Hunde eskalieren am Zaun - gewünscht, No-Go, normal?

  • Ich glaube den allermeisten Haltern von Zaubpöblern ist das Verhalten einfach egal, bzw es ist ja so schön einfach den Hund in den Garten zu werfen und sich nicht mit ihm zu beschäftige. Und wenn es stört scheint der Leidensdruck dann doch nicht gross genug zu sein, um entsprechend Energie in die Erziehung zu stecken. Aber hier auf dem Dorf gibt es auch wirklich viele, die stört das einfach nicht, da bellt ein Hund halt hinterm Zaun, wie der Hahn morgens kräht und zu unmöglichen Zeiten die Kirchenglocken läuten.

  • Wie lange lassen die den Hund denn bitte bellen, dass er davon müde wird? Und hört der nicht von selbst auf, sobald der "Gegner" weg ist? Ich meine, kurz den Tasmanischen Teufel rauslassen, umkehren und mit einem strahlenden "Hab ich das nicht gut gemacht - zahlste bar?" zu mir gewetzt zu kommen, dauert hier kaum eine Minute - davon wird doch kein Hund müde?

    Der ist allein draußen und "meldet" dann über ein, zwei Stunden jede hustende Fliege.


    Womit ich ihn zu 100 Prozent zum Bellen bringe: Ich öffne oder schließe mein Auto. Er kann das nur hören.

  • Zwischen wachen, d.h. souveränem einschätzen einer Gefahr und der angemessenen Reaktion darauf und einem kopflos Hinballern an den Zaun, um sich dort aufzuführen wie ein Irrer liegen für mich Welten.


    Während Kandidat 1 völlig klar im Kopf ist und sein Hirn benutzt, scheint bei Kandidaten der eskalierenden Art genau dieses im Endorphinrausch völlig abzuschalten. Zumal Kandidat 2 nach meiner Erfahrung auch sehr oft nur auf den Hund reagiert.



    Wobei einem wachenden Hund auch beigebracht werden muss, wo sein zu bewachendes Objekt aufhört. Wenig ist anstrengender als ein Kangal, der der Meinung ist, die ganze Straße gehört ihm und jede Bewegung 100m weiter meldet (vielleicht die zwei eskalierenden Tibet Terrier neben uns :partying_face: ).

  • Unser Grundstück ist zurückversetzt, heißt, direkt kommt niemand bei uns am Zaun lang. Bert darf wachen und melden, aber nicht eskalieren, selbst wenn die Nachbarshunde das tun. Er macht es tatsächlich recht gut. Er beobachtet, zeigt bei Bedarf, dass er da ist und meldet, wenn jemand die Einfahrt betritt.


    Wenn Fremdhunde die Straße runter kommen, guckt er, geht evtl. mal zum Tor, bellen tut er nicht. Außer sein absoluter Hassfeind kommt, dann ist er das Paradebeispiel für einen eskalierenden Hund :woozy_face: . Allerdings fährt er auch da sehr schnell wieder runter und ist ruhig, sobald der Kerl außer Sicht ist. Denn kann er einfach nicht leiden.


    Wir haben leider viel zu viele Hunde in der Nachbarschaft, für die das eskalieren die einzige Beschäftigung ist, die sie haben. Das ist so schade. Ich bin heilfroh, dass Bert sich daran nicht beteiligt.


    Eine Nachbarin hat mich tatsächlich mal gefragt, ob das Verhalten von Bert normal ist :dizzy_face: . Ich hab aufgrund der nachbarschaftlichen Beziehung vermieden zu erwähnen, dass ich Berts Verhalten völlig normal finde und das der anderen als unnormal :speak_no_evil_monkey: :see_no_evil_monkey: .

  • Henning ist als GSS ja wirklich ein geborener Hof- und Wachhund. Der weiß ganz genau, wer wann am Grundstück vorbei geht. Und er unterscheidet, ob wir das gerade mitbekommen oder er uns aufmerksam machen muss. Aber von allen Hunden in unserem direkten Haufen (5 aneinanderliehende Häuser, 5 Hunde) bellt er mit Abstand am wenigsten. Deshalb sind für mich die meisten Zaunpöbler eher weniger die top Wachhunde. Anders ist es natürlich, wenn das Grundstück abgelegen liegt, jemand auf die Haustür zugeht bzw. Das Grundstück betritt oder sich auffällig verhält. Aber übliche Spaziergänger oder wenn jemand ohne eines Blickes vorbei geht - die müssen nun wirklich nicht massiv verbellt werden.

    Und auch hier - melden ist was anderes als wie gescheuert zu bellen, auch wenn die Person schon weg ist.

  • Wenn sich urplötzlich ein Hund fletschend/bellend auf meiner Höhe gegen den Zaun wirft wie ein Irrer, ja dann find ich das scheixxe und unmöglich. Normales Zaunbellen/melden ist ok. Als Nachbarin fänd ich zweiteres aber nur ok, solang es von der Dauer nicht ausartet.

  • Thema Wachhund: das macht Ares durchaus. Er meldet fremde Menschen direkt am oder im Haus. Direkt am Haus heißt wirklich direkt am Haus, also wenn sich zb jemand länger an der Haustür aufhält. Aufenthalt auf dem Gehweg meldet er nicht. Und zb Paket ablegen oder Post einwerfen ist nicht länger aufhalten, das meldet er auch nicht.

    Er meldet derart präzise und sicher, dass ich, wenn er nachts melden würde, das Schlafzimmer abschließen und die Polizei anrufen würde, denn dann ist definitiv jemand im Haus. Er hat in fast 9 Jahren noch nie einen Fehler gemacht.


    Was er nicht meldet: wenn man im Reihenhaus die Nachbarn hört. Oder wenn man im Hotelzimmer die Menschen im Zimmer nebenan hört. Das kann er erstaunlich gut unterscheiden.

    Was er wiederum meldet: wenn sich im

    Hotelzimmer jemand länger vor unserer Zimmertür aufhält.


    Achso: er meldet fremde Menschen, ob die nen Hund dabei haben spielt für ihn keine Rolle.


    Aber das, was er macht, ist für mich präzises Meldeverhalten. Das hat mit dem „üblichen“ Gepöbel am Zaun für mich nix zu tun.

  • Es gibt ja gesetzliche Werte was Lärm angeht und solange sich das Gebell im erlaubten Rahmen befindet, muss man es nun mal nicht nachvollziehen können warum sich jemand nicht daran stört wenn der eigene Hund am Zaun bellt. Auch wenn es einen selbst nervt, so funktioniert Miteinander nunmal.


    Meine Hunde dürfen zum Beispiel im Rahmen des Trainings bellen, da nervt mit Sicherheit den ein oder anderen Nachbarn. Dafür nervt mich wenn der Nachbar an seinem Hobby-Treckern bastelt, ich mag nämlich keine Motorengeräusche. Muss ich auch mit Leben, so funktoniert Toleranz.

  • Geht hier doch um die allgemeine Diskussion, wieso Hunde am Zaun bellen dürfen und nicht nur um den einen speziellen Fall und nein, diese Beobachtung, dass die meisten ausschließlich bei Hunden bellen, kann ich aus meiner Erfahrung nicht teilen.

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