Was machen Obdachlose anders?
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ich denke die machen sich weniger gedanken und sorgen um kleinigkeiten die manch user hier wochenlang kopfzerbrechen bereiten.
und der überlebensinstinkt schweisst zusammen.
wobei ich ja sagen muss, gut sozialisert find ich nicht alle hunde, viele gehen auf nicht-rudel hunde los oder makieren den chef, wenn man dran vorbei geht.
das find ich mehr als daneben. -
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Ich glaube der größte Unterschied liegt darin, dass Obdachlose sich nicht vor Herausforderungen drücken können.
Zum Beispiel:
WIR gehen in die Stadt und lassen den Hund meist daheim. Ist ja so viel Stress, und ach.. dann ständig aufpassen müssen, kurze Leine und S-Bahn fahren, in keine Läden reingehen, keine spontanen Aktionen...
Dabei ist die Stadt für die meisten Hunde gar nicht so ein Stress, wenn sie daran gewöhnt wurden. Ganz im Gegenteil, meiner genießt es mittlerweile, so viel Aufmerksamkeit, dann im Bistro schön an der Heizung liegen und bestaunt werden, viel Leckerlis und andere Hunde werden nicht mal angemuckt, weil es sooo viele davon gibt, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.Ein Obdachloser würde sich ja erst garnicht überlegen, ob er mit Bello an der Fußgängerzone sitzt oder ob das nicht zu anstrengend wäre, und er seinen Hundi lieber bei Freunden lässt. Nee, die Option hat er nicht und der muss da einfach durch, und weil es nicht anders geht, stehen auch keine überzogenen Erwartungen im Raum. Und so wird der Hund einfach drangewöhnt, dass Mittwochs halt vorm C&A gesessen wird, man Donnerstags am Marktplatz schlafen kann, und es dort ein paar Reste von den Ständen gibt, und täglich tausende Menschen (große wie kleine, dicke wie dünne, laute wie leise) an einem vorbei, oder über einen drüber trampeln.
Es passiert selten etwas schlimmes, und Hundi lernt, dass es nix gibt, was nicht normal ist, und nicht hinter jeder Ecke Gefahr lauert. Sein Herrchen kann auf ihn aufpassen und macht seinen Job als Rudelführer dementsprechend super.
Herrchen freut sich im Gegenzug über seine nette Gesellschaft und schenkt zusätzlich viel Liebe.Ganz im Ernst: Wenn ich mal als Hund wiedergeboren werden würde, würde ich gerne bei einem netten Obdachlosen landen.
Und jedesmal, wenn ich einen Hundehalter ohne Stock im Po, aber trotzdem mit toll erzogenem Hund sehe, hoffe ich, dass ich auch irgendwann so ne dicke Haut und ordentlich "Lady-Balls" habe, um einfach mein Ding durchzuziehen, ohne Pipapo und zwanzig Lehrbüchern.
Dass ich Situationen einfach anpacke, auch wenn sie vielleicht nicht unumgänglich sind, und ich nicht doch manchmal noch den Schummel-Notausgang wähle.Ich hab da riesigen Respekt vor!
Natürlich nicht nur vor Obdachlosen, sondern vor all denen, die ihr Ding drehen und trotzdem verantwortungsbewusst sind. -
ein bekannter von mir hat mich vor einiger zeit über obdachlosen hunde aufgeklärt, warum die so gut auf ihre besitzer hören. da ist nicht alles so rosarot, wie es nach außen hin betrachtet erscheint. manche erziehen ihre hunde "normal" während andere ihrem hund so lange eins rüberbraten, bis er "funktioniert". mein bekannter meinte, dass da sachen wie "dem hund einen mit einem nagelgürtel eins überbraten" die harmlose variante ist. hunde die nicht parieren, werden gern verprügelt bzw weitergereicht. dann versucht man es eben mit dem nächsten hund.
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was kann ein obdachlosenhund, was meiner nicht kann?
sollte ich wirklich aus dem staunen nicht mehr rauskommen,
nur weil es hunde gibt,
die ihren haltern auch in der innenstadt
folgen und sich nicht wie eine offene hose benehmen ?ich verstehe diesen obdachlosen-Kult inzwischen nicht mehr.
gruß krusti
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Zitat
Alina, dann weißt du besser Bescheid als ich. Wer bezahlt denn die Tierarztkosten ? Übernimmt das eine Tierschutzorganisation ?
LG Petra & Edvin
KLICK
Gabs glaube ich vor geraumer Zeit auch ein Artikel in der Dogs. Da ging das sogar noch weiter. Ehemalig Straßenjungs sind zu Dogsittern geworden -
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Sandmann: Ja, vor ewigen Zeiten gab es über Jenny (die Tierärztin) einen Bericht in der Dogs. Und vor kurzem ein Bericht, über einen Ex-Junkie, der über "Idefix" Hunde sittet.
Beides hat im Grunde nichts miteinander zu tun. Jenny fährt an bestimmten Tagen Orte an, die einem Sozialverein angeschlossen sind (Karuna, Klick, KuB und der Bauwagenplatz Wuhlheide). Termine muss man über den Verein machen.
"Idefix" ist ein eigener Verein, der Junkies szs. in ein geordnetes Leben helfen will und eine Aufgabe geben.Ansonsten kann man sagen: Bei Obdachlosen und Punks ist es wie mit allen HH. Es gibt Gute und Schlechte. Ick war ein Guter
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Zitat
Ganz im Ernst: Wenn ich mal als Hund wiedergeboren werden würde, würde ich gerne bei einem netten Obdachlosen landen.ich denke das siehst du etwas verklärt, oder hast du schon mal einen obdachlosen mit einem richtig alten hund gesehen? ich nicht. :/
ich denke das ist nichts weiter als ein klischee, das tolle, freie leben auf der straßen mit dem besten freund auf vier pfoten. genauso gut könnte man sagen, die streuner im süden haben ein tolles leben auf der straße
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Zitat
was kann ein obdachlosenhund, was meiner nicht kann?
Das hab ich mich beim lesen des Threads auch gefragt.
Man muss nicht auf der Staße leben um eine gute Bindung zum Hund zu haben oder um einen gut erzogenen Hund zu haben.
Man muss auch keine 24 Stunden mit dem Hund zusammensein, damit sich solch eine starke Bindung entwickelt.
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Hier sehen mal wieder einige nur schwarz-weiß ....
Ich versteh auch nicht, was so ein Obdachlosenhund so besonders toll macht. Er kennt es von kleinauf nicht anders, warum sollte er sich bei jedem Passanten und bei jedem Geräusch anstellen? Wieso? Er kennt es doch nicht anders.
Das einzige was ein Obdachloser vermutlich anders macht, ist das er nicht zig Bücher über Verhalten und Erziehung liest, sich nicht stundenlang über kein anderes Thema unterhält und den Hund nicht zum Mittelpunkt der Erde erklärt, wo man in jedes kurze Lefzenheben, Baum anpinkeln und seufzen tief psychologische Vermutungen anstellt, die man bis in kleinste analysieren muss. Nö, der macht einfach mal wie er denkt. Gutes wie Schlechtes.
Ich denke auch nicht, dass ein Obdachloser ein bessere Hundemensch ist. Wieso auch? Nur weil er auf der Straße lebt? Hat er deswegen einen besseren Draht zu Tieren? Nö, glaube ich nicht. Nur weil man auf der Straße lebt wird man nicht zum Hundeflüsterer.
Und ja, ich habe auch schon richtig alte Hunde bei Obdachlosen gesehen.
Nichtsdestotrotz glaube ich nicht, dass diese Hunde immer ein so romantisch verklärtes Leben führen, wie hier viele meinen. Viele dieser Menschen sind Alkoholiker, Drogenabhängig und was sonst noch, da muss Hund gucken wo er bleibt.
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Also ich war vor vielen Jahren mal eine ganze Zeit lang obdachlos.
Die Erfahrung von damals:
(EDIT aufgrund voriger Posts: mein Hund war damals bereits 2 Jahre alt, Handaufzucht, immer Wohnungshaltung, eher ängstlich im Wesen)Der Hund ist auf der Strasse absolut "part of the pack". Das macht einen Riesenunterschied und da entwickelt sich dann ein ganz anderes miteinander.
Nur um das mal zu veranschaulichen einige Beispiele:Der Hund hat Stress, muss sich erst an die Strasse gewöhnen, ist ziemlich viel für ihn. Standardratschlag (den ich so auch geben würde): langsam dran gewöhnen, lieber mal zuhause lassen oder im Auto anstatt ihn durchs Gewühl zu manövrieren.
DAS geht auf der Strasse aber nicht! Wo den Hund lassen? Im Zelt (sofern vorhanden)? Man muss den Alltag bewältigen, da gibts kein Zeit geben, das muss laufen irgendwoher muss ja dann auch das Futter kommen...oder:
Der Hund braucht Rückzugsorte wo er seinen sicheren Frieden hat. Dem stimme ich wohl zu, aber auf der Strasse ist das nicht machbar! Es geht nicht. Nicht im Zelt auf gut 4qm und noch weniger unterwegs. Hinter mir ist sichere Zone aber mindestens mit mir muss sich der Hund immer auseinandersetzen.Man lebt halt einfach wirklich mit dem Hund, immer! Er wirkt meist bei der Nahrungs-/Geldbeschaffung nicht unwesentlich mit (allein der Anblick eines Hundes und sei er noch so gepflegt, macht viele Menschen etwas spendabler, ich habe noch dazu Pantomime gespielt, Kim lag im Hintergrund).
Der Hund bietet auf jeden Fall auch Schutz, das ist auch ein großer Vorteil, schließlich ist man schon ziemlich angreifbar wenn man sein weniges Hab und Gut nicht wirklich wegschließen kann.Das ohne Leine laufen hatte bei uns einen einfachen Grund, Kim war ein Schisser, ohne Leine konnte er immer ausweichen und hatte nie Probleme. Angeleint war der aber nicht ungefährlich wenn er Muffensausen gekriegt hat... Ohne Leine hatte er mich stets gut im Auge (bleibt ihm ja nix anderes übrig in ner Großstadt, sonst bin ich weg
.
Vielleicht entspricht es vielen Hunden in der Sache, den ganzen Tag herumzuziehen (also bei uns ging das z.B. so: morgens aufstehen, alles packen, loslaufen, Straßenbahnfahren, Teeküche m. Dusche aufsuchen, 2-3 Stunden Pantomime spielen, Suppenküche oder Volksbond, Tee trinken, Kleinigkeit essen, Freunde treffen, nochmal 2 Stunden Pantomime spielen, einkaufen, bei guter Kasse noch in einem netten Cafe Kakao trinken, Straßenbahn und zurück zum Zelt, essen/ füttern, evtl. noch Wasser holen, bisschen spazierengehen...pennen)
Den ganzen Tag unterwegs, abends Beute am Lagerplatz verspeisen.
Und eben auch voll dazuzugehören, mit eigenen Aufgaben usw.
Man lebt da schon anders mit dem Tier zusammen! -
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