schlimm erfunden, obwohl ich solche Anfälle schon oft miterlebt habe.
    Letzte Woche musste ich ihn beim Spaziergang ein Stück tragen, weil er bergauf nicht mehr so fit ist.
    Die Tierärzte sagen, er ist gesundheitlich in Ordnung. Die Medikamente sind gut eingestellt.
    Aber wenn ich sehe, wie er sich manchmal quält, dann könnte ich weinen.


    Ich weiß, die Entscheidung kann keiner treffen, außer ich selber.
    Aber sollte ich warten, bis es überhaupt keine "Lebensfrohen" Momente mehr gibt?
    Ich will ihn um gottes willen nicht verlieren. Aber ich will ihn auch nicht leiden sehen.


    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wieso ich das hier jetzt verfasst habe, aber ich musste mich mal "ausquatschen".
    Ich erwarte keine Ratschläge. Helfen kann mir sowieso niemand. Ich muss es selber entscheiden. Noch geht es - aber wie lange noch?


    Falls das jemand gelesen hat, dann möchte ich mich fürs "zuhören" bedanken. Das musste ich einfach mal niederschreiben.

  • Ich kann nur von mir sprechen: für mich wäre es noch kein Grund ihn los"zuschicken". Denn ich glaube nicht, aber nur mein ganz persönliches Empfinden, das er keine Freude mehr so wirklich hat.


    Er ist alt. Da verändert sich viel. Und du kannst noch von Glück sagen das du ihn dann tragen kannst. Bei Barry müsste ich mir da noch was einfallen lassen. Aber seine "glücklichen" Momente scheinen doch noch zu überwiegen. Oder?


    Oft ist es so das einem die Tiere sagen wann es Zeit ist loszulassen. Und den Zeitpunkt wirst du dann sicherlich merken. Auch wenn es einfach gesagt ist: mache dir nicht soviele Gedanken. Geniesse die Zeit die er noch da ist und glücklich neben dir pennt.


    Ich wünsche dir Kraft für deine Entscheidung wenn es soweit ist.

  • Fühl Dich einfach mal gedrückt ( unbekannter Weise )


    Ich kann Dich da sehr gut verstehen.


    Wir erleben seit ca einem halben Jahr eine ständige Berg und Talfahrt mit unserem Senior Max ( er wird im August 14 )


    Vor ein paar Monaten dachten wir , wir müssen ihn gehen lassen....
    ABER er hat sich noch mal richtig aufgerafft.
    Der TA hat Tabletten neu eingestellt / umgestellt .
    Er hat einen unglaublichen Lebenswillen. Jeder andere Hund wäre schon 3 Mal von uns gegangen , meinte unser TA.
    Max ist ein unglaublich großer Kämpfer !!!!


    Aber natürlich sieht man starke Veränderungen und Einschränkungen .
    Er ist alt und krank. ganz klar...


    ABER er will noch bei uns bleiben. Das spühre und sehe ich jeden Tag.


    Ich hoffe , wir werden irgendwann ( ich mag nicht spekulieren oder dran denken , wann dieser Tag gekommen sein wird ... )
    hoffentlich die richtige Entscheidung treffen...
    ich denke , er wird uns dies , wie auch immer , dann signalisieren. ...


    mir geht es auch öfter so , dass ich mich zu ihm auf die Decke setze, ihn streichel .... und mir kullern Tränen übers Gesicht.
    Die Angst ihn bald nicht mehr bei uns zu haben ist wirklich groß...


    es ist ein verdammt schwere Entscheidung.


    Hör auf Dein Herz .
    Aber so wie Du es beschreibst, glaube ich nicht , das es schon Zeit für deinen Kleinen ist.


    ganz liebe Grüße
    Anett

  • Liebe Sabrina,


    fühl Dich mal ganz fest gedrückt!!


    Kann Dich sehr gut verstehen, bei uns ist die Situation ja ähnlich.
    Ich bin auch manchmal verzweifelt und könnte nur heulen.
    Ich denke aber das unsere Süßen das ganz anders sehen und empfinden als wir, was uns beim zusehen das Herz bricht, z. B. wenn ich mal wieder nicht aufgepasst habe und Geena sich ganz toll an einer Parkbank stößt, oder mal wieder vor eine Wand läuft, dann schüttelt sie sich und läuft mit Würde und Vertrauen und Zuversicht weiter!
    Solange das so ist, werde ich meinen Schmerz ganz tief vergraben und und versuchen so würdevoll und mutig und zuversichtlich zu sein wie mein kleiner blinder Hund!


    Genieße jeden schönen Augenblick mit Meggy, ich glaube auch wenn es soweit ist wirst Du es einfach wissen!


    Alles Liebe

  • Och mensch, das tut mir sehr leid. Solange er noch so lebensfroh ist, würde ich den Gedanken ganz schnell vergessen und mit ihm noch die Zeit geniesen. Das Problem ist einfach, dass wir selbst nicht damit zurecht kommen, das unsere Hunde alt sind. Bei mir war es damals auch sehr schwer, weil man sich auch noch an die Zeiten erinnert, wo sie toben konnten ohne hinterher völlig erschöpft zu sein. Man muss sich die ganze Zeit fragen, ob man den Kleinen jetzt nicht überfordert hat, wenn sie dann wieder stolpern ist es ganz schlimm. Jetzt muss ich aber aufhören, weil mich das doch wieder sehr traurig stimmt.


    Und Geena darf sich auch gedrückt fühlen.

  • Hallo,


    quäle dich doch nicht mit diesen Gedanken, sondern geniesse jeden
    einzelnen Tag den ihr noch zusammen habt.
    Klar muss man sich Gedanken machen, aber wir haben festgestellt
    das man ganz genau merkt ab wann die Tiere keine Kraft mehr haben.
    Deswegen denken wir nicht an den bewussten Tag hier, denn es weiß
    keiner so genau wie lange wir mit den Vierbeinern haben.
    Es ist eher wichtig jetzt jeden Tag auch wenn er nicht mit Spielen
    und Fröhlichkeit beschenkt ist mit ihm zu geniessen.
    Gerade die Anfälle sind glaub ich dabei das schwierigste, es ist
    eine gemeine Krankheit und man weiß nie wann eventuell der nächste
    Anfall kommt. Nur ihr seit jetzt schon so weit mit dieser Krankheit gekommen.
    Knuddel und verwöhne ihn und helfe ihm aus dem Anfall heraus, er
    merkt das du für ihn da bist. :streichel:


    Ihr werdet es auf jeden Fall merken, wann es nicht mehr geht.
    Aber bis dahin habt ihr hoffentlich noch einige Zeit miteinander. :streichel:

  • Lass Dich mal in den Arm nehmen ...


    Du wirst die richtige Entscheidung treffen ... da bin ich mir ganz sicher!


    GEniesse solange die Zeit mit Deiner Fellnase!

  • Dein Hund wird Dir zeigen, wann es für ihn Zeit ist. Er wird dann nicht mehr hinter Dir herlaufen. Er wird gar nicht mehr gassi gehen wollen. Er wird auch seine Leckerlis nicht mehr annehmen. Er wird Dich mit Augen ansehen, die Du sofort verstehen wirst.


    Aber Dein Hund will noch hinter Dir her, auch wenn seine Füsschen ihn nicht immer tragen wollen. Er wird neben Dir im Bett wach, wenn Du wach wirst. Er mag vielleicht körperlich nachlassen, aber er gibt sich nicht auf.


    Ein alter Hund tut dem Besitzer weh - der hadert und deckt oft darüber nach, ob das alles so richtig ist. Ein Hund tut das nicht. Für ihn gibt es entweder leben - oder sterben.


    Freu Dich über jeden Tag mit ihm zusammen. Sei nicht traurig. Zeig Lebenswillen. Denn den hat Dein kleiner Partner jeden Tag.


    Lieben Gruss

  • Zitat

    Dein Hund wird Dir zeigen, wann es für ihn Zeit ist. Er wird dann nicht mehr hinter Dir herlaufen. Er wird gar nicht mehr gassi gehen wollen. Er wird auch seine Leckerlis nicht mehr annehmen. Er wird Dich mit Augen ansehen, die Du sofort verstehen wirst.


    Aber Dein Hund will noch hinter Dir her, auch wenn seine Füsschen ihn nicht immer tragen wollen. Er wird neben Dir im Bett wach, wenn Du wach wirst. Er mag vielleicht körperlich nachlassen, aber er gibt sich nicht auf.


    Das seh ich genauso und so haben wir auch gehandelt. Genieße die Zeit, die Du mit Meggy noch hast, noch hat sie ihren Lebenswillen und sie wird es Dir zeigen, wenn sie nicht mehr kann. Doch solange sie noch die Momente hat, in denen sie so lebenslustig, wie Du das beschreibst, würde ich sie noch nicht gehen lassen.


    LG Noora und Jerry

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!