Zu viel recherchiert - Hunderassen und „Angst“

  • Wenn ich einen seriösen Züchter über den Verband finde, der sich intensiv mit seinen Hunden auseinandersetzt, kann ich dann davon ausgehen, dass er das passende für mich hat, oder mich aber weiterschickt ?

    Beim Labrador hast du unterm VDH zwei Vereine zur Auswahl: den DRC (Deutscher Retriever Club), der für alle 6 Retrieverrassen zuständig ist und den LCD (Labrador Club Deutschland), der ist exklusiv für den Lab.

    Ob ein Züchter "das passende für dich hat" kannst du im Gespräch übers Zuchtziel, über die entsprechende Verpaarung, über die Zuchthunde und deren Wesen und Eigenschaften etc herausfinden. Sicherlich wird dir dort auch gesagt werden, wenn eure Vorstellungen nicht zusammenpassen sollten.

    Mein Traum wäre, eine Hündin, die ihr rudelt liebt, sich bei Bedarf zurückzieht, sanft mit den Kindern ist, sportlich und verträglich. Erziehung ist mir wichtig, eine Hundeschule zu besuchen, auch zusätzlich den Hund auch geistig zu fordern ist für mich selbstverständlich. Am Ende ist es uns sehr wichtig, dass der Hund keine Aggressivität zeigt, und sollte er etwas rumpelig sein, dies im Bezug auf die Kinder regulieren kann. Und das ein Welpe so nicht geboren wird, dass es Arbeitet und eine gewisse Konsequenz benötigt ist mir klar ! An Liebe, Zuwendung und sportlicher/geistiger Auslastung wird es dem Hund auf jeden Fall nicht fehlen.


    Wie sich dein Hund letztendlich entwickelt, kann dir niemand vorhersagen oder garantieren. Bei so Punkten wie Verträglichkeit oder Aggressionsverhalten kannst du durch Rassewahl/Zuchtwahl und Aufzucht die Weichen stellen, wo ihr am Schluss aber genau landet, ist nicht exakt planbar.

  • Habe mir mal die Rassebeschreibung durchgelesen und fand die recht ähnlich, auch vom Aussehen

    Lapphunde sind Hütehunde, mögen eigentlich alles und jeden recht gerne und wachen wenig-kaum. Jagen gerne mal recht anständig, sind für jeden Blödsinn zu haben, ziemlich robust/dickköpfig, und Hoftreue ist ihnen eher fremd.

    Spitze kenne ich deutlich weniger. Sind mWn (vor allem von dem her was hier Spitzhalter:innen berichten) hoftreue Wachhunde, die sich sehr eng an ihre Person(en) binden, häufig ziemlich sensibel ihren Halter:innen gegenüber und auf Fremde können sie eher verzichten. Jagen häufig eher weniger sagt man ihnen nach.

    Ich sehe da (und auch zu den Spitzen die ich im Alltag treffe) keine große Ähnlichkeit. Da sehe ich die Lapphunde tatsächlich näher an anderen Hütehunden, die ich so kenne.

  • Wenn man einen freundlichen verträglichen lauffreudigen Hund möchte, der sonst weniger Auslastung braucht, wäre vielleicht auch noch einer der großen Setter etwas? So ein Irish zB?

    Bin da jetzt kein Experte, aber ich empfinde die als stets angenehm und führbar, nicht so bollerig, Freilauf mit Üben machbar.

  • Flonnie ich habe bei ähnlichen Suchkriterien meinem Arbeitskollegen einen Labrador aus einer Zucht hier in der Gegend empfohlen. Ich kenne einige Hunde aus dieser Zucht. Super nette, freundliche, aufgeschlossene Familienhunde, keine Dampfwalzen. Keine Labratonnen. Einfach nette, gemäßigte Hunde. Für jeden Spaß zu haben, aber eher Typ „alles kann, nichts muss“. Edit: die Züchterin züchtet im LCD.

    Die Hündin ist jetzt drei Jahre alt und die Familie ist sehr zufrieden mit ihr.

  • Unsere KHC Hündin ist selbstbewusst, temperamentvoll und hat ( je nachdem wie man es sehen möchte) ihren eigenen Kopf. Wie gesagt, scheint sie das "leicht zu erziehen" nicht gelesen zu haben.

    Unser Trainer, habe ich auch schon im DF geschrieben, meinte zu uns das wir schon einen Rotti, Appenzeller und einen unverträglichen Berner Sennenhund-Münsterländer Mix hatten und warum wir uns dann eine Anfängerrasse holen. Nach 2-3 Stunden meinte das er noch nie einen Collie gesehen hat der gerne diskutiert ( mit 13/ 14 Wochen), so selbstbewusst und temperamentvoll ist. Er hatte bis dahin noch keinen KHC im training. Sie sollte, wegen dem diskutiert gerne eigentlich schon mit um die 4 Monate in die Junghundestunde.

    Die Labradore in unserer Junghundestude sind wesentlich einfacher zu erziehen. Auch die anderen Labradore die wir kennen sind/waren einfacher zu erziehen.

    Lg

    Sacco

  • Wie man sieht: ich bin "Team Beagle". Wenn man um die Herkunft dieser Rasse als eigenständig jagende Meutehunde ohne Führerbezug weiß, dann erklärt sich vieles. Das sogenannte "sture" ist nichts anderes, als die eigenständige Entscheidung, die diese Hunde treffen müssen, da sie weit vom Jäger entfernt unterwegs sind. Aus diesem Grund auch das Geläut. Als Meutehunde sind Beagles verfressen und idR freundlich zu allen Menschen und Hunden. Und lassen sich auch von Fremden streicheln. Sie sind immer unterkuschelt. Kontaktliegen mit der größtmöglichen Fläche ist ein Muss. Diese Verträglichkeit ist ein Muss als Meutehund. Beagle gehen auch in Konfliktsituationen eher zurück als nach vorne. Durch die Schlappohren und das runde Gesicht sind sie echte Sympathieträger und zaubern ein Lächeln ins Gesicht. Sie sind auch für ältere Kinder gut zu führen. Freilauf? Ja, wenn ich konsequent von Beginn an darauf achte. Sicherer Rückruf und im Freien Orientierung an mir ist für mich immens wichtig. Bewegung ist eine Sache für einen Laufhund, der der Beagle nun einmal ist, und Nasenarbeit eine andere. Das können auch kleine Suchen sein.

    Als ich noch im TS aktiv war, habe ich die ehemaligen Laborhunde gern an sportliche Familien mit Kindern vermittelt. Die Kinder waren meistens super geduldig und dennoch fordernd genug. Fremde Kinder und Leben in der Bude waren nach der ersten Phase kein Thema mehr.
    Mit meiner aktuellen Hündin bin ich im Bereich Personenpürhund unterwegs. Wir trainieren auch öfter mit den Kids aus der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Selbst Kinder, die eher ängstlich im Umgang mit Hunden sind, haben weniger Berührungsängste bei einem kleineren Hund mit Schlappohren.

    Um diese Jahreszeit sind Beaglemeuten auf Schleppjagd unterwegs. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit in der Nähe, es ist ein beeindruckendes Erlebnis.

  • Ich möchte mich nochmal für die vielen lieben und wirklich hilfreichen Kommentare bedanken.
    Wir werden uns wohl zwischen einem Labrador, Goldie und Beagle entscheiden.
    Ich habe auch verstanden, dass es bei Labrador und Goldie wichtig ist darauf zu achten, dass der Hund eher aus der Showline kommt und bei jedem Hund einfach ein guter Züchter wichtig ist.
    Worauf sollte ich denn bei der Wahl eines Züchters achten ? Ich wohne in Bayern und es gibt so unendlich viele Züchter. Viele haben wirklich tolle Internetauftritte, manche wollen gefühlt, dass man sein komplettes Leben mit 4 Seitigen Fragebögen offenlegt. Ein Fragebogen ist für mich theoretisch kein Problem, aber ich möchte dann auch dem Züchter die richtigen Fragen stellen !
    Wenn jemand Züchter empfehlen kann, wäre das natürlich mega, gerne auch via PN (Ist das erlaubt?).

  • Ich möchte mich nochmal für die vielen lieben und wirklich hilfreichen Kommentare bedanken.
    Wir werden uns wohl zwischen einem Labrador, Goldie und Beagle entscheiden.
    Ich habe auch verstanden, dass es bei Labrador und Goldie wichtig ist darauf zu achten, dass der Hund eher aus der Showline kommt und bei jedem Hund einfach ein guter Züchter wichtig ist.
    Worauf sollte ich denn bei der Wahl eines Züchters achten ? Ich wohne in Bayern und es gibt so unendlich viele Züchter. Viele haben wirklich tolle Internetauftritte, manche wollen gefühlt, dass man sein komplettes Leben mit 4 Seitigen Fragebögen offenlegt. Ein Fragebogen ist für mich theoretisch kein Problem, aber ich möchte dann auch dem Züchter die richtigen Fragen stellen !
    Wenn jemand Züchter empfehlen kann, wäre das natürlich mega, gerne auch via PN (Ist das erlaubt?).

    Golden Retriever oder Labrador Retriever würde ich nur vom https://drc.de/, vom https://lcd-labrador.de/ oder vom https://www.grc.de. Kaufen. Im DRC sind alle Retrieverrassen vertreten, im LCD nur Labbis und im GRC nur Goldis.

    Auch dort gibt es gute und weniger gute Züchter. Aber außerhalb von diesen Verbänden würde ich einen solchen Hund nicht kaufen.

  • Als ich noch im TS aktiv war, habe ich die ehemaligen Laborhunde gern an sportliche Familien mit Kindern vermittelt. Die Kinder waren meistens super geduldig und dennoch fordernd genug. Fremde Kinder und Leben in der Bude waren nach der ersten Phase kein Thema mehr.
    Mit meiner aktuellen Hündin bin ich im Bereich Personenpürhund unterwegs. Wir trainieren auch öfter mit den Kids aus der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Selbst Kinder, die eher ängstlich im Umgang mit Hunden sind, haben weniger Berührungsängste bei einem kleineren Hund mit Schlappohren.

    Der erste Hund meines Partners war ein Laborbeagle. Da muss man halt einfach nur bedenken, dass die gerne viel nicht kennengelernt haben, was man dann gemeinsam nachholen muss. Grundsätzlich machbar aber ich finde, das sollte man einfach im Hinterkopf haben. Egal, wie die Kinder mit dem Hund umgehen.

  • Collie fiel hier mehrmals, wäre ehrlichgesagt nicht meine erste Wahl.

    Wir haben einen eher gemütlichen Briten und einen sehr dynamischen Ami. Aber keiner von beiden würde in eine Familie mit drei Kindern passen. Der Brite will seine Ruhe und wird ziemlich grumpy, wenn um ihn herum Trubel ist. Bei Kindern wäre ich sicher, er würde seine Zähne einsetzen, in dem Versuch Ruhe her zu stellen.

    Der "Ami" fände die Kids sicher mega, käme aber nicht zur Ruhe und würde immer mitmischen wollen. Büffelig werden kann er auch und das ist bei 65cm Hund auch nicht so komisch.

    Mein Sheltie würde sich instant abschiessen mit drei Kindern im Haus und das Schlafen generell einstellen, dafür der gesamten Familie einen Tinnitus bescheren.

    Also klar, das ist schon machbar, wenn man wirklich so einen Hund möchte. Collies sind meist recht leicht zu beeindrucken (nein nicht alle) und wollen auch gefallen. Aber man muss dann sehr ein Auge auf Ruhe haben, weil es eben doch reizoffene Hunde sind. Da ist man mit Goldie und Labbi bestimmt besser bedient.

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