Was ist eine Schutzhundausbildung?

  • Hallo!


    Ich habe noch nichts darüber gelesen, weil es mich bis jetzt noch nicht interessiert hatte. In einem andere Thread habe ich eure Meinungen darüber gefunden, aber nicht, was das genau ist. Was wird dem Hund beigebracht? Wozu ist das gut? Warum machen das so viele Privatleute? Ich habe das Thema unter "sonstiges an Hundesport" gestellt, ist das hier richtig?


    Gruß/Esmeralda

  • Hi!
    Schutzhundesport ist ein Hundesport vorwiegend für die sogenannten Gebrauchshunde,also DSH,ROtti und CO.Eine Schutzhundeprüfung besteht aus 3 Teilen,der Unterordnung(ähnlich der Begleithundprüfung),Fährte und dem Schutzdienst.Beim Schutzdienst stellt der Hund,um es grob zu erklären,ähnlich wie ein Polizeihund einen "Verbrecher",der mit einem Beissarm ausgestattet ist. Diese Diskussionen gibt es eben wegen diesem "beissen".Also bei uns auf dem Platz ist das für die allermeisten Hunde ein reines Beutespiel. Die wollen an dem Ärmel zerren und ihn "erbeuten". ES gibt natürlich immer solche und solche Leute,die es lieber sehen,wenn bei ihrem Hund echte Agression dahinter steht...


    Franzi

  • Wie kann ein Hund den Arm eines Menschen als Beute ansehen? Beute ist doch eher etwas, was wegrennt, oder?

  • Na - der Hund sieht nicht den Arm - sondern den Ärmel als Beute an. Ein wichtiger Unterschied, denn hier wird NICHT auf Mannschärfe trainiert, sondern auf den Beutetrieb des Ärmels.


    Aufgebaut wird meist erstmal über einen Lederlappen, dann über einen weichen Ärmel, den man sich überziehen kann. Damit kann Mensch hervorragend rumfuchteln und auch weglaufen. Als Belohnung bekommt der Hund dann den Ärmel und mal läuft mit ihm, er darf die Beute durch die Gegend schleppen. Je älter der Hund wird, desto fester wird der Ärmel. Der Hund darf nur solange beißen, wie der "Ärmel" sich wehrt. Sobald keine Gegenwehr mehr vorhanden ist, muß der Hund aus lassen und den Menschen verbellen.


    Das Ganze ist mehr oder weniger ein Beutespiel, bei dem der Hund sehr gut im Gehorsam stehen sollte.


    Ob man dafür oder dagegen ist - ich für meinen Teil bin da sehr unentschlossen. Der Begriff "Schutzhund" ist eh etwas irreführend, da wirklicher "Schutz" gar nicht so gegeben ist, weil die meisten Hunde eben wirklich nur den Ärmel sehen - und ein Einbrecher den dummerweise vorher nicht freiwillig überzieht :wink:

  • Ich habe schon mal was zum Schutzhundsport geschrieben. Das unwichtige habe ich rausgenommen. Gab im Fernsehen mal einen Bericht (Wettkampf) darueber.


    Zitat

    Der Wettbewerb lief folgendermassen: Der Hund musste den "Uebeltaeter" aufspueren. Der Hund lief dazu auf Kommando um die verschiedenen Deckwaende rum. Dann musste der Hund den "Taeter" stellen, d. h. ihn da halten wo er war, durfte aber auf keinen Fall beissen! Die meisten Hunde standen vor dem "Taeter" und haben gebellt. Dann musste der Hundefuehrer, den "Taeter" Entwaffnen (Stock abnehmen), "Taeter" macht Fluchtversuch, Hundefuehrer schickt Hund hinterher, Kommando "Fass". Hund hat in den Arm gebissen. Dann kamen die "Schlaege". Hund und Hundefuehrer stellen den "Taeter" erneut und bringen ihn zum Richter des Turniers. Dann kam der Angriff mit einem zweiten rennenden "Taeter". Hund hat auf Kommando wieder zugebissen. Musste auf Kommando loslassen und sich hinlegen. Hund und Hundefuehrer uebergeben den "Taeter" nach der "Entwaffnung" (Stockuebergabe) wieder dem Richter und der Wettbewerb war fertig. Das Team aus Hund und -fuehrer musste auf kurze und auch auf groessere Distanz einen absoluten Gehorsam beweisen. Danach konnte jeder Zuschauer am Wettbewerb den Hund streicheln, selbst kleine Kinder habe ich gesehen, die diese Hunde gestreichelt haben. Die meisten dieser Hunde haben auch mit im Haus mit Familienanschluss gelebt!!! (Laut glaubhafter Aussage der Hundefuehrer)
    Die Schlaege mit dem Stock tun dem Hund nicht weh. Es ist kein richtiger Stock und er ist gut gepolstert. Die "Schlaege" dienen dazu, um zu testen, ob der Hund auch bei Ablenkung noch seine Arbeit richtig tut. Die Ablenkung kann auch aus Schuessen bestehen. Gab es im Wettbewerb auch einmal. Bei der Arbeit hinter dem rennenden Taeter.


    Du siehst, dass der Mensch sehr wohl rennt und damit als "Beute" angesehen werden kann.


    Dieser Abschnitt stammt aus folgendem Thread
    https://www.dogforum.de/viewtopic.php?t=701

  • Warum brauchen Privatpersonen Hunde zum Schutz? Wenn man in Kapstadt wohnt, ist es klar, .. aber in Deutschland??

  • Für mich hat das mit Schutz nix zum tun. Es ist eine Sportart wie viele andere auch. Es heißt ja offiziell mit aus dem Grund auch nichtmehr Schutzdienst (SchH) wie früher, sondern VPG (Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde)

  • Habe mal ein bisschen in dem anderen Thread vom September 2004 gelesen, viele Beispiele finde ich sehr erschreckend. Auch dass Schutzhundsportfans sehr aggressiv geschrieben haben, gibt mir zu denken.



    Also, es wird doch Jagdtrieb in Verbindung mit Beißen beigebracht, oder? Und genau die beiden Sachen versuchen doch Millionen Leute aus ihren Hunden rauszukriegen..:gruebel:




    Ich hatte einen Kollegen (für eine Schicht) der hat mir die ganze Nacht lang erzählt, wie toll der Schutzhund"sport" sei. Dass er aus seinem kleinen "Schisser" dank "Stachel" einen "echt mutigen Kerl" gemacht hat. Und er erzählte von den Methoden, die in der Schweiz angewendet wurden. Da werden zu langsame Hunde in den Übungen erschossen, wenn sie nicht schnell genug/ nicht gut genug waren. :shock:


    Nachdem ich diesen "netten" Kollegen kennenlernen durfte bin ich nun die ganze Zeit am grübeln, worin der Sinn des ganzen besteht, und versuche krampfhaft etwas weniger "Stirnfalten-Werfendes" darüber zu erkunden.


    Ich denke, mein Hund wäre für einen Teil, den des "aggressiven Anbellens" gut geeignet, der macht das nämlich von sich aus, ohne Befehl!
    :spot:

  • Wo gibts denn so was? Ich hab so was noch nie gehört.


    Im Schutzdienst geht es wie eingangs schon erwähnt dem Hund um die Beute (den Ärmel, der ist für den Schutzhund wie für andere Hunde ihr Bällchen). Nicht um den Mensch der die Beute am Arm hat. Ist er Ärmel ab, macht der Hund keine Anstalten mehr sich für den Helfer zu interessieren.


    Draußen kann nichts passieren, da der Hund ja auf den Ärmel fixiert ist. Es kann höchsten sein, dass der Hund mal jemanden verbellt, der sich auffällig verhalten hat, aber das hat eigentlich nichts mit dem Sport zu tun, da das der Wehrtrieb des Hundes ist, und wenn er den hat, würde er diesen Menschen so oder so verbellen. Da der aber keinen Arm umhat wird der Hund nicht einfach zubeißen - warum auch, die Beute ist nicht da.
    Beim "Revieren" lernt der Hund ja auch verstckte Leute aufzuspüren, un dies dann dem Hundeführer anzuzeigen (durch verbellen).
    Ich kenne keinen Hund der schon mal privat mit Hundeplatz verwechselt hat und tatsächlich jemanden in den Arm gebissen hat.


    Und zu den Trieben des Hundes, die andere lieber nicht haben würden - duch den Schutzdienst lernt der Hund sich zu beherrschen. Er muss ja schließlich auf Kommando ohne Leine Fuß laufen. Auch wenn "sein Arm" nicht weit ist. er darf erst auf Kommando los und ihn sich holen. So wird er auch im Alltag bei großer Ablenkung besser zu führen sein - da er gelernt hat sich zu beherrschen.


    Vielleicht wird es auch deutlich wenn ich beschreibe wie man dem Hund das lernt:
    - man fängt an mit der Beißrolle (vorher evtl mit dem Lappen) Die wird wie ein Bällchen vom rumhüpfenden Helfer geschwenkt. Und der Hund darf sie sich holen (also reinbeißen und mitnehmen).
    - Später kommt an die Stelle der Beißwurst ein Beißkissen (ist dem Schutzdienstärm schon ähnlicher - selbe Prozedur
    - danach kommt der Arm. Der auch erst so wie die Rolle geschwenkt wird
    - irgendwann wird der Arm vom Helfer übergestreift - und dann beißt der Hund auch in den Arm der am Helfer ist
    - dann erst gehts weiter zum stellen und verbellen usw. (der Hund bellt um seine Beute (den Arm zu bekommen)

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