Zu den Pflichten eines Hundehalters beim Gassi -> Hundeführerschein?

  • Das sehe ich anders.

    Kannst du gerne. Du bist ein Mann und hast einen größeren Hund.

    Also mache ich dem Hund verbal und im Zweifel nonverbal verständlich, dass er besser das Weite sucht.

    Spätesten dann MUSS ich mich (als Frau) mit den Haltern auseinandersetzen, weil viele da recht empfindlich reagieren, wenn man ihren Hunden gegenüber deutlich wird. Alles schon erlebt, inklusive Drohungen und eine aufs Maul geben wollen, das allerdings auch nur von Männern, Frauen keifen und zetern eher.

    Gerade Kleinhunde werden nicht ernst genommen, da kann man doch trotz einem Nein mal die Flex länger lassen, oder er wird gerne als Übungsobjekt für Leinenpöbler benutzt, weil der Lütte ja nichts entgegenzusetzen hat. War bei meiner großen Hündin schon anders, da hatten viele HH mehr Respekt. Doch Kleinsthunde werden oft herabgesetzt als Wadenbeißer, Meerschweinchen, kleene Kläffer oder von Männern auch gerne als Punzenlecker betitelt ... da nehmen sie sich schon wesentlich mehr raus.

    Ich bleibe dabei, erst den HH ansprechen / vorwarnen, dann dem Hund gegenüber agieren. :smile:

  • Ich bleibe dabei, erst den HH ansprechen / vorwarnen, dann dem Hund gegenüber agieren. :smile:

    Mache ich auch so. Wenn einer nonverbal nicht versteht, dass ich keinen Kontakt möchte (ich nehme Mila dann bei Fuß auf die abgewandte Seite und bewege mich am Wegrand), dann rufe ich freundlich rüber, dass man den Hund bitte nicht zu uns lassen soll. Wird darauf nicht reagiert und der Hund kommt trotzdem zu mir, dann wird geblockt.

  • Als Paterson vor nicht ganz 3 Jahren eingezogen ist, war ich mit mir am Hadern, ob ich den Hundekäfig fürs Bakfiets wirklich brauche. Ich hab mir den dann schön geredet, mit der Option, jederzeit vor doofen Fremdhunden (und Wölfen) bei Welpe und Junghund sicher zu sein.

    Tja, genau einmal in den fast 3 Jahren hab ich Paterson ruckizucki in seinen mobilen Käfig gesetzt. Hier gibts nämlich tatsächlich zu 99% nur noch Hundehalter, die ihre Hunde verantwortungsvoll führen, was nicht gleichbedeutend mit permanentem Angeleintsein ist.

    Ich habe schon öfter drüber nachgedacht, was wohl zu diesem veränderten Verhalten geführt hat. Früher war es hier nicht anders als anderswo.

    Zum einen ist hier Niedersachsen und wir haben seit inzwischen 12 Jahren, meine ich, den Hundeführerschein für Neuhundebesitzer. Vielleicht ist der doch nicht so unnütz.

    Ich fürchte aber, der noch schwerer wiegende Grund ist die örtliche Politik. Hier wird sehr schnell, sehr hart durchgegriffen. Den Status "gefährlicher Hund" kann hund sich auch mit ner Keilerei unter seines Gleichen oder einem Jagdausflug einfangen und das hat dann ganz erhebliche Folgen, finanziell und auf die Haltung bezogen. Hat übrigens auch nichts mit Gewicht zu tun. 5 kg Hunde schaffen das auch.

  • Ich gebe Dir insoweit Recht, dass man bei meinem Ansatz bereit sein muss, ggf. einen Konflikt mit der Gegenseite zu führen. Und das ist sicherlich einfacher, wenn man nicht befürchten muss, Schläge angedroht zu bekommen.

    Dass der klassische TutNix-Halter auf einen freundlichen Hinweis, seinen Hund einzufangen, jedoch mit ‚Ach ja stimmt, sorry‘ reagiert, ist doch eher unwahrscheinlich. Viel realistischer sind doch Ideen wie ‚das machen die Hunde unter sich‘, ‚der macht nix‘ oder auch einfach ‚Nö‘. Und dann bist Du auch im Konflikt …

  • Dass der klassische TutNix-Halter auf einen freundlichen Hinweis, seinen Hund einzufangen, jedoch mit ‚Ach ja stimmt, sorry‘ reagiert, ist doch eher unwahrscheinlich. Viel realistischer sind doch Ideen wie ‚das machen die Hunde unter sich‘, ‚der macht nix‘ oder auch einfach ‚Nö‘. Und dann bist Du auch im Konflikt …

    Ich habe mir in den vielen Jahren Hundehaltung schon passende Strategien einfallen lassen, Je nachdem wen ich da vor mir habe, sage ich erstmal das ich kein Kontakt möchte. Reagiert er wie bei dir oben beschrieben, hat mein Hund eben schnell mal Flöhe, Läuse, einen fiesen Infekt etc. :shushing_face:Das zieht eigentlich immer, da können die Halter plötzlich sehr flink sein. Frau ist ja nicht hilflos oder ständig auf Konflikte gepolt, ich passe das der Situation einfach spontan an. :smiling_face:

  • Reagiert er wie bei dir oben beschrieben, hat mein Hund eben schnell mal Flöhe, Läuse, einen fiesen Infekt etc.

    Da kann dir aber - meistens auf dem Land erlebt - auch passieren, dass das Gegenüber sagt, "Jou, meiner auch, passt schon." :-)

    Ich habe aber auch schon erlebt, als ich den Spruch im TA-Wartezimmer geäußert habe, dass das Gegenüber mit 'nem pubertierenden Labradorrüden geantwortet hat, "dann sollten sie aber raus gehen". "Äh nein, ich sitzte nicht umsonst in der hintersten Ecke - halten sie ihren Hund fern oder ich mach das." :-)))

  • Manche Leute im Tierarzt Wartezimmer sind auch ne ganze eigene Spezies für sich. Da habe ich schon selber Sachen erlebt und vieles als mit wartender mitbekommen, da kann man nur den Kopf schütteln.

    Rücksichtslose Idioten trifft man leider überall.

  • Manche Leute im Tierarzt Wartezimmer sind auch ne ganze eigene Spezies für sich. Da habe ich schon selber Sachen erlebt und vieles als mit wartender mitbekommen, da kann man nur den Kopf schütteln.

    Rücksichtslose Idioten trifft man leider überall.

    Es gibt aber auch drollige Erlebnisse.

    Ich hatte als 'Beisitzer' im TA-Zimmer mal eine Dogge auf dem Schoß - also ich saß und der Hund stand über meinen Beinen. Da hatte ich vorher aber natürlich brav gefragt, ob ich dass Pony mal streicheln darf.

  • Nun stellt euch mal vor, diese Hunde laufen ohne Leine herum.

    Es macht für mich keinen Unterschied, ob der Hund, der zu uns gelassen wird, an der Leine ist oder ohne Leine. Ja, Leine lässt den Halter die Möglichkeit, den Hund zurück zu ziehen (was aber Aggressionsverhalten auslösen kann), birgt aber auch das Risiko, dass es zu Verwicklungen mit der Leine kommt.


    Wenn jemand Angst hat, nur weil ein Hund IRGENDWO Freilauf hat, dann habe ich tiefes Mitgefühl. Aber dann halte ich diese Angst für behandlungswürdig und nicht in meiner Verantwortung.

    Dazu sage ich jetzt besser nichts. Ich hoffe für ihre Mitmenschen, Sie meinen das nicht so, wie Sie es schreiben.

    Meine Hunde begleiten mich ins Büro. Ein Büro, in dem es auch Menschen mit Hundeangst gibt. Trotzdem haben die entsprechenden Kolleg*innen kein Problem mit meinen Hunden. Im Gegenteil, die Kollegin, die im Raum neben uns sitzt, mag meine Hunde sogar - obwohl sie eigentlich Angst vor Hunden hat.

    Ein Mensch, der solche Angst vor Hunden hat, dass für ihn ein freilaufender Hund auf Entfernung ein Problem ist, der wird sich auch von einer Leine nicht wirklich beruhigen lassen.

    Du wirst dich wundern: meine Hunde laufen in bestimmten Gegenden frei, ich nehme sie bei Passanten nicht zwangsläufig an die Leine, sondern auch mal nur ins Alltags-Fuß - dies grundsätzlich auf der den Menschen abgewandten Seite. Aber, wenn ich sehe, dass ein Mensch sich unwohl fühlt, dann leine ich nicht nur an, sondern ich weiche ggf. sogar aus. Den es bringt einem Mensch mit Hundeangst wenig, wenn ich den Hund an der Leine laufen lasse, dieser aber trotzdem nicht nur auf Seite des Menschen läuft, sondern vllt sogar an gespannter Leine in Richtung des Menschen schaut.


    Du solltest lernen fremde Hunde zu blocken.

    Jeder hier ist genervt von "der tut nichts" Hunden die sich frei entfalten dürfen wie sie wollen. Du wirst diesen Hundehaltern die das so handhaben aber auch nicht ausreden können es anders zu machen. Aber du kannst diese Hunde blocken.

    Wenn dein Hund 12 Jahre alt ist, dann hast du ja sicher auch schon ein Gespür dafür entwickelt zu erkennen in welcher Absicht ein fremder Hund gerade auf euch zu kommt und kannst entsprechend reagieren.

    Wenn es um angeleinte Hunde geht (wir alle kennen diese Art von Hundehalter die dann auf deiner Höhe plötzlich ganz viel Leine geben 🫠)...da hilft es den eigenen Hund abgewand zum anderen zu führen und so weit zur Seite wie geht. Dann stehst DU schonmal als Blockade zwischen den Hunden. Hilft auch nicht immer aber ist schonmal ein Hindernis mehr für den anderen

    Endlich mal wieder eine konstruktive Rückmeldung. Danke danke danke

    Warum hast du nicht gesagt, dass du Hilfestellung für solche Situationen suchst? Dann hättest du auch direkt viele Tipps bekommen - dazu gibt es hier im Forum einige Threads.

    Nach meiner Erfahrung hilft bei den meisten Menschen eine klare Kommunikation. Wenn nonverbal (Hund anleinen, abgewandt nehmen, Hund ins Kommando nehmen, ausweichen, etc. nicht ausreicht), dann eine freundliche, vorwurfsfreie Bitte, keinen Kontakt zuzulassen. Man sollte auch immer bedenken, dass kein Mensch Gedankenlesen kann; nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.

    Leider gibt es auch ein paar einzelne Individuen, die meinen, die Wünsche ihrer Mitmenschen ignorieren zu können und ihre Hunde sich frei ausleben zu lassen. Aber das ist - wie bei den meisten Idioten - eine absolute Minderheit. Nachdem es aus gutem Grund hierzulande keine Sippenhaft mehr gibt, seh ich auch nicht, warum man alle Hundehalter bestrafen sollte, nur weil einzelne sich nicht an die Regeln eines respektvollen Miteinanders halten. Betrifft ja eh nicht nur Hundehalter - es ist einfach ein "besonderer" Schlag Mensch, für den Egoismus an erster Stelle steht und Rücksichtnahme ein Fremdwort ist. Diese Menschen sind auch dort, wo der Gesetzgeber stark reglementiert, genauso rücksichtslos unterwegs - anders ist es nicht zu erklären, warum es Autofahrer gibt, trotz Fahrschule und Fahrprüfung, in vollem Bewusstsein in gefährdender Weise gegen Verkehrsregeln verstoßen.

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