Zu den Pflichten eines Hundehalters beim Gassi -> Hundeführerschein?

  • Ordnungsamt nur einmal andersrum. Da habe ich einen Chihalter angezeigt, weil 5 Chis die im Rudel angreifen schaffe ich nicht zu blocken. Einer hat ins Hinterbein gebissen und doof die Sehne erwischt. Nach der Aussage, es ist immer der große Hund, der übrigens auch nur Kniehoch war, Schuld und überhaupt kann das gar nicht sein, dass so ein kleiner Hund verletzt, habe ich meine Konsequenzen gezogen.

    Bei Kleinsthunden kommen meine Hunde auf den Arm und ich trete im Zweifelsfall. Und ich finde es wirklich traurig, dass ich da ernsthaft an meinen Hemmungen arbeiten musste, weil eigentlich bin ich da viel zu friedfertig für. Deshalb bin ich ja auch so schlecht im blocken, zu viel innere Diplomatie und zu wenig Standing :ka:

    Das ich angepöbelt werde, weil ich "hysterisch" bin und "alles falsch" mache. Ja sehr, sehr regelmäßig als ich die Große noch nicht hatte. Also ungefähr bei 80% der Begegnungen wo ich das Bedürfnis hatte einen fremden Hund zu verscheuchen. Mit Anzeige droht nur so 1/3, ob es jemals jemand durchgezogen hat, weiß ich nicht.

  • Dann wird rumgeheult und sich beim OA beschwert, obwohl sich der eigene Hund wie ein Arschloch verhalten und die Situation so erst aufgelöst hat. Hauptsache man muss den Fehler nicht bei sich suchen.

    Passiert euch sowas öfter? Also real, nicht hypothetisch?

    Nein das passiert mir nicht öfters, an meine Hündin kommt kein anderer dran. Und trotzdem ist das Geheult groß, entweder weil Schatzi von mir unfreundlich vertrieben wird (dafür hat mir so ne Bekloppte auch mal mit nem fetten Ast direkt vor der Nase rumgefuchtelt, mit dem sie vorher ihren Hund über ein Feld hat flitzen lassen) oder weil meine Hündin angeleint zurück pöbelt. Was dann erst los ist wenn ein Hund sich mal wehrt, ist für mich eine logische Schlussfolgerung. Vor allem da einige Tutnix-Halter hier gern nur wandelnde Plüschtiere hätten.

    Meine Hündin ist nach Sympathie verträglich, ich weiß also wie hier bei uns von einigen z.B gerne mal über Schäferhunde hergezogen wird, nur weil ein wehrhafter Hund nicht ins eigene Weltbild passt.

    Und hier im Forum sind ja auch ein paar unterwegs, die der Meinung sind, ein Hund hat sich nicht zu wehren, wenn ein Tutnix (welche gerne mal absolute Prolls sind) in ihn reinknallt.

  • Ordnungsamt nur einmal andersrum. Da habe ich einen Chihalter angezeigt, weil 5 Chis die im Rudel angreifen schaffe ich nicht zu blocken. Einer hat ins Hinterbein gebissen und doof die Sehne erwischt. Nach der Aussage, es ist immer der große Hund, der übrigens auch nur Kniehoch war, Schuld und überhaupt kann das gar nicht sein, dass so ein kleiner Hund verletzt, habe ich meine Konsequenzen gezogen.

    Was kam da mit dem Ordnungsamt am Ende raus?

    Bei Kleinsthunden kommen meine Hunde auf den Arm und ich trete im Zweifelsfall. Und ich finde es wirklich traurig, dass ich da ernsthaft an meinen Hemmungen arbeiten musste, weil eigentlich bin ich da viel zu friedfertig für. Deshalb bin ich ja auch so schlecht im blocken, zu viel innere Diplomatie und zu wenig Standing :ka:

    Ich finde das nicht schlimm, Hemmung zu haben, gegen Tiere (oder Menschen) Gewalt anzuwenden, auch wenn sie der Abwehr dient. Das ist eher ein Zeichen von Zivilisiertheit, als von Schwäche oder Unvermögen.

    Mir fällt es auch recht schwer, z. B. im Pulk anfliegende Golden Retriever wegzutreten, insbesondere wenn eigentlich Frauchen Konsequenzen verdient hätte.

  • Was kam da mit dem Ordnungsamt am Ende raus?

    Ja nix. Die haben mich ja abgewimmelt und da sind wir wieder bei meinem Harmoniebedürfnis... ich streite da nicht.

    Ich finde das nicht schlimm, Hemmung zu haben, gegen Tiere (oder Menschen) Gewalt anzuwenden, auch wenn sie der Abwehr dient. Das ist eher ein Zeichen von Zivilisiertheit, als von Schwäche oder Unvermögen.

    Du hast mich falsch verstanden. Ich finde es nicht schlimm da Hemmungen zu haben, ich finde es schlimm, mir das aktiv abzugewöhnen und gegen meine innere Überzeugung arbeiten zu müssen, weil ich dazu gezwungen werde.

  • Bei der 20-Meter-Sache ist das Problem doch vor allem, dass man es erst im Nachhinein weiss, dass es bei den 20 Metern geblieben ist. IN der Situation kann man das nicht wissen, da bleibt, bis der Wauzi angeleint ist, einfach mal noch alles möglich. Und das kann der anderen Seite sicher auch mal gehörig Stress machen.

    Hier auf dem Land wären 20 Meter schon verdammt nah - im belebteren Umfeld wäre das ein überaus erfreulicher Abstand.

    Exakt so.


    Hier ist es ein Parson? Jack? Russel-Mädel, das gern in andere Hunde (Größe egal) reinrennt. Ich (meine Jungs angeleint) hab den Halter auf Distanz angebrüllt, er soll sie einsammeln, bin dabei langsam schrittweise rückwärts gegangen, um noch etwas mehr Distanz zu schaffen.

    Geh ich mit beiden Jungs, dann könnte so eine Maus echt schnell zur Jagdbeute werden. Bestenfalls fängt einer meiner Jungs an, mit der Maus zu spielen und der andere will das kontrollieren. Dabei kann auch mit 2 unter 25kg-Hunden ganz schnell die Kleine verletzt werden, selbst, wenn es im Spiel ist. Das ist mir zu gefährlich. Und ja, da brüll ich dann auch los.

    Mittlerweile nimmt er sie dann doch schon an die Leine und wir können ganz ruhig, freundlich und gesittet mit entsprechendem Abstand (wir üben noch) aneinander vorbeigehen bzw. den anderen passieren lassen. Aber unkontrolliert? Horrorvorstellung - vermutlich nur in meinem Kopf, aber eben lieber auf Nummer Sicher gehen.

    Diese Horrorvorstellung löst bei mir aber immensen Stress aus und da könnte es dazu kommen, dass ich den anderen Halter in Grund und Boden rede/anblöke. Das ist dann echt meiner seelischen Verfassung geschuldet. Ja, könnte passieren. Ist noch nicht, und ich hoffe, es bleibt dabei.

  • Das ist Deine Perspektive. Aber kannst Du Dir nicht vorstellen, dass jemand vielleicht aufgrund schlechten Vorerfahrungen überzogen reagiert, weil bei ihm (nicht bei Dir, dem anderen) Panik aufkommt?

    Na klar, kann ich mir das vorstellen. Und es gleichzeitig nicht sinnvoll finden. Gibt es überhaupt irgendeine Tierart bei der es sinnvoll ist, die Fassung zu verlieren?

    Mir rutscht auch das Herz in die Hose, wenn ein großer Hund auf uns zugerannt kommt. Deswegen habe ich Training besucht und gelernt wie man Hunde blockt. Klappt nicht immer, aber immer wieder.

    Manche Menschen sind souverän, andere müssen es mühsam lernen.

    Übrigens kann ein Hund sich durchaus auch wehren ohne den anderen ernsthaft zu verletzen. Ein Hund kann sogar zupacken ohne Löcher zu hinterlassen.

    Ist halt die Frage wie man das Wort "zupacken" interpretiert.

    Passiert euch sowas öfter? Also real, nicht hypothetisch?

    Nö. Weder ich selbst in meiner Situation noch irgendein Hundehalter, der seinen Hund in meinen hat laufen lassen, hat jemals so komisch reagiert wie es in den Foren immer beschrieben wird. Manche sind zunächst etwas stumpf, aber in der Regel einsichtig.

    Mein Hund wird allerdings auch ziemlich laut, wenn ihm einer unerwünscht auf die Pelle rückt - muss ja keiner wissen, dass das viel heiße Luft ist 😅

    Deshalb bin ich ja auch so schlecht im blocken, zu viel innere Diplomatie und zu wenig Standing :ka:

    Na ja, blocken heißt ja nicht, dass man Gewalt anwenden muss. Viele Hunde lassen sich ja auch auf Distanz mit gewisser Energie wegschicken. Der eine braucht mehr, der andere weniger.

  • Na ja, blocken heißt ja nicht, dass man Gewalt anwenden muss. Viele Hunde lassen sich ja auch auf Distanz mit gewisser Energie wegschicken. Der eine braucht mehr, der andere weniger.

    Habe ich nie behauptet und um genau diese Energie geht es. Ich habe ungefähr die Körperspannung von einem Waschlappen. Mich nimmt niemand Fremdes ernst, ich muss laut werden und im Zweifelsfall drüber sein, um mein Ziel zu erreichen :ka: ist halt dann Modell hysterisches Waschweib. Das wirkt nicht souverän und tough und cool, aber nochmal, darf ich deshalb keinen Hund halten? Ist übrigens auch im Umgang mit Mitmenschen ziemlich doof, ich werde im Zweifelsfall angerempelt, übergangen oder zum Frustabbau genutzt. Nur nochmal, man ändert sich nicht mal eben. Da hilft kein Sport, kein Selbstverteidigungskurs und auch kein Hundetrainer.

    Meine Tiere suche ich mir einfach entsprechend aus. Das sie mich trotzdem ernst nehmen. Außerdem ist der gemeine Tutnix durchaus erfahren und hat schon lange gelernt, dass die meisten Menschen eben nix tun und man völlig ohne Konsequenzen genauso Menschen ignorieren kann wie Wünsche von anderen Hunden.

  • Wenn dein Trainingsfortschritt nicht von dir sondern von deiner Umwelt abhängig ist, machst du meiner Ansicht nach etwas falsch.


    Was genau sollte denn da anders laufen, wenn der Trainingsstand beispielsweise beim reaktiven Hund davon abhängt, bzw. grundsätzlich davon getriggert wird, dass ein anderer Hund etwas macht? Man arbeitet daran, aber solche Dinge können einen zurück werfen. Wieso man da was falsch macht, will mir gerade tatsächlich nicht so richtig einleuchten.

    Andersrum. Ein normal sozialisierter Hund rennt nicht stumpf in einen anderen Hund der schon auf Abstand deutlich kommuniziert, dass er das nicht möchte. Es passiert doch schon jede Menge Kommunikation bevor die Hunde sich mit Körperkontakt treffen.

    ES gibt einfach Hunde, die sozialisiert wurden, aber so stumpf sind im Bezug auf Kommunikation, dass sie genau das machen. Meist dann meiner Erfahrung nach auch noch gepaart mit Besitzern, die zwar wissen, dass ihr Hund "harmlos" ist, also nicht beißt oder ähnliche Aggression zeigt, aber das Problem im reinbrettern überhaupt nicht wahrnehmen. Blöd für die, denen solche Hunde dann begegnen. Hab ich immer mal wieder Diskussionen mit solchen Besitzern.

    Auch bei einer normalen gemäßigten Reaktion, ohne das Blut fließt, wäre das Geschrei des anderen HH groß. Dann wird rumgeheult und sich beim OA beschwert, obwohl sich der eigene Hund wie ein Arschloch verhalten und die Situation so erst aufgelöst hat. Hauptsache man muss den Fehler nicht bei sich suchen.

    Siehe oben, wenn auch ohne Ordnungsamt. Tatsächlich sind solche Menschen, weil sie zwar wissen, dass ihre Hunde nicht aggressiv sind, vollkommen unbedarft (daher ja am Anfang meine Idee, dass ein Kurs in Körpersprache des Hundes und Co durchaus hilfreich wäre für manchen Hundehalter), und können nicht nachvollziehen, dass nicht der an ihrem Hund dann hochspringende, und das "reinrennen" abwehrende Hund (gerne einfach nur mit Zähne zeigen und Lautstärke, also Knurren / Bellen) das Problem ist, sondern die Ignoranz des eigenen Hundes.

    Na klar, kann ich mir das vorstellen. Und es gleichzeitig nicht sinnvoll finden. Gibt es überhaupt irgendeine Tierart bei der es sinnvoll ist, die Fassung zu verlieren?

    Gerade wenn man selber in einer Situation Angst bekommt, ist das ggf. aber auch nicht so gut steuerbar, wie es jetzt bei Dir klingt. Wenn ich richtig Angst um meinen Hund bekomme, kann ich nicht sagen, ob ich wirklich gelassen bleiben würde. Ich hatte schon Situationen, in denen ich es nicht war, und am Ende zum Glück doch gar nichts passiert ist, und ich hinterher dachte, wow, da warst jetzt aber mal echt hysterisch.

    Nö. Weder ich selbst in meiner Situation noch irgendein Hundehalter, der seinen Hund in meinen hat laufen lassen, hat jemals so komisch reagiert wie es in den Foren immer beschrieben wird. Manche sind zunächst etwas stumpf, aber in der Regel einsichtig.

    Kenne ich durchaus, dass der Besitzer, siehe Beispiel oben, eben nicht einsichtig ist, sondern sauer reagiert, weil er ständig ähnliche Begegnungen mit seinem "harmlosen" Hund hat, der aber leider immer wieder selber das Problem auslöst durch seine stumpfe Art.

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