Warum erziehen viele ihre Hunde mit Leckerlies???
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@ Alina_
Tja du hast deine Meinung von mir und das wir beide nie auf eine grünen Zweig kommen, haben wir beide schon bemerkt. Das ist nichts schlimmes und beleidigt bin ich deswegen bestimmt nicht.
Wenn man die 4 Säulen nun auf die einzelnen Verhaltensweisen bezieht, ist es pro Übung sogar nur ein 100stel in der Hundeerziehung, das kann man auslegen wie man möchte.
Und was ist daran schrecklich, wenn meine Hunde unabhängig von den einzelnen Übungseinheiten am Tag, ihren Spaß haben und über den Spaß, Vertrauen aufbauen und ich das Vertrauen nicht als Bestandteil einer Übungssequenz mache, wo ich entsprechende Verhalten abfrage oder neu bestätigen? Es sind zwei Dinge, die man aber getrennt sehen kann.
Sich eine Hund schön füttern funktioniert ja auch nur, wenn der Hund sich selber überwindet. Das hat in den meisten Fällen am Anfang überhaupt nichts mit Vertrauen zu tun. Denn wenn man Pech hat, sitzt man Stunden vor dem Hund und lockt und es passiert gar nichts. Vertrauen kann man nicht anfüttern. Selbst wenn der Hund das Futter dann aus der Hand nimmt, bedeutet es nicht, das er dann Vertrauen zu dem Menschen und der Hand hat. Dazu gehören noch ganz viele andere Dinge.
Es ist ja schön, das es für dich okay ist, das dein Hund Ehrenrunden dreht, aber es gibt Menschen für die das nicht okay ist. Warum soll ich meinem Hund zugestehen, das er Enten oder anderes Wild in Streß versetzt, auch wenn er nichts tut und nur mal gucken will? Das ist den Enten/Wild gegenüber nicht fair und muss ja nun gar nicht sein und entsprechend werden meine Hunde abgerufen, ganz egal ob Ente oder Maus oder ein anderer Hund, der die Situation nicht lustig findet.
Meine Hunde sind trotzdem ganz normale Hunde, mit ganz viel Spaß und noch mehr Freiheiten und trotz Pubertät verlange ich in gewissen Situation absoluten Gehorsam, dafür dürfen sie dann an anderen Stellen gerne testen.und wie schon öfter gesagt, es ist doch egal, wie jeder sein Ziel erreicht, ob mit Lecker oder nicht oder mit spiel oder nur Verbal, in Endeffekt zählt das Ergebnis.
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Hi
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Zitat
Es ist ja schön, das es für dich okay ist, das dein Hund Ehrenrunden dreht, aber es gibt Menschen für die das nicht okay ist. Warum soll ich meinem Hund zugestehen, das er Enten oder anderes Wild in Streß versetzt, auch wenn er nichts tut und nur mal gucken will? Das ist den Enten/Wild gegenüber nicht fair und muss ja nun gar nicht sein und entsprechend werden meine Hunde abgerufen, ganz egal ob Ente oder Maus oder ein anderer Hund, der die Situation nicht lustig findet.
Meine Hunde sind trotzdem ganz normale Hunde, mit ganz viel Spaß und noch mehr Freiheiten und trotz Pubertät verlange ich in gewissen Situation absoluten Gehorsam, dafür dürfen sie dann an anderen Stellen gerne testen..
Da diese Situation mit den Enten ja von mir erlebt und geschildert wurde möchte ich kurz etwas dazu sagen.
Für mich ist es nicht OK, das unser Hund eine Ehrenrunde um die Enten gedreht hat. Hier wird ja auch daran gearbeitet. Das einzigste was mich an dieser Situation relaxt hat, war die tatsache das ich unserem Hund vertrauen den Enten nichts zu tun. Natürlich ist das für die Enten eine Stresssituation. Keine Frage. -
Was für eine Diskussion!
Ich habe und ich werde nie mit Leckerli erziehen. Meine Hunde müssen "auf´s Wort" gehorchen und mit "Worten" werden sie belohnt, ihre Verhaltensweise bestätigt oder korrigiert.
Ich persönlich finde diese Leckerli Geberei furchtbar und ärgere mich auch sehr, wenn wohlmeinende HH auch meine Hunde noch mit dem Zeugs "versorgen" wollen.
Zusätzliche Probleme bereitet es auch, denn gerade junge Hunde werden von dem "Duft" der aus den Taschen kommt, magisch angezogen. Man hat den Jungspund endlich soweit, daß er auf Kommando ran kommt, da erscheint solch ein nach Trofu, Käse oder Würstchen duftender Mensch auf der Bildfläche und schon klebt die Hundenase an der Jackentasche.
Aber in der Hauptsache ist es mir völlig egal wie jeder seinen Hund erzieht, solange es gewaltfrei ist.
Ob Leckerli-Hunde besser, schneller gehorchen oder lernen, wage ich zu bezweifeln. Ich jedenfalls konnte noch keinen Unterschied bemerken.
Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Nun, lese eifrig mit und bin ehrlich gesagt teilweise sehr geschockt von manchen Meinungen und Ansichten...
Erziehung ohne Gewalt sollte sich von selbst verstehen, allerdings gibt es nicht nur die körperliche Gewalt, das scheinen manche auch zu vergessen.
Und um einen Hund zu erziehen und ihm zu zeigen, was man von ihm erwartet und möchte ist positive Bestärkung oder eben negative Bestärkung notwendig. Also entweder ich füge etwas nettes hinzu oder eben etwas unschönes... Das erste wird dafür sorgen, daß mein Hund das so bestärkte Verhalten öfter zeigt, das zweite wird dafür sorgen, daß er es meidet, also seltener zeigt... negative Bestärkung birgt aber unendlich viele Gefahren, unter anderem der Fehlverknüpfung und auch genügt sie oft nicht, bestimmte Verhaltensweisen genügend einzudämmen, weil viele Verhaltensweisen selbstbelohnend sind. Dagegen müßte man also entweder eine sooo viel stärkere negative Bestärkung stellen (Strafe) oder eben eine dementsprechend höhere Motivation/positive Bestärkung...
Als positive Bestärkung dient alles, was für den Hund wichtig ist: soziale Kontakte, Bewegung, spielen, etwas tun dürfen, oder eben Leckerli...
Die meisten Dinge sind von Hund zu Hund verschieden, weisen in den unterschiedlichen Situationen unterschiedlichen Stellenwert für den Hund auf.
Beispiele:
Wenn ich Agility mache und mein Hund liebt das Hürdenspringen, mag aber den Slalom nicht sonderlich, kann ich ihn als Belohnung für den Slalom auch über die Hürde schicken... Kommt jedoch ein Karnickel des Weges und ich würde in diesem Moment versuchen die Hürde/Bewegung als Motivation einzusetzen, würde ich wohl scheitern, weil die Jagd auf das Karnickel auch Bewegung und zugleich eben auch Jagd ist und somit wohl einen höheren Stellenwert hätte. Könnte ich jedoch ein Spiel mit einem Objekt vorweisen, welches ich beutetechnisch optimal simuliere und zudem Sozialkontakt einfließen lasse, hätte ich wohl eine Motivation, die über der der Karnickeljagd zu liegen käme...Spielt ein Hund gerne mit dem Ball und halte ich in der einen Hand den Ball und in der anderen ein Leckerli wird er wohl den Ball als Belohnung bevorzugen.
Hat ein Hund den ganzen Tag sein Futter zur freien Verfügung, jedoch seine Bezugsperson nur wenige Stunden, wird er Sozialkontakt bevorzugen...Als Belohnung/positiven Verstärker ist immer das auszuwählen, was für den Hund tatsächlich eine Belohnung darstellt...
Das ist in der Regel durch den Hundeführer auch beeinflußbar, je nachdem welche Verhaltenskreise er fördert, ob er also viel spielt, viel schmust, aber auch oft Rasse- Und Individuum-abhängig...Nur eines haben alle Hunde gemein: Sie müssen fressen...
Wenn ich nun also ein Team vor mir habe, welches Probleme hat und vorallem keine gefestigte Bindung, kann ich mir Futter zu nutze machen und darauf aufbauen...
Und Quebec: In Deiner Beschreibung findest Du schon den Fehler: Die Leckerli-tragenden Menschen sind interessanter als Du, also hast Du wohl schon etwas verpaßt in der Erziehung Deines Hundes....
Die Kunst der Ausbildung und Erziehung eines Hundes, liegt darin begründet, immer die größtmögliche Motivation und Bestärkung an den Hund, die Situation und das gewünschte Verhalten anzupassen...
Und da sollte kein verantwortungsbewußter Hundeführer vorneweg sagen, daß er etwas bestimmtes nie nie nie anwenden wird, nur weil er selbst zu wenig über deren richtigen Gebrauch weiß. Jede positive Bestärkung hat ihren Platz in der Ausbildung/Erziehung, und sollte sorgfältig und variabel eingesetzt werden.... -
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Zitat
Man hat den Jungspund endlich soweit, daß er auf Kommando ran kommt, da erscheint solch ein nach Trofu, Käse oder Würstchen duftender Mensch auf der Bildfläche und schon klebt die Hundenase an der Jackentasche.
auch das is Erziehungssache. meiner wird ab und an mit Leckerlies belohnt, trotzdem hängt die Nase nicht bei einem anderen menschen an der tasche, egal was er dort drinnen hat.
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@Fräuleinwolle
Ich schrieb von einem "Jungspund"! Falls Du nicht weißt was damit gemeint ist, ein Jungspund = Welpe = Junghund. Ich glaube kaum, daß ich in der Erziehung etwas verpaßt habe, wenn ein 5 - 8 Monate alter Hund an seiner Umwelt interessiert ist und auch noch Nase und Augen für andere Menschen, Hunde offen hat. Und eben auch an den duftenden Taschen interessiert ist.
Recht hast Du in dem Du schreibst, alle Hunde haben etwas gemeinsam, sie müssen fressen. Aber nicht pausenlos und zwischendurch. Meine Hunde haben ihre festen Futterzeiten.
Ganz klar hast Du auch erkannt, daß es unterschiedliche Hunderassen gibt und diese wiederum brauchen oftmals auch individuelle Erziehung. Und ich erziehe nun mal mit Stimme und fahre dabei sehr gut. Jedenfalls die letzten 26 Jahre.
Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs
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Fräuleinwolle, diesem Beitrag ist eigentlich nichts mehr hinzu zu fügen!
:gold:
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Zitat
Fräuleinwolle, diesem Beitrag ist eigentlich nichts mehr hinzu zu fügen!
:gold:
Doch... sie sollte ihren letzten Abschnitt nochmal genauer überdenken und dann hinzufügen, wie man es verhindert die Motivationsbefriedigung zu umgehen.
Sie hatte ja im Vorfeld angeführt alle Hunde haben es gemeinsam das sie fressen müssen. Das ist ja auch richtig. Nur, wenn ich das Leckerli einsetze, egal ob nun richtig oder falsch, komme ich irgendwann an eine Schwelle, an dem dieses Leckerli nicht mehr ausreicht und verschmäht wird, denn Futter ist ja im Überfluss da. Sieht und hört man ja oft genug... dann gibt es ein Superleckerli und noch ein Supertollesextrafeinifeinileckerli... WOZU?
Ein Grund z.B. warum wir nicht zu regelmäßigen Zeiten Füttern und auch mal eine Futterzeit aussetzen... aber das ist ein anderes Thema... -
Jörg: In meinem letzten Abschnitt bezüglich daß alle Hunde fressen müssen, ging ich ausdrücklich auf Problemhunde ein, die deutliche Bindungs-und Beziehungsdefizite mit ihren Besitzern haben... Um überhaupt einen Zugang dieser Leute zu ihren Hunden zu ermöglichen bietet sich einfach das Futter wie sonst nichts an... Desweiteren wüßte ich nicht wieso man eine Motivationsbefriedigung umgehen sollte.. Man muß sie in die rechten Bahnen lenken, aber jedes Wesen lebt sein Leben um seine Motivationen zu befriedigen.. Ohne diese Grundlage gäbe es kein Leben...
Und ich füttere gar nicht. Warum auch? Meine Hunde erarbeiten sich ihr Futter. Mal mehr mal weniger. Mal mit dem Kong, mal im Training, mal bei der Fährte, mal für vorbildliches Verhalten.... -
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