Kastration oder nicht, bin hin und her gerissen...

  • Interessant. Ich kenne Mönchspfeffer eher andersherum: Bei mir führt er zu massiver Scheinschwangerschaft inkl. Milchbildung. Und zwar durchgängig! Man könnte mich dann quasi melken. Und ich habe perversen Hunger. Bei moderater Dosierung. (Ich hatte ihn wegen Schmerzen getestet.)

  • Mit 9 Jahren wird sie sich genau gar nicht verändern nach der Kastration....

    Es wird halt das OP-Risiko im Alter nicht weniger werden (und ihre Probleme im Zyklus vermutlich auch nicht).

    Ich würds machen lassen.

  • Ich habe Mönchspfeffer bei meinem hengstigen Wallach verwendet, je nach Dosierung wirkt es so, dass selbst ein Mönch pfeffig wird oder keusch wie ein Lamm, deshalb heißt es auch Keuschlamm.

  • Abgesehen vom Körperlichen: dass sie sich in diesem Alter noch charakterlich verändert, würde ich ausschließen, abgesehen davon, dass sie vom fehlenden Hormonzyklus ( der sie jetzt ja offenbar sehr mitnimmt) ausgelichener und vielleicht sogar deutlich ruhiger und fauler wird.

    Ich mußte meine Hündin mit 11 Monaten kastrieren lassen, hätte es sehr gerne vermieden, hatte aber keine Wahl. Die Probleme, die sie dann bekam, waren ausschließlich körperlicher Natur, charakterlich hat sie sich null verändert und wurde sogar (was mich echt erstaunte), in diesen typischen Sechsmonatsintervallen erwachsener. Sie ist zwar generell ein Supersensibelchen, war aber lebenslang im Umgang mit anderen Hunden sehr geschickt und selbstbewußt und hatte, soweit ich das beurteilen kann, da nie Nachteile vom Kastratenstatus.

    Insofern kann ich mir eigentlich überhaupt nicht vorstellen, dass eine in sich gefestige neunjährige Hündin sich noch groß anders verhält. Den Kindern gegenüber schon mal gar nicht. Ich würde es davon abhängig machen, wie sehr sie leidet - wenn die Belastung immer schwerer wird und sich sonst überhaupt nicht mindern läßt, würde ich mir eine Kastration überlegen, bevor sie wirklich alt ist und weder die massiven Scheinschwangerschaften noch die OP gut wegstecken kann.

  • Viel Wichtiges und Richtiges wurde ja schon geschrieben und ich persönlich würde einen Ultraschall vom Bauchraum machen lassen um ein wenig mehr Sicherheit zu bekommen. Ich finde das schadet bei einer Hündin in höheren Lebensjahren nicht und wäre bei mir persönlich eine Art jährliche Vorsorge-Untersuchung.

    Ach, das ist auch eine gute Idee. Da frag ich direkt mal nach den Möglichkeiten.

    Ich fand diese Quelle ganz interessant. Da gibt es auch einen Unterpunkt Tumorprophylaxe

    https://reportage.wdr.de/hundekastration#14647

    (Vielleicht bist du aber auch schon deutlich mehr im Thema, dann weißt du vlt schon alles von der Quelle)

    Dankeschön für die Reportage. Nein, leider muss ich sagen, dass ich noch so gar nicht im Thema bin, weil ich es bisher nicht als unser Thema gesehen habe. Muss mir jetzt erstmal eine belastbare Meinung zulegen |)

    Scheinträchtigkeit einmal im Jahr ist schon Stress für die Hündin, hat das in der Zeit große Wesensveränderungen bei ihr? Läufigkeiten erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit für Mammatumore, das muss man gut im Auge behalten. Allerdings ist nur die Kastration vor der ersten Läufigkeit tatsächlich sehr wirksam zur Vorbeugung, jedoch hat man die negativen Folgen der fehlenden hormonellen Entwicklung.

    Sie hat grundsätzlich ihren eigenen Kopf und wir müssen mitunter diskutieren, vielleicht in der Zeit etwas ausgeprägter, aber nicht extrem. Sie will nicht so wahnsinnig weit laufen, da es aber auch oft auf die heißen Tage fällt, ist das schwer vom Wetter zu unterscheiden. Manchmal frisst sie nicht gut (bei nem Labradormix, der sonst alles aufsaugt bevor du bis 3 gezählt hast, aber mal für drei Tage kein Problem aus meiner Sicht, auch gewichtstechnisch nichz grenzwertig). Gesäuge ist halt ausgeprägt und es kommt auch Milch.

    Das wäre es eigentlich. Mit anderen Hunden ist sie ohnehin sehr eigen und will am liebsten eher keine treffen. - Mir kam das alles immer im Rahmen vor.

    Genau, das mit den Mammatumoren kennt man ja auch so - aber ich verstehe es jetzt so, dass ich den positiven Effekt gar nicht mehr hätte?

  • Das ist aber auch interessant. Diese Einsatzmöglichkeiten kenn ich tatsächlich nicht. Hat es denn wenigstens was gebracht gegen die Schmerzen?

    (Ich verwende es tatsächlich bei mir im normalen Zyklus auch zur Bekämpfung der Östrogendominanz und bin da auch sehr zufrieden.)

    Mit 9 Jahren wird sie sich genau gar nicht verändern nach der Kastration....

    Es wird halt das OP-Risiko im Alter nicht weniger werden (und ihre Probleme im Zyklus vermutlich auch nicht).

    Ich würds machen lassen.

    Tja, da hab ich halt auch dran gedacht: mit 12 dann ne Not-OP wäre eben auch nicht geil, vor allem, wenn man dann noch im Hinterkopf hat, wäre vielleicht vermeidbar gewesen, wenn...

    Ich habe Mönchspfeffer bei meinem hengstigen Wallach verwendet, je nach Dosierung wirkt es so, dass selbst ein Mönch pfeffig wird oder keusch wie ein Lamm, deshalb heißt es auch Keuschlamm.

    Genau, bei einem unserer Wallache nehmen wir es auch.

    Aber ich kenn die Erklärung eher so herum, dass es sich ja mit den Mönchen sonst so verhalten hätte wie mit den hengstigen Wallachen auf der Koppel, mal überspitzt und sehr salopp gesagt.

    (Meines Erachtens heißt es doch aber: Keu-schlamm und nicht Keusch-Lamm? Muss ich glatt auch nochmal nachlesen.)

  • Aber ihr habt mir alle schon sehr viel weitergeholfen - vielen Dank. Dass es keine nennenswerte Wesensänderung geben dürfte, ist doch auch schon was Gutes im Fall der Fälle.

    Hi! 🙂

    Sehe ich auch so!

    weil ich im Gegensatz zu manchen Ansätzen der Schulmedizin schon der Meinung bin, dass die Hormone auch einen Teil zur Gesundheit beitragen.

    Ist so. Die Hormone sind wichtig für den Körper - die Entwicklung von Knochen,Sehnen,Muskeln etc. Ebenso braucht es Hormone für die mentale Entwicklung.

    Ein Punkt ist halt auch noch, dass sie damals eine Belastungsarthrose mitgebracht hat (vermutlich aus ihrer Welpenzeit, schön Überlastung durch Bällchen werfen...), die wir soweit gut händeln können mit Teufelkralle und angepassten Bewegungsmustern. Aber da hab ich halt auch Angst, dass uns das auf die Füße fallen würde.

  • Glaube ich nicht, dass eine Kastration eine Arthrose verschlimmern würde. Aber das würde ich beim einholen einer zweiten Tierarztmeinung erfragen.

    Wichtig wäre, hört man immer, das Gewicht im Blick zu behalten, weil kastrierte Hunde wohl dazu neigen, zuzunehmen.

  • Ich würde das bei einer solchen Auffälligkeit gerade jetzt noch machen lassen oder besser gesagt im Winter, wenn sie in einer hormonell niedrigen Phase ist.

    Weil:

    1. Deine Hündin jetzt weitestgehend gesund ist. Läuft das in älteren Jahren so richtig aus dem Ruder (Pyometra, Mammatumore, polzystische Ovarien...) lautet dann die Frage leider häufig: "Riskieren wir die OP noch, weil sie vielleicht nicht mehr vom Tisch kommt? Oder schläfern wir gleich ein?"

    Ich möchte die Situation nie wieder durchmachen, dass ich mir diese Frage stellen muss, weil ich gegen eine Kastra war und dachte, uns wird es schon nicht erwischen, dass es dann eine Not-OP wird.

    und

    2. Deine Hündin ist fertig in Bezug auf das Wesen. Ich hab gerade bei Hündinnen mit heftigen Scheinschwangerschaften bis hin zur Milchbildung oft das Gegenteil von der Befürchtung erlebt: Sie werden fröhlicher und entspannter, weil der verkackte Hormonstress wegfällt.

    Und ja, so sinnvoll Hormone an mancher Stelle sind - Stress machen sie gelegentlich auch.

    Wäre es meine Hündin: Ich würde mir eine zweite Meinung einholen, sie unbedingt schallen lassen (in dem Alter so oder so, auch wenn sie nicht auffällig wäre) und dann würde ich nochmal kurz abwägen. Aber eigentlich würde ich schon ins Auge fassen, sie möglichst mittig zwischen den nächsten beiden Läufigkeiten zu kastrieren. Einfach, um das so schonend und sicher wie möglich zu gestalten.

  • In der Regel ist es so, dass Merle im Herbst und im Frühjahr läufig wird und im Sommer dann scheinträchtig. Verstärkt wird das Ganze immer dann, wenn ich schwanger bin/ein Baby habe (bis jetzt 2x vorgekommen).

    Ich gebe ihr Mönchspfeffer ins Futter, um das Ganze zu lindern. Jetzt fällt mir aber auf, dass das Gesäuge bei der Scheinträchtigkeit noch größer als sonst zu sein scheint. Wurde auch schon von Leuten angesprochen, ob die Hündin wohl vor kurzem Welpen hatte. (Hatte sie nicht, war auch nie der Plan.)

    Daher waren wir also die Woche bei unserer Tierärztin. Sie hat alles abgetastet, bisher scheint aber nichts Verdächtiges zu sein. Ich habe nachgefragt, was ihre Gedanken dazu sind und sie rät, unabhängig vom Alter eines Hundes, immer zu Kastration. Salopp gesagt aus folgenden Gründen: was nicht mehr da ist, kann auch keinen Krebs bekommen. Und Hormone sind ja vor allem wichtig, damit wir wissen, ob wir Männchen oder Weibchen sind. Das ist bei Hunden ja im Prinzip egal. Naja.

    Erstmal ist es an sich total normal dass eine Hündin nach der Läufigkeit auch scheinträchtig wird, aber der Grad ab wann es sinnvoll ist zu sagen ,,Raus mit der Gebärmutter!" kann sehr schmal sein.

    Nur großes Gesäuge ist bspw was Anderes als wenn die Hündin auch Probleme mit Gesäugeentzündungen hat. Dann is noch die Frage wie stark ist der damit einhergehende Stress, wie sehr ist der Hund da neben der Spur, gibt es Möglichkeiten dies zu lindern ect...

    Ich hab bei meiner Hündin allein wegen des Gesäuges über die Kastration nachgedacht, als sie so Probleme mit Gesäugeentzündungen hatte dass die auch mit Lactostop oä nicht in den Griff zu bekommen waren. Da lief allerdings auch noch anderweitig ziemlich viel total Panne und wenn ich nicht deswegen schon über die Kastration nachgedacht hab, so war es ohnehin besiegelt als sie eine Gebärmutterentzündung bekam.

    Grad wenn es primär um Wesensveränderungen geht, wird mitunter sehr kontrovers diskutiert ob man damit eine Kastration "schon" rechtfertigen kann oder nicht.

    Dazu kann man aber auch nur sagen :

    Du kennst deinen Hund am besten.

    Die Möglichkeit dass sich das mit weiteren Läufigkeiten einpendelt wird in dem Alter eher unwahrscheinlich sein.

    Es wäre theoretisch eine Idee zu überlegen ob man noch einen Zyklus mit macht, vorher schaut was man da noch ändern könnte um ihr zu helfen und dann abzuwägen ob ihr kastrieren lasst oder nicht. Andererseits wird man nach Jahren höchst wahrscheinlich nicht nur eine Methode gefahren sein.


    Weswegen ich allerdings niemals kastrieren lassen würde, wäre um Tumore betreffend der weiblichen Geschlechtsorgane/des Gesäuges zu verhindern. Oder wenn die Hündin da relativ normal im Zyklus ist, ich aber selber verhindern möchte dass der Hund eine Pyo bekommt. Wenn die schon da ist oder das Risiko dafür tatsächlich stark erhöht- klar dann isses medizinisch indiziert. Aber wenn man einfach nur die Denke hat : ,,Raus mit dem gesunden Organ damit das nicht krank werden kann." ( quasi ^^ ) begründet das halt keine Kastra.

    Deswegen find ich den Satz ,,Was nicht da ist kann keinen Krebs bekommen." so dämlich. Warum ? Einerseits kann man, sollte sich Krebs bilden, noch ein Organ mehr haben das man im Zweifel einfach entfernen kann. Aber vor allem ist mit Kastrationen der Stand inzwischen eigentlich der dass die Wahrscheinlichkeit dass der Hund Krebs bekommt, bei kastrierten Hunden höher ist. Hat unter Anderem den Zusammenhang dass es Krebsarten gibt bei denen die Hormone ihren Teil dazu beitragen- bestimmte Hormone können bestimmte Krebsarten hemmen, und das nicht vorhanden sein kann Krebs auch befeuern.

    Letztlich wird dir aber - sollte der Hund rein hypothetisch mal an Krebs erkranken, aber niemand sagen ob das auch passiert wäre wenn dieser Hund intakt geblieben oder eben kastriert worden wäre. Weil so einfach ist die Rechnung nicht.

    Aber es lässt sich eben auch vielfach nachlesen dass die Kastration eben dahingehend auch nachteilig sein kann.

    Davon abgesehen dass auch eine kastrierte Hündin Mammatumore bilden kann. Was, wenn man bedenkt dass die Gesäugeleiste ja noch da ist, auch ziemlich einleuchtend ist. ^^

    Die These dass eine Kastration die Bildung dieser Tumore verhindern soll, ist geltender je früher die Hündin kastriert wurde.

    Von daher würde diesen Punkt komplett verwerfen und mich vorrangig drauf konzentrieren ob die Kastration aus anderen Gründen notwendig ist.

    Der Punkt dass es für euch so auffällig geworden ist mit dem Gesäuge dass ihr zum TA gegangen seid, und ja nicht wisst ob das mit den Jahren schlimmer wird, in Kombination damit dass ein Hund mit steigendem Alter eine OP schlechter verträgt, wäre da mMn so der größte Punkt betreffend eurer Hündin.


    Ansonsten muss ich sagen :

    Von zwei Hündinnen hier mussten beide früher ( 1,5 Jahre ) oder später ( ~8-9 Jahre ) aus gesundheitlichen Gründen kastriert werden ( einmal wegen Gebärmutterentzündung und weil ihr das 2/3 des Jahres voller Stress ersparen hat, und einmal wegen Overialzysten ). Wussten übrigens auch beide nach der Kastration noch dass sie Hündinnen sind ;D

    Wie auch jeder kastrierte Rüde den ich kenne noch weiß dass er ein Rüde ist.

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