Paroxysmale Dyskinesie - Der Austausch-Thread

  • Angeregt durch tinybutmighty im BMEL-Thread, eröffne ich mal ein Thema zu dieser Krankheit, weil ich meine das es noch mehrere hier gibt dessen Hunde darunter leiden.

    Baxter hat CECS - Canine Epileptoid Cramping Syndrome => Paroxysmale Gluten-sensitive Dyskinesie. Beim ihm ist der Auslöser also sehr wahrscheinlich "Gluten". Das er eine Glutensensitvität hat, wurde per Blut nachgewiesen. Normal ist der Wert bei 0,6.. bei ihm ist er bei 1,2. Ich vermeide aber auch alles was mit Rind zu tun hat; zu hohe Rohproteine.. Weil man davon ausgeht , dass das auch Auslöser sein können. Seine Anfälle kommen bisher immer aus dem Schlaf heraus und dauern so 2-10min. Danach ist er ganz der Alte. Bisher waren die Abstände immer 3-5 Monate. Ich habe Zuhause immer Diazepam, aber noch nie genutzt. Dafür aber Sascupreel ad us. vet., das hilft ihm meiner Meinung nach schneller aus dem Krampf heraus (Tipp meiner Physio).

    *****

    Interessanter Artikel zu CECS: Canine Epileptoid Cramping Syndrome

    PD ist natürlich nicht nur Krampfanfälle aufgrund von Gluten, sondern können auch durch andere Dinge ausgelöst werden. Oft weiß man aber leider nicht vorher...

    Hier einmal der Unterschied zwischen PD und idiopathischer Epilepsie (oft genannt, wenn bei Epilepsie keine Ursache zu finden ist):
    Epileptischer Anfall oder paroxysmale Dyskinesie? | Leipziger Tierärztekongress


    Ich freue mich auf Austausch mit euch und das wir hier eine Austausch - Gruppe sind, die sich unterstützt, hilft und einfach füreinander da ist. =)

  • Oh, super, vielen Dank fürs rasche Erstellen :))

    Mir fallen noch Lucy_Lou und Terrorfussel ein, die mit der Erkrankung Erfahrungen haben. Und mich überhaupt drauf gebracht haben, dass es auch PD sein könnte. Auch durch ihre Unterstützung hier im Forum - danke nochmals!! - ging es so schnell, dass wir bei Pippa dann die korrekte Diagnose von einem renommierten Neurologen bestätigt bekamen. Der ist echt eine Koryphäe auf dem Gebiet und hat auch bei den Videos schon nach wenigen Sekunden gemeint: "Nee, das ist keine Epi, das ist PD!" - schon echt krass irgendwie!


    Spannend finde ich, dass Pippa ihren letzten Anfall vor mittlerweile etwas über 2 Wochen hatte und dann ziemlich schnell läufig wurde. Seitdem keine Episoden mehr. Da frage ich mich schon etwas, ob es nicht doch auch eine hormonelle Komponente geben könnte...? Allerdings meinte der Neurologe, seiner Erfahrung nach würde eine Kastration da nichts ändern und auch Sophie Strodtbeck hat einen PD-Hund, bei dem sie beobachtete, dass Anfälle zyklusabhängig auftraten. Sie ließ also kastrieren, aber in ihrem Fall brachte das leider auch nicht die gewünschte Anfallsfreiheit. Von daher beobachte ich erstmal sicher noch weiter, ehe ich eine irreversible Entscheidung treffe.

  • Na ist Stress nicht auch ein Auslöser? Ich meine schon. Vllt ist das dann der Zusammenhang. Da bin ich mal gespannt, wenn sie das nächste Mal läufig wird, ob sie wieder einen Anfall hat.

    von einem renommierten Neurologen

    Das ist ganz wichtig, denn In den FB Gruppen wird nämlich auch dazu geraten, nicht einfach nur zu einem Neurologen zu gehen , sondern zu einem ECVN Neurologen. Hier sind einige aufgezählt:

    Tierneurologen – Tierneurologen

    Diese Ärzte haben nämlich noch eine 3-jährige Zusatzausbildung in Sachen Epilepsie. Bester Tierarzt in dem Punkt ist Dr. Dr. Benjamin Andreas Berk ( von BrainCheck Pet) -> BrainCheck.Pet ® | Twitter, Instagram, Facebook, TikTok | Linktree
    vllt meinst du auch genau diesen? Allerdings ist er schwer erkrankt, und sein Team übernimmt vorerst)

  • Ich bin ja Österreicherin.

    Wir waren bei Dr. Michael Leschnik, der auf dem Gebiet wohl international bekannt ist. Er und seine Frau eröffnen gerade eine eigene Praxis in Salzburg, er ist aber auch in einigen Kliniken hier im Osten Österreichs als Spezialist in Sachen Neurologie regelmäßig zu sprechen. Empfohlen wurde er mir von einer Freundin, bin echt froh:gott:

    Na ist Stress nicht auch ein Auslöser? Ich meine schon. Vllt ist das dann der Zusammenhang. Da bin ich mal gespannt, wenn sie das nächste Mal läufig wird, ob sie wieder einen Anfall hat.

    Ja, Stress kann ein Auslöser sein. War auch mein Gedanke, dass hormonelle Schwankungen Anfälle begünstigen können...?

    Aber mal gucken, wie es sich entwickelt. Bei manchen Hunden "verwächst" sich die PD ja auch einfach wieder. Das wäre natürlich der beste Fall hier.

    Bekommen hat sie sie immer zuhause, zu unterschiedlichen Uhrzeiten, soweit wirkte sie entspannt, nur die letzten beiden Anfälle waren draußen (1x im Park, 1x im Bus).

  • Ahje, dass stelle ich mir schlimm vor, also draußen.

    Hier bisher immer Zuhause, einmal davon im Garten... Und wie gesagt immer aus dem Schlaf heraus. Bei dem im garten konnte man das aber vorher schon erahnen, weil er so unruhig sich aufgesetzt hat, und wieder hingelegt und dann ist es passiert.

  • Schön das es diesen Thread jetzt gibt. Ich wurde gerufen und werde mal erzählen.

    Fussel hatte seinen ersten Anfall mit 8 Monaten am Strand vom Grunewaldsee in Berlin. Dauer ca. 10 Minuten. Ich suchte danach die neurologische Koryphäe hier, Frau Dr. Schwartz - Porsche, auf, Jahre später noch einen anderen Neurologen, doch beide erkannten PD nicht. Diagnostiziert wurde idiopathische Epilepsie. Ich informierte mich im Internet, sah mir Videos von Anfällen an und sah das es nicht passte. Ich verweigerte die Antiepileptiker und meldete mich in einem Epilepsie Forum an. Dort stellte ich auch Videos ein und Mitglieder dort tippten dann auf PD.

    Fussel war immer bei Bewusstsein oder nur leicht eingetrübt. Die Anfälle bekam er überall, zuhause, draußen, im Urlaub. Er merkte überwiegend das der Anfall kam und suchte meine Nähe oder klemmt sich, wenn zuhause, oftmals hinters Klo. Die Krämpfe betrafen minimal den Kopf, hauptsächlich die Hinter- und Vordergliedmaße. Der hintere Rücken oft stark aufgewölbt. Er hatte auch Auren manchmal tagelang vorher, war ängstlicher, huschiger und auch nach den Anfälle war es manchmal noch ähnlich. Auslöser waren überwiegend Stress / Ängste, wie bei Sturm, Gewitter, Feuerwerk etc. Die Anfälle kamen mal 2 Tage hintereinander, ansonsten in Abständen von 2-4 Monaten. Ansonsten war er ein ganz normaler Hund.

    Nach den Anfällen gab ich ihm Magnesium für die Muskulatur und jahrelang bekam er Zylkene in hoher Dosierung damit sein Stress reduziert wurde, klappte sehr gut. Ich achtete zwischen unseren Ausflügen aber ansonsten auf einen ausgeglichenen Alltag und Ruhetage.

    Die letzten 1,5 Jahre hatte er keine Anfälle mehr und ob der Nasentumor, der langsam in ihm wuchs dafür verantwortlich war, weiß ich nicht.

    Es hat also kein Neurologe PD diagnostiziert und ich habe Fussel Therapie alleine aufgestellt. Gekocht habe ich schon immer für ihn, doch da gab es keine Auslöser.

    Ich setze mal zwei Videos hier rein, damit man das Krankheitsbild auch sehen kann:

    Das erste Video ist ein bisschen länger, ich leine ihn später noch an, damit man sehen kann dass er sich kaum bis gar auf den Beinen halten kann, der Rücken extrem aufkrampft, doch im Kopf fit ist und alles mitbekommt.


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    Das war hier im Badezimmer.

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  • Ja, genauso sieht es bei Baxter aus.

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    Danke für Deinen Erfahrungsbericht und auch den Videos.

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