Uneinsichtige Hundebesitzer

  • Zitat

    Ich hätte noch einen praktischen Tipp für Dich:

    P.S.: Da Du ja auch aus Bremen kommst: Wenn Du mal einen gelben Hund siehst, dann sind wir das ;D


    Gelbe Hunde *lach* ..............
    Na wenn mir der nicht auffällt ............

    Aber die Idee ist gut ........ Vieleicht denken die anderen Hundebesitzer hier in der Gegend mal ein bischen mehr nach .......

    Ach ja:
    Ich komme nicht direkt aus Bremen ........ mehr umzu ........ da wo es noch mehr Hunde gibt .........

  • Naja, ich wohne auch nur zeitweise in Hb, bin sonst auch im Umland ;)

    Aber die gelbe Weste kann ich tatsächlich nur empfehlen: Ich benutze die jetzt außerdem für unser Stadttraining. Und niemand labert mich mehr voll, warum der Hund jetzt nicht mehr weitergehen darf (ist nämlich auch ängstlich - jedenfalls auf Menschen bezogen), jeder hält seinen eigenen Liebling zurück und überhaupt scheint alle Welt einen mit Respekt zu betrachten *gg*

    Sehr praktisch! :D

    Aber Leute, die ihren Hund von 70 (!) Meter Entfernung auf einen anderen losstürmen lassen... Dazu fällt mir auch nichts mehr ein :|

    LG und ein schönes WE,
    Jule

  • Ich verstehe Dich selbstverständlich. Nur... Du kannst halt auch nicht die anderen Hundebesitzer dafür verantwortlich machen, dass Dein Hund diese Reaktion zeigt. Du bist gefordert. Du musst dafür Sorge tragen, dass Dein Hund nicht wegläuft, wenn andere Hunde auf Sie "direkt" zukommen.
    In der Natur ist es leider so, dass die Hunde spüren, wenn einer Angst hat und dann gerade auf diese "ängstlichen" Hunde zulaufen. Mir ist z.B. im 1. halben Jahr mit unserer Hündin folgendes passiert: Wir trafen eine Meute Hunde von ca. 12 Stück. Eine Hündin war dabei die unsere nicht mochte und ging grollend auf unsere Hündin zu. Diese wiederum keifte die andere an. Daraufhin ging die ganze Meute auf meine Hündin los, selbst mein Rüde (Ihr bester Freund) ging mit der Meute auf sie los. Sie lag am Boden und hat weiterhin gekeift und sich nicht ergeben.
    Ich habe nichts gemacht und sie einfach gelassen. Heute hat sie Hündinnen die sie mag, Hündinnen die sie duldet und Hündinnen, die sie nicht mag und ankeift. Aber der Witz, mir sagen viele Besitzer von diesen angekeiften Hündinnen. Das ist gut, sonst keift meine nämlich andere Hündinnen an.
    Die Natur ist nicht immer gut! Ich denke, man darf einfach nicht mit zu vielen menschlichen Gefühlen unsere Hunde betreuen. Wie oft sagt man, och der arme Hund. Ich bin aber der festen Meinung, dass meine Hunde ein Lummerland haben.
    Ich habe z.B. bei den Dingos erlebt, dass das Rudel einen der Rüden (Omega)zerbissen hat. Warum, weil er die Alpha-Hündin beleckt hat. Der Alpha-Rüde hat ihn gewarnt, daraufhin ist das komplette Rudel inklusive Welpen auf den Omega-Rüden los gegangen und hat ihn zerbissen. Am nächsten Tag hat er sich ca. 4 Stunden versteckt, dann kam er langsam wieder zum Rudel. Man sieht deutlich, dass er Schmerzen hat. Aber er ist weider dabei und das Leben geht weiter. Ich muss zugeben. Ich habe auch gedacht der arme Roland (so heißt er). Aber er ist nicht arm. Er ist es gewohnt, denn er ist als Welpe schon durch eine harte Schule gegangen..

    Ich rate Dir Deine Hündin an eine 10-Meter Leine zu machen und diese auf dem Boden schleifen zu lassen. Wenn dann Hunde auf sie kommen und sie den Anschein macht wegzulaufen würde ich auf die Leine treten, dann hast Du auf alle Fälle die Gewähr, dass sie Dir nicht davon laufen kann. Ich weiß ja auch nicht welche Therapie Du gemacht hast. Hat man Euch denn zu Hause besucht und danach geschaut wie Euer Zusammenleben aussieht ??
    Liebe Grüße
    Paula

  • Hallo Wolfsherz, du hast schon sehr viel mit deiner Hündin erreicht. Ich begreife, dass das Verhalten von gewissen Hundehaltern und Hunden dich ärgert.

    Man muss aber realistisch sein: deine Hündin neigt zu Panik in Situationen, die immer wieder (und relativ oft) vorkommen können. Es ist mal nichts Besonders, dass Hunde im Galopp zu Artgenossen rennen oder dass Leute im schnellen Gangart entgegenkommen. Deshalb denke ich, dass du - parallel zu den Übungen, die du machst - in erster Linie an die Sicherheit deines Hundes denken musst. Ich würde eine lange (Flexi)leine brauchen und sie nur frei laufen lassen, wo sie, falls sie in Panik gerät, weder sich noch die Verkehrsteilnehmer gefährden kann.

    Würde deine Hündin z.B. beim jeden Knall oder beim Annähern von Heissluftballonen in Panik geraten, müsstest du auch so handeln...

    Hat deine Hündin einen besonderen Schock erlebt?

    Vor vielen Jahren besass ich eine herrliche junge Pyrenäenschäferhündin, die leider als Jagdobjekt von einer Meute von vier Afghanen missbraucht wurde. Beim Anblick der sie anstarrende Hunde ging sie sofort bei Fuss zu meinem Mann. Ein Afghan rannte zu ihmund warf ihn mit der Schulter am Boden. So machte meine Hündin einen Sprung auf Seite und wurde gleich von einem anderen Windhund, der hinten wartete, zur Flucht gezwungen. Gleich ging das Hezten los. Typische Jadgtechnik für Afghane! Meine Hündin rannte für ihr Leben mehr als eine Stunde lang, bis sie total erschöpft unter einem Wagen sich verstecken konnte. Die Verfolger wollten sie aber nicht töten, nur hetzen, was meine Hündin natürlich nicht wusste. Jedenfalls hatte sie dann lange (d.h. ein paar Jahre) Panik, wenn freilaufende Hunde frontal zu ihr rannten. Dieses Verhalten zeigte sie allerdings nur auf Spaziergänge, nie auf Übungsplätze oder allgemein im Hundesport. So setzte sie weiterhin erfolgreich ihre Ausbildung als Katastrophen- und Suchhund fort.
    Allmählich verschwand diese Angst. Ich habe ihr geholfen, indem ich stets gleichgültig-unbeteiligt blieb, Risiken erkannte und entweder auswich oder sie an der langen, lockeren Leine führte. Später kamen Ablenkungsmanöver.

  • Hallo Paula,

    Zitat

    Du kannst halt auch nicht die anderen Hundebesitzer dafür verantwortlich machen, dass Dein Hund diese Reaktion zeigt. Du bist gefordert. Du musst dafür Sorge tragen, dass Dein Hund nicht wegläuft, wenn andere Hunde auf Sie "direkt" zukommen.

    Wolfsherz hat bereits geschrieben, dass mit dieser Hündin an diesem Problem gearbeitet wird. NUR, so ein Problem, das dauert. Das löst sich nicht innerhalb von ein paar Wochen, zack ist alles weg. IdR kann man sagen, dass daran ein Hundeleben lang gearbeitet werden muss.

    Und wenn dann immer wieder uneinsichtige Hundehalter ihre Hunde unkontrolliert auf dermassen ängstliche Hunde zustürmen lassen, dann kommt es immer wieder zu massiven Rückschlägen. So was muss nicht sein.

    Wenn jeder zumindest die Grundregeln der Höflichkeit beibehalten würde, sprich Hund erst mal bei sich halten und fragen, ob Kontakt erwünscht ist, dann wäre da sehr viel mehr geholfen als mit Ratschlägen wie "Ich habe nichts gemacht und sie einfach gelassen".

    Ganz klar, wenn ein Hund Kontakt haben will, kann man das auch anders regeln und nicht "Leine los" und gut. IdR sind diese "Hund braucht halt Kontakt"-Einstellungen nur eine Überschattung der Tatsache, dass Hund keine Erziehung genossen hat und nicht auf den Halter hört. Meine ältere Hündin mag auch keinen Kontakt mit wild daherrennenden "Der Tut Nix"en. Braucht sie auch nicht.

    Sei mal ehrlich, wenn Du deine Hunde einfach immer so zu anderen hinrennen lässt, was hast Du davon? V.a. was haben deine Hunde davon? Nichts, ist nämlich auch kein "normales Verhalten". Was Du in deiner Ausbildung ja gelernt haben solltest. Kein Hund, der ein artgemässes Verhalten an den Tag legt, stürmt auf ihm unbekannte Hunde einfach zu. So was ist ein sehr unhöfliches Verhalten bei Hunden.

    Und Hundehalter, die ihre Hunde ungefragt zu anderen hinlassen, evtl. sogar, wenn diese anderen Hunde an der Leine sind und demzufolge Kontakt erst mal absolut unerwünscht ist, sind ebenso unhöflich. Dabei ist es egal, ob ein Hund an einer 10m Leine oder an einer kurzen Leine ist. Fakt ist, dass man grundsätzlich erst mal fragen sollte, ob Kontakt erwünscht ist oder nicht.

    Stell Dir mal vor, Du hast einen kranken Hund, der gerade mal Mühe hat, sich selbst auf den Beinen zu halten. Und nun soll er auch noch sich von anderen aufdringlichen, unerzogenen Hunden bedrängen lassen?

    Viele Grüße
    Cindy

  • HI Wolfsherz,

    mit der Hundehaltung ist es wie mit dem Strassenverkehr. Immer mit der Dummheit anderer rechnen. Du wirst vermutlich immer wieder solchen Hundehaltern begegnen, die nicht mal ein Mindestmaß an Höflichkeit gegenüber fremden Hundehaltern/Hunden zeigen und die eigenen Hunde ungefragt losstürmen lassen. Im Prinzip hilft Dir da wirklich nur, deine Hündin an Stellen, wo ihr solchen Hundehaltern begegnen könnt, an einer langen Leine zu lassen, einfach als Sicherheit. Und nicht, um sie damit in Bedrängnis zu bringen, indem Du sie ungeschützt dem Ansturm anderer Hunde aussetzt.

    Es ist ärgerlich, da stimme ich Dir zu. Wird sich aber nicht ändern lassen. Nicht, solange es immer wieder heisst "Hunde müssen doch miteinander spielen".

    Ob es Sinn macht, den entsprechenden Hundehaltern Kommentare a la "mein Hund hat Flöhe/Zwingerhusten/usw." zuzurufen, weiss ich nicht. Ein paar Mal wird es vielleicht wirken. Aber wenn Du nach 3 Monaten immer noch rufst "mein Hund hat Flöhe" kommt der andere vielleicht mal auf die Idee, nachzuhaken, warum Du nichts gegen die Flöhe unternimmst. Die Idee mit der Warnweste ist da wahrscheinlich besser. Zumindest ist die Weste auffällig und die Leute werden erst mal stutzig und fragen vielleicht mal nach.

    Viele Grüße
    Cindy

  • ^Hallo
    Im Grunde habt ihr Recht. Aber: Wenn ein Hund Angst vor Artgenossen hat, braucht er möglichst viel und oft Kontakt zu Artgenossen. Die geschilderten Probleme scheinen mir zu hundert prozent menschlicher Natur zu sein.

    Dann gibt es solche Hunde, wie jene in unserer Siedlung. Immer an der Leine, kein Kontakt zu anderen Hunden, keine Ausflüge/Abwechslung und aggressiv zu jedem Hund.

    Mittlerweile gehe ich (und da habe ich ein Problem aufgebaut) Hunden, die an der Leine geführt werden aus dem Weg. Da steht dann der Hund wild wedelnd und Halter macht mich an, Hund habe Angst. Übrigens nehmen gesund entwickelte Hunde sehr große Rücksicht auf Behinderte und Verletzte.

    Am Besten ist ein fester Kreis bekannter Hunde, die sich regelmäßig treffen können.

  • Hallo Yane
    Eine Vokabel wie Höflichkeit bei Hunden habe ich wirklich in keinerlei Unterlagen gefunden. Und meine Stdienunterlagen sind wirklich von namhaften Professoren wie z.B. Konrad Lorenz, der als der Verhaltensforscher wirklich weltweit bekannt ist. Das nur am Rande.
    Bei Hunden gibt es weder Höflichkeit, noch Gerechtigkeit noch gut noch böse. Der Hund stammt vom Wolf ab und ist ein Raubtier. Das sollten wir nicht vergessen. Ebenso, dass er ein Beutegreifer ist, egal wie verhätschelt er von uns Menschen wird.
    Deshalb kann ich Dir nur sagen, es ist ja wohl völlig unnormal jeden Hundebesitzer zu fragen, ob es ihm recht ist, wenn mein Hund zu seinem Hund Kontaklt aufnehmen darf. So etwas habe ich wirklich noch niemals gehört und ich habe seit 30 Jahren Hunde.
    Und meine Hunde sind super sozialisiert, vertragen sich mit jedem. Werden von allen Hunden sowie den dazugehörigen Menschen gemocht. Ich gehe immer sehr entspannt spazieren und fürhle mich sehr wohl. Und wenn ich mich auf einem Spaziergang ärgern sollte, dann eventuell über Menschen die keione Hunde haben. Aber mit einem Hundehalter habe ich wirklich noch nie Probleme gehabt. Also, wer macht hier etwas falsch ?

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