Parson-Russel als neues Familienmitglied?

  • Hi!


    Unsere Große möchte immer ein Haustier und jetzt überlegen wir (meine Frau und ich) bereits seit letztem Sommer, ob ein Hund unsere Familie komplettieren würde?! Unser Zwischenergebnis nach langen Überlegungen: Ja!


    Da wir uns für einen nicht zu großen, "familientauglichen" Hund suchen, ist unser Favorit ein Parson-Russell-Terrier.
    Wir haben Kontakt zu einer Züchterin aufgenommen. Bevor wir ihr übernächste Woche einen Besuch abstatten (um uns mal eine Zucht anzusehen) dachten wir, dass ihr vielleicht noch den einen oder anderen Tipp zu dieser Rasse habt und etwas über das Verhalten oder Erlebnissen mit Parson-Russel-Terriern berichten könnt?


    Ach ja: Der aktuelle Wurf ist vergeben, aber der nächste geplant, sie hat aber auch noch einen 1 1/2 Jahr alten (kastrierten) Rüden, der als "Scheidungsopfer" den Weg zu ihr zurück gefunden hat, abzugeben. Vielleicht ist der ja was für uns?


    So, jetzt kommt ihr!

  • Wenn ich mir dein Alter angucke, bin ich mir sicher, dass mindestens einer von euch Arbeitnehmer ist. Wie habt ihr denn das geregelt? Kann der Hund mit auf die Arbeit oder ist jemand tagsüber zu Hause oder oder...? :)


    Wenn jemand zu Hause ist dann könnt ihr euch natürlich einen Welpen holen, aber wenn das nicht der Fall ist würde ich euch zu dem 1 jährigen Rüden raten, denn ein Welpe kann am Anfang auf keinen Fall allein bleiben - nicht mal 10min... Da muss der Hund langsam dran gewöhnt werden.


    Ansonsten ist der Parson Jack Russel, wie der Jack Russel ein Jagdhund und "nicht klein zu krigen". Eine sehr aufgeweckte und agile Rasse die bei fehlender Erziehung dem Besitzer gern auf der Nase rumtanzt und zum Kläffer oder Haustyrann wird. Auch so ein doch recht kleiner Hund muss unbedingt ausgelastet werden.


    Aber das heisst auf keinen Fall dass der Hund nicht unbedingt geeignet ist für euch. Seit ihr denn sportlich? Habt ihr vor mit dem Hund in die Hundeschule zu gehen oder Sport zu machen? (Agility, Dogdancing, etc).


    Erzählt doch noch mal ein bisschen mehr :D


    LG Ulrike

  • Hi...


    Nur mal so am Rande und zu Eurer Information!


    Ein Auszug aus den Rassebeschreibungen:



    Leider unterschätzen viel "Neulinge" die oben beschriebenen Eigenschaften, weil er ja sooo süß und klein ist.


    Das Ergebnis haben sie oft schon nach wenigen Wochen bis Monaten. Wie Ulrike schon geschrieben hat, mutiert er dann gerne zum Haustyrann und das ist aus meiner praktischen Erfahrung heraus, oft für die ganze Familie nicht mehr witzig!


    Das ist und bleibt ein Arbeitshunderasse. Und wenn ihr dann noch das"Glück" habt, einen Hund mit hohem Jagdtrieb zu bekommen, wird es erst richtig "spassig".


    Ich will Euch nicht die Rasse ausreden, sondern lediglich davor warnen, solche kleinen Raketen zu unterschätzen.


    Leider tun genau das die Hundeanfänger immer wieder mit katastrophalen
    Ergebnissen für Mensch und Hund!


    Gerade Arbeitshunderassen bergen oft ein nicht einzuschätzenden Arbeitsaufwand seitens der Halter. Nur mal so nebenbei wird man diesen Rassen selten gerecht.


    Also Augen auf beim Hundekauf!



    mahnende Grüße,



    canis f

  • ich habe einen PRT zuhause und kann Ulrike und canis-f nur zustimmen : ein PRT ist ein arbeitsintensiver Hund , der seinem Besitzer in Puncto Erziehung und Auslastung ( körperlich wie geistig ) einiges abverlangt ! Er ist absolut kein Anfängerhund und man sollte sich genau überlegen , ob man dem Hund gerecht werden kann.



    LG, Katzentier

  • Wir haben hier 2 Mischlinge davon sitzen (zur Zeit liegen sie gerade ;) ) und ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen!


    Für mich gibt es keine Rasse, die ich lieber hätte, aber denkt wirklich an die Auslastung des Hundes!!!!


    Wir haben bis vor ca. 1/2 Jahr Agility mit beiden gemacht, seit dem sind wir leider vereinslos.


    Die Quittung dafür haben wir schon bekommen, der eine Terriera... :zensur: ist schon 3 Mal abgehauen. Einmal hat er einen Hasen verfolgt und die anderen beiden Male Fährten.


    Klar versuche ich sie auch so zu beschäftigen, aber es ist nicht so leicht.


    Bald wollen wir evtl. mit Rettungshundearbeit anfangen und ich hoffe, dass sich das Problem dadurch etwas entschärft!


    Also überlegt bitte wirklich sehr gut, ob ihr so einem Hausgenossen wirklich gerecht werden könnt!!! Nur durch spielen oder spazieren gehen ist diese Rasse nicht ausgelastet!


    Könnt ihr ihm gerecht werden, dann gibt es (für mich jedenfalls) keine bessere Rasse!


    Sie sind immer zu Scherzen aufgelegt, haben eigentlich immer gute Laune, sind immer zum Spielen da, ihnen entgeht keine Emotion, sie sind super Wärmflaschen ;) ,.....die Liste ist unendlich lang!


    Ach, ich liebe diese Terrier!!! :herzen1:


    RoTy


  • Mir geht es ganz ähnlich , gnadenlos verliebt in diese Hunde , aber angesichts der Auslastung öfter mal an meiner Grenze !
    LG, Katzentier

  • Ich kann zwar jetzt zu den PRT nicht so viel sagen, zumal ich eh kein großer Terrier-Fan bin, aber ich habe auch so einen 2nd-Hand-Hund vom Züchter.


    Velvet kam mit 17 Monaten zurück zur Züchterin von der aus sie dann zu uns kam und ich kann nur sagen, ich habe es nicht eine Sekunde bereut. Ich würde so einen Hund zu jeder Zeit wieder nehmen. Eine Arbeitskollegin von mir hat einen Halbbruder von Velvet, der ebenfalls ein Scheidungsopfer ist, im Alter von 2 Jahren übernommen und auch sie würde ihren Armani nicht mehr missen wollen.

  • Wenn Ihr nicht unter allen Umständen einen Welpen haben wollt, wäre ein schon erwachsener Hund, sofern er gut gehalten und einigermaßen erzogen wurde, sicherlich einfacher zu handeln.
    Unser Rüsselchen ist auch ein Wirbelwind, aber Bewegung und geistige Auslastung braucht eigentlich jeder Hund, v.a. wenn er noch sehr jung ist. Unsere Fellnase ist ein recht angenehmer Hausgenosse, der nach Spaziergängen oder Training stundenlang auf dem Sofa schnarcht oder vor dem Kaminofen liegt und sich die Wampe kraulen lässt. Er ist auch kein Kläffer oder eine hyperaktive Nervensäge, dazu gut verträglich mit Kindern (was uns immer wieder erstaunt, weil wir keinen Nachwuchs haben), Katzen und Artgenossen.
    Wenn also die Chemie zwischen Wuffi und Euch stimmt, kann ich Euch nur zuraten.
    Gruss Joe

  • Hi,


    ich würd mal sagen, das kommt drauf an, "wofür" du einen Hund willst.


    Wenn du viel Spaß dran hast, täglich Erziehungs- und Trainingsarbeit zu leisten und sogar gern (Anti-)Jagdarbeit (wie Apportieren, Fährtenarbeit, Dummy) mit deinem Hund machen möchtest, ist ein PJR sicher auch für Anfänger geeignet.
    Das lernt man mit dem Hund zusammen ganz schnell.


    Jedenfalls war ich auch ein totaler Hundeanfänger, als ich Snoop bekommen habe. Und der war ein Katastrophenhund.
    Und wir sind sehr glücklich mit ihm.


    Wichtig ist auch, von Anfang an auch zu wissen, wie man so einen Hund "runter fährt", damit er lernt, Ruhe zu geben.
    Snoop liegt hier manchmal drei Stunden lang und lässt uns völlig in Ruhe. Das können Hunde lernen.


    Wenn du dir allerdings vorstellst, entspannt durch die Natur zu wandern und dein Hund läuft entspannt neben her, dann such dir eine andere Rasse aus.
    Das geht mit einem PJR nicht. Da musst du 100%ig auf den Hund konzentriert sein.


    LG Christine

  • Danke erst mal für eure Tipps!


    Jetzt haben wir Movie seit 10 Tagen bei uns, er ist ein prima Tier, aaaaaaber: Das mit dem Auslasten ist ein echtes Problem. Die ersten Tage war er vorbildlich, hat sogar immer gehört und konnte frei laufen. Jetzt ist er 3 Tage in Folge stiften gegangen, mal konnt ich ihn mit einem Ball locken, dann mit einem Stück Fleischwurst, gerade hat aber beides nichts geholfen und ich bin eine halbe Stunde mit ihm durch die Nachbarschaft getrottet, jetzt kenne ich jeden Schleichweg und alle Carports und Vorgärten :/


    Movie ist ein echt lieber Terrier, er zerbeißt kaum Sachen (ok, einen Anschnallgurt im Auto hat er schon zerlegt :kopfwand: , seine Spielsachen und Tennisbälle mussten schon leiden), aber es hält sich im Rahmen. Zu unseren Kindern ist er echt prima, keine Zickereien, macht jeden Blödsinn mit, das passt schon.


    Aber wie bekomme ich ihn ausgelasteter??? Momentan gehe ich morgens um 6 mit ihm eine viertel Stunde. Dann geht meine Frau um halb neun mit ihm zum Kindergarten, ca. 40 Min. unterwegs. Mittags geht unsere Tochter eine viertel Stunde mit ihm raus und spielt dann noch einen Augenblick mit ihm im Garten. Am späten Nachmittag mache ich eine halbe Stunde eine Radtour mit ihm (oder er mit mir :roll: ?) und am Abend noch mal eine halbe Stunde Gassi gehen.


    Was sollen wir noch machen???

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