17 Wochen alter Bretonenmix apportiert alles AUßER den Dummy

  • Eben weil es eine Verhaltenskette ist, habe ich das immer komplett rückwärts aufgebaut. Das Halten und Abgeben zuerst stark aufgebaut... und dann schrittweise Distanz fürs Bringen (vom liegenden Dummy) aufgebaut. Werfen kam dann erst später. Aber das bezieht sich auf Hunde, die von Haus aus keine Motivation fürs Apportieren hatten und generell erstmal nicht gern was gehalten/getragen haben. Bei einem bringfreudigen Hund kann man das natürlich auch anders machen.

    Aber ich (ohne spezielle Ahnung von Jagdhunden) würde denken, dass es für den Hund einfacher ist, im Bezug auf den Dummy erst ruhiges Halten ohne Knautschen zu lernen, als das hinterher drauf zu trainieren, wenn der Hund damit quasi wie mit jedem Spielzeug rumalbert und macht wie er will. Hab ich da nen Denkfehler? Im Bezug aufs Aufheben und Apportieren bei meinen Assistenzhunden war das auf jeden Fall sinnvoll, weil die ja oft verschiedenste Sachen nehmen/tragen müssen, die leicht kaputt gehen.

  • Vielleicht gehst du auch unbewusst anders ans Training, sobald ein Dummy im Spiel ist und das verunsichert ihn. Auch da könnte es helfen erstmal locker beim Spielzeug zu bleiben, weil man selbst damit nicht so "verkrampft" weil es jetzt "ernst" wird.

    Danke für den Impuls. Also zumindest bewusst verhalte ich mich nicht anders. Er bringt seinen Kong. Ich werfe in 2-3 mal und tausche den dann gegen den Dummy aus. Den hebt er dann auch freudig auf und gibt ihn in die Hand. Aber Tragen wie den Kong oder die anderen Spielis möchte er ihn nicht. Ich werde jetzt mal die Ideen hier ausprobieren und berichten, was geklappt hat. Mal sehen, ob ich einen kleinen Felldummy finde. Ansonsten berichte ich einmal, was die Trainerin meint. Ich selbst empfinde dabei übrigens keinen Stress im Sinne von "das muss jetzt". Es ist mehr ein "schön wär's"...

  • Aber ich (ohne spezielle Ahnung von Jagdhunden) würde denken, dass es für den Hund einfacher ist, im Bezug auf den Dummy erst ruhiges Halten ohne Knautschen zu lernen, als das hinterher drauf zu trainieren, wenn der Hund damit quasi wie mit jedem Spielzeug rumalbert und macht wie er will. Hab ich da nen Denkfehler? Im Bezug aufs Aufheben und Apportieren bei meinen Assistenzhunden war das auf jeden Fall sinnvoll, weil die ja oft verschiedenste Sachen nehmen/tragen müssen, die leicht kaputt gehen.

    Vielen Dank für das Beisteuern der ganzen Ideen. Es gibt wohl wie bei allem unterschiedliche Wege, um das Gleiche zu erreichen.

    Das Aufheben und in die Hand geben macht er schon ganz gut. Wie hast du dann weitergemacht, dass sie ein paar Schritte damit gehen?

  • Mit all meinen Welpen habe ich spielerisch das ,Bringen von Sachen zu mir" aufgebaut.

    Apportieren ist eine Unterordnungsübung und mich wundert überhaupt nicht, wenn junge Hunde um die Pubertät herum den Spass verlieren und anfangen zu verweigern.

    Genau dann ist es besser das einfach mal ruhen zu lassen und gar nicht ernsthaftes in diese Richtung zu trainieren.
    Und etwas abzuwarten.

    Meist staunt man ein paar Wichen später, was der Hund plötzlich doch kann.

    Es wird oft viel zu früh viel zu ernsthaft trainiert.

    In dem Alter fördere ich nur, was ich später haben möchte. Ganz freundlich und spielerisch.

    Und grad Apportieren besteht aus soviel kleinteiligen Übungen, die man einzeln gut machen kann und später zu einer Verhaltenskette formen kann.

    Grad bei Hunderassen, die das eh machen. Mit und ohne Training.

  • Also verstehe ich das grad richtig, dass du den Fokus nicht auf "in die Hand" geben legst, sondern erstmal nur freudiges Zurücktragen anpeilst?

    Ja.

    Unbedingt.

    Dir werden im Laufe der Jahre noch Menschen begegnen, die Stein und Bein behaupten, dass der Apportiersport das Schlimmste überhaupt ist, weil du den Hund dabei ja "weg schickst" und er so lernt, sich von dir zu entfernen.

    Diese Menschen haben den Sinn des Apportierens nicht verstanden.

    Beim Apport lernt der Hund das Zu-Dir-Zurückkommen, und zwar aus JEDER Distanz, egal welcher Reiz noch da ist.

    Beim Junghund etablierst du das über Spiel und Freude (und evtl. noch besonderer Belohnung).

    Die Übung, die du oben beschreibst, klingt spannend. Wie alt sind die Junghunde, wenn du das übst?

    Nicht Übung, sondern Spiel :klugscheisser:xD

    Bei João habe ich das mit 9 Wochen zum ersten Mal gemacht :pfeif:

    Ein Mal am Tag vielleicht, dann auch nur 2 Mal hintereinander.

    Dann wurde das Dummy weggepackt.

    War ein Welpendummy mit 250gr.

    Mein Vasco hat damals erst mit 3 Jahren Apportieren gelernt - und hatte daran so wenig Spaß, dass die damalige, sehr erfahrene, Trainerin gesagt hat: "Das hat keinen Zweck, für ihn müssen wir etwas anderes suchen, wo er Freude dran hat."

    Mit diesem Spiel (welches ja durchaus sehr viel Ernst beinhaltet, aber eben immer ein Spiel ist, also ohne den "Druck" des Ernsthaften) habe ich es bei ihm geschafft, das Dummy so interessant zu machen, dass er ein äußerst zuverlässiger Apportierer wurde.

    Ihm machte übrigens später am Meisten Spaß, wenn er besonders knifflige Aufgaben bekam.

    Kopfarbeit war seine Welt beim Jagen.

    Dass man bei der Arbeit mit Dummy seinen Kopf einsetzen muss, musste er aber auch erst lernen.

    Dass er das überhaupt mit Dummy lernen wollte, habe ich über den spielerischen Spaß erreicht.

  • Lass die Dummys weg.

    Ganz und komplett.

    Sonst versaust du dir diese gleich von Anfang an. Denn er kann ja bereits mit den Dummys Dinge machen, die du so später nicht mehr willst. Egal ob richtig Dummyarbeit oder just for fun.

    Bau nicht etwas auf, was du später nicht haben willst.

    Bau alles mit Spielzeug oder was auch immer auf. Und wenn er es kann, in vielen vielen Monaten - DANN gest du an die Dummies.

    Der Vorteil an Spielzeug ist, DU bist viel entspannter. Mit Dummy will man immer alles korrekt haben. Das macht automatisch Druck.

  • Ich hab nix mit Dummys am Hut, aber den Apport vom Apportierholz baue ich aehnlich auf wie Hundundmehr schreibt. Beim Welpen rein ueber Spiel mit Spielzeug. Zeug aufnehmen, tragen, zu mir damit duesen ohne das ich es abnehme, sich mit Spieli in der Gosch kraulen lassen (wenn der Hund das gut findet!), usw. Parallel oder spaeter (je nach Hund) kommt dann der Aufbau vom eigentlichen Apport und den baue ich von hinten auf. Erst ruhiges halten, halten obwohl meine Hand dran ist, halten im Vorsitz, halten im Vorsitz und dann einen (!) Schritt zu mir, usw.

    Anansi hatte trotz dem sauberen Aufbau z.B. ein Thema damit etwas laenger ruhig im Vorsitz zu sitzen bevor ich das Holz abnehme. Da hab ich dann ganz unkonventionell einfach die Leine genommen. Meine Hunde duerfen alle in die Leine beissen und ich hab sie dann einfach mit Leine im Maul rumduesen lassen und mit Kommando in den Vorsitz geholt (sie kannte und konnte da bereits den gesamten Ablauf). Kein Stress in Kombi mit Holz, sondern einfach einen Zwischenschritt. Die apportiert mittlerweile top (wie alle meine Hunde).

    Aber wie gesagt, wir machen nix in mit Dummys. Ausser ab und an mal Futterdummy suchen und da ist es mir latte, wie sie das bringen :lol:

  • Ich werde die Trainerin fragen, ob es für den späteren Aufbau einen Nachteil hat, wenn wir einfach mit dem Kong antreten. Den sucht und bringt er schon jetzt. Auch ohne Leckerli. Das ist eines seiner Lieblingsspiele.

    Wenn es aus ihrer Sicht wichtig ist, dass es ein Dummy ist, werde ich einen Fell Dummy probieren. Das Spiel, was Hundundmehr beschrieben hat, kann ich ja prinzipiell auch mit seinen Stofftieren oder dem Kong spielen.

    Danke, ihr habt mir auf jeden Fall weitergeholfen.

  • Einen Aufbau übers halten würde ich auf jeden Fall vertagen!. In dem Alter jetzt macht wahrlich maximal das Fördern der Bringfreude Sinn.

    Zumal bitte dran zu denken ist, dass der Zahnwechsel vor der Tür steht und man je nach Hund direkt schlechte Erfahrungen an den Dummy bringt wenn man jetzt in die Richtung arbeitet! Der Apport übers Halten erfordert einen Gehorsam für den der Hund die notwendige Reife in dem Alter noch nicht hat, und wie gesagt: denkt an den Zahnwechsel!

    Wenn der Hund freudig einen Felldummy trägt dann ist das ok. Wichtig ist, dass der dummy nicht zur freien Verfügung steht und insbesondere so junge Hunde nicht überlastet werden. Nur so viel trainieren dass sie immer motiviert sind, aufhören wenn es am schönsten ist.

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