Warum erziehen viele ihre Hunde mit Leckerlies???

  • Nun, ich glaube jeder Kunde der zu mir findet, kennt schon meine Grundeinstellung. Entweder durch meinen Internetauftritt oder durch Mundpropaganda.
    Ich erkläre gerne und natürlich ist mein Weg nicht der einzige Mögliche, ich demonstriere auch gerne verschiedene Sachen, aber Dinge an die ich nicht glaube oder die ich ablehne, werde ich auch nicht an einem Hund demonstrieren.


    Ich bin auch kein Freund von Konzepten... ich mag keine Trainer, die sich ihr -teilweise abstruses- Konzept mit einem (r) schützen lassen und fortan behaupten alle andere machen es verkehrt, nur sie selbst machen alles prima.
    Thomas Baumann hat mal in einem Seminar gesagt: Wir klauen doch alle voneinander!
    Und das ist auch gut so. Sehe ich bei Trainer x was Gutes, übernehme ich das gerne, es ist doch nur von Vorteil für den Hundehalter wenn man dazu lernt...
    Wichtig aber, dass man autentisch und glaubwürdig bleibt. Und das man argumentiert... ein einfaches: aber meins is aber besser... ne, das reicht in meinen Augen nicht.


    Liebe Grüße


    Ella

  • Zitat

    Ich behaupte nicht das Du was falsch machst... ich will auch gar keine "Wer macht es besser"-Diskussion führen. Für mich ist und bleibt das Leckerli einfach nur fragwürdig und ich wende es nicht an. Jeder der es anwendet und seines Erachtens Erfolg damit hat, möchte ich dies auch gar nicht absprechen.


    Aber genau diese Diskussion wird hier doch geführt - nicht unbedingt offen, aber zwischen den Zeilen definitiv. Und das ist es, was mich an der durchaus interessanten Sache selbst etwas stört. Denn im Grunde genommen wird der Einsatz von Leckerlies in der Hundeerziehung als falscher Weg dagestellt und dabei schwingt dann schon mit, daß der HH damit keinen wirklichen Erfolg haben kann und defintiv etwas verkehrt macht bzw. nicht "hundegerecht" handelt.
    Ich bin durchaus offen für andere Methoden und finde andere Sichtweisen interessant. Generell glaube ich aber nicht daran, daß es die eine wahre Methode gibt (wie bei so vielen anderen Dingen im Leben).



    Zitat

    Für mich ist und bleibt das Leckerli einfach nur fragwürdig und ich wende es nicht an. Jeder der es anwendet und seines Erachtens Erfolg damit hat,


    Der Satz ist nicht nur Meinung, sondern so wie er da steht auch Wertung und in dem Fall Abwertung. Denn es wird jedem "Leckerlie-Erzieher" abgesprochen, daß er wirklich Erfolg mit der Methode haben kann.


    Ich frage mich wirklich, warum die eine Form der positiven Bestätigung in der Hundeerziehung so verteufelt wird? Ich selbst gehöre ja nun zu denen, die ihren Hund quasi mit Leckerlies bombardieren ;), aber das heißt nicht, daß der Hund bei Bedarf keine klare Ansage oder Korrektur bekommt, es heißt nicht, daß mein Hund nur noch Fressen im Kopf hat und dauerbettelt und es bedeutet auch nicht, daß ich nicht konsequent sein kann. Ohne Konsequenz geht nämlcih mit keiner Methode etwas - ganz egal ob man nun Hunde oder Kinder erzieht ;).
    Und man mag es kaum glauben - ich verlasse das Haus auch mal ohne Leckerlies in der Tasche und der Hund kommt auf Zufruf trotzdem und erwartet dann auch nichts Fressbares. Und stimmliches Lob gibt es selbst bei Leckerliegabe. So gesehen könnte ich die Hundekekse wahrscheinlich gar weglassen, aber warum sollte ich dem Hund das kleine Extra nicht gönnen?


    Mein Hund ist nicht perfekt erzogen (das gestehe ich ihr altersbedingt aber auch durchaus noch zu, sie ist ja keine Maschine), aber ich bin eigentlich zufrieden mit dem jetzigen Zustand. Mit einer Einschränkung - Madames Bedürfnis zur Hasenjagd. Von Mäuselöchern kann ich sie abrufen, von Vögeln ebenfalls, aber ein von mir zu spät entdeckter Hase ist ein Problem. Da geht der Trieb mit ihr durch und wenn sie einmal losgelaufen, dann kann ich nur warten, bis sie wieder bei Sinnen ist (da hat sie es dann plötzlich sehr eilig zurückzukommen). Mit Leckerlies allein komme ich da nicht weiter, hatte ich auch nicht erwartet ;). Den Hund einzig und allein mit Fressen vollzustopfen führt nämlich auch nicht zum Ziel. Da gehört noch mehr dazu, vor allem wenn es um impuls- und Triebkontrolle geht.

  • Habe mir jetzt nicht alle Seiten gegeben.


    Also Ausgangsfrage war glaube ich, wieso viele ihre Hunde mit Leckerlies erziehen.


    Ich würde sagen, weil es bei Ihnen augenscheinlich funktioniert.




    :???:

  • Zitat

    Der Satz ist nicht nur Meinung, sondern so wie er da steht auch Wertung und in dem Fall Abwertung. Denn es wird jedem "Leckerlie-Erzieher" abgesprochen, daß er wirklich Erfolg mit der Methode haben kann.


    Also ich weiß wirklich nicht wie deutlich ich noch dazuschreiben soll das es meine persönliche Meinung ist. Ich spreche keinem hier einen Erfolg ab, egal mit was er arbeitet und Erfolg hat. Ganz ehrlich es ist mir auch völlig schnurzegal.
    Ich führe auch keine Diskussion zwischen den Zeilen.


    Ich glaube, es ist wie Terry schon geschrieben hat, man möchte nur das verstehen was man verstehen will.


    Schade das man zwischen den wenigen guten Beiträgen, die dazu dienen das Verständnis zum Hund zu verbessern und den Erfahrungsschatz erweitern soviel Schrott und persönliche Unterstellungen liest.

  • Zitat


    na dann gib mal das Stichword "ND" oder "Natural Dogmanship®" in die Suchfunktion ein.


    Ok, habe ich notiert, werde ich mir zu Gemüte ziehen, wenn ich mehr Zeit habe.


    Zitat


    Hat sich mir zwar noch nicht erschlossen, warum meine Hunde "Chef" sind, wenn sie vor mir laufen.


    Eben, alle normalen Hunde laufen doch vorneweg, auch mal kreuz und quer, oder hinterher, aber meistens doch vorne. Auch die gut erzogenen. :ka:


    Zitat


    Ausserdem ziehe ich es vor, meine Hunde im Blick zu haben. Und es läuft sich immer so blöd mit nach hinten gedrehtem Kopf.


    Genau, stelle ich mir auch nervig vor. Ich habe das mit meinem Hund mal probiert, weil ich das auch schon irgendwo irgendwann gehört habe, mit Führung übernehmen usw. , klingt ja auch schlüssig, bloß in der Praxis war mein Hund danach und dabei ein einziges Häufchen Elend. Muss ich mir mal durchlesen, was ich da „falsch“ gemacht habe.


    Zitat


    ok, das ist deine Interpretation. Schade wenn Ignorieren als Strafe benutzt wird. Mache ich nicht und bringe ich so auch niemandem bei. Warum sollte ich den Hund auch dafür strafen wenn er sich freut?


    Weil viele Hunde sich beim heimkommen des Herrchens sich eben nicht nur freuen, sondern ausflippen und zu hysterischen Kläffern werden. Wie schon geschrieben, auch in anderen Theads, aber das weißt du selber. Nichtbeachten bis er sich beruhigt hat hilft allen Beteiligten. Auch das weißt du. :streichel:


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    Also den Vergleich kann ich ja nun gar nicht verstehen. Zwei völlig verschiedene Situationen.
    Steht mein Hund auf (oder mault rum) wird er freundlich wieder zum Hinlegen aufgefordert,


    Was für ein Vergleich? In dem Thread geht es doch die ganze Zeit um Hunde, die fürs Platz machen mit Leckerli belohnt werden sollen oder eben nicht. Und „Platz“ gibt es nun mal in Millionen verschiedenen Situationen. Du würdest also das Fehlverhalten korrigieren, statt im Vorfeld mit Leckerli abzusichern?


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    ich bleibe entspannt, signalisiere alles ok und gut ist. Warum sollte ich dann ein Leckerli geben?


    Nicht „dann“. - An Tagen wo er eben nicht aufsteht und bellt! Wenn die Bahn leer ist, wenn wenig los ist, wenn viel los ist, und wenn Krawall ist.


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    Kann man machen, kann man auch sein lassen.
    Meinst du das dein Hund bei den Krawalltypen nicht aufspringst wenn du sie immer beim relaxt liegen lobst?


    Ich weiß nicht, was ich meinen soll, deswegen frag ich ja dich, weil du immer alles weißt, und vieles ganz anders machen würdest. Manchmal lobe ich beim relaxt liegen bleiben, manchmal nicht. Manchmal springt sie auf, manchmal nicht. Man kann nun das eine und das andere vermuten, dass es am Leckerli liegt, dass sie oft liegen bleibt, oder dass es am Leckerli liegt, dass sie manchmal in ihrem von sich aus angebotenen Verhalten wie du so schön sagst ´unterbrochen´ wird, und es das nächste Mal nicht mehr für nötig hält. Man könnte auch annehmen, dass ihr das Leckerli völlig Wurscht ist, und sie es gar nicht mit ihrem eigenen Verhalten oder mit meinem Wunsch in Verbindung bringt. Puh, artet das hier aus? .. nein ..


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    Hm, warum springt sie eigentlich auf,


    Ich weiß es nicht! :explodieren:


    Sicherlich spielt eine große Rolle, ob sie von einem ereignisreichen Tag gestresst ist, oder ob sie gerade ausgeschlafen und ´frisch´ ist. Ist jedenfalls meine Beobachtung. :ka:


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    denn ich habe es so verstanden das du deinen Hund immer lobst, selbst bei Dingen über die der Hund sich am wenigsten den Kopf macht: nämlich liegen bleiben weil kein Grund ist etwas anderes zu machen.


    Das sehe ich anders. Ich glaube nicht daran, dass ein Hund irgendetwas "zufällig" tut. Ich denke, dass Hunde das allermeiste, oder eigentlich alles sehr bewusst tun. Wie sollte sonst clickern oder shapen funktionieren? "Zufällige Bewegungen" cklickern wir, und der Hund tut es wieder. Warum? Weil er sich daran erinnert, was er vorher getan hat? Weil er es bewusst getan hat? ;)


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    Öhm und Alina: es gibt auch in Hessen (Nähe Frankfurt/M.) ganz viele HuSchu. Warum schliesst du da auf Schutzhundesport


    Weil ich es in nem anderen Beitrag von dir in einem anderen Thead gelesen habe.


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    Und er hat tatsache durch die Leckerligabe gelernt zu betteln: jeder der die Hand so gehalten hat wie auf dem HuPlatz, jeder der seine Hand in die Jackentasche gesteckt hat oder in seiner Handtasche gekramt hat wurde angemacht von ihm. Ist witzig wenn du mit ihm unterwegs bist.


    Das könntest du von jedem Hund behaupten. Genauso könnte ich behaupten, dass dein Hund es nicht durch die Leckerligabe von dir gelernt hat, sondern dadurch, dass er öfter mal von anderen heimlich oder auch öffentlich etwas zugesteckt bekommen hat, so wie (leider) jeder Hund.

  • Alina

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    Weil viele Hunde sich beim heimkommen des Herrchens sich eben nicht nur freuen, sondern ausflippen und zu hysterischen Kläffern werden. Wie schon geschrieben, auch in anderen Theads, aber das weißt du selber. Nichtbeachten bis er sich beruhigt hat hilft allen Beteiligten. Auch das weißt du


    wenn du es als Strafe interpretieren willst. Meinetwegen. Mache das. Ist es aber nicht. Wer es als Strafe aufbaut ist selber Schuld. Sich freuen hat viele Facetten. Und manch ein Hund flippt eben vor Freude aus oder entläd seine Freude durch bellen. Das wird aber einfach irgnoriert um dem Hund die Möglichkeit zu geben sich selbst zu korrigieren und um zu verstehen um was es geht. Also nix mit Strafe (und nur um den Begriff Strafe ging es mir).


    Zitat

    Was für ein Vergleich? In dem Thread geht es doch die ganze Zeit um Hunde, die fürs Platz machen mit Leckerli belohnt werden sollen oder eben nicht. Und „Platz“ gibt es nun mal in Millionen verschiedenen Situationen. Du würdest also das Fehlverhalten korrigieren, statt im Vorfeld mit Leckerli abzusichern?


    Da ja der Vergleich mit der Bezahlung für unsere Arbeit immer sehr beliebt ist: du sitzt am Schreibtisch und machst deine Arbeit. Dein Chef kommt und gibt dir ein Stück Schokolade (meinethalben auch 5 €) mit den Worten "gut gemacht".


    So und nun? Hat er dir das gegeben weil du ihn evtl. mal nicht den Tag raubst weil du ihn bei der Arbeit störst, weil du an deinem Platz sitzen geblieben bist, weil du überhaupt deine Arbeit machst oder weil du diesen Vorgang gerade erledigst oder weil du den vorangegangenen Vorgang gut erledigst hast? Kann mir wirklich nicht vorstellen das du weist für was du gerade gelobt wirst.


    Barry liegt entspannt in der UBahn und ich stecke ihm ein Leckerli zu. Und nun soll er wissen wofür er das bekommen hat? Er wird es dankend abnehmen. Das war es aber auch schon. Und wenn etwas kommt was ihn veranlasst aufzustehen wird er aufstehen (was er eh nicht macht). Egal ob ich ihm vor 10 Minuten, vor 3 Tagen oder vor einer Woche bei seinem Liegenbleiben etwas gegeben haben.


    Ich kann keine Situation damit entschärfen weil ich ihm Leckerli gebe. Das kann ich nur indem ich ihm Sicherheit gebe und er weis das er sich auf mich verlassen kann.


    Das wäre dann auch die Erklärung warum dein Hund aufsteht wenn er sich gestört fühlt (denn du machst es ja mit Leckerli und dein Hund bleibt nicht liegen, meiner schon). Und ich korrigiere Barry nicht (scharfes "Platz" oder "machst du Platz") sondern ich kommuniziere mit ihm (ruhiges "komm her, ist nichts Aufregendes kannst dich wieder hinlegen") und warte bis er sich wieder gemütlich hingelegt hat.


    Zitat

    Das sehe ich anders. Ich glaube nicht daran, dass ein Hund irgendetwas "zufällig" tut.


    Du willst mir doch nicht erzählen das du alles 100%ig bewusst machst? Und ich meine auch eher nicht "Zufällig" sondern er bewegt sich einfach normal. Er macht sich keinen Kopf darüber (was er beim befolgen von Kommandos machen müsste und wenn es nur ist sich selbst unter Kontrolle zu bekommen, das wird ja dann auch belohnt, wie auch immer).

  • Zitat


    Es kommt doch nun wirklich darauf an, WIE ich die Belohnung gestalte. Wenn ich erst im Beutel oder in der Tasche rumkramen muss, um das Leckerchen parat zu haben, obwohl Hundi bereits gemacht hat,was ich von ihm wollte, ist es kein Wunder, dass er das Betteln lernt.


    Deswegen gilt mein „Fein“ seit Ewigkeiten wie für andere der „Klick“ mit dem Clicker. Danach habe ich genug Zeit, um zu kramen. Bei mir bzw. meinem Hund zählt meistens das „Fein“, das Leckerli ist nur der Anhang. Trotzdem habe ich ihm beigebracht, auch nach dem Leckerli in der gewünschten Position zu verweilen, bis das Abbruchkommando kommt. Manchmal, wenn ich es sekündlich schaffe, fliegt auch ´das Leckerli selbst als Lob´ ins Maul. Und nein, mein Hund hört nicht perfekt. Aber fast. Ich komme jedenfalls gut zurecht mit der Methode.


    Zitat


    Lob ist sehr wichtig für den Hund, keine Frage. Aber genauso wichtig ist "Ruhe" während einem korrekten Verhaltens.


    Das denke ich auch. Dem tut aber ein Leckerchen keinen Abbruch.


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    nur bei manchen usern braucht man sich nur mal falsch ausdrücken und man ist schon der sündenbock der seine hunde bestraft, ..


    Wenn man sich im Geschriebenen falsch ausdrückt, kann das sehr schnell sehr lieblos rüberkommen. Übrigens auch im Gesprochenen. Wenn ich den Eindruck habe, jemand achtet seinen Hund nicht so als wertvolles Wesen, wie es wünschenswert wäre, dann sage ich das auch.


    Zitat


    konsequenz hat nichts, aber auch rein gar nichts mit gewalt zu tun!!!


    Mich stört auch, dass dieses sehr große Wort für alles mögliche benutzt wird, oder andersherum – automatisch falsch verstanden wird. Mach doch einen Extra-Thread dafür auf. Fände ich sehr interessant.


    Zitat


    Aber für manche Leute ist wohl leider eine kleine Korrektur schon Gewalt.......


    Auch das ist ein großes Wort. Es kann alles bedeuten. Was bedeutet es für dich?


    Zitat


    Sagen wir es doch mal so, die Hundeerziehung baut auf 4 Säulen auf:
    1. Verhalten abrufbar machen
    2. Signal einführen, ganz egal ob Sicht- oder Lautsignal
    3. Variable Bestärken
    4. Generalisieren


    Bissle wenig, oder?
    Das was du da schreibst ist ist in meinem Begriff der Hundeerziehung nur ein kleiner Teil im Großen Ganzen. 25%. Siehst du denn den ganzen Rest nicht? Naja, darüber lassen wir uns lieber in einem anderen Thread aus.


    Zitat


    Bindung, Führung und Vertrauen.
    Erst wenn dies stimmt dann ist alles Andere leichter zu verstehen und umzusetzen. Das wird den HH leider aber nicht beigebracht. Sondern: wie führt der Hund am schnellsten das gewünschte Kommando aus.
    Da kann ich natürlich mit den LeckerliGebern dann nicht mitreden. Das Fundament ist mir dann doch lieber als einen konditionierten Hund zu haben dem ich nicht zutraue ohne Leckerli etwas zu kapieren.


    Das ist eine Unterstellung.


    Zitat


    Bei mir sind das zwei getrennte Dinge. Du sprichst vom sozialen Miteinander (bei uns) und das läuft bei uns noch einmal getrennt von der eigentlichen Erziehung.


    Wie schrecklich. Es ist doch immer ein und derselbe Hund. Den kann man nicht zerteilen. Das was du dem in der einen oder anderen Situation beibringst, hat er auch noch in Situation drei im Gehirn.

    Zitat


    Vertrauen, Regeln, Freiheiten gehören zum normalen Leben und das ergibt sich auch aus dem sozialem Leben meist von ganz allein.


    Wenn dem so wäre, gäbs die ganzen Problem-Threads hier nicht, wo Leute im Alltagsleben Schwierigkeiten mit dem Hund haben, und dazu geraten wird, erzieherisch vorzugehen. Wenn man das Alltagsverhalten nicht aktiv manipulieren könnte, wozu gibt’s dann das Forum?


    Zitat


    Vertrauen kann ich nicht anerziehen, das entwickelt sich.


    Da hast du wohl was verpasst. Wie bezeichnest du es, wenn ein Hund neu in eine Familie kommt, und scheu ist, oder ein Angstbeißer o.ä. und die neuen Halter ihn über Futter an sich „heranführen“? Erzieherischen Vertrauensaufbau, oder instinktive Entwicklung?


    Zitat


    Und was habe ich dann falsch gemacht, außer das ich Erziehung und soziales Miteinander trenne und nach einem Säulenprinzip arbeite?


    Ein Hund ist kein Hypostyl.


    @ Ella, ein gewisser Herr B. hat dann aber bei den Falschen geklaut. Aber das Thema gab es schon mal an anderer Stelle, und wird es hoffentlich irgendwann wieder geben.


    Zitat


    Hm mein Großer dreht beim ersten Pfiff ab und kommt freudestrahlend zurück ..


    Typischer Satz von .. naja, sage ich lieber nicht, nicht dass du noch beleidigt bist. Das Beispiel mit den Enten ist sehr gut, sowas in der Art hatte ich auch schon, und auch ich gestehe meinem Hund eine „Ehrentrotzrunde“ zu. Das ist ähnlich, wie wenn ich ungezogene Bengels zurechtweise, weil die sich danebenbenehmen. Nach meinem Anpfiff geben sie auch nochmal Kontra, zwar kleinlaut, dafür extrafrech. Aber das dürfen sie, weil ich weiß, dass danach Ruhe ist.


    Zitat


    Aber ich frag einfach mal so: Wenn mein Hund, der ja nun so verfressen ist, nach Meinung einiger hier nciht mit Leckerchen konditioniert werden sollte, sondern mit alternativen Belohnungsmethoden, weil oder obwohl ich damit Triebe anspreche, die Maja gar nicht so ausgeprägt hat und dementsprechend auch nciht so einen hohen Stellenwert in der Belohnung haben, würdet ihr dann auch Hunden, bei denen das Spielen so ausgeprägt ist, wie bei Maja das Fressen, das Spielen wegnehmen und stattdessen versuchen, mit Futter zu belohnen, im Hinterkopf habend, dass das Futter nicht die Triebe anspricht, die so intensiv ausgeprägt sind wie das Spielen?


    Ich habe es so verstanden, dass es einigen Leckerligegnern hier darum geht, dass die Übung mit dem Menschen selbst die Belohnung darstellen sollte, im Idealfall. Also das Herkommen auf Zuruf soll für den Hund schon das höchste Glück sein. Oder das Überwinden der Agilitywand. Also die Sache an sich, nicht die Bestätigung danach. Ich sehe das im Prinzip genauso, trotzdem kann man die Freude daran noch verstärken, wenn es hinterher eine Belohnung gibt.
    Ich weiß schon, was Jocks_B meint, wenn ein Hund was anbietet, soll man das nutzen. Mein Hund machte leidenschaftlich gerne den Übungsslalom. Auch ohne Kommando, einfach so, als ich nicht aufgepasst habe, ist sie immer wieder alleine durch. Ich wollte es so oft üben, wie es nur ging, aber die Trainerin hat immer was gefaselt, von wegen Hund überfordern, nicht zuviel machen usw. . Ich war ziemlich sauer deswegen, nun hoffe ich, dass im neuen Verein mehr darauf eingegangen wird, wo die Stärken liegen, und wie man sie fördern kann. Trotzdem denke ich, den Hund seine Lieblingsübung einfach nur machen zu lassen, reicht auf Dauer nicht aus, da muss noch mehr kommen.


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    du, bei kommandos wie z.b. das "hier" ist es mir wirklich wurscht ob der hund nun spass daran hat. in meinen augen ist das eines der wichtigsten kommandos wo ich ohne wenn und aber aufs ausführen bestehe!


    Es sollte dir aber nicht Wurscht sein. Wenn du deinen Hund wirklich magst, dann willst du, dass er in jedem Augenblick seines Lebens Freude empfindet.


    Zitat


    und ich glaube das ich ihm nicht bei jedem hier loben muss.


    Ich lobe jedesmal. Und wenn ich zufällig was dabei habe, gibt’s auch Leckerli. Die Bestätigung gebe ich meinem Hund einfach zur Absicherung. Weil es eben so ziemlich das wichtigste ist, was er können muss. Ich will mir hundertprozentig sicher sein, dass mein Hund es das nächste Mal auch noch macht. Und ich kann mir auch hundertprozentig sicher sein. Nicht weil ich ihn lobe oder ihm Leckerli gebe. Ich könnte mir auch sicher sein, wenn ich ihn zwei, dreimal zwischendurch nicht bestätige. Aber ein Lob, oder gerade das Leckerli, ist ein wichtiges Instrument, dass ich nicht aus falschem Stolz weglassen kann und will. Wie eine Schutzfolie auf dem Autolack. Ich kann fahren, und weiß, dass ich nicht durch Schotter fahren werde. Trotzdem kann es mal Situationen geben, wo man hinterher froh ist, dass man vorher abgesichert hat, weil man sonst teuer bezahlt hätte.


    Zitat


    wenn du es als Strafe interpretieren willst. Meinetwegen. Mache das. Ist es aber nicht.


    Ich interpretiere ignorieren nicht als Strafe!! Zumindest nicht in diesem Fall. Es hilft dem Hund sich zu beruhigen!! Lies doch mal bitte richtig!!


    Zitat


    Barry liegt entspannt in der UBahn und ich stecke ihm ein Leckerli zu. Und nun soll er wissen wofür er das bekommen hat? Er wird es dankend abnehmen.


    Wie oft wird denn hier im Forum darüber geschrieben, dass ein Hund mit einem gewünschten Verhalten etwas Angenehmes verbinden soll? Wenn die Verknüpfung herzustellen so schwierig wäre, wie du hier beschreibst, dann hätten wir alle kleine dumme Ungeheuer zu Hause, die nix raffen.


    Zitat


    Ich kann keine Situation damit entschärfen weil ich ihm Leckerli gebe. Das kann ich nur indem ich ihm Sicherheit gebe und er weis das er sich auf mich verlassen kann.


    Wie schon oft gesagt wurde, die Leckerligabe soll kein Ersatz sein fürs „Sicherheit geben“. Es geht auch beides.


    Zitat


    Das wäre dann auch die Erklärung warum dein Hund aufsteht wenn er sich gestört fühlt (denn du machst es ja mit Leckerli und dein Hund bleibt nicht liegen, meiner schon).


    Mein Hund bleibt liegen! Nur nicht immer.


    Zitat


    Du willst mir doch nicht erzählen das du alles 100%ig bewusst machst?


    Die Rede ist hier nicht von mir sondern von meinem Hund, bzw. von Hunden im allgemeinen. Mir ist einfach aufgefallen, dass viele Dinge augenscheinlich wie „zufällig“ aussehen. In Wahrheit ist die Haltung des Hundes ganz genau vorher abgewogen worden. Naja, aber das führt jetzt hier auch zu weit.

  • Zitat


    Das denke ich auch. Dem tut aber ein Leckerchen keinen Abbruch.


    naja, wenn ich unserem Hund was fressbares unter die Nase halte, ist es vorbei mit der Ruhe. dazu muss der Hund nicht rumspinnen wie bekloppt, es reicht ja schon alleine der Umstand, das in diesem Moment die Ruhe unterbrochen wird durch eine Aktion, nämlich das Leckerli geben.


    Aber so langsam wirds müßig... wenn jedes Zitat und jeder Satz herumgedreht wird und so interpretiert wie man es haben möchte.


    Es gibt Leute die erziehen mit Leckerlis und es gibt Leute die erziehen ohne Leckerlis.

  • Zitat

    Es gibt Leute die erziehen mit Leckerlis und es gibt Leute die erziehen ohne Leckerlis.


    Genau!


    Und deshalb, weil man sich dafür entschieden hat oder eben nicht!


    Und schwubs wäre dann doch mal die Frage beantwortet, oder?


    :D

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