Warum ein Ausländer ?

  • Zitat

    Eine Hundehölle kann es auch hier geben und das nicht nur im Abseits.


    Ja... natürlich... und was genau willst Du damit sagen? Dass wir nun lieber frisierte Hunde "retten" sollten, weil deren Hölle genauso groß ist wie die eines Straßenhundes? :???:


    Es ging doch darum "Warum ein Ausländer" - nicht darum "Warum lieber ein Ausländer und nicht doch besser ein frisiertes Hündchen?"

  • Zitat


    Ja... natürlich... und was genau willst Du damit sagen?


    Moin,


    das bei uns trotz wundervollem Tierschutzgesetz unser gesellschaftliches Verhältnis zu Tieren auch nicht gerade normal ist.


    Und wir dieses Verständnis ja auch etwas bei den Auslandshunden exportieren.




    Zitat

    Dass wir nun lieber frisierte Hunde "retten" sollten, weil deren Hölle genauso groß ist wie die eines Straßenhundes? :???:


    Das wäre mal eine interessante Diskussion. :roll:


    Ich sag mal: Ja, das würde ich gut finden.



    Tschüss


    Jörg

  • Zitat

    Nein. Kritik nicht.


    Polemik, 'Rassismus' und Provokation schon.


    Oops, das konnte ich hier in diesem Thread aber nicht finden. :hilfe:



    Ich finde, dass gerade beim Thema Import von Auslandshunden eine sehr kritische Betrachtungsweise angebracht ist. Denn gerade Murmels Beispiele zeigen, dass da oftmals viel zu wenig nachgedacht wird.


    Immer sieht man die allerschlimmsten Bilder von misshandelten, gequälten Tieren, die ja alle nach Deutschland (= Paradies??) gerettet werden müssen.
    Ohne zu bestreiten, dass es viel zu viele von diesen Tieren gibt!


    Aber es gibt auch eine andere Seite, nämlich Straßenhunde, die sehr wohl toleriert werden und auch ohne Leine, Clicker, Körbchen vorm Kamin und kaltgepresstem Futter zurecht kommen.
    Ob das das Paradies ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Genauso wenig, wie ich sagen kann, ob das Leben bei uns für meinen Hund das Paradies ist.

  • Zitat

    ZB gibt es auf Mauritius ewig viele Straßenhunde. Die leben auf den unbebauten Gebieten, in der Nähe von Wohnhäusern, am Strand etc.
    Ich habe dort weder misshandelte Hunde gesehen, noch abgemagerte. Diese Hunde werden wirklich toleriert, holen sich ihr Fressen aus dem Müll und von den Touristen.


    Bei uns im Wohngebiet wurden sogar extra für diese Hunde Türen zum Müll in die Mauer eingebaut (die dann immer offen standen), damit die Hunde auch ohne Probleme ans Futter kommen. Wurde gejagt/geschlachtet, wurden die Abfälle nicht weggeworfen in eine Tonne, sondern es wurde den Straßenhunden gegeben. Keiner kam jemals auf die Idee, diesen Tieren etwas zu tun! Die gehören dort dazu.



    Patrick Du hast schon Recht! Dort wo es sein muss, ist es vollkommen ok. Auf Mauritius sehe ich z.B. keinen Anlaß, in anderen Ländern sehr wohl. Aber eben gut durchdacht! =)

  • Hallo Leute!


    So... hab' mich nun auch durch den Thread gelesen. Erst mal zur eigentlichen Frage des Themenstarters oder besser der dort genannten alten Dame:


    Zitat

    Und sie meinte : Das ist nun mal so deswegen kann man doch nicht alle Hunde aus dem Ausland hier her holen . Und ließ mich stehen .


    Was sagt man dazu ?


    Ich sage dazu, die Frau hat - rein wörtlich genommen - Recht. Man kann faktisch nicht jeden Hund der im Ausland leidet nach Deutschland holen. Wie gesagt ich meine das erst mal rein wörtlich genommen.


    Desweiteren bin ich der Meinung, das gut gemeinte Vorsätze nicht automatisch zu richtigen Handlungen führen. Umgekehrt bedeutet das aber nicht, dass alle mit guten Vorsätzen falsch handeln.


    Für mich bedeutet verantwortungsvolles und sinnvolles Helfen daher, dass man es immer in einen Gesamtkontext stellen muß. Dazu ein paar Gedanken:


    Ich finde z.B. den Begriff des Tierschutzes schon irreführend. Das was hier gerade reflektiert wird ist genau genommen "Hundeschutz". Oder werden die Hunde ausschließlich von Tieren ernährt, die eines natürlichen Todes gestorben sind? Bitte nicht falsch verstehen, ich werfe niemanden vor, dass er sich für das Leid von Hunden engagiert. Allerdings ist das für mich dann kein gesamtheitlicher "Tierschutz".


    Ich finde es auch problematisch, wenn man als ausländische Organisation in ein Land geht und dort einen Teilbereich regeln will. Das muß zwar nicht grundsätzlich problematisch sein, man sollte sich das aber vor Augen halten, dass nicht in allen Ländern die gleichen Ansichten und Sitten herrschen. Das rechtfertig zwar nicht jegliches Verhalten, aber man sollte dies doch respektieren.


    Hier wurde schon mehrfach erwähnt, dass sich Engegament auf jeden Fall lohne, wenn dadurch die Tötung eines Hundes verhindert werden kann. Das sehe ich nur dann so, wenn man dem geretteten Leben auch ein würdevolles Weiterleben ermöglichen kann. Andernfalls kann der Tod bei gesamtheitlicher Betrachtung druchaus eine denkbare Alternative sein.


    Ich sehe grundsätzlich - nicht nur im Hundeschutz - das Problem des völlig unkoordinierten Handelns. Aktuelles Beispiel: Wir machen uns in Deutschland gedanken darüber, wie wir unsere Geburtenrate erhöhen können. Soll das - für sich alleine genommen - auf einem Planeten der insgesamt unter einer explodierenden Bevölkerung leidet sinnvoll sein? Das wäre es meiner Ansicht nur dann, wenn der Bevölkerungszuwachs weltweit kontrolliert würde.


    Was ich damit aufzeigen will ist, man kann an sich durchaus an einer Stelle etwas Gutes tun, was in einem Gesamtkontext gesehen aber eher schädlich ist.


    Das soll jetzt nicht heißen, dass ich es grundsätzlich ablehne Hunde aus dem Ausland nach Deutschland zu holen, ich schließe mich aber nicht der Auffassung an, dass Töten verhindern ein Engagement automatisch gutheißt. Im Gegenteil manche "Hilfe" - bei weitem nicht jede - schadet sogar.


    Das ganze gilt natürlich nicht nur für den Auslandstierschutz, sonder läßt sich auch auf den hiesigen Tierschutz übertragen.


    Zur Kritik an den Tierheimen, die ja keine Hunde vermittlen wollen:
    Ich habe drei Jahre lang für ein Tierheim Hunde ausgeführt. Anfangs kamen mir die dortigen Mitarbeiter auch auf die schon beschriebene Weise arrogant vor.


    Wenn man allerdings regelmäßig mitbekommt, was bei der Vermittlung des Tieres alles versprochen und mit welchen lapidaren Begründungen Tiere dann wieder abgegeben werden, dann kann ich dieses Verhalten gut verstehen.


    Einen Hund aus dem Tierschutz zu holen ist meiner Meinung nach daher zu Recht ein sehr komplizierter Vorgang. Die Aussage man bekäme ja gar keinen Hund aus dem Tierschutz, kann ich daher so nicht stehen lassen.


    Ich möchte damit niemanden vorwerfen, dass er sich einen Hund woanders holt. Aber bitte nicht behaupten, man bekäme beim Tierschutz keine Hunde. Man bekommt vielleicht nicht den Hund den man will, aber man bekommt einen, wenn man ernsthaft interessiert ist.


    Ausnahmen bestätigen dabei - wie immer - die Regel.


    Gruß,
    Martin

  • Zitat

    Patrick Du hast schon Recht! Dort wo es sein muss, ist es vollkommen ok. Auf Mauritius sehe ich z.B. keinen Anlaß, in anderen Ländern sehr wohl. Aber eben gut durchdacht!


    Ganz genau. Gut durchdacht und organisiert. Dort wo es Not tut.


    Zitat


    Oops, das konnte ich hier in diesem Thread aber nicht finden. :hilfe:


    Na, da ist mir Samstag Nacht doch fast umsonst ein kleines Blutgefäss
    im Kleinhirn :x geplatzt, bei diesem Thread hier. :D


    liebe Grüsse ... Patrick :^^: (manchmal ein Hochdruck-Typ :ops: )

  • Ich hab noch was vergessen:


    Zitat

    Haben es Hunde in deutschen Tierheimen nicht besser?


    Definitiv nein. Ich muß das doch mit der Situation vergleichen, aus der der Hund kommt und nicht mit der weltweit schlechtesten und wenn ein Hund schon ein "glückliches deutsches Familienleben" erlebt hat, dann ist TH im Vergleich dazu ein Qual.


    Sonst müßte sich auch jeder hier in Deutschland unter dem Existenzminimum lebende sagen lassen, dass es ihm gut geht, weil ja anders wo Krieg herrscht.


    Gruß,
    Martin

  • Zitat

    Aber bitte nicht behaupten, man bekäme beim Tierschutz keine Hunde. Man bekommt vielleicht nicht den Hund den man will, aber man bekommt einen, wenn man ernsthaft interessiert ist.


    Naja, da wundert es mich dann aber nicht, wenn der Hund wieder zurückgegeben wird.


    Zitat

    Sonst müßte sich auch jeder hier in Deutschland unter dem Existenzminimum lebende sagen lassen, dass es ihm gut geht, weil ja anders wo Krieg herrscht.


    Wenn man über den Tellerrand sieht, dann MUSS man sich das meiner Meinung nach auch sagen. Die Deutschen jammern auf sehr hohem Niveau - aber man muss dann auch Existenzminimum mit Existenzminimum vergleichen (Mir ist es lieber, ich habe weniger Geld, als dass in meinem Land Krieg herrscht).

  • Hm, aber dem deutschen Tierheimhund wird der Überdentellerrandblick wenig nützen -
    da er kaum in der Lage sein wird zu sagen :


    It could be worse.


    Schöne Grüße
    von
    Christine

  • Zitat

    Hm, aber dem deutschen Tierheimhund wird der Überdentellerrandblick wenig nützen -
    da er kaum in der Lage sein wird zu sagen :


    It could be worse.


    Schöne Grüße
    von
    Christine


    Christine, ich glaube, ihr habt hier einen falschen Eindruck von Auslandshunden - auch sie können nicht reden ;-)
    Deshalb braucht _jedes_ Tier einen Sprecher in uns Menschen.

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