welchen Trainer würdet ihr empfehlen?
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Hallo ihr lieben,
erstmal vielen Dank für die Aufnahme.
Wir haben seit Samstag einen Welpen aus dem Tierheim - Mischling, 5 Monate alt - kam mit vier Monaten aus Rumänien zu einer Familie, die sie nach drei Wochen
im TH wieder abgegeben haben.
Sie ist uns gegenüber absolut freundlich und aufgeschlossen, nur Fremde sind ihr unheimlich. Sie bellt bei jeglichen Geräuschen und ist auch ein Angsthund.
Gestern beim Tierarzt war eine Behandlung aufgrund ihrer Angst fast nicht möglich. Der TA vermutete, dass die TAs in Rumänien nicht besonders nett zu ihr waren.
Sie hat für ihr Alter auch viel zu viele Impfungen bekommen, was aktuell ihr Immunsystem zerschossen hat - müssen wir sehr langsam wieder aufbauen.
Da wir beide absolut keine Welpenerfahrung haben und nur das Beste für sie wollen, haben wir uns frühzeitig an zwei Trainer gewandt:
Trainer 1 (trainiert Polizei- und Filmhunde) hat gesagt, dass der Hund uns kontrolliert (läuft mir nach, springt mich an) und hat deswegen ihr Körbchen hinter das Sofa gestellt.
Sie soll nur auf ihrem Körbchen liegen und sonst nirgendwo -> damit sie zur Ruhe kommt und diese hab-acht-stellung sein lässt.
Nun schläft sie dort aber nicht mehr und liegt auf dem Teppich neben mir. Seitdem ist sie völlig unruhig und kommt kaum zur Ruhe und hat Durchfall.
Ich habe ihr Körbchen wieder in mein (ihr) Sichtfeld getan und jetzt schläft sie dort auch wieder drin.
Trainer 2 meinte erstmal pö a pö eingewöhnen, bevor man hier gleich tabularasa macht und dann die Erziehung langsam beginnen.
Sie hat uns Tipps zum Futter und Fellpflege gegeben und ein paar Leinentricks zur besseren Führung gezeigt.
Sie möchte herzlich und mit viel Geduld angehen.
Nun haben aber etliche Leute in meiner Familie einen Hund und alle tendieren zu Trainer 1 (der würde zweimal die Woche zu uns direkt nach Hause kommen, zu Trainer 2
müssten wir immer fahren), da unser Hund ja bald in die Pubertät kommt und bis dahin MUSS er Grenzen und Regeln können, da sie uns sonst auf der Nase rumtanzt.
Per Se stört mich aktuell nichts an ihr, außer das ständige hinterherrennen (ich sitze im HomeOffice und kann nicht mal ungestört auf Toilette gehen).
Ich weiß nun aber nicht, ob dieses Verhalten Kontrolle oder Verlustangst dar stellt?
Fakt ist dass wir hier Hilfestellung benötigen; welchen Trainer würdet ihr empfehlen?
Habt ihr sonst noch irgendwelche Tipps?
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Meine Wahl würde auf Trainer 2 fallen.
Der Hund ist erst seit Samstag da, kennt weder euch noch Alltag, geschweige denn ist er angekommen.
Überbewerte bitte das Hinterherrennen nicht, was er in seinem Leben schon durch hat, er weiß doch noch gar nicht woran er bei euch ist.
Und zur Pubertät, das großgeschriebene "muss" würde ich gänzlich streichen. Nicht jeder Hund tanzt seinen Besitzern auf der Nase rum. Klar haben die dann mal, mehr oder weniger, Knete im Kopf aber mit Humor, klar und fair bleiben, ist das auch zu schaffen.
Macht langsam und brecht nichts übers Knie.
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Ich finde euren Ansatz falsch. Der Hund ist seit Sa bei euch, kommt aus einem komplett anderen Umfeld, kennt euch nicht, kennt eure Wohnung nicht.
Offenbarscheint er das ganz gut zu verkraften, er ist in der Lage, sich zu entspannen und zu schlafen. Das solltet ihr feiern, statt ihm einen Liegeplatz zu entziehen, auf dem er sich wohl fühlt. Das Hinterherlaufen ist lästig, das würde ich in jedem Fall versuchen, von Anfang an zu unterbinden. Das klappt evtl.mit Kaustangen, also Ablenkung. Einfach mal ausprobieren. Und nicht alles dramatisieren.
Für mich wäre ganz entscheidend, dass der Trainer die besondere Situation des Hundes im Blick hat und nicht betont, dass er euch künftig auf der Nase herumtanzen wird! Außerdem ist es doch ganz klar und eigentlich selbstverständlich, dass er eine geraume Zeit braucht, um „anzukommen“ und eine Beziehung zu euch aufzubauen.
Lasst den Neuankömmling sich erst einmal in Ruhe akklimatisieren, danach ist immer noch Zeit für einen Trainer.
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Der Hund ist leider kein Welpe mehr. Das wäre tatsächlich besser. Er befindet sich in der schwierigsten Phase seines Lebens. Es ist die erste Angstphase. Das ist eine Art Prägephase für Angstreize. Heißt, alles, was dem Hund jetzt als gruselig präsentiert wird, wird, wird er sich genauso merken. Daher so wenig wie möglich zeigen. Außerdem ist es die Phase, in der sich das Immunsystem auf das zukünftige Leben einstellt. Leider gibt es keinen roten Faden bisher, auf den es sich hätte einstellen können. Jetzt stellen sich. Wahrscheinlich die Weichen, ob ihr zukünftig mit Magen-Darm-Problemen kämpfen werdet oder nicht.
Daher gibt es im Augenblick eigentlich nur eins, was das aller aller wichtigste ist: Ruhe. Ruhe. Ruhr. Schlaf. Schlaf. Schlaf. Freiwillig! Und das die nächsten drei bis vier Wochen. Dann würde ich mir erst wieder Gedanken über Training machen.
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Nach deiner Beschreibung scheinen mir beide nicht ideal.
Eine Mischung aus beidem wäre toll. Irgendwas mit mehr Balance zwischen "Hausregeln akzeptieren lernen" und "in Ruhe ankommen lassen".
Ich würde weitersuchen.
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Der Hund ist seit Sonnabend bei Euch und es waren schon zwei Trainer vor Ort? Viel zu viel in dieser kurzen Zeit. Auch Leinenführigkeit muss nicht jetzt und sofort sein. Ich etabliere bei einem Neuankömmling, egal ob TS oder Welpe, die Hausregeln. Was ist erlaubt und was nicht. Das reicht idR für den Anfang. Ich würde auch nicht gleich von einem Angsthund reden, ganz häufig ist es einfach nur Unsicherheit, die sich im Laufe der Zeit legt.
Freut euch bitte über all die positiven Dinge, die der Hund zeigt. Ich sehe nicht, dass Ihr jetzt schon Hilfestellung benötigt. Einfach mal entspannt bleiben.
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Seitdem ist sie völlig unruhig und kommt kaum zur Ruhe und hat Durchfall.
Das beantwortet deine Frage doch.
Das wichtigste ist jetzt erstmal, dass der Hund zur Ruhe kommt und sich sicher fühlt im neuen Zuhause. Der Hund ist noch keine Woche da, die kennt euch noch nicht und weiß noch nicht mal, dass das jetzt ihr Zuhause ist.
da unser Hund ja bald in die Pubertät kommt und bis dahin MUSS er Grenzen und Regeln können, da sie uns sonst auf der Nase rumtanzt.
Woher hast du das denn?
Was stellst du dir unter "auf der Nase rumtanzen" vor? Und welche Regeln und Grenzen möchtest du gerne etablieren?
Wenn du ein bisschen genauer formulierst, was du vom Hund erwartest, kann man auch eher schauen, was sinnvoll ist und wie man dahin kommt.
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Der Hund ist vor etwa einem Monat nach Deutschland gekommen, hat seitdem auch schon wieder zweimal das Zuhause gewechselt, da ist es doch kein Wunder, dass sie total durch den Wind ist. Begriffe wie "Angsthund" würde ich da mal noch gar nicht verwenden - so viel Hin und Her kann sogar einen eigentlich gefestigten Hund ganz schön aus der Bahn werden. Dass sie nun, gerade als Junghund und noch dazu in einer Phase, in der es häufig zu Ängsten und Unsicherheiten kommt, total verunsichert ist, ist doch ganz normal.
Grundsätzlich halte ich deshalb jeden Trainer, der so kurz nach dem Einzug meint, eine fixe Einschätzung samt Trainingsplan zum Hund abgeben zu können, für ziemlich unglaubwürdig. Mag ja sein, dass eure Hündin gerade kontrolliert, aber Kontrollverhalten kann auch wegen totaler Unsicherheit durch einen vorausgegangenen Kontrollverlust entstehen. Und da ist dem Hund nicht unbedingt geholfen, wenn man ihr einfach jegliche Kontrolle erneut entzieht.
Ich halte es erstmal für das Wichtigste, dem Hund eine sichere Struktur, Orientierung und ganz viel Beständigkeit zu vermitteln. Denn solange ihr kein fixes Fundament habt, braucht ihr nicht anfangen, darüber ein Haus zu bauen.
Das heißt erstmal, eine verbindliche Routine zu etablieren. Habt ihr einen festen Tagesablauf, der dem Hund hilft, sich zu orientieren?
Dann ganz viel Ruhe und Langeweile zu üben. Dein Text liest sich, als wäre da schon mächtig viel passiert, seit sie bei euch eingezogen ist: 2 Trainer, Tierarzt, fremde Menschen... Würde ich alles mal bis auf das allernötigste runterfahren. Immer dieselben Gassirouten, keine spannenden neuen Aktivitäten, andere Menschen von ihr fernhalten.
Oft hilft es auch, die eigenen Aktionen, insbesondere in Bezug auf den Hund, anzukündigen und zu verbalisieren. "Gehen wir Gassi?", "Geschirr", "Leine", "Hast du Hunger?" usw. kann alles helfen, damit der Hund eine gewisse Erwartungssicherheit entwickeln kann und euch als verlässlich wahrnimmt.
Allgemeine Hausregeln, die später auch gelten sollen (z.B. Hund darf dich nicht anspringen, dir nicht aufs Klo folgen), würde ich auch jetzt schon mit ruhiger Konsequenz einfordern. Gerade unsichere Hunde können von einem klaren, eng gesteckten Rahmen weit mehr profitieren, als wenn man ihnen Narrenfreiheit lässt.
Aber dazu muss man den Hund nicht gleich hinter das Sofa verbannen. Das halte ich für totalen Quatsch. In der Regel reicht es, ein paar Mal in der Situation auszudiskutieren, dass Hund gerade nicht hinterherdackeln/dich anspringen/was auch immer tun soll. Alles darüber hinaus halte ich in eurem Fall eher für unnötige Gängelung.
Und abschließend zum Thema Pubertät: Der Hund ist 5 Monate alt. Wenn die Pubertät nicht schon da ist, wird sie vermutlich in spätestens 4 bis 8 Wochen da sein. Das ist sowieso nicht genug Zeit, um dem Hund so verlässlich Regeln beizubringen, dass dir das in der Pubertät irgendwas nützen würde. Aber das ist kein Weltuntergang. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Ja, Pubertät ohne fixe vorherige Basis ist tendenziell anstrengender, aber es ist machbar. Und es geht vorüber.
In diesem Sinne würde ich all in all eher auf Trainerin 2 setzen. Sie klingt mir insgesamt etwas verständiger für das, was euer Hund da gerade durchmacht. Trotzdem würde ich darauf achten, dem Hund nun nicht alle Narrenfreiheit zu gewähren, sondern klare Regeln festzulegen und dem Hund so von Anfang an Orientierung zu geben.
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Woher hast du das denn?
Steht dabei:
Nun haben aber etliche Leute in meiner Familie einen Hund
Das Problem ist eher, daß so viele Leute von außen auf Dich reinreden, was DU unbedingt JETZT SORORT tun mußt, und der Hund darf bloß nix machen, weil der sonst am Stuhl sägt.
Hör doch einfach erst einmal darauf:
Per Se stört mich aktuell nichts an ihr,
Lernt Euch erst einmal kennen.
Der Rest wird schon noch kommen.
Gemeinsam lernt Ihr das "neue Leben" kennen.
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Wie schön dass ihr die Maus aufgenommen habt!
Aber schau mal: für Straßenhunde oder Hunde/Welpen aus dem Shelter ist es völlig normal dort zu leben. Sie kennen es nicht anders, sie denken das ist normal und gut, nur wir Menschen wissen, was ein optimales Leben für sie wäre.
Aus ihrer Sicht ist das ganze so abgelaufen: jemand hat sie grundlos und völlig unerwartet in einen Transporter geschleppt, dort war sie Stunden/ Tag(e) drin in Stress und Ungewissheit, dann wurde sie in ein Haus verfrachtet wo sie die ganze Zeit Menschen um sich hatte was sie gar nicht kennt. Nach etwa 2-3 Wochen realisiert ein Hund, dass er jetzt hier lebt. Und dann wurde sie ins fremde Tierheim gebracht, wo sie kurze Zeit später wieder raus gekommen ist zu dir.
Das ist unfassbar viel zu verarbeiten für so ein junges unerfahrenes Wesen, für das bisher immer alles „gut“ war.
Und jetzt ist sie nur wenige Tage bei dir und hat schon zwei Trainer gesehen, etliche unbekannte Menschen, wieder ein neues Haus, wieder eine neue Umgebung mit neuen fremden Hunden.
Bei so einer Geschichte kann auch ein souveräner älterer Hund mal aus der Bahn gleiten.
Gib ihr Zeit, ganz viel Ruhe und vorallem Routine.
Jeden Tag exakt das gleiche machen. Die gleiche Runde, das gleiche Futter zur gleichen Zeit am gleichen Ort, nicht dauernd nach ihr schauen, sie nicht dauernd streicheln wollen sondern sie auf euch zu kommen lassen.
In etwa 3-4 Monaten seht ihr erstmal in welche Richtung sie sich entwickeln wird. Das ist im Moment nämlich komplett ungewiss.
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