Warum ein Ausländer ?

  • Hallo,


    habe leider erst gerade eben diesen Thread entdeckt und kann mich daher auch jetzt erst dazu äußern.


    Ich habe seit über 20 Jahren Hunde.


    Unsere Hunde sind aus diversen TH oder aus dritter, vierter Hand.
    Auch Problemhunde sind bei uns schon untergekommen.


    Im letzten Jahr haben wir aus der Türkei einen Hund mitgenommen, der aus einem Auto geworfen wurde. Wir haben ihn gefunden, aufgepäppelt und dann nach Deutschland gebracht.


    Es ist einer von vielen, die gerettet werden. Ob im Ausland oder hier bei uns. Mir ist es wurscht, woher der Hund kommt. Mir ist es einfach wichtig was für die Tiere zu tun.


    Daher arbeite ich hier für den Tierschutz und bin ich in der Türkei dann wird eben dort geholfen.
    Natürlich ist es damit nicht getan die Tiere aus dem Ausland nach Deutschland zu überführen.


    Aber die Aufklärung und Hilfe ist langwierig.
    Erst jetzt wurden wieder Welpen am Strand gefunden ( hatte darüber berichtet). Da die türkische Jugend keine Ahnung vom Umgang mit den Tieren hat, wurden für die Welpen in unserer Wohnanlage ein Verschlag eingerichtet und man versorgt mit Hilfe der türkischen Kidd´s die Hunde.
    Somit ist man dazu übergegangen den Kindern den richtigen Umgang zu zeigen.


    Und hier fängt für mich auch der Tierschutz an.


    Lieben Gruß SU

  • Ich verfolge dieses Thema jetzt schon einige Zeit und da ich heute in der realen Welt xD auch in ähnlicher Form konfrontiert wurde, geb ich auch mal meine Meinund dazu ab!


    Heute z.B. hat mich eine Dame angesprochen, dass sie Hunde aus Rumänien zu uns nach Deutschland holen und für das Tierheim dort um eine Geldspende für das Auto sammeln etc. ! Mir ist der Verein bekannt, von daher hatte ich keine Bedenken, als sie mich ansprach.


    Ich habe mich dann wieder einmal gefragt, warum?


    Ich liebe Tiere, keine Frage, ich bin auch dafür, Hunde aus Tierheimen zu holen und denen ein schönes Leben zu schenken. Ich unterstütze auch das hiesige Tierheim regelmäßig.
    ABER, ich bin dagegen, Hunde aus dem Ausland hierher zu holen.
    Wenn ich mal so 5-6 Jahre zurückdenke, da war das Holen von Hunden aus dem Tierheim längst nicht so verbreitet.


    Warum nehmen sich Menschen lieber einen Hund, der noch irgendwo auf der Welt in einem Tierheim sitzt, und gehen nicht zu einem Tierheim in Ihrer Nähe?
    Warum tun Ihnen diese Tiere mehr leid. Ich weiß auch nicht, es kommt mir so vor, wie die Spendenaktionen für die Kinder der Welt kurz vor Weihnachten! Es gibt doch auch so viele Bedürftige in Deutschland.


    Die Tierheime hier sind auch voll!


    Ich bin absolut dagegen, einem Tierheim im Ausland ein neues Auto zu finanzieren, wenn ich dann sehe, mit welchem Auto unser Tierheim rumfährt! Die könnten auch ein neues vertragen!

  • Zitat

    Ich weiß auch nicht, es kommt mir so vor, wie die Spendenaktionen für die Kinder der Welt kurz vor Weihnachten! Es gibt doch auch so viele Bedürftige in Deutschland.


    Sorry, aber der Vergleich hinkt aber gewaltig.


    Die "Bedürftigkeit" der Menschen in Deutschland ist wohl nicht mit der in der 3. Welt zu vergleichen. :/



    Ich denke auch nicht, dass es sinnvoll ist, möglichst viele Hunde aus dem Ausland nach Deutschland zu bringen.


    Dass die Tierheime und Auffangstationen im Ausland aber einer besonderen Unterstützung und Hilfe bedürfen, das steht meiner Meinung nach außer Frage. Denn die Verhältnisse dort sind nicht mit denen unserer TH zu vergleichen.


    LG, Caro

  • Zitat

    Warum nehmen sich Menschen lieber einen Hund, der noch irgendwo auf der Welt in einem Tierheim sitzt, und gehen nicht zu einem Tierheim in Ihrer Nähe?


    Ich glaube diese Frage kann ich Dir beantworten.


    Weil wir uns in der schnell-lebigen Zeit vorwiegend im Internet bewegen, und wir uns von daher auch zwangsläufig überregional orientieren, vom Sofa aus sozusagen.
    Ich habe mich schon öfter gefragt, ob alles ein Segen bedeutet...auch wenn beispielsweise das I-Net nicht mehr wegzudenken ist.
    Vor ein paar Jahren war auch das Online-Shopping eine Zukunftsvision.


    Ich nehme mal an, dass Du meintest, dass vor etlichen Jahren das Holen von Hunden aus dem TH verbreiterter war als heute. :???:


    Zitat

    Wenn ich mal so 5-6 Jahre zurückdenke, da war das Holen von Hunden aus dem Tierheim längst nicht so verbreitet.


    Das würde dann auch so zu meiner Antwort passen.


    Wenn ich für mich 10 Jahre zurückdenke, dann gab es zwingend nur das TH, wenn man helfen wollte.

  • sara schrieb:

    Zitat

    Die "Bedürftigkeit" der Menschen in Deutschland ist wohl nicht mit der in der 3. Welt zu vergleichen. slash


    Dann solltest Du mal zu den Tafeln gehen und Dir das dort anschauen.


    Wir haben auch in Deutschland Kinderarmut.
    Und das heißt auch, nicht genug zu essen auf dem Tisch.


    Prinzipiell denke ich auch, man sollte spenden, bzw. sich karitativ engagieren. Egal ob jetzt im Tierschutz, im sozialen Bereich, im Inn- oder Ausland. (Wir spenden z.B. an Unicef.)


    Das große Problem bei den Auslandsadoptionen von Hunden sehe ich aber auch darin, dass die deutschen Tierheimhunde dann weinger Chancen auf ein Zuhause bekommen, da es von Auslandshunden besetzt wird. Sprich wir bekommen den Tierschutz schon hier in unserem Land nicht geregelt. Die gleiche Argumentation greift ja auch bei der Frage Hund vom Züchter oder Hund vom Tierschutz. Der "produzierte" Züchterhund "sperrt" ein gutes Zuhause für einen Tierschutzhund.


    Sinnvoll fände ich eine "Einfuhrquote" für Auslandshunde. Für jeden vermittelten, in Deutschland im TH sitzenden, Hund kann ja ein Auslandshund nachrutschen...


    Sicher ist es aber auch klar, dass das Tierelend im Ausland, das in Deutschland häufig übersteigt.
    Aber auch hierbei fände ich es wichtiger zu versuchen, mit Projekten die Mentalität der Menschen vor Ort mehr für die Tiere zu sensibilisieren, wie oben im Thread schon so schön beschrieben.

  • SirJack, das Denken ist fatal.

    Zitat

    Die gleiche Argumentation greift ja auch bei der Frage Hund vom Züchter oder Hund vom Tierschutz. Der "produzierte" Züchterhund "sperrt" ein gutes Zuhause für einen Tierschutzhund.


    Und das sage ich nicht deswegen, weil ich einen Hund vom Züchter habe.


    Wo kämen wir hin, wenn wir uns der verantwortungsvollen Zucht gegenüber verschliessen würden?


    Ist es nicht das was wir anstreben?


    Stelle Dir nur mal vor was passiert, wenn jegliche verantwortungsvolle Zucht eingestellt würde?


    Was denkst Du ist dann die Folge?

  • Zitat

    sara schrieb:


    Dann solltest Du mal zu den Tafeln gehen und Dir das dort anschauen.


    Wir haben auch in Deutschland Kinderarmut.
    Und das heißt auch, nicht genug zu essen auf dem Tisch.


    Sorry, Du willst doch nicht allen Ernstes die Situation in Deutschland mit der in der 3. Welt vergleichen? Bei uns gibt es immerhin ein soziales Netz, jeder kann genug zu Essen bekommen (dafür gibt es ja die Tafeln und finanzielle Unterstützung vom Staat), ein Dach überm Kopf, medizinische Versorgung...
    In Deutschland gibt es zum Glück keine Hungersnöte mehr, keine Kinderarbeit, keine Vertreibung, keine Bürgerkriege etc.
    Damit will ich nicht sagen, dass es keine Armut in Deutschland gibt. Aber wohl in einem völlig anderen Ausmaß als in Ländern der 3. Welt.



    Zitat


    Der "produzierte" Züchterhund "sperrt" ein gutes Zuhause für einen Tierschutzhund.


    Hm, so einfach ist das wohl nicht. ;)


    Denn es gibt nun mal Leute, die einen Hund vom Züchter wollen, weil sie etwas von ihrem Hund erwarten - gewisse Eigenschaften, Arbeitsleistung oder einfach eine gute Sozialisierung. Was ja durchaus nichts verwerfliches ist.


    Zumal die Züchter (die verantwortungsvollen!) ja auch einen Beitrag zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der verschiedenen Rassen beitragen.


    LG, Caro

  • Zitat

    Sorry, Du willst doch nicht allen Ernstes die Situation in Deutschland mit der in der 3. Welt vergleichen? Bei uns gibt es immerhin ein soziales Netz, jeder kann genug zu Essen bekommen (dafür gibt es ja die Tafeln und finanzielle Unterstützung vom Staat), ein Dach überm Kopf, medizinische Versorgung...
    In Deutschland gibt es zum Glück keine Hungersnöte mehr, keine Kinderarbeit, keine Vertreibung, keine Bürgerkriege etc.
    Damit will ich nicht sagen, dass es keine Armut in Deutschland gibt. Aber wohl in einem völlig anderen Ausmaß als in Ländern der 3. Welt.


    nun, doch leider iss es in deutschland schon so weit. Warum gibt es denn die Tafeln? Weil es eben leute gibt, die trotz Hilfe vom staat nicht in der lage sind, jeden tag ein warmes essen auf den tisch zu bringen.... auch gibt es die tafeln nicht in vielen orten, kleinere ortschaften haben so ein glück nicht und ja dort hungern kinder! Das iss leider die traurige wahrheit.


    Aber auchw as die Auslandshunde angeht, habe ich im prinzip das selbe gesagt wie einige jetzt vor mir, nur wurde ich dafür eher angebufft...*lach*, naja iss aber auch nicht weiter tragisch, so sehe ich wenigstens, das ich nicht alleine so denke.


    Armut gibt es überall, nur helfen die deutschen lieber außerhalb als im eigenen Land, weil hier iss es ja nicht so schlimm..*ironie*

  • Britta2003 schrieb:



    Ich habe nichts gegen verantwortungsvolle Zucht. Wäre sie wirklich jemals so verantwortungsvoll gewesen, wie sie sein sollte, dann hätten wir einige Tierschutzprobleme weniger.


    Rein logisch betrachtet ist es aber nunmal so, dass jeder Zuhause-Platz, der von 1 Hund belegt wird, belegt ist.
    Die meisten nehmen sich keinen zweiten Hund.


    Ich wollte nur ein altes Standard-Tierschützerargument ausgraben, um darzustellen, dass sich beim Auslandstierschutz der Tierschutz selbst sozusagen in den Schwanz beisst. Das Elend der einen wird auf Kosten des Elends der anderen behoben.


    Sicherlich wird es immer Interessenten geben für Zuchthunde, eben weil der HH Bestimmtes von seinem Hund erwarten können möchte, das finde ich auch durchaus legitim. Ich selbst werde auch den nächsten Hund vom Züchter holen. Ich möchte nämlich nicht noch einmal meine ganze Freizeit damit verbringen, die Erziehungsfehler irgndwelcher Vorbesitzer auszubügeln. Das mag egoistisch sein, aber für einen Tierschutzhund mit Problemen, braucht man auch wirklich sehr viel Zeit.


    Zum Thema Kinderarmut in Deutschland empfehle ich folgende Seite http://www.kinder-armut.de , mit dem Hinweiß, dass die Kinder nahezu hungern müssten, wenn es die Tafeln nicht gäbe. Die Tafeln sind meist Einrichtungen der Kirche bzw. laufen auch oft in privater Initiative. Wenn diese Träger also plötzlich kein Geld mehr für die Tafeln, bzw. Sachspenden aufbrächten, dann bliebe der Teller der Kinder leer.
    Abgesehen davon, habe ich das Elend in der "Dritten Welt" nicht dem in Deutschland gleich gestellt, sondern nur darauf hingewiesen, dass es in unserer Wohlstandsgesellschaft auch echte ARMUT gibt. Auch wenn jetzt nicht grad Krieg o.ä. Ausnahmezustände hier haben.
    Gerade deshalb finde ich es um so schlimmer, dass Kinderarmut in Deutschland belächelt wird. Ein EURO ist doch hier bei uns fast nix mehr wert. Wenn ich aber 50 EUR an die Kindernothilfe spende, dann kann ein Kind in der "Dritten Welt" davon einen Monat lang ausgebildet, gekleidet, erzogen und ernährt werden. Man kann also tatsächlich die Zustände zwischen hier und dort absolut nicht miteinader vergleichen, wie sara ja schon schrieb.


    Ach und nein, ich bin kein Sozialhilfeempfänger der hier ein paar Leuten was vorheulen will. ;)

  • Hallo,


    ...ich denke, der Grossteil aller Neu-Hundebesitzer, weiss entweder genau
    was er für einen Hund will, oder kommt dazu wie die berühmte Jung-
    frau zum Kinde.


    Also entweder, der HH kauft sich einen Hund einer speziellen, von ihm be-
    vorzugten (warum auch immer) Rasse.
    Dazu wird er wohl den Weg zum Züchter gehen, oder einen Hund dieser
    bevorzugten Rasse im Tierheim suchen.


    Die anderen komme eher zufällig zu ihrem Hund. Sei's von privat, einem
    Tierheim oder vom Züchter.
    So nach dem Motto: 'mal gucken gehen, aber nur gucken...'
    Diese Leute verlieben sich dann oftmals spontan und bringen das 'Ge-
    guckte' nicht selten noch am gleichen Tag mit nach Hause.


    Bei der zweiten Klientel, spielt zumeist die Herkunft keine grosse Rolle.
    Symphatie entscheidet.


    Diejenigen, die sich ganz gezielt nach einem Auslandshund umsehen,
    oder einem Handicap-Tier, sind mit Sicherheit in der Minderzahl und
    handeln aus Überzeugung. (Und klicken z.B. den Knopf 'Hunde in Not'
    oben links im Dog-Forum an. ;) )


    Hier sehe ich es doch als positiv an, dass Hunde medizinisch versorgt,
    geimpft und gechipt durch vertrauensvolle Orgas ins Land kommen.
    Doch besser so, als wenn Tiere aus Mitleid einfach mitgenommen, quasi
    'wild' importiert werden, ungeachtet ihres Gesundheitszustand oder ihrer
    Verträglichkeit.


    Demjenigen der z.B. unbedingt einen DSH will, wird man schwerlich einen
    rumänischen Dachspudelschnauzer andienen können.


    Diejenigen, die gezielt Auslands- oder Handicaphunde suchen werden
    durch die bestehende Praxis gezielter Importe zufriedengestellt.


    Der grossen Gruppe der Zufallskäufer ist die Zuneigung wichtiger, als die
    Herkunft. Daher wird von ihnen keine spezielle Abstammung bevorzugt.
    So ist die Chancenverteilung zur Mitnahme durch diese Käufergruppe
    für alle Hunde gleich, unabhängig von Herkunft oder Rassezugehörigkeit.


    Verkehrt macht doch eigentlich niemand was, der einem Hund ein liebes
    Zuhause gibt.
    Und jedem vermittelten Hund ist es doch vollkommen egal ob er aus
    Transsylvanien oder aus dem Bayrischen Kongo stammt.


    Daher finde ich es genau so verkehrt generell Auslandshunde abzulehnen,
    wie es falsch ist vernünftige Züchter und deren Rassehunde zu verteufeln.
    Ja, ich finde es bedenklich überhaupt einen Hund ob seiner Herkunft ab-
    zulehnen bzw. andere über ihn zu stellen.


    So zu handeln ist niemals im Sinne eines Tieres.


    Das Wichtigste bei diesem Thema ist für mich einfach die Toleranz wider
    jeden Hund. Praktizierter Tierschutz ist genau das.


    liebe Grüsse ... Patrick :^^:

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