Sammy – wunderbare Entwicklung, aber unerklärliche „Werwolf“-Momente: Wir brauchen Rat

  • Vorweg: Natürlich sollten Schmerzen einmal ausgeschlossen werden. Und natürlich kann eine hormonelle Veränderung auch zur Verhaltensänderung führen, trotzdem müsst ihr hier mit dem vorhandenen Verhalten arbeiten.

    Gerade kleine Hunde empfinden verdammt viel alltägliches Handling als übergriffig. Und "das muss halt sein" führt sehr oft zu immer heftigerem Wehren. Pfoten abtrocknen mag quasi kein Hund "einfach so" gerne. Und du hast eben einen Hund, der dir das deutlich zeigt. Macht ihr jetzt weiter, fördert ihr eine Eskalation.

    Auch hochheben mag bei mir genau ein Hund - die, mit der ich es krankheitsbedingt intensiv geübt habe, die "hopst" auch hoch, wenn man sie nimmt und bleibt stehen um getragen zu werden. Der Rest macht es mit, wenn es mal nötig ist und guckt leicht leidend.

    Ja, ich bin durchaus auch Team: "Einfach mal machen." und "Man muss nicht jede Alltagssituation trainieren, wenn es auch so läuft." aber eben nur, wenn es funktioniert. Und das tut es bei euch nicht. Ihr seid in der Eskalationsstufe recht weit oben. Da muss ein Umdenken stattfinden für euer weiteres Zusammenleben.

    Und ja, ich empfinde Pudel durchaus als Hunde, die schneller mal ihre Meinung sagen bei Übergriffigkeiten. Aber das heißt ja nicht, dass der Hund damit nicht im Recht ist. Manche Hunde sind toleranter, andere eben nicht. Und gerade bei denen, die es nicht sind, muss man eben auch selbst schnell dazu lernen, wenn man eine gute Beziehung haben möchte.

  • Wie viel man konkret vorwarnen muss hängt halt auch einfach von ab wie sehr das dem jeweiligen Hund hilft und wie die Situation ist.

    Pfoten anschauen und nach Bedarf abtrocknen ist hier bspw n ganz normales Ritual. Nach jedem Gassi muss der Hund erstmal warten bis ich die Pfoten angeguckt und nach Bedarf kurz abgewischt oder getrocknet hab. Hat vorrangig den Grund dass die mir schon ab und an mal in Kacke getreten sind, und ich das nicht in der Wohnung verteilt haben mag, und um zu checken dass die nicht bspw in irgendwas Doofes rein getreten sind. Ich hatte da uA schon kleine Schnittverletzungen, Bonbon an der Pfote, Zecke in der Pfote oä, kann halt passieren, möchte ich natürlich wissen ob alles ok ist.

    Nun - so als Beispiel- passiert das bei mir ja mehrmals täglich. Abtrocknen tut man ja bspw eigentlich nur wenn die Beinchen nass geworden sind. Da kann es manch Hund einfach an der Routine fehlen und deswegen ist dann vielleicht mal fraglich warum man an Tag a, b, c seine Ruhe hat, an Tag d man dann aber mit nem Handtuch parat steht und die Pfoten abtrocknen möchte.

    Wobei auch da wieder - Handtuch bedeutet abtrocknen, soweit so klar für den Hund. Hier gibt es Hunde die finden abgetrocknet werden scheiße, und Hunde die finden den Anblick vom Handtuch prinzipiell erstmal geil weil die es auch lieben trocken gerubbelt zu werden. Is zB bei meinen so, die finden das toll. Feiern die das deshalb auch an den Pfoten? Nö. Aber da ist das Handtuch ja damit belegt dass es prinzipiell erstmal toll ist, weil man es eben gut findet. Trotzdem Pack ich nicht einfach an die Pfote und fang an die zu trocknen, ich frag erstmal ob man mir die Pfote geben möchte. Warum denn auch nicht? Einmal kurz ,,Pfoti?" sagen is ja echt kein Aufwand ^^. Nur hinten nehm ich die halt, nachdem ich das Wort gesagt hab, man muss dazu aber auch sagen dass es für Hunde wesentlich schwieriger ist die Hinterpfoten zu geben.


    Letztlich kann es auch sein dass man nen Hund hat der so Manipulationen einfach kacke findet egal wie man das aufgebaut hat, und dann mal schaut ob man sich nicht dagegen wehren kann weil findet man doof. Auch dabei - nett bleiben, aber konsequent durchziehen. Im Zweifel wird das dann eben gezielt geübt, mit dem Ziel dass der Hund lernt dass das Prozedere schneller vorbei ist wenn man einfach mit spielt. Hab ich Sorge dass der Hund beißt ? Zum Üben eben kurz nen Korb drauf. Bei manchen Hunden hat sich das durchaus auch schnell erledigt wenn man einfach klipp und klar mitteilt dass man die Zähne bei sich zu behalten hat. Aber trotzdem darf man da nicht unfair werden, sonst befeuert man den Konflikt nur.


    Oft aber wie gesagt, isses eher hausgemacht weil zu wenig geübt oder zu oft dem Hund ggü unbewusst übergriffig geworden.

  • (….)

    Und ja, ich empfinde Pudel durchaus als Hunde, die schneller mal ihre Meinung sagen bei Übergriffigkeiten. Aber das heißt ja nicht, dass der Hund damit nicht im Recht ist. Manche Hunde sind toleranter, andere eben nicht. Und gerade bei denen, die es nicht sind, muss man eben auch selbst schnell dazu lernen, wenn man eine gute Beziehung haben möchte.

    Erleb ich nicht so, im Gegenteil.
    Ich kenne es aber auch als Kleinhundsymptom.
    Ein Kleinpudel hat bis zu 45 cm Rückenhöhe, das ist kein Kleinsthund wie zB. ein Chi


    Ist der Hund danach direkt wieder ansprechbar?

  • Mein Erleben beim Pudel war, dass die durchaus erstmal gern anders zeigen dass sie was nicht möchten. Bspw dass man die Pfote weg zieht, dass man sich anders positioniert, dass man meidig wird oä.

    Gibt auch Pudel die dann irgendwann beißen als Option wählen, klar. Der einzige Hund der mir damals auf Arbeit bspw in die Hand gebissen hat war ein Zwergpudel. Aber von all den Pudeln die ich da hatte war das der Einzige der bissig war. Darunter waren bspw auch zwei Kleinpudel die bei nem anderen Friseur echt blöde Erfahrungen gemacht haben und entsprechend empfindlich an den Pfoten waren, die haben dann versucht die Pfoten weg zu ziehen und wohl bevor ich dort anfing auch geschrien wenn jemand an die Pfoten ging. Aber schnappen haben die nicht als Option gesehen und mit Geduld und dran bleiben hat sich das dann auch prima gelegt.

    Das kenne ich bspw von Terriern anders. ^^

  • Vielleicht einfach eine doofe Quote, in meinem Umfeld sind 7 reinrassige Pudel plus ganz frisch ein Welpe (und gefühlte hundert Doodle), von denen 2 ernsthaft gebissen haben. Der eine ist ein echtes, riesiges Problem, Ressourcen, Grooming, angefasst werden, Passanten - er möchte auf alles gehen, Besitzer wie Fremde. Wir mussten den aus dem Mantrailing kicken, es war nicht mehr tragbar. Der andere wurde von nem Kind angefasst und war eigentlich sonst immer sehr charmant. Meine Freundin und Hundephysio hat auch noch einen als Kunden, der sehr problematisch ist, aber der ist aus schlechter Zucht.

    Wie gesagt, doofe Quote:ka: Ich mag Pudel sehr.

  • Wie ja hier schon geschrieben wurde, werden die Hunde ernster, wenn sie erwachsen werden und tolerieren nicht mehr alles, was sie vorher toleriert haben. Unsere (Kleinpudel-Großpudel-Mix, 3, 5 Jahre) ließ sich z.B. bis ins Junghundealter von anderen Hunden kommentarlos bedrängen. Irgendwann hat sie angefangen, nach denen zu schnappen, weil sie das eigentlich blöd fand und das vermutlich schon immer, aber wir konnten sie anfangs nicht gut genug lesen.

    Ich würde ein Kommando für Hochheben aufbauen, bei dem man sich erstmal neben den Hund hockt, langsam von der Seite kommt und aufhört, sobald der Hund zeigt, dass er das blöd findet, also z.B. mit steif werden oder übers Maul lecken. Die meisten Hunde knurren und schnappen ja nicht gleich, sondern senden erst subtilere Signale.

    Bei dem Pfotenthema sieht der Hund ja eigentlich, dass man im Flur nach dem Spaziergang mit einem Hundtuch kommt. Das sollte er verstehen. Das Thema würde ich nochmal langsam Pfote für Pfote durchgehen, nach jeder Pfote, bei der er brav war, gibt es ein Leckerchen. Viele Hunde finden es ganz blöd, an den Pfoten angefasst zu werden. Unsere haben wir immer mal beim Streicheln an den Pfoten berührt oder die Pfote in die Hand genommen. Sie findet jetzt nur noch das Kämmen am Bein und an der Pfote blöd.

    Wenn Euch das zu gefährlich ist, würde ich einen Maulkorb auftrainieren, bevor ich weiter an den Problemthemen arbeite.

    Bei unserer reicht mittlerweile ein strenges "Nah!", um sie von weiteren Aktionen abzuhalten, z.B. wenn die Zähne in Richtung des Kamms gehen, weil sie nicht am Bein/an der Pfote gekämmt werden will und Pfote wegziehen nicht hilft.

    Ich würde bei unserem Pudel übrigens auch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass sie nie schnappt. Sie ist ordentlich territorial, und wir zwei hatten letztens eine Diskussion zum Thema Haselnüsse fressen, wo sie nach mir geschnappt hat. Aber da habe ich mich falsch verhalten, weil ich die Situation unterschätzt hatte. Tierarzt ist auch ein Thema, aber da schnappt sie nicht nach mir.

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