Sammy – wunderbare Entwicklung, aber unerklärliche „Werwolf“-Momente: Wir brauchen Rat

  • Hallo zusammen,

    ich möchte euch heute von unserer aktuellen Situation mit Sammy berichten – vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder einen hilfreichen Tipp für uns.

    Sammy ist ein 22 Monate alter Kleinpudel und hat sich insgesamt wirklich toll entwickelt. Er arbeitet aufmerksam mit, beherrscht seine Kommandos zuverlässig und das Ziel, ihn quasi an einer „unsichtbaren Leine“ zu führen, rückt immer näher. Er hat mich (Tobias) als Bezugsperson voll akzeptiert und auch meine Frau und meine Tochter liebt er heiß und innig. Besonders zu meiner Frau hat er eine sehr enge Bindung – sie ist seine „Ersatzmama“, mit der viel gekuschelt wird.

    Kurz gesagt: Sammy ist im Alltag ein absoluter Traumhund.

    Aber: Es kommt in unregelmäßigen Abständen zu Situationen, in denen Sammy plötzlich „umschaltet“ und aggressiv reagiert – ohne für uns erkennbaren Auslöser. Dann wirkt er wie ein anderer Hund.

    Ein paar Beispiele:

    • Gestern hat er mir gegenüber plötzlich aggressiv reagiert, als ich ihn von meinem Schoß auf den Boden setzen wollte.
    • Heute ist er gegenüber meiner Frau aggressiv geworden, als sie ihm nach dem Gassi die Pfoten abtrocknen und ihn ableinen wollte.
      In solchen Momenten knurrt er und schnappt sogar nach uns.

    Wir können uns dieses Verhalten nicht erklären.

    Sammy hat seit dem 18. Juli einen Kastrationschip. Seitdem reagiert er deutlich weniger auf läufige Hündinnen. Vorher war er ständig unruhig und kam kaum zur Ruhe. Mit dem Chip hat sich das deutlich gebessert – er kann sich mittlerweile tagsüber und abends gut entspannen, was für uns eine große Erleichterung ist.

    Trotzdem vermuten wir, dass seine „Werwolf-Momente“ möglicherweise immer noch irgendwie hormonell bedingt sind. Aber wir verstehen nicht, warum er seine Aggression dann gegen uns richtet – seine engste Familie.

    Im Grunde ist Sammy ein richtiges Musterexemplar, aber wenn dieser „Schalter“ umgelegt wird, erkennen wir ihn kaum wieder.

    Hat jemand eine Idee, woran das liegen könnte?

    Oder gibt es jemanden, der Ähnliches erlebt hat und einen Hinweis, Rat oder eine mögliche Vorgehensweise für uns hat?

    Wir sind für jeden Gedanken oder jede Erfahrung dankbar.

    Liebe Grüße

    Tobias

  • Beide geschilderte Situationen sind Momente, in denen ihr den Hund packt, festhaltet, vermutlich auch von oben. Oft ist man bei Kleinhunden da ungewollt übergriffig.

    Ich würde also zuallererst mal euer Handling überprüfen.

    Warum musst du den Hund runtersetzen? Forder ihn doch auf, selbst runterzuspringen.

    Beim Abtrocknen, Ableinen, darauf achten, nicht schnell von oben zu kommen, anzukündigen was ihr macht, langsam vorgehen, am Besten das nochmal ganz bewusst üben. Da gibts hier im Forum viele Tipps dazu (z.B. Medical Training).

  • Selbstverständlich fassen wir ihn an, wenn wir ihm bspw. wie heute Morgen , die Pfoten abtrocknen. Das

    Das machen wir mit ihm, seit er ein Welpe ist und er kennt das. Er kennt das so gut, dass er uns in der Regel nacheinander immer eine Pfote hinhält, sodass wir diese abtrocknen können. Ich denke nicht, dass es etwas mit der Berührung zu tun hat. Aus unerklärlichen Gründen reagiert er in normalen alltäglichen und ihm vertrauten Situationen auf einen Schlag aggressiv, ohne dass ein erkennbarer Grund vorliegt.

  • Nur, weil ihr das schon immer macht, heißt das nicht, dass er es in Ordnung fand bisher. Er ist jetzt in einem Alter, in dem er aufgrund des Erwachsenwerdens deutlichere Grenzen setzt und nicht über "nettes" Verhalten den Konflikt löst. Wenn Ihr da bisher einfach immer übergriffig ward ohne das zu üben und zu honorieren, dass er es ausgehalten hat, dann ist es eigentlich relativ logisch, dass er in diesem Alter sagt: Finger weg!

    Nichtsdestotrotz ist ein Check-up auf Schmerzen zusätzlich sinnvoll. Am besten bei einem guten Physiotherapeuten.

  • Er kennt das so gut, dass er uns in der Regel nacheinander immer eine Pfote hinhält, sodass wir diese abtrocknen können.

    Heute ist er gegenüber meiner Frau aggressiv geworden, als sie ihm nach dem Gassi die Pfoten abtrocknen und ihn ableinen wollte.

    Heißt, der Hund hat deiner Frau aktiv die Pfote zum Abtrocknen hingehalten und hat dann abgeschnappt? Oder hat er die Pfote ausnahmsweise nicht von selbst hingehalten und als deine Frau sie genommen hat, hat er abgeschnappt?

    Trotzdem vermuten wir, dass seine „Werwolf-Momente“ möglicherweise immer noch irgendwie hormonell bedingt sind.

    Seit wann besteht das Verhalten denn? Wann ist das das erste Mal vorgekommen? Vor oder erst nach dem Setzen des Chips?

    Unabhängig davon würde ich den Hund mal tierärztlich durchchecken lassen und ggf. testweise 1-2 Wochen Schmerzmittel verabreichen, einfach um auszuschließen, dass sein Verhalten mit körperlichem Unwohlsein zusammenhängt.

    • Heute ist er gegenüber meiner Frau aggressiv geworden, als sie ihm nach dem Gassi die Pfoten abtrocknen und ihn ableinen wollte.
      In solchen Momenten knurrt er und schnappt sogar nach uns.

    Schnappt er wirklich? Oder ist es Abschnappen ohne Beschädigungsabsicht?

    Unser Kleinpudel sagt auch gerne mal seine Meinung, wenn ihm etwas nicht gefällt. Das Abschnappen hatten wir z.B. auch als er eine Ohrenentzündung hatte und wir die Ohren pflegen mussten.

    Gerade bei kleinen Hunden neigt man oft dazu, sie hochzuheben oder generell anzufassen, einfach weil man es kann. Ich bin da auch nicht unschuldig und klemme mir zu oft unseren Pudel unter den Arm anstatt es mit Erziehung zu lösen.

    Ich würde an eurer Stelle mal kritisch anschauen, wann das vorkommt und ob euer Verhalten damit zu tun hat. Unser Pudel mag es z.B. gar nicht, wenn man seine Pfoten anfasst und bewegt. Wir lassen ihn daher auf der Fußmatte stehen und trocknen ihn von oben ab.

  • Oh man… ich hatte mir echt einen Rat gesucht und kein Halbwissen. Wer meinen Beitrag genau liest, der weiß dass es hier nichts mit Übergriffen zu tun hat.
    Bevor ich noch solche Tipps bekomme bitte erst genau lesen. Es passiert in alltäglichen Situationen und das Abtrocknen der Pfoten ist kein Übergriff, vor allem wenn der Hund freiwillig die Pfoten hinstreckt. Das ist ein Pudel der gut lernt, Beschäftigung und Spiel benötigt und das auch von der Familie bekommt. Ein schwanzwedelnder Hund der sich nach dem Abtrocknen der Pfoten auf ein Leckerli als Belohnung freut wertet das nicht als Übergriff.
    Bitte lesen: die Vermutung geht in Richtung Hormone, Pubertät usw!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!