Junghund Collie dreht am Rad bei Pferden

  • Jain, es ist schwer zu beschreiben. Sie lässt sich auch immer wieder abbrechen oder reagiert nicht auf die Pferde usw.

    Es ist nicht immer so, wenn sie die Pferde hört oder sieht. Sie ist auch mal still und schaut nur usw.

    Problem ist die Pferde stehen am Haus und am Garten. Bei dem blöden Wetter gehen die erst am Abend auf die Weide die weiter weg ist. Und da kommt es vor das sie, wenn sie nicht auf der Weide sind, reagiert. Aber nicht jedes mal. Wir können sie auch oft abholen und abbrechen, wie beim wachen.

    Wenn ich sie jetzt in den Garten lassen ( mit mir) dann macht sie ihr Ding, Übungen mit mir usw. Aber es kann sein das sie halt auch mal auf die Pferde reagiert, wenn sie die sieht oder hört.

    Lg
    Sacco

  • Aber sie macht das nur bei unseren Pferden.

    Dann schau mal, oder überlege, wo der Unterschied sein könnte?

    Sind Deine Pferde dann ständig in Bewegung, und die anderen nicht? Oder, weil Du Dich gerade mit Deinen Pferden beschäftigst ("Problem Nr. 1), und dabei bewegen sich die Pferde recht schnell (Problem Nr. 2)?

    Oder, was auch immer :ka:

    Nee, die sind nicht immer in Bewegung. Kann natürlich sein das sie vorher in Bewegung waren, das bekomme ich nicht immer mit. Manchmal reicht es aber auch, wenn sie eins beim trinken sieht. Kann natürlich sein das sie es in der Bewegung gesehen hat bevor ich das gesehen habe.

    Wenn ich mich/oder wir uns mit denen beschäftigen ist es mittlerweile schlimmer und das seit dem sie gesehen hat wie ich eins longieren. Vorher war es nie so ein Problem.


    Lg
    Sacco

  • Mein Dachs war als altdeutscher Hütehund für so ein Verhalten geradezu prädestiniert.

    Ich hatte zu dem Zeitpunkt (als er bei mir einzog) noch 2 Ponys, die quasi Familienmitglieder waren, mit mir spazieren gingen, häufig den Garten nutzen durften usw.

    Dachs wurde schnell ernsthaft, also musste ich mir was einfallen lassen: ganz schnell und intensiv einen radikalen Abbruch etablieren, Frusttoleranz einüben und jedes Wegschauen!! massiv positiv bestärken.

    Ging nicht von heute auf morgen, brauchte Zeit und es gab viel Management - aber so hab ich erstmal einen Fuß in die Tür bekommen. Dachs hatte zusätzlich ja noch ganz andere Baustellen......

    Tlw. ging es nur mit MK in Gegenwart der Ponys - es war anfangs sauanstrengend, alle im Blick behalten, Verhalten je nachdem belohnen oder abbrechen, selber die Nerven behalten....

    Es hat sich gelohnt, im Endeffekt hatte er sein Leben lang Umgang mit Pferden und es klappte gut. Nur eine galoppierende Herde war immer too much 😁

  • ganz schnell und intensiv einen radikalen Abbruch etablieren, Frusttoleranz einüben und jedes Wegschauen!! massiv positiv bestärken.

    Das machen wir von dem an seit dem wir sie haben. Wir wussten/wissen ja das sie ein Hütehund ist, auch wenn die Züchterin sagte ihre Hunde haben keinen Hütetrieb. Es war auch schon echt gut. Aber seit ein paar Wochen ist es wieder schlimm.

    Die Frusttoleranz ist schon sehr gut geworden außerhalb unserer Pferde. Da ist es jetzt wieder schlimmer geworden.

    Lg
    Sacco

  • Ich würde vorallem erstmal jedes selbstbelohnende Verhalten diesbezüglich verhindern und das fängt ja leider schon beim "intensiveren" Schauen an. Lese ich das richtig, dass du sie sogar noch frei laufen lässt, wenn pferdige Trigger in der Nähe sind?

    Ansonsten bin ich gespannt, was die Hütehundexperten hier noch an Hilfestellung an die Hand geben werden.

  • Nee, sie braucht die Pferde nur hören. Deswegen die Fenster müssen dann zu sein, sie darf nicht mehr in den Garten usw.

    Lg

    Sacco

    Oha, dann ist das schon ein ordentlich fortgeschrittenes Stadium. Sie prägt sich gerade auf ihre Jagdobjekte. Ich würde daher die Fenster geschlossen halten und den Hund nur noch mit Leine aus dem Haus führen, am besten dort, wo keine Pferde zu sehen sind.

    Aber sie macht das nur bei unseren Pferden.

    Logisch, weil das offensichtlich die Beute ist, um die es sich dreht. Du hantierst ja damit. Ein Hütehund ist ein Jagdhelfer, er soll die Beute zusammen mit seinem Menschen kontrollieren. Da Du an dieser Beute bist, ist es logisch für den Hund da mit ran zu wollen.
    Wenn die Beute sich bewegt, ist das für den Hütehund ein Zeichen, dass Du sie nicht im Griff hast. Er will also versuchen sie in jagdlicher Hinsicht wieder unter Kontrolle zu bringen. Jedes Mal, wenn sich Dein Hund darüber aufregt, wird das Ziel, dass er sich mal neutral in Anwesenheit der Pferde verhält, in weitere Ferne rücken.

    Das Jagdverhalten ist übrigens gerade in den Anfängen. Den größten Schub macht es zwischen zwei und drei.

  • Das ding bei "meine hütehunde haben keinen hütetrieb"-zuchten ist halt gerne, dass die, die dann doch welchen haben, nie auf kooperation und "arbeitbarkeit" selektiert wurden und häufig zB eine viel schlechtere impulskontrolle haben, als die selben rassen, von denen man weiß, dass sie sich noch rassetypisch verhalten

    Sieht man ja auch immer wieder an anderen sehr stark getrennten "showlinien"-rassen, dass die Vertreter, die doch bisschen rasseeigenschaften abbekommen haben, schwieriger zu lenken und weniger leicht händelbar sind. Egal ob zb Border, Aussie, Mali oder auch viele Jagdhunde, die einfach auf andere Merkmale als "arbeitbarkeit" selektiert wurden.

  • Im Garten läuft sie meistens frei aber wir sind dabei und greifen ein. Das geht auch schon beim " intensiven" schauen los ( also das wir eingreifen).

    Auf dem Hof macht sie nichts. Wir können mit ihr zum Auto/vom Auto weg/auf dem Hof sein und sie kann die Pferde sehen und machts nichts. Außer vielleicht mal gemütlich zum Zaun zu gehen.

    Lg
    Sacco

  • Wir hatten sie auch schon beim Hufschmied dabei. Also nicht die ganze Zeit. Mein Mann ist mit ihr an der Leine auf Abstand ab und zu mal auf den Hof gekommen. Da hat sie nichts gemacht.

    Es ist scheinbar nur im Garten und auch nicht immer. Ich muss es mal beobachten ob es ist, wenn sie eh schon müde und drüber ist. Da sie ja auch sonst im Garten sein kann und nichts ist oder sie sich schnell abrufen lässt.

    Lg
    Sacco

  • So ein Verhalten entwickelt sich.
    Mal da, mal dort. Sei froh, dass sie es NOCH nicht permanent zeigt, denn dann müsstest du den Hund auslagern.

    Man kann das nicht da trainieren, wo der Reiz zum lernen zu gross ist.

    Übrigens ist es ziemlich blöd, dem Hund beizubringen wegzuschauen vom Reiz. Der soll sich mit den Reizen befassen und mit ihnen lernen. Aber auf sinnvolle Art.

    Ihm diese Reize zu verbieten kann schon funktionieren, dann musst du aber dermassen dreinfahren, dass die Strafe dermassen hoch ist, IMMER, dass es ethisch fragwürdig ist.

    Man muss schrittweise daran arbeiten.
    Aber auf eine Level wo er noch lernen kann, nicht wo du bereits managen musst und umlenken und eingreifen und absichern etc. Wenn du das alles machen musst, seid ihr viel zu nah an den Reizen.
    Plus muss noch anderes an Basics angeschaut werden.

    Ihr seid in der Spirale schon sehr weit oben.
    Such jetzt nicht nach "warum macht sie es da, aber dort nicht".
    Dein Hund ist in seiner Entwicklung bereits sehr viel weiter als du. Du bist noch am suchen und überlegen und abwägen und relativieren.

    Sie ist am jagen. Volle Kanne. Ohne auf dich zu warten, bis du im Kopf auch soweit bist. Das ist jetzt etwas hart ausgedrückt aber ich meine es echt total neutral.
    Die Hunde sind dermassen viel schneller in der Entwicklung als wir, wir hängen immer hinterher. Und fragen uns dann eines Tages, wie wir denn da gelandet sind 😊


    Und der Hund sagt: also ich bin schon lange da, du jetzt auch? 😉

    Ihr braucht zackig Unterstützung, das verselbstständigt sich rasend schnell wenn die Trigger permanent vor dem Haus weiden.

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