In den USA ist das Kastrieren üblich

  • Hallo Cindy,

    mit

    Zitat

    Denn die wenigsten Hunde werden in grösseren, gemischtgeschlechtlichen Rudeln gehalten

    hast Du sicher Recht. Aber damit

    Zitat

    Und damit ist das Argument "Gefahr des Ernstkampfs ausschliessen" ad absurdum geführt.

    bin ich absolut nicht einverstanden. Es kommt doch ziemlich häufig vor, dass es beim Zusammentreffen von unkastrierten Rüden zu einem Kampf kommt, der nicht immer glimpflich ausgeht. Die Tierärzte hätten viel weniger zu tun, wenn das nicht so wäre. Das sind dann zwar - und zum Glück - meist kleinere Verletzungen, aber trotzdem ist es immerhin ein Beschädigungsbeissen, was da passiert. Wohlgemerkt: es KANN glimpflich ausgehen, muss aber nicht. Und diese Art Auseinandersetzung hat definitiv etwas mit den Hormonen zu tun, kastrierten Rüden wird ganz anders begegnet.


    Zitat

    BTW bis heute hat bei uns keine Hündin ungewollt Welpen "produziert". Und das, obwohl bisher genau 2 unserer Hündinnen aus medizinischen Gründen kastriert wurden. Alle anderen blieben zeitlebens intakt und werden das auch in Zukunft bleiben. Und verantwortungsbewusst? Die Amerikaner?

    Wenn es Dir nie passiert ist, scheinst Du ein verantwortungsvoller Hundehalter zu sein. Aber es passiert so vielen anderen ungewollt. Ständig hört man doch von "Unfällen", die passiert sind und die Leute suchen verwzeifelt Plätze für ihre Welpen.

    Nein, verantwortungsbewusst würde ich die Amerikaner generell auch nicht nennen. Aber in Sachen Kastration finde ich ihre Einstellung gut.
    Übrigens kenne ich eher Züchter hierzulande, die ihre Tiere nur mit dem Versprechen im Vertrag abgeben, dass die Hunde NICHT kastriert werden dürfen. Das finde ich wiederum auch nicht gut.

    Liebe Grüsse
    Birgit

  • Hi Birgit,

    nun, ich habe mich gut 8 Jahre lang vor und während meines Studiums in Tierarztpraxen "rumgetrieben". Aus all den Jahren ist mir nur ein einziger Fall bekannt, wo es zu einer ernsthaften Beisserei zwischen gleichgeschlechtlichen Hunden kam. Und von "Ernstkampf" konnte man da nicht sprechen. Zumindest nicht aus Gründen der Rangordnung oder so.

    Kleine Kratzer und Schrammen haben nicht wirklich was mit "Ernstkampf" zu tun. Das holen sich meine Hunde allein schon beim Spiel untereinander. Gerade unter Rüden kommt es äusserst selten zu einem echten Ernstkampf. Die meisten Verletzungen kommen eher dadurch zustande, dass die Hundehalter völlig verkehrt reagieren und völlig falsch eingreifen.

    Und was die Züchter angeht. Ganz ehrlich, ich würde mir bsp. umgekehrt nie von einem Züchter einen Hund kaufen, der mir per Vertrag vorschreiben möchte, meinen Hund kastrieren zu lassen. Das empfinde ich nämlich als unverschämt und v.a. als fragwürdig. Mit Verantwortungsbewusstsein hat diese ganze Kastrationswut nämlich rein gar nichts zu tun. Eher ist sie, wie schon geschrieben, ein Zeichen für einen eklatanten Mangel an Verantwortungslosigkeit.

    Tja, und die ganzen "Unfallwürfe". Nach meinen bisherigen Erfahrungen sind weit mehr als die Hälfte der "Unfallwürfe" gar keine. Sondern durchaus beabsichtigt.

    Aber bei dem Thema wird man wohl nie auf einen grünen Zweig kommen. Zumindest nicht, solange ein Teil der Hundehalter der Meinung ist, man könne sich seiner Verantwortung dem Mitgeschöpf Hund gegenüber durch eine OP entledigen.

    Übrigens, allein schon das Zustandekommen eines Ernstkampfs zwischen FREMDEN Hunden zeigt, wie verantwortungslos sich die entsprechenden Hundehalter verhalten.

    Viele Grüße
    Cindy

  • Hallo,

    mir drängt sich bei der Frage: Kastration ja oder nein? immer der Gedanke auf:

    Wenn das sone praktische, saubere und einfache Lösung wäre - warum haben dann nicht schon längst viele Männer diese Form von Verhütung für sich selbst entdeckt?

    Man(n) überlege doch mal: keine unerwünschten Kinder mehr, keine Sorgerechtstreitigkeiten, keine Unterhaltszahlungspflichten. Und überhaupt, Mann braucht nicht mehr sooo um die Gunst einer Frau zu werben, braucht nicht mehr nach Polen oder auf die Reeperbahn, ok - die Firma Pfizer wird leichte Umsatzeinbußen verzeichnen - aber vermutlich würde sogar die Kriminalitätsrate sinken, zumindest bei Wirtshausschlägereien.

    Aber nein - die Herren der Schöpfung wollen trotz diesen ganzen Stresses lieber intakt bleiben (gottseidank :gott: ) - selbst bei nicht
    "artgerechter" Haltung z.B. in den Gefängnissen dieser Welt.

    DIES ist für mich der Grund, meine Hunde intakt zu lassen. Sicher gibt es Situationen wo eine OP auch für den Hund die beste Lösung ist - aber dann, und nur dann, sollte mensch meiner Meinung nach überhaupt darüber nachdenken.

    Dem Argument: lieber Kastration statt ungewollte Vermehrung inkl. Tötung kann ich natürlich uneingeschränkt folgen. Ziel müsste aber auch da sein, die Lebensbedingungen grundsätzlich zu verbessern.

  • susami, das hast Du lustig formuliert und ich musst schon schmunzeln aber hast den meinen wahren Kern getroffen :)

    @ Aliena,

    ich finde schon daß ich den Hunden etwas nehme und sogar sehr viel. Der Umgang zwischen unkastrierten und kastrierten Hunden ist sehr unterschiedlich und mir persönlich sagt einfach der zwischen den unkastrierten Hunden mehr zu :)

    Hormone werden von Dir als etwas negatives beschrieben - das kann ich nicht teilen. Gehören doch dazu und sind zu einem großen Teil dafür verantwortlich wie der Hund ausschaut, wie er sich entwickelt und was aus ihm geworden ist.

    Finds immer erstaunlich daß wir Menschen meinen oder meinen zu wissen daß wir uns verschiedener Dinge einfach so entledigen können. Hormone haben nun beim Einjährigen Hund ihre "Dienste" getan und können jetzt wech.

    Hört sich bisl schwallend an und werd mich damit bestimmt in die Nesseln setzen aber ich schreibe dem "Wissen" der Natur eine höhere Bedeutung zu als dem unsrigen. Die Natur hat sich schon was "dabei gedacht" und all ihre Theorien in Jahrtausenden von Jahren ausprobiert und verändert.

    Ich weiß, der Vergleich zu Menschen hängt und man soll Äppel mit Äppeln vergleichen aber schaut Euch mal einen kastrierten Mann an. Hat dieser sich nun viel oder wenig verändert?
    Ebenso eine Frau der man die Gebährmutter entfernt hat...nur mal so als Anregung.
    Also ich finde es schon signifikant daß dieses kleinen Dinger (Hormone) einen so großen Anteil an komplexen Programmen haben.

    Ein ganzer Hund hat für mich vieeel mehr Ausdruck und natürliche Ausstrahlung. Wenn mir es dazu gelingt ein verantwortungsvoller HH zu sein und die natürlichen Triebe des Hundes in den Stoßzeiten ( ;) ) ins Positive umzulenken oder sie mir zu Trainingszwecken zu eigen zu machen, dann stellt sich für mich ein erstrebenswerte Situation dar. So hab ich alles unter einem Hut und muss garnix schnibbeln.

  • Zitat

    Man(n) überlege doch mal: keine unerwünschten Kinder mehr, keine Sorgerechtstreitigkeiten, keine Unterhaltszahlungspflichten. Und überhaupt, Mann braucht nicht mehr sooo um die Gunst einer Frau zu werben, braucht nicht mehr nach Polen oder auf die Reeperbahn, ok - die Firma Pfizer wird leichte Umsatzeinbußen verzeichnen - aber vermutlich würde sogar die Kriminalitätsrate sinken, zumindest bei Wirtshausschlägereien.

    Aber nein - die Herren der Schöpfung wollen trotz diesen ganzen Stresses lieber intakt bleiben (gottseidank :gott: ) - selbst bei nicht
    "artgerechter" Haltung z.B. in den Gefängnissen dieser Welt.

    Männer sind ja auch sehr stolz auf die Kronjuwelen. Der ganze Stolz des Mannes und das, was einen waschechten Kerl ausmacht. Und im Gefängnis gibt es dafür gleichgeschlechtliche Vergewaltigungen. Das ist ja viel besser, oder?

    Zitat

    ich finde schon daß ich den Hunden etwas nehme und sogar sehr viel. Der Umgang zwischen unkastrierten und kastrierten Hunden ist sehr unterschiedlich und mir persönlich sagt einfach der zwischen den unkastrierten Hunden mehr zu :)

    Ich kenne ja nun mindestens genausoviele Kastraten wie "ganze" Hunde (und glaube mir, das sind beileibe nicht wenige) - und der Umgang ist gar nicht anders. Wie kommst Du auf die Idee? Hunde sind Individuen, die nicht nur durch Hormone gesteuert werden und die durchaus auch ohne Geschlechtsorgane Hund sind und eine Seele besitzen. Wenn man euch so liest, dann könnte man meinen, dass man den Hund in ein Ding verwandelt. Sehr schade, dass jemand so über ein Tier denken kann.

    Zitat

    Hört sich bisl schwallend an und werd mich damit bestimmt in die Nesseln setzen aber ich schreibe dem "Wissen" der Natur eine höhere Bedeutung zu als dem unsrigen. Die Natur hat sich schon was "dabei gedacht" und all ihre Theorien in Jahrtausenden von Jahren ausprobiert und verändert.

    Ja, Du bist auch ein Mensch und denkst typisch menschlich. Ein Hund misst seinen Geschlechtsorganen aber wohl kaum diese Bedeutung zu, die wir ihr zumessen.

    Zitat

    Ich weiß, der Vergleich zu Menschen hängt und man soll Äppel mit Äppeln vergleichen aber schaut Euch mal einen kastrierten Mann an. Hat dieser sich nun viel oder wenig verändert?
    Ebenso eine Frau der man die Gebährmutter entfernt hat...nur mal so als Anregung.

    Gar nicht! Gar nicht verändern sie sich! Das einzige, das sich ändert, ist das Selbstbewusstsein, das angekratze Ego, weil jeder immer gleich denkt "Oh, das ist ja kein ganzer Mensch mehr". Kannst Du ebenfalls bei Brustentnahmen haben - oder bei Beinamputationen usw. Oder kennst Du einen Menschen, der sich nach so etwas psychisch nicht verändert hätte? Und kannst Du mir jetzt auch glaubhaft versichern, dass ein Hund mit einer Beinamputation sein Leben gleich so aufgibt wie ein Mensch es oft tun würde? Menschen sind keine Hunde und Hunde sind keine Menschen.

    Eine Gebärmutterentfernung entspricht hormonell den Wechseljahren und wenn einer Frau so "spät" die Gebärmutter entnommen wird, so bekommt sie auch in den seltensten Fällen Hormone, weil die Gebärmutter in und nach den Wechseljahren sowieso kaum mehr Östrogen produziert.

    Zitat

    Ein ganzer Hund hat für mich vieeel mehr Ausdruck und natürliche Ausstrahlung.

    Du scheinst nicht viele Hunde zu kennen, sorry.

  • Zitat

    wenn du es nicht verstehst, ist das nicht mein problem. wenn der trieb nachlässt, und keinen dran gmehr hat, den ärmel zu fordern, brauchen wir keinen schutzhundesport mehr zu machen! weil zwingen tue ich meinen hund nicht. er soll spaß haben. und wenn der trieb nicht mehr da ist, brauch ich auch nicht merh hin... und mein hund hat riesigen spaß dran und ich ebenso. warum ihm die freude unter umständen nehmen, nur weil ich ihn kastriere ohne grund?! nee....

    aber tut mir leid, wenn du das nicht verstehen kannst oder willst.

    Hallo ironbabe,

    auch ich betreibe SchH Sport. Und ich habe ehrlich gesagt noch nie einen Hunde gesehen, der kastriert wurde und dadurch seinen Beutetrieb verloren hat.
    Den SchHSport hat nix mit Fortpflanzungstrieb zu tun.

    Gruß,
    caro

  • Zitat

    [Eine Gebärmutterentfernung entspricht hormonell den Wechseljahren und wenn einer Frau so "spät" die Gebärmutter entnommen wird, so bekommt sie auch in den seltensten Fällen Hormone, weil die Gebärmutter in und nach den Wechseljahren sowieso kaum mehr Östrogen produziert.


    Wie kommst Du denn auf die Idee? :???:

    Hormone werden in den Eierstöcken produziert.
    Solange diese erhalten bleiben, tritt auch keine Menopause ein ( ausser die natürliche ).


    Ich habe zwei kastrierte Hunde, weil ich sie schon kastriert übernommen habe.
    Sonst hätte ich sie nicht kastrieren lassen.
    Kein unnötiges OP-Risiko.


    @ Judith:

    Ich muss Dir allerdings etwas widersprechen.
    Hunde die kastriert sind haben nicht generell weniger Ausdruck und natürliche Ausstrahlung.
    Du solltest z.B. mal meine Bonny kennen lernen ( kenne aber auch einige andere Beispiele ).. ;)

    Oder meinst Du bei Frühkastration?
    Da kann ich es mir gut vorstellen.
    Aber das hattest Du ja nicht geschrieben.

    Meinen Beiden sieht man nicht an, dass sie kastriert sind.
    Noch nichtmal die Hundeprofis konnten das einschätzen.

  • Zitat

    Ich muss Dir allerdings etwas widersprechen.
    Hunde die kastriert sind haben nicht generell weniger Ausdruck und natürliche Ausstrahlung.
    Du solltest z.B. mal meine Bonny kennen lernen ( kenne aber auch einige andere Beispiele ).. ;)

    Oder meinst Du bei Frühkastration?
    Da kann ich es mir gut vorstellen.
    Aber das hattest Du ja nicht geschrieben.

    Meinen Beiden sieht man nicht an, dass sie kastriert sind.
    Noch nichtmal die Hundeprofis konnten das einschätzen.

    Hi Ines,

    Ich denke daß man schnell ins Verallgemeinern kommt und den Schuh zieh ich mir auch an.

    Ich glaube bei der Frühkastra ists klar...

    Was ich meinte war ganz spezifisch das Verhalten und der Ausdruck von Männlein und Weiblein gegenüber. Weiß nicht wie ich es beschreiben soll - am einfachsten wohl wirklich mit dem flirten.
    Beispiel: Ich geh mit Starbuck und Kuna spazieren - kommt ein anderer gutaussehender Rüde vorbei. Ich finds interessant was da so an Männer-Weiber-Spielen abgeht :D
    Kuna macht dem andere schöne Augen, Starbuck steht seinen Mann und macht sich attraktiv wie nie um seine Kuna zu behalten, der andere Rüde gibt alles um Kuna zu gefallen und Starbuck alt aussehen zu lassen.

    Mit kastrierten Hunden meine ich es anders zu sehen. Natürlich spielen die auch ihre Spielchen aber ich denke halt ein wenig anders. Der Schäfi mit dem ich als Jugendliche unterwegs war, hat sich auch anders verhalten als die 2 gerade.
    Also ich meinte das bezogen auf Verhalten und Ausdruck wenn der Sexualtrieb mit von der Partie ist, also auch die Hormone.
    Kann auch alles Einbildung sein, schildere nur wie ich es beobachte mit unseren Hunden oder denen mit denen wir unterwegs sind und "kommunizieren".

    Ich wills auch nicht alles auf die Hormone reduzieren - Gott nein. Alles was ich sagen möchte ist daß ich vorsichtig damit bin, in die Natur einzugreifen :)

    Und daß Deine Bonny ne heiße Braut ist, glaub ich Dir aufs Wort :D

  • so langsam wird die diskussion ein bisschen abgefahren - vergleich der vasektomie beim mann mit der kastration eines rüden vergleichen :???: bei männern werden lediglich die samenleiter durchtrennt. der einzige unterschied zu vorher besteht darin, dass sie keine kinder mehr zeugen können.

    und abgesehen davon produzieren auch kastrierte rüden noch hormone.

    in gewisser hinsicht muss ich lavrans zustimmen, dass wir manchmal eine vielzu menschliche ansicht vertreten. ich denke nämlich nicht, dass sich mein rüde den ganzen tag damit beschäftigt, dass er keine bällchen mehr hat...

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