Wieviel Aufmerksamkeit und Zeit mit einem Welpen

  • Hallo zusammen, ich bin wie schon in der Vorstellung geschrieben Neu Hundemami und wie ich hier schon gelesen habe,anscheinend überhaupt nicht alleine mit meinem Welpen Blues.Ich wusste bis eben nicht mal das es das gibt.Ich kenne nur sehr intensiv Wochenbettdepressionen,ist vermutlich ähnlich.Nun fühle ich mich schon nicht mehr ganz so mutterseelenallein damit.Aber das wird schon besser darum brauche ich das nicht thematisieren.


    Ich habe eine kleine Hazel die 15 Wochen alt ist und seit 3 Wochen bei mir.Sie ist ein Bichon Frise.

    Ich habe so viele Fragen,allen voran ob ich alles gut und richtig mache,das frage ich mich jeden Tag.

    Ich stehe morgens auf bzw ich geh Nachts auch seit 4 Nächten raus,damit sie nicht mehr im Schlafzimmer Pipi macht,was sehr gut klappt und dann gehe ich früh mit ihr raus und dann füttere ich sie.Ich geh ca 7 mal mit ihr raus.

    Dann mach ich mir ein Käffchen und ein Teechen dann setz ich mich auf den Boden und spiele erstmal ausgiebig mit ihr.Irgendwann wird sie müde und es geht auf die Couch und da wäre schon mein erstes Problem.

    So lange ich dort auch sitze ist alles easy,aber wehe ich bewege mich dort weg zb für Hausarbeiten Kochen ect.pp.Sie geht überall hinterher und ich habe Angst das sie zu wenig Ruhe bekommt.Im Internet steht das sie 18h -20h schlafen pro Tag und viel Ruhe brauchen.Ich mache mich wegen allem verrückt, und bin dementsprechend auch voll fertig.Für mich oder meine Hobbys bleibt überhaupt keine Zeit mehr.

    Ich habe irgendwie das Gefühl und die Gedanken den ganzen Tag präsent sein zu müssen um eine gute Hundemami zu sein,das geht natürlich auf und mittlerweile auch über meine Kräfte und ich frage mich wie machen es Leute die arbeiten müssen.Ich muss dazu sagen ich bin keine 20 mehr und früh berentet und nicht so belastbar wie ein jüngerer psychisch stabilerer Mensch.

    Meine Partnerin meinte sie bekäme zu viel Aufmerksamkeit so geht das nicht,weil erstens bleibe ich auf der Strecke und zweitens das möchte sie dann wohl ihr Leben lang so haben und wenn sie oder meine Tochter dann mal aufpassen, das sei dann so garnicht zu bewältigen in meinem "Ausmass" an Aufmerksamkeit.

    Ich lege mich sogar Mittags hin obwohl ich andere Dinge tun möchte und auch zutun habe,damit sie ausreichend Ruhe bekommt und sie schläft ein und ich liege da und schaue zu.Irgendwie kann das so ja nicht richtig sein.Den ganzen Tag befriedige ich ihre Bedürfnisse.Wieviel Zeit ist denn angemessen und wie macht ihr das bzw habt es gemacht mit einem 15 Monate alten Welpen doof frag?

    Wie schaffen es andere einen Welpen zu haben und arbeiten zu gehen das ist ja schon mit alle 3h raus nicht kompatibel.

    Ich versuche schon nach dem Kaffee morgens irgendwann aufzustehen und sie erstmal nicht zu beachten und zb nebenan mit offener Tür zu kochen,aber schaue natürlich dann auch nach ihr aus Sorge, weil ich gelesen habe,Welpen sollen überhaupt nicht ohne Aufsicht sein.

    Aber diese"sie bleibt auf der Couch allein liegen Phasen"dauern nicht lange dann steht sie wieder neben mir und ich fühle mich mies das sie nicht ausreichend Ruhe bekommt die ja Welpen brauchen.

    Das wars erstmal fürs erste.Ich hoffe ihr könnt mir von eure Erfahrungen erzählen das wäre voll schön.

    Liebe Grüße von Hannah

  • Die Mutter Deines Hundes hat hoffentlich vier Beine und hechelt. Die interessiert sich im Übrigen in dem Alter nicht mehr bahnbrechend für ihre Welpen.

    Dem Hund würde daher gut tun mit einem Menschen zusammenzuleben, der auch weiß, dass er einer ist und der Hund der Hund.

  • ich frage mich wie machen es Leute die arbeiten müssen.

    Na, die machen alle das eben nicht und sind daher wahrscheinlich meistens entspannter. Bei so einem Programm wäre ich auch durch mit der Welt. Für einen Hund ist es tatsächlich auch gar nicht so gut, wenn sich alles so sehr um ihn dreht. Ganz hart gesagt: du nimmst ihm damit die Möglichkeit, sein natürliches Ruhebedürfnis umzusetzen und setzt gerade alles daran, dass er das Gespür dafür verliert.

    Du sorgst dafür, dass er deine Anwesenheit mit Spannung und Action verbindet. Wenn du da bist, passiert was. Da ist ja klar, dass er lieber hinter dir her rennt als im anderen Zimmer zu pennen.

    Sei langweilig. Schick ihn auch Mal weg. Der braucht nicht permanenten Zugriff auf dich. Mach deine Sachen und kümmere dich um deine Bedürfnisse 😊

    Spiel, wenn du es willst. Streichel wenn du es willst. Und beende das, wenn du es willst.

    Wie schaffen es andere einen Welpen zu haben und arbeiten zu gehen das ist ja schon mit alle 3h raus nicht kompatibel.

    Das ist korrekt. Ein Welpe kann nicht mehrere Stunden alleine bleiben. Wer also keinen Job im Home-Office hat oder den Hund mitnehmen kann UND die Möglichkeit hat, regelmäßig raus zu gehen. Oder einen Partner/Partnerin, mit der man sich geschickt abwechseln kann, hat wahrscheinlich keinen Welpen. Alles andere ist während der Arbeit gut zu schaffen. Weil man eigentlich gar nicht so wirklich viel machen muss. Oder sogar sollte.

  • Am meisten hilfst du deiner Hazel damit, dass du einfach deinen Alltag weiterlebst. Widme dich deinen Hobbies. Probiere ein neues Rezept aus, das deine Aufmerkdamkeit erfordert. Zieh dich tagsüber auch mal in dein Schlafzimmer zurück, ohne den Hund mitzunehmen.

    Du kannst auch mit Türgittern arbeiten, damit deine Hündin dir nicht dauernd hinterherdackeln kann.


    Du hast doch selber sicher auch manchmal das Bedürfnis danach, einfach ein paar Stunden ganz in Ruhe gelassen zu werden? Dann gestehe deiner Hündin auch zu, dass sie ihre Ruhezeiten hat.

  • Wie schaffen es andere einen Welpen zu haben und arbeiten zu gehen das ist ja schon mit alle 3h raus nicht kompatibel.

    Das geht nicht ohne Betreuung, ja.

    das möchte sie dann wohl ihr Leben lang so haben

    Der Hund ist noch ein Baby/Klein"kind", das wird nicht ihr Leben lang so bleiben.

    Ich kann dir auch nur raten, nicht auf jede Regung einzugehen, deinen Alltag weiterzuleben und euch Zeit zu geben.

  • mit meinem Welpen Blues.Ich wusste bis eben nicht mal das es das gibt.Ich kenne nur sehr intensiv Wochenbettdepressionen,

    Es gibt zwar den Welpenblues, meiner bescheidenen Meinung nach, aber das ist nicht so, wie es sich heutzutage bei vielen "bemerkbar" macht. Inzwischen hat es teilweise sogar beängstige Annahmen angenommen.
    Und nein, es ist sicher nicht mit der Wochenbettdepressionen vergleichbar.
    Der typische Welpenblues wird nur noch von Leuten getoppt, die zu sehr verkopft an die Sache herangehen, alles perfekt machen wollen, und deshalb durch den selbst erzeugten Druck ordentlich zusammenbrechen.

    Da hilft nur eins: denk nicht so viel darüber nach, vergleiche dich nicht mit anderen, und vor allem, hör auf, Bücher zum Thema zu lesen, oder inzwischen das Internet.
    Vieles, was geschrieben wurde, ist nicht per se falsch, wird aber oft falsch aufgefaßt und interpretiert. Daher kommt der Druck, den man sich selbst macht.

    Sobald der Welpe da ist, sollte die ruhige, entspannte, humorvoll betrachtene Kennenlernphase stattfinden, und zwar auf beiden Seiten.

    Ich habe irgendwie das Gefühl und die Gedanken den ganzen Tag präsent sein zu müssen

    Ähm, nee.
    Es sei denn, es ist das Ziel, den Hund so von sich selbst abhängig zu machen, daß der Hund niemals, nie, nicht alleine bleiben kann. Wenn man nur mal eben zum Arzt oder Einkaufen muß, wo der Hund ja nun mal nicht mitkann, fällt es einem direkt vor die Füße. Das Alleinebleiben Training gestaltet sich dann schwieriger, weil man vorher ja viel Energie verwendet hat, daß der Hund ja eben nicht alleine sein sollte.

    Gerade jetzt, innerhalb der eigenen 4 Wänden kann man schon mal damit anfangen, daß der Welpe auch mal ohne seine Halter auskommen sollte.

    Ja, Hunde sollen viel Ruhen, gerade, wenn sie aufregendes erlebt haben, damit sie das alles verarbeiten können. Aber Hunde sollen auch in ihrem Tempo lernen dürfen, die Welt erkundigen dürfen, mit anderen Hunden toben. Ausgeschlafene Hunde strotzen nun mal so voller Energie. die auch mal rausgelassen werden sollte. Nicht immer zwangsläufig mit einem Spiel mit dem Halter.

    Die Hunde ruhen, wenn ihnen danach ist. Wenn man die aber mit zuviel Input versorgt, so kann eher das Gegenteil auftreten, nämlich das "nach müde kommt blöd", das heißt, sie drehen nun erst recht auf und kommen nicht mehr runter.

    ich frage mich wie machen es Leute die arbeiten müssen.

    Nun, sie machen es einfach.
    Die Hunde sollen bei ihrer Ankunft sofort ins normale Tagesgeschehen von den Menschen integriert werden. Heißt, der Hund lernt den Tagesablauf und paßt sich an.
    Wenn der Mensch jeweils sich dem Hund anpaßt, dann kann es nur noch in die Hose gehen :ka:
    Denn das Umlernen in den anderen, eigentlich normalen Rhythmus wird schwieriger werden.

    Sei also normal, bewege Dich normal, ignoriere auch mal den Hund. Das geht alles ganz gut. Sämtliche Sachen, an denen der Hund nicht dran soll, und die beweglich sind, kann man entfernen, oder man macht sich so eine Art "Kinderauslauf" fertig, wo der Hund rein kann, mit Wasser und Spielzeug und Schlafmatten, dann kann der Hund machen, was er will, und Du kannst den normalen Haushalt machen, und brauchst keine Angst zu haben, daß der Hund etwas kaputt macht, was ihm unter Umständen das Leben kosten könnte.


    Meine Partnerin meinte sie bekäme zu viel Aufmerksamkeit so geht das nicht

    Da hat sie sogar Recht!

    Welpen tut es übrigens nicht gut, wenn sie die komplette Aufmerksamkeit erhalten. Sie sind NICHT der Mittelpunkt im Leben! Je normaler man sich verhält, im eigentlichen, üblichen Rhytmus bleibt, desto besser kann sich so ein Hund anpassen. Er kennt dann seinen Platz im neuen Leben.

  • und es geht auf die Couch und da wäre schon mein erstes Problem.

    Aber diese"sie bleibt auf der Couch allein liegen Phasen"dauern nicht lange

    Ist die Couch quasi das Körbchen für den Hund? Ich denke, es wäre gut, wenn der Hund einen eigenen Platz bekommt, an dem er dann auch alleine ist. Die Couch ist immer auch mit dir verknüpft, denn du sitzt da ja auch immer wieder drauf. Der Hund braucht aber auch einen Platz, an dem er wirklich zur Ruhe kommen kann und an dem ihn dann auch keiner stört.

    Während ich das hier am PC schreibe (arbeite im HomeOffice) wollte mein aktuell 13 Wochen alter Welpe auf den Schoß, habe ihn weggeschickt, weil ich ja grad beschäftigt bin, und er liegt nun in seinem Körbchen und pennt. Diese Möglichkeit, selber zur Ruhe zu finden hat dein Welpe ja gar nicht, wenn er keinen eigenen Bereich hat.

  • Das /dein Problem ist, dass du dich anscheinend 24 Stunden am Tag um den Hund sorgst.

    Das hat nichts mit Welpenaufzucht zu tun.

    Und keiner kann dir sagen, wie du damit aufhören kannst.

    Du musst mit oder ohne Hilfe einen Weg finden mit dir selbst ins Reine zu kommen.

    Du bist nicht eine Helikopter- du bist 5 Helikopter-Hundemama.

    Und was ist schon "normal". Dein Alltag ist für dich normal und der Alltag von anderen ist halt anders.

    Du und dein Hund könnt leben, wie es für euch passt.

    Mit viel schlafen, mit viel hinterherlaufen, mit Teepause und mit Mittagsschlaf und ohne.

    Dein Hund-dein Leben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!