Erziehung: Hart, soft...oder was jetzt?

  • Hallo,


    wenn ich hier im Forum so durchlese, dann entsteht mir der Eindruck, dass fast alle für sanfte Erziehungsmethoden sind. Nackengriff, auf den Rücken legen usw. wird abgelehnt.


    Ich persönlich tendiere eher zur härteren Erziehungsmethode (nein, gewiss nicht schlagen o.ä.) und glaube, dass ich dem Welpe beim xten AUS schon mal im Nacken packen kann, um ihm zu demonstrieren, dass es nun genug ist und er auch gleichzeitig weiss, dass er der Rangniedrige ist...oder ist das falsch?


    Beispiel: Unser Cocker ist jetzt 10 Wochen alt...er kommt ans Sofa und „verkaut” sich daran. Ich rufe AUS,er schaut, wartet und beisst wieder ins Sofa. Ich sag es ein paar Mal, werde energischer und tu ihn dann einfach weg. Wie es so ist (viel. sieht er es als Spiel bis dahin) kommt er dann wieder und das Spiel beginnt von vorne. Man kann ihn auch nicht mit anderem SPielzeug ablenken.
    Dann beginnt er mich anzuknurren, wenn ich AUS rufe und bellt auch schon mal.
    Dann habe ich „sanft” gepackt und er hat es gelassen.


    Vielleicht ein Fehler...fehlende Vertrauensbasis usw. - aber ist es nicht auch so in der Natur, dass die Hundemutter ihr Kleines packt, wenn es nicht folgt?


    Wie müsste man bei meiner Sofa-Geschichte richtig reagieren?


    Ich frage auch deshalb, weil wir als Fam. etwas verunsichert sind..mal liest man dies...dann das, dann wird einem das erzählt...da kann man schon mal durcheinander kommen.


    Was meint Ihr?


    Gruss Markus

  • Hallo Markus!
    Dein Welpe ist mit 10 Wochen ja noch so klein, dass er gar nichts mit deinen Kommandos bezüglich des Sofas anfangen kann.
    Er muss ja erstmal lernen, was du überhaupt von ihm willst!
    Stelle dir ein Menschenbaby vor, das verdeutlicht es bestimmt! ;)


    Was du - gerade am Anfang - brauchst, ist gaaaanz viel Geduld! Nackengriffe, Schnauzgriffe, zu 'rabiate' Erziehungsmethoden ganz allgemein verunsichern den Kleinen nur.
    Bei positiver Bestärkung und SANFTER Erziehung baust du ja so ganz 'nebenbei' auch das so wichtige Vertrauen in deinem Hund auf.

  • Hallo Markus,


    ...warum die Härte?


    Was willst Du mit 'auf den Rücken drehen' ode 'Nackengriff' bewirken?


    Beharrlichkeit und Konsequenz führen zum Ziel
    Und natürlich jede Menge Ruhe und Zeit.


    Der Effekt der 'gewaltsamen' Methode ist der, dass Dir Dein Hund
    zwar gehorcht, (wahrscheinlich sogar schneller als mit der sanften
    Methode) aber nicht aus einem Vertrauen und einer Einsicht heraus,
    sondern aus Angst.


    Und das ist genau das, was wir doch nicht wollen.


    Lieber übe ich etwas zigmal mit meinem Hund und er kommt irgendwann
    schwanzwedelnd und erfreut auf mich zu, als mit Gewalt und der Hund
    nähert sich nur eingeschüchtert oder kriechend.


    Ich möchte schliesslich einen Freund und Partner, der mir traut und
    keinen bedingungslos funktionierenden Roboter, der sich vor mir fürchtet.


    Meine Meinung. Vielleicht sehen andere das anders.


    Bei uns hat's jedenfalls gut funktioniert.


    liebe Grüsse ... Patrick :^^:

  • Da wir ja fast ein Alter haben und ich in der Jugend nur die harte Schiene kannte, bin ich gewohnt härter durchzugreifen.


    Inzwischen bin ich aber auch älter und weiser geworden, wo ich erkenne das nicht mit jedem Hund so umgegangen werden muß oder kann.


    Auch spielt bei mir die Größe des Hundes und sein Wesen eine Rolle und wenn man es auf der sanften Schiene tun kann, warum nicht.


    Ein Welpe wird bei mir auf ein "Nein" zu hören geprägt.
    Begreift er es nicht wird er weggeschubst, so wie es die Hundemutter auch getan hätte wenn er unerwünschtes Verhalten gezeigt hat.

  • Zitat

    Beispiel: Unser Cocker ist jetzt 10 Wochen alt...er kommt ans Sofa und „verkaut” sich daran. Ich rufe AUS,er schaut, wartet und beisst wieder ins Sofa. Ich sag es ein paar Mal, werde energischer und tu ihn dann einfach weg. Wie es so ist (viel. sieht er es als Spiel bis dahin) kommt er dann wieder und das Spiel beginnt von vorne. Man kann ihn auch nicht mit anderem SPielzeug ablenken.
    Dann beginnt er mich anzuknurren, wenn ich AUS rufe und bellt auch schon mal.

    Dann werde ich dein Beispiel auch gleich mal kommentieren.


    Warum diskutierst du denn erst mal mit dem Hund bevor du ihm zeigen willst daß er es nicht darf?
    Zeig ihm von Anfang an, konsequent und unmissverständlich daß er es zu unterlassen hat dann wird der Hund es auch am leichtesten kapieren. Dazu brauchst du weder Nackengriff noch sonstiges, sondern nur ganz einfach eines: KONSEQUENZ. Wenn er dich anschließend anbellt, genaus keine Diskussion mit dem Hund, sondern einfach - nichts. Wenn er merkt daß er keinen "Ansprechpartner" mehr hat hält er die Klappe.

  • Zitat

    und glaube, dass ich dem Welpe beim xten AUS schon mal im Nacken packen kann, um ihm zu demonstrieren, dass es nun genug ist und er auch gleichzeitig weiss, dass er der Rangniedrige ist...oder ist das falsch?


    Das kannst du ihm auch auf andere Weise verdeutlichen. Du hast recht, es ist wichtig, dass er es begreifen muss, aber er begreift es auch mit "der sanften Methode". Auch Hunde untereinander machen sich das meistens über die "sanfte Methode" klar, nur fällt uns Menschen das meist weniger auf, als die rabiate.


    Zitat


    Beispiel: Unser Cocker ist jetzt 10 Wochen alt...er kommt ans Sofa und „verkaut” sich daran. Ich rufe AUS,er schaut, wartet und beisst wieder ins Sofa.


    Er hat es doch gemacht. Und was hast du gemacht? Du hast gewartet, dass er es wieder macht, um ihn dann zu schelten. Anstatt ihn direkt zu loben .. ;)


    Zitat


    Ich sag es ein paar Mal, werde energischer und tu ihn dann einfach weg. Wie es so ist (viel. sieht er es als Spiel bis dahin) kommt er dann wieder und das Spiel beginnt von vorne. Man kann ihn auch nicht mit anderem SPielzeug ablenken. Dann beginnt er mich anzuknurren, wenn ich AUS rufe und bellt auch schon mal.


    Du hast es schon richtig erkannt, es ist ein Spiel für ihn, und wird um so interessanter, je mehr du dich aufregst, und je mehr Aufmerksamkeit er dabei von dir bekommt.


    Zitat


    - aber ist es nicht auch so in der Natur, dass die Hundemutter ihr Kleines packt, wenn es nicht folgt?


    Die packt es zum Tragen.


    :winken:

  • Zitat

    Dann werde ich dein Beispiel auch gleich mal kommentieren.


    Warum diskutierst du denn erst mal mit dem Hund bevor du ihm zeigen willst daß er es nicht darf?
    Zeig ihm von Anfang an, konsequent und unmissverständlich daß er es zu unterlassen hat dann wird der Hund es auch am leichtesten kapieren. Dazu brauchst du weder Nackengriff noch sonstiges, sondern nur ganz einfach eines: KONSEQUENZ. Wenn er dich anschließend anbellt, genaus keine Diskussion mit dem Hund, sondern einfach - nichts. Wenn er merkt daß er keinen "Ansprechpartner" mehr hat hält er die Klappe.


    Und wie bitte zeige ich dem Hund KONSEQUENZ?
    Er geht ja immer wieder ans Sofa.....

  • Ich selber bevorzuge so in etwa den Zwischenweg. Also wenn möglich, erstmal sanft und größten Teils auf die alte Futtermasche und über Stimme (ein nicht zu unterschätzendes Erziehungsmittel). Allerdings gibts auch Situationen, wo ich halt mal härter durchgreifen muß (keine Schläge, weil 1. das eh nichts bringt und 2. ichs ablehne), zB klappt Ignorieren bei meinem Großen überhaupt nicht, im Gegenteil er versteht das als Aufforderung. Ich geb auch ehrlich zu, den Nackengriff zu gebrauchen. Allerdings im Sinne von Konrad Lorenz, also als allerletzes Mittel und so selten wie möglich (zu häufig verliert er nämlich seine Wirkung!).


    Übrigens kann man einem Welpen in dem Alter sehr wohl "Aus" oder "Pfui" beibringen, auch gänzlich ohne Nackengriff. Man muß nur etwas lauter werden bei der Wiederholung und den Hund auch loben, wenn er sein unerwünschtes Verhalten läßt. Hat bei Ati (mittlerweile 12 Wochen) prima geklappt und funktioniert in 90% der Fälle (was für einen Dackel in dem Alter schon mal ganz gut ist).


    Gruß Christian

  • Zitat

    Und wie bitte zeige ich dem Hund KONSEQUENZ?
    Er geht ja immer wieder ans Sofa.....

    Dann wird er konsequent geschnappt und entfernt.


    Wenn du Konsequenz nicht kennst, was dann?

  • Hallo Markus!


    Ich bin auch kein Fan von der antiautoritären Erziehungsmethode.
    War mal in einer Hundeschule die nach dieser sanften Methode trainiert hat und meine Dogge hat mir regelrecht den Stinkefinger gezeigt! Ausserdem ist sie überhaupt kein Leckerlifan so dass die Trainerin auch nicht wusste wie sie mit uns trainieren soll! :shocked:


    Wir haben jetzt einen Welpen und der testet jetzt natürlich alles! Da wird auch schon mal das Sofa angeknabbert. Ich lasse mich da nicht erst auf eine "Diskussion" mit meinem Hundi ein, wenn er nicht hören will kommt meine Spritzpistole zum Einsatz! Und siehe da, es hilft.
    Tausendmal "Nein, nein, bitte nein" zu sagen führt doch nur dazu dass der Hund lernt dein Befehl zu ignorieren.


    Du hast Recht wenn du sagst dass Hunde auch nicht sanft miteinander umgehen wenn ihnen was nicht pastt, aber Nackengriff und auf den Rücken legen lehne ich jedoch ab. Der Nackengriff bedeutet für den Welpen Angst da er glaubt du willst ihn töten, Wölfe machen das auch nicht mit ihren Welpen.
    Sage doch nächstes Mal einfach energisch NEIN und spritze gleichzeitig mit der Wasserpistole oder wirf etwas vor seine Pfoten um ihn zu unterbrechen, dann lernt er gleich dass er das NEIN nicht ignorieren soll.
    Natürlich werden viele auch gegen diese Methode sein, aber bei uns hat die noch immer wunderbar gewirkt und unsere Hunde sind deshalb nicht schreckhaft oder haben Angst vor uns. :roll:
    Sie haben nur gelernt: Wenn Frauchen Nein sagt höre ich besser auf sonst wird es unangenehm, und das ohne körperlich einzugreifen!
    Du kannst den Welpen ja dann zu dir rufen und er bekommt dann ein Leckerli weil er zu dir gekommen ist, so übst du gleichzeitig noch das Kommen.


    Wenn du noch Fragen hast, nur zu!


    LG


    Vanessa

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