Tierheim, Stallhund oder Alternative??

  • Hallo an alle,


    ich bin ganz neu hier, habe aber gleich eine relativ schwere Frage.


    Bevor ich los lege, der Hund über den ich jetzt schreibe gehört nicht direkt mir. Ich mache mir aber Gedanken um die Pläne die die Anderen rund um diesen Hund haben und möchte euch gern um Rat fragen.


    Kurze Vorgeschichte:
    "Wir" das sind 4 Pferdebesitzer mit einem kleinen Selbstversorger-Stall auf dem Dorf. Wir leben alle ca. 15km vom Stall entfernt, der Stall an sich ist aber mitten im Dorf.
    Ein solides Gebäude mit Pferdeboxen und Wiese hinten dran.


    Wir haben diesen Stall seit ca. 6 Wochen und haben kurz überlegt, ob wir uns einen o. zwei Wachhunde dafür noch anschaffen sollten, die im Stall leben sollen.
    Aber wie gesagt, das war eine ganz kurze Überlegung, die nicht vertieft wurde.


    Vor zwei Tagen rief ein Freund aus dem Nachbardorf an, dass dort eine 1 - 2 jährige Hündin ausgesetzt wurde. Sie wurde einfach bei Nacht in den Zwinger eines anderen Hundes gesetzt und als der Besitzer am nächsten Tag den Hund füttern wollte, kamen ihm zwei Hunde entgegen. :irre:
    Wir wurden angerufen ob wir den Hund haben wollen und eine Stallkollegin hat sofort Ja gesagt.
    Heute wurde er gebracht.


    Im Moment sitzt er allein im Stall und weiß sicherlich nicht wo hinten und vorn ist.
    Zu den "Vorstellungen" der Anderen:
    Sie soll den Stall bewachen und permanent dort leben.
    Da wir alle berufstätig sind, sieht das für die Hündin wie folgt aus:


    Winter (also jetzt)
    Morgens ca. 2 Stunden Besuch eines Menschen, der die Pferde raus lässt, ausmistet, füttert und dann auf Arbeit geht. Evtl. ein wenig mit ihr spielt und sie aus dem Stall lässt - Gassi gehen.
    Nachmittags/Abends Aufenthalt min. 1 Menschen über ca. 3 - 4 Stunden im Stall, Arbeit mit Pferden, Spiel/Gassi gehen mit ihr.
    Ansonsten:
    Leben im Stall (da sie noch nicht genug an uns gebunden ist, tagsüber auch im Stall eingesperrt). Der Stall ist recht groß, also hat sie gute Bewegungsmöglichkeiten, ist aber allein.


    Sommer:
    Ähnlich, aber sicherlich Abends und am Wochenende mehr Aufenthalt der Menschen im Stall, also mehr Rudelanschluss, weniger Einsamkeit.


    Sooooo...ich habe mich SEHR viel über Hunde belesen, schon seit Jahren, weil ich gern einen Hund hätte - aber nicht jetzt bei dem Zeitmangel.
    Ich weiß, dass Hunde sehr soziale Tiere sind, die Anschluss an ein Rudel brauchen, dass ihnen Sicherheit bietet.
    Jeder Hund sollte seinen Voraussetzungen entsprechend beschäftigt und gefordert werden und kann nicht einfach so "Beistellwachhund" von Pferden sein.
    Es ist eine eigene Persönlichkeit, die schon viel durchgemacht hat und jetzt sicherlich unsicher ist und Zuwendung braucht.


    Daher habe ICH ein Problem damit, sie jetzt allein im Stall zu wissen. Die Vorstellung, dass sie auch die Nacht dort allein ist ohne etwas zu kennen, macht mich echt fertig.


    Ich hätte das Ganze im Vorfeld gern ausdiskutiert mit den Anderen, zumal ja noch nicht mal fest steht, wer für den Hund die Verantwortung übernehmen wird.


    Ich kann sie aber auf der anderen Seite nicht mit nach Hause nehmen, da in meinem Haus STRENGSTES Hundeverbot ist, und der Vermieter unter mir wohnt.


    Jetzt meine Frage.
    Ist es für einen Hund theoretisch möglich so zu leben und sich daran zu gewöhnen?
    Wenn nicht - was kann passieren, wie sehr wird sie leiden und was sollten wir tun?


    Doch ins Tierheim bringen? Ist es dort besser für sie?


    Zwei der Besitzer der Pferde haben eigene Hunde und viel Erfahrung was Fütterung und tiermedizinische Versorgung angeht. Da mache ich mir keine Sorgen.
    Sorgenpunkt meinerseits ist ganz klar die Haltung und ob das gut ist für sie.
    Auch was Beschäftigung und Erziehung angeht habe ich viel praktische Erfahrung von meinen Tagen als Hundesitter. Aber ich kann nicht jeden Tag dort sein und wenn ich da bin, kann ich mich nicht ununterbrochen um sie kümmern, da ich auch noch mein Pferd versorgen und trainieren muss.


    Was meint ihr?


    Auf dem Grundstück kann sie momentan noch nicht frei laufen, da sie weglaufen würde. Das muss erst Stück für Stück hundesicher gemacht werden.


    Ich fahre jetzt mal raus, schau sie mir an und widme ihr mein ganzes Wochenende. Ich versuche sie kennen zu lernen, aber das geht auch nicht an zwei Tagen.


    Du meine Güte...


    Ich bedanke mich schonmal für eure Meinung,
    lg,
    Diana

  • Eigentlich sehe ich da kein Problem.
    Im Stall wo ich meine RB habe lebt ein Schäferhund der von Anfang an dort lebt (7Jahre) bei jeder witterung.
    Seine Besitzer sind täglich zwischen 2-4 Stunden im Stall dann wird mit Ihm spazieren gegangen gefüttert u.s.w.
    Dem Hund geht es sau gut und fühlt sich auch sau wohl.

  • Also meine Meinung dazu :


    Geht gar nicht......ich würde mich an das örtliche Tierheim wenden..in der Hoffnung ,,,dass dort ein vernuenftiger Platz gefunden wird....


    :???: :???:

  • Zitat

    Also meine Meinung dazu :


    Geht gar nicht......ich würde mich an das örtliche Tierheim wenden..in der Hoffnung ,,,dass dort ein vernuenftiger Platz gefunden wird....


    :???: :???:


    Sorry du übertreibst!
    Der Stallhund wo meine RB fühlt sich wohl und könnte ein leben im Haus oder Wohnung nicht führen.


    Natürlich kann man ein Hund daran gewöhnen, es muss nur genügend Schutz bei witterungen geben sein.

  • Um welche Rasse handelt es sich denn? Denn nicht jede Rasse ist für einen solchen Job geeignet.


    Bei uns auf dem Gassiweg wohnt z.B. ein Kangal, also ein Herdenschutzhund, der dort allein auf ein paar Schafe und Hühner aufpasst. Er schläft abends im Stall und hat dort seine Hundehütte etc. Ca 3Mal am Tag kommt jemand vorbei. Er wird morgens rausgelassen und abends wieder in den Stall gebracht. Ich glaube, dass für einen solchen Hund so ein Leben besser ist, als nur Wohnungs- und Familienhund zu sein.


    Darum wäre vielleicht eine Hund in Richtung Herdenschutzhund etwas für euch. Davon sitzen oft genug welche im Tierheim.


    Aber ganz ehrlich, ich würde keine andere Rasse so allein draußen leben lassen. Für mich gehört der Hund ins Haus. ;)

  • Ich denke nicht, daß das ein größeres Problem für den Hund wird. Sicherlich muss sie sich erst einmal daran gewöhnen - man weiss ja vermutlich nicht, wie sie vorher gelebt hat. Und ich gehe mal davon aus, daß es sich um eine etwas robustere Rasse handelt - wird ja nicht gerade ein Yorkie sein.


    In einem Tierheim z.B. beschäftigt sich auch nicht ständig jemand damit, dort lebt sie in einem Zwinger mit wesentlich weniger Beschäftigungsmöglichkeiten - ob und wann eine Vermittlung stattfinden würde - weiss keiner. Das kann ja unter Umständen sehr lange dauern.


    Da sie dort regelmäßige Ansprache hat, es ist ja doch über mehrere Stunden jemand da, und warm und wettergeschützt untergebracht ist, wird der Hund sich sicher daran gewöhnen.


    Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, der Hündin irgendwann einen Hundepartner zuzugesellen. Dann hat sie jemanden, mit dem sie spielen kann und ist nicht allein, wenn keiner da ist. Da sowieso ursprünglich die Überlegung in Bezug auf einen oder zwei Hunde war... Ich persönlich finde dann zwei Hunde besser.


    Ein Teil meiner Hunde, der unseren Hof bewacht, lebt auch auf dem Hof mit freiem Zugang zum Stall. Die Hunde kommen nicht ins Haus und wollen das auch gar nicht. Und bei DEM Wetter oder im Winter halte ich mich auch nicht den ganzen Tag draussen auf. Die Hunde finden das klasse, sind topfit und fühlen sich sauwohl. Ok, meine leben von klein auf so, aber auch einen ausgewachsenen Hund kann man daran gewöhnen.


    LG Birgit

  • Also wenn Ihr mich fragt...das geht so gar nicht.


    Unabhängig von der Rasse.
    Hunde sind Lebewesen, die soziale Kontakte und eine Bezugsperson brauchen, und das nicht nur stundenweise.


    Ob sich ein Hund bei dieser Haltung "sauwohl" fühlt, das hängt wohl von der relativen Einstellung des Menschen ab, die schon immer Meister des "Schönredens" waren und sind.


    Einen Hund derartig seelisch verarmen zu lassen, das grenzt für mich an Tierquälerei.


    Ich bin, so wie Singa es schon sagte, auch der Meinung, dass man für diese Hündin besser einen guten Platz suchen sollte.
    Damit wird man ihr einen grösseren Dienst erweisen, zumal es schon schlimm genug ist, dass sie einfach so ausgesetzt wurde.
    Grausam!


    Hunde brauchen definitiv mehr als Wasser, Futter und sporadischen Menschenkontakt.

  • huhu,
    also mir bricht es das herz,wenn ich an den armen hund denke. :kopfwand: erst wird er ausgesetzt und dann muss er noch auf einem ihm wildfremden hof hausen.wie schrecklich!dann lieber tierheim,wo man die chance auf vernünftige vemittlung hat mit familienanschluss.warum nimmt sie denn kein anderer mit nach hause?und wenn die anderen ahnung von hunden haben,dann wüssten sie,das diese haltung tierquälerei ist!
    lg susi

  • Hallo Diana,


    Zitat

    Zwei der Besitzer der Pferde haben eigene Hunde und viel Erfahrung was Fütterung und tiermedizinische Versorgung angeht.


    Hm, frag sie doch mal, warum sie nicht ihre eigenen Hunde im Stall lassen?


    ne, ich finde das auch absolut verantwortungslos, ein soziales Tier wie einen Hund - wie Britta schrieb - seelisch so verarmen zu lassen. Dein Gefühl ist da meiner Meinung nach völlig richtig.


    Zudem sollte der Hund als Fundhund auf jeden Fall gemeldet werden. Es muss nicht sein, dass er vom Besitzer ausgesetzt wurde. Es kann auch sein, dass er gestohlen und dann irgendwo abgeladen wurde.


    Liebe Grüße
    Susanne

  • Also ich halte es im Grundsatz nicht für Tierquälerei.... ABER-
    Es kommt ganz klar auf die Rasse an und ich denke, sie sollte dann nicht
    alleine bleiben, sondern ihr solltet ihr einen Gefährten suchen! Aber es muss
    klar sein, dass diese Hunde dann genauso viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung
    brauchen, wie eure Pferde! Sie sollten nicht nur neben bei mitlaufen!!!
    Wenn der Stall absolut winddicht und wettergeschützt ist, ist das meiner
    Meinung nach durchaus machbar.


    Zitat

    Zudem sollte der Hund als Fundhund auf jeden Fall gemeldet werden


    Das sollte selbstverständlich sein!!!!

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