Wir verfolgen Spuren

  • ...und das ja nun schon eine Weile. Nunja, mit Teak seit dem Frühjahr.


    Da sie ein sehr wohlerzogener Hund ist, hatte ich am Anfang ein bisschen das Problem sie von meinen "Reaktionen zu lösen". Das heißt, sie hat sich im Zweifel für die Wegesrichtung entschieden, die ich scheinbar am besten fand. Braver Border Collie eben. Musste ja Zeit ihres Lebens an einer Leine immer brav darauf achten wo Frauchen hindackelt und ist auch immer brav mitgegangen.


    Nunja, wir haben es dann doch ganz gut hinbekommen, dass sie "ihren Weg" geht und nicht mehr ständig mit einem Auge auf mich schaut.


    Dann kristallisierte sich ein weiteres Problem heraus. Sie hatte Probleme mit dem Geruchspool am Ende der Menschensuche. Bei zuviel Dunst wollte sie immer in das Schema zurückfallen, dass ich ihr ja auch jahrelang antrainiert habe: Flächensuche. Sie sucht Flächen ab, indem sie systematisch Kreise läuft. Das hat sie dann mit mir hintendran versucht *hechel* Okay, also musste ich wieder eingreifen und sie darin bremsen. Erfolg davon war ersteinmal: "*püh* Suchen mit Frauchen hintendran is blöd. "


    Also wieder schön kleine Schritte, genaues beobachten vom Hund, nicht zuviel Bremsen, nicht zuviel lenken, viel viel Belohnung usw. usw...


    Und es wurde besser. Sie änderte ihre Taktik zum Ende hin. Erfolgreich.


    Gestern dann war ich stolz wie Oskar auf meine kleine Psychomaus. Suchen in der Innenstadt. Spurbeginn auf einem Parkplatz, es ging durch ein paar Gassen in die Innenstadt und einmal quer über den Weihnachsmarkt (!!!), dann noch eine Seitenstraße und an der Kirche war das Ziel.


    Ausgerechnet zu dieser Suche wollte eine unserer Anfängerinnen mal schauen wie Teak das so macht.


    Und sie "schnurrte" diese Spur durch als hätte sie noch nie ein Problem damit gehabt. Auf dem Weihnachstmarkt stank es selbst für mich bestialisch... ich will gar nicht wissen wieviele Leute da schon an dem Tag rumgelaufen sind. Dann spielten da noch Jugendliche rum - vor sowas hat sie hin und wieder nach wie vor Angst.


    Die Leistungen einer Hundenase sind schon der Hammer!


    Und sie lag soooo zufrieden schlafend gestern abend neben ihrem supermegaoberstolzen Frauchen :^^:


    Viele Grüße
    Corinna

    • Neu

    Hi


    hast du hier Wir verfolgen Spuren* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Wir machen Menschensuche - so "hobbymäßiges Mantrailing", um die Hund zu beschäftgen und ein wenig auszulasten. Es sind mittlerweile sieben Leute mit den unterschiedlichtsten Hunden. Es versteckt sich immer wer anders für den jeweiligen Hund. Die Geruchsaufnahme machen wir variabel - entweder aus einer Tüte mit einem Gegenstand vom zu Suchenden oder einem auf dem Boden liegenden. Oder aber eine Stelle, bei der wir wissen, dass derjenige Kontakt dazu hatte (Stuhl, Auto etc. etc...).


      Ich kann meinen Hund also jede "beliebige" Person suchen gehen lassen, ich brauche nur den Geruch zum "Zeigen".


      Viele Grüße
      Corinna

    • Anstatt einen neuen Schrätt (hehe) zum Thema zu eröffnen, frag ich einfach mal hier weiter ;)


      Jetzt erzähl doch mal Schritt für Schritt wie du das aufbaust, also wie du deiner Teak verständlich gemacht hast, was sie überhaupt machen soll...und kann man das auch ohne Hilfspersonen machen? Mit Gegenständen zum Beispiel? Was ist denn dann eigentlich wirklich der Unterschied zum Fährten?


      Danke ;)) Ich hoffe ich mach nicht zu viel Arbeit!! :ops:

    • Echt spannend! Ich kling mich hier mal still mitlesend ein... mal schauen, ob Bora das auch mal hinbekommt. Kann ich mir irgendwie so gar nicht vorstellen - aber mal ausprobieren!

    • Zitat

      Anstatt einen neuen Schrätt (hehe) zum Thema zu eröffnen, frag ich einfach mal hier weiter ;)


      Jetzt erzähl doch mal Schritt für Schritt wie du das aufbaust, also wie du deiner Teak verständlich gemacht hast, was sie überhaupt machen soll...und kann man das auch ohne Hilfspersonen machen? Mit Gegenständen zum Beispiel? Was ist denn dann eigentlich wirklich der Unterschied zum Fährten?


      Danke ;)) Ich hoffe ich mach nicht zu viel Arbeit!! :ops:


      Okay - also der Unterschied zur Fährte:
      Der Hund darf selbst über seine Suchtechnik entscheiden. Er wird nicht dazu "gezwungen" die Bodenverletzungen in aller Ausführlichkeit abzuschnüffeln und den Restindivdualgeruch vom Boden "aufzukratzen".
      Meist läuft ein Hund bei der Spurensuchen nicht direkt dort, wo man langegangen ist, sondern sucht mit etwas höherer Nase den Individualgeruch des Menschen. Meine Teak geht nur "auf Fährte", wenn sie den Individualgeruch verloren hat, weil der z.B. zu weit weggeweht ist. Wo Gerüche hinwehen usw. - das ist nocheinmal eine Wissenschaft für sich und lernt man eigentlich am besten, wenn man den Hund bei der Suche beobachtet.


      Beibringen - ja, das ist eigentlich denkbar einfach und simpel. Es geht nicht darum, dem Hund das Suchen an sich beizubringen - die meisten Hunde wissen sehr gut mit ihrer Nase umzugehen - sondern vielmehr, dem Hund verständlich zu machen, was er suchen soll. Wir machen das Anfangs so, dass jemand sich mit dem Lieblingsspielzeug oder einen Superleckerchen - was er dem Hund vorher zeigt - hinter die nächste Ecke hockt (also im Prinzip fünf bis zehn Meter entfernt), man dem Hund den Geruch präsentiert (meist zunächst in einer Tüte) und ihn dann losschickt. Das macht man so oft, bis der Hund richtig heiß darauf ist, zu demjenigen zu kommen. Dann versteckt man sich so, dass der Hund einen nicht mehr sofort mittels Blick sieht, sondern die letzten paar Meter die Nase einsetzen muss. Aber er sieht den Menschen immer noch weggehen. Dann beginnt man die Spur langsam zu verlängern, so dass der Hund zunehmend seine Nase einsetzen muss. Irgendwann muss man den letzten Schritt machen, dass der Hund lernt, dass er denjenigen nicht weggehen sieht. Das alles übrigens von Anfang an immer mit anderen Personen, sonst verknüpft der Hund, dass er nur diesen einen suchen soll...


      War das jetzt halbwegs verständlich?


      Viele Grüße
      Corinna

    • Na, das hört sich super an!


      Mit Skizzo hab ichs nämlich auch schonmal mit fährten versucht,
      aber er fand's zu langweilig. Der wusste immer schon vorher,
      wo der Endpunkt war und fragte sich, wieso er jetzt völlig sinnloserweise
      die ganze Fährte verfolgen sollte. Naja, ich habe aber wahrscheinlich auch ein paar Fehler im Aufbau gemacht, allein ist das ja immer so ne Sache!


      Das Konzept der SPurensuche gefällt mir gut,
      eben auch deshalb, weil der Hund sich so einfach freier entfalten kann.
      Am Ende weiß der Hund doch eh selbst am besten,
      welche die effektivste Suchtechnik ist!!


      Das Problem ist jetzt nur, dass ich leider nicht so viele "Mitarbeiter" habe,
      die sich für uns verstecken könnten *seufz* und ich wüsste auch nicht, woher ich die nehmen sollte.... deshalb meine Frage, ob man das auch mit Gegenständen machen könnte. Obwohl es dann ja schon irgendwie an Reiz verliert... =)

    • Hast du denn nicht zumindest eine(n) "Mitarbeiter/in"?
      Ich mache das nämlich auch grundsätzlixch nur mit meiner Freundin (wüßte auch nicht so genau, wen ich sonst dafür einspannen sollte) und so suchen die Hunde endweder mich oder sie.
      Klar erschwert man sich somit die Umstellung auf fremde Menschen, aber solange man das nur "just for fun" macht ist es doch egal, wenn die Hunde immer diesselbe Person suchen!

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