Boxer Welpe und Ersthund- kann das noch was werden?

  • Hallo,


    leider muss ich mich in der aktuellen Situation doch auf Schwarmwissen beziehen, da ich selbst keine Ideen mehr habe.

    Wir haben eine 1,5 Jährige Boxerhündin, im Laufe der Zeit auch gut ausgebildet, regelmäßig in der Hundeschule etc. Nun haben wir vor einigen Tagen einen Boxerwelpen dazu bekommen. Er ist 11 Wochen alt, männlich. Wir haben zuvor lange mit den Züchtern gesprochen und uns auch Gedanken über eine mögliche Passung gemacht. Bitte keine „hätte man vorher wissen können“ Kommentare, das hilft mir nicht wirklich.

    Leider lässt unsere Hündin den kleinen nicht in Ruhe und dreht völlig auf, sobald er in der Nähe ist. Nicht böswillig, sondern total angespannt in Richtung spielen. Es wird dann teilweise auch etwas ruhiger, allerdings geht es wieder von vorn los, wenn sie z.B. vom Spaziergang wiederkommt. Beide Hunde haben eine Box, der kleine zusätzlich auch einen abgetrennten Bereich. Sie könnten also beide ihre Ruhe erhalten, putschen sich aber auch durch die Türen gegenseitig auf. Abends/Nachts geht es. Der kleine Setzt ihr deutliche Grenzen. Ihn scheint das Verhalten auch weniger zu stören als sie sein Dasein. Auf dem Grundstück haben wir auch eine ältere Retriever-Hündin. Mit ihr hat sie den Spieltrieb nicht, mit den Nachbarhunden schon.


    Es fällt ihr generell schon immer schwer Ruhe zu halten. Wir hatten gehofft, die beiden würden sich gegenseitig gut ergänzen. Nun die Frage was richtig ist: Erstmal trennen und kleine Treffen organisieren oder beide im Alltag beieinander lassen? Ausgelastet sind beide Hunde genug, jeder hat auch sein individuelles Herrchen.


    Vielen lieben Dank!

  • Nun, mit 1,5 ist deine Hündin noch sehr jung. Da verwundert's nicht, dass sie mit dem Welpen gerne spielt. Es ist halt an dir, ggf. den Welpen zu schützen (wenn dieser nicht möchte) oder beide zu Raison zu rufen, wenn es zu wild/viel wird.

    Beide Hunde haben eine Box, der kleine zusätzlich auch einen abgetrennten Bereich. Sie könnten also beide ihre Ruhe erhalten, putschen sich aber auch durch die Türen gegenseitig auf.

    Versteh ich das richtig, dass du die Hunde in Boxen mit geschlossenen Türen packst? Das würde ich so selten wie möglich machen. Davon lernen die Hunde nicht viel.

    Nun die Frage was richtig ist: Erstmal trennen und kleine Treffen organisieren oder beide im Alltag beieinander lassen?

    Wenn ihr die Hunde nur gelegentlich zusammen lasst, dann bleiben die Treffen immer etwas besonderes, was natürlich zu mehr Aufregung führt. Die Hunde sollen doch zusammen leben? Dann lasst sie auch zusammen.

  • in Richtung spielen.

    Woran machst du fest, dass deine Hündin spielt?

    Der kleine Setzt ihr deutliche Grenzen.

    wie soll ein Welpe das können? Wie setzt er denn Grenzen?

    Ihn scheint das Verhalten auch weniger zu stören als sie sein Dasein.

    Junge Welpen nehmen allgemein Dinge hin (so sie nicht flüchten) und sind sehr anpassungsfähig, ist ihre Überlebensgarantie. Und testen den sozialen Rahmen aus


    Ich habe und hatte Hunde, die sehr unterschiedlich auf Welpen reagiert haben. Aktuell sind es 5, alle als Welpe eingezoge. Manche kann man einfach machen lassen. Andere sind überfordert bis meidend, manche würden den Welpen am liebsten schnellstmöglich wieder loswerden (Grisu damals auch mit Einsatz seiner Zähne).

    Lange Rede, kurzer Sinn: du hast die Hunde Zwangs-Vergesellschaftet. Die haben sich das nicht ausgesucht und müssen sich auch nicht toll finden, auch wenn viele Hunde im gemeinsamen Haushalt gut miteinander auskommen oder sich (irgendwann) sehr mögen. Und manche Hunde auch sofort einen fremden Welpen toll finden (wobei mir letzteres nicht extrem häufig der Fall zu sein scheint).

    Aber ein anderthalber Jahre alter Boxer ist vermutlich noch ein ziemlicher Kindskopf, ohne so richtig zu wissen, was er mit einem Welpen anfangen soll. Dein 11 Wochen alter Welpe kann noch extrem wenig an sozialem Miteinander und mit 11 Wochen auch noch nichts regeln. Denen würde ich sehr helfen, an deiner Stelle, wenn beide so offensichtlich überfordert damit sind.
    Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, es hilft den Hunden, da nicht völlig alleine mit gelassen zu werden.

    Nun die Frage was richtig ist: Erstmal trennen und kleine Treffen organisieren oder beide im Alltag beieinander lassen?

    Kommt bei mir auf den Althund an. Und ob ich es beaufsichtigen kann. Bei euch würde ich aktuell mehr managen.

  • Möglicherweise ist die junge Hündin auch nur überfordert mit der Anwesenheit eines Welpen.

    Es ist auch nicht Ihre Aufgabe, sondern deine den Alltag zu managen. Klar dürfen die mal spielen. Aber Kinder würde man ja auch nicht den ganzen Tag unkontrolliert toben lassen.

    Wie lange ist der Welpe jetzt da?

  • Vielen lieben Dank für die Rückmeldungen. Ich hoffe, auf alle Rückfragen eingehen zu können:

    Wir lassen die Hündin nicht unkontrolliert auf ihn einprasseln sondern versuchen, sie jedes Mal runterzuholen. Wenn sie ruhiger wird und er den Kontakt sucht lassen wir sie wieder hin. „Wegschicken“ in dem Sinne das sie dann aus der Sicht geht funktioniert nicht. Wir können sie auf die Decke schicken, was leider aktuell nicht mehr gut klappt. Die Anspannung bleibt. Meine Frage wäre, was ich tun kann um ihr in der Situation zu helfen? Ich meine das es eine Mischung aus Spiel und Überforderung ist (sie hopst, legt sich Flach hin, knaumt ihn an und leckt ihn manchmal auch ab). Beide beriechen sich extrem in bestimmten Bereichen.

    Der kleine knurrt und zwickt sie teilweise wenn es ihm zu viel wird. Wir versuchen, vorab schon einzugreifen.

    Nein, die Hunde haben Mashboxen die wir fürs Auto nutzen, teilweise auch für drinnen. Eingesperrt ist darin erstmal keiner, der kleine ist manchmal im Welpengitter. Mir wurde das mit den Boxen von der Hundeschule jedes Mal empfohlen- bei der Hündin hab ich es nicht gemacht. Ob ich das bei ihm machen will weiß ich noch nicht. Er war ein paar mal drin und macht dann zinnober..

    Tagsüber ist der Welpe erstmal mit meinem Mann an der Arbeit. Der hat dort ein eigenes Büro, wo der kleine dabei sein und auch schlafen/spielen kann. Die Hündin bleibt zu Hause. Wie wir es Nachmittags nun machen sollen weiß ich noch nicht- ja, es stimmt das gelegentliche Begegnungen es schwieriger machen. Aktuell ist mir die Situation der beiden aber noch etwas zu heikel.

    Der kleine ist seit zwei Tagen da, also noch nicht lang…

  • Nur weil man schon einen Hund hat und es in der Hundeschule gut geklappt hat, heißt das nicht automatisch, dass man für die Mehrhundehaltung „geboren“ ist. 😉
    Auch hier muss man erst wieder neu lernen und verstehen, wann man eingreift, wann man etwas laufen lässt und wie man das Zusammenleben sinnvoll gestaltet.

    Eure Hündin ist noch sehr jung und plötzlich kommt ein weiterer Hund dazu. Das ist eine große Veränderung für alle Beteiligten. Ich glaube, ihr seid im Moment einfach noch ein bisschen überfordert damit, einzuschätzen, was da zwischen den Hunden alles passiert und wie sich das Zusammenleben dadurch verändert.

    Wenig Schlaf macht doof – also achtet unbedingt darauf, dass beide Hunde genügend Ruhephasen bekommen.

    Mir persönlich hat am Anfang geholfen, im Haus sehr klare Regeln aufzustellen: wenig Freiraum für Halligalli, dafür mehr gemeinsame Zeit draußen. So hat der Welpe schnell verstanden, dass drinnen vor allem Ruhe und Schlafen angesagt sind.

    Nach 2 Tagen ist auf jeden Fall noch gar nichts eingespielt, gebt euch mehr Zeit, dass sich alle aneinander gewöhnen und sich euer Zusammenleben einspielen kann.

  • Bei erst 2 Tagen ist der Welpe natürlich noch sehr neu und aufregend für die Hündin.

    Beide beriechen sich extrem in bestimmten Bereichen.

    Das ist normal, es sind Hunde :ka:

    Ich meine das es eine Mischung aus Spiel und Überforderung ist (sie hopst, legt sich Flach hin, knaumt ihn an und leckt ihn manchmal auch ab

    Das klingt für mich so, als sei die Hündin mit dem Welpen überfordert. Ich würde das Zusammensein stärker moderieren, erstmal ruhiges Verhalten fördern und wildes Verhalten unterbinden (bei Hunden in der Größenordnung sollte man sich eh Gedanken machen, was an Spiel man im Wohnraum wirklich dulden möchte).

    Jin (Whippet) war etwa im gleichen Alter als der Chinese Crested-Welpe meiner Schwester eingezogen ist. Jin war von sich aus nie ein Hund, der mit Ruhe wirklich ein Problem hatte, selbst als Welpe hat sie sich meistens selber zurückgezogen, wenn es ihr zu viel wurde - trotzdem mussten wir im Zusammenleben mit dem Welpen durchaus eingreifen, damit sie es nicht übertreibt. Sie hat das mit der Zeit übernommen und den Welpen selber zur Ruhe geputzt (wie es auch Mutterhündinnen durchaus mal tun). Aber da muss man halt genau schauen, ob der eigene Hund das leisten kann. Wenn nicht muss man selber mehr Anleitung bieten.

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