Unsere Hündin kann nicht entspannt alleine sein.

  • Vielen Dank für die ganzen Antworten. Eine Betreuung scheint für den Anfang wohl das Beste zu sein. Wir werden uns auch nochmal mit unserem Hundetrainer in Verbindung setzen... Die Situation ist wirklich festgefahren, irgendwie dachten wir, wir kommen auch ohne externe Hilfe dadurch...

    Die Rollos machen wir übrigens runter, bevor wir gehen. Aber schon weit davor. Sie kann uns also nicht sehen, wenn wir draußen sind, sie springt aber trotzdem am Fenster hoch...

    In der Tat ist es für unsere Hündin immer schlimmer, wenn beide gleichzeitig gehen, als einzeln...

    Wir wollten hier einfach auch mal rausfinden, ob jemand ähnlich große Probleme hatte, oder jemanden kennt, bei dem es so war. Wir fühlen uns sehr alleine damit. Wenn es bei jemandem auch extrem gewesen ist, das Thema aber überwunden werden konnte, wäre das sehr interessant...

    Danke für den Tipp, wir werden das mit dem Gitter weiter üben, bis es auch ohne fiepen klappt...

    Dann sind wir das alles wohl falsch angegangen und kriegen jetzt die Quittung dafür, aber besser spät, als nie lernen... In unserem Umfeld fragt aber auch jeder: "Bei euch ist das so heftig? Komisch, bei uns ist alles entspannt..." Wichtigste Einsicht: Jeder Hund ist anders...

  • Hundebetreuungen haben übrigens oft Wartelisten, ich würde also zackig zu suchen anfangen

    Ja, sollte man nicht unterschätzen. Als ich da nur für paar Urlaubstage mal geguckt habe, habe ich da teilweise Wartezeiten von 3 - 6 Monaten gesehen.


    Wir wollten hier einfach auch mal rausfinden, ob jemand ähnlich große Probleme hatte, oder jemanden kennt, bei dem es so war. Wir fühlen uns sehr alleine damit.

    Keine Sorge, das betrifft mehr als genug Hundehalter. Ihr seid nicht die einzigen.

  • kann denn die Hündin ganz entspannt von euch getrennt sein, wenn ihr noch anwesend seid?

    Da würde ich auch ansetzen.


    Du schreibst ja vorher, dass sie auch dabei manchmal fiept, wenn ihr in der Wohnung seid und nur ein Gitter schließt oder so, also ist sie auch dabei nicht entspannt. Solange sie das nicht ist, kann es gar nicht klappen, dass sie entspannt ganz alleine bleibt, wie wildsurf schon schrieb.

  • Wir wollten hier einfach auch mal rausfinden, ob jemand ähnlich große Probleme hatte, oder jemanden kennt, bei dem es so war. Wir fühlen uns sehr alleine damit. Wenn es bei jemandem auch extrem gewesen ist, das Thema aber überwunden werden konnte, wäre das sehr interessant...

    Ja, hier war es ähnlich schlimm, wenn nicht sogar schlimmer.


    Inzwischen funktionieren auch 6 Stunden alleine (mehr haben wir noch nicht probiert). Allerdings gibt es auch heute noch kleinere Rückschläge, wenn wir nicht alles richtig machen.


    Unsere (total individuellen!) Schlüssel waren:

    - Beschränken auf einen Raum

    - Alle fenster schließen (triggernde Geräusche von draußen gedämpft)

    - Beginnen mit Üben in einer Zeit, in der der Hund sowieso ruht

    - Alleinesein mit Voicerecorder überwachen (keine Live-Überwachung, damit man sein Verhalten nicht unbewusst an den negativen Verlauf anpasst)

    - Wenn der Hund nach Zeit x doch gebellt hat, die nächste Einheit deutlich verkürzen

    - Immer erst gehen, wenn der Hund deutlich entspannt ist

    - Einzeln rausgehen, nicht gemeinsam

    - Hund beim Rausgehen ignorieren

    - Hund komplett geistig und körperlich müde machen, wenn ein Termin außerhalb des idealen Zeitfensters ansteht

  • Nur mal zu Mut machen:

    Erstmals habe ich einen Hund, der auch enorme Probleme mit dem alleine bleiben (hatte). Alle vorigen Welpen wurden ganz langsam daran gewöhnt, nie gab es Probleme.

    Mein Jason jedoch war auch mit 10 Monaten noch ein Problemfall. Mehr als eine halbe Stunde war nicht ohne Stress möglich.


    Jetzt ist er 2,5 Jahre und auch wenn er es nicht wirklich mag, drei Stunden sind möglich, ohne dass er in Streß verfällt.


    Dieser Hund brauchte einfach Zeit. Mit 14 Monaten hat er einen Entwicklungsschub gemacht und plötzlich war es möglich, über die halbe Stunde zu kommen.


    Ich bin in der glücklichen Situation, das ich von zuhause arbeiten kann. Andernfalls wäre es teuer geworden und schwierig, da ihm egal ist, wer sonst noch im Haus ist. Und das,obwohl er auch an meinem Mann sehr hängt.


    Ich wollte das nur mal schreiben, um euch Mut zu machen. Euer Hund ist jung, hat schon einiges erlebt, manches kann sich da noch ändern mit zunehmendem Alter. Dran bleiben :bindafür:.

  • Ganz genau, das kann ich nur bestätigen!!! Jeder Hund ist anders!


    Selbst wenn ihr alles perfekt macht, kann (!) es Jahre dauern, bis es gut klappt, andererseits kommen manchmal riesengroße Verbesserungen ganz plötzlich! Weiterüben lohnt sich also auf jeden Fall!

  • Danke für den Tipp, wir werden das mit dem Gitter weiter üben, bis es auch ohne fiepen klappt...

    Dort beginnt Euer Training. Das Haus zu verlassen, wenn der Hund noch am Gitter lungert oder immer mit einem Auge aufs Gitter ruht, ist utopisch. Wenn das Gitter zugeht und sie latscht ans Ende des Raums, schmeißt sich mit einem zufriedenen Seufzer hin und schnarcht mehrere Stunden völlig entspannt, ohne noch einen Gedanken an Euch zu verschwenden, dann kann man über Haus verlassen nachdenken.


    Wisst ihr was rassemäßig drin ist?

  • Wir wollten hier einfach auch mal rausfinden, ob jemand ähnlich große Probleme hatte, oder jemanden kennt, bei dem es so war. Wir fühlen uns sehr alleine damit. Wenn es bei jemandem auch extrem gewesen ist, das Thema aber überwunden werden konnte, wäre das sehr interessant...

    Danke für den Tipp, wir werden das mit dem Gitter weiter üben, bis es auch ohne fiepen klappt...

    Dann sind wir das alles wohl falsch angegangen und kriegen jetzt die Quittung dafür, aber besser spät, als nie lernen... In unserem Umfeld fragt aber auch jeder: "Bei euch ist das so heftig? Komisch, bei uns ist alles entspannt..." Wichtigste Einsicht: Jeder Hund ist anders...

    Nein, ihr seid nicht allein damit.

    Wir haben im Forum eine "Selbsthilfegruppe" zu dem Thema.


    Dort findest du viele Erfolgsgeschichten, aber lernst auch die bittere Realität kennen, dass es Hunde gibt, die es nie richtig lernen.

    Meine erste Hündin gehörte leider zur letztgenannten Gruppe, das war aber auch in großen Teile selbstverschuldet und heute mache ich es anders und mein Kleinteil bleibt gut alleine.


    Was ich euch mitgeben kann: bleibt dran, habe Geduld und lasst die Leute reden. Ihr werdet euren Weg finden, die meisten Hunde lernen es!


  • Für mich klingt das so, als seit ihr einfach vieeeel zu großschrittig im Training. Passiert oft, dass man das Gefühl hat, dass es schon kleinschrittig ist, was es aber nicht ist. Wenn der Hund unruhig ist ist das für dich das Zeichen, dass der Schritt zu groß war.


    Hier zB: "Kurzzeitig hat sie sogar eine Stunde geschafft, in der sie zwar nicht wirklich entspannt gewesen ist" hier hat sie es nicht geschafft alleine zu bleiben, sie war nur nicht laut. Nur, weil der Hund nicht bellt, jault oder heult heißt das nicht, dass der Hund gerade gut alleine bleiben kann.


    Nach einem blöden Vorfall muss ich mit Daisy auch wieder ganz vorne anfangen. Bedeutet: ich gehe raus mit immer demselben Ritual (bei ihr helfen Rituale) sitze im Flur und beobachte sie durch die Kamera. Erst nur ein paar Sekunden und wenn sie das nach einer Weile gut gemeistert hat, immer etwas länger. Mit gut gemeistert meine ich, dass sie körpersprachlich entspannt ist. Da kommt es auch etwas auf den Hund an. Daisy legt aus Frust manchmal den Kopf ab, das ist bei ihr nicht unbedingt ein Zeichen der Entspannung. Ist mühselig aber lohnt sich auf Dauer. Bei ihr ist es so, dass sie mich in der Wohnung nicht stalked. Also sie läuft mir nicht ständig hinterher oder muss mich immer im Blick haben. Sie kann im Schlafbereich liegen und es interessiert sie nicht, was ich in der Wohnung sonst mache. Sollte das bei euch nicht der Fall sein, ist das die Stelle, an der ihr beginnt zu Trainieren, bevor ihr die Wohnung verlasst.

    Ich bin sowieso ein Fan davon, dass der Hund nicht immer freien Zugriff auf die gesamte Wohnung hat. Bei Daisy zB hilft es, wenn sie nicht auf die Flurtür gucken kann.


    Das Wichtigste bei dem Thema ist aber mMn Geduld. Das wird nicht in 3 Wochen klappen. Wenn ihr mit diesem Gedanken dran geht, dass es bis dann und dann klappen muss, setzt ihr euch selbst und den Hund unter Druck und das behindert/schadet euch nur. Und bitte vergleich euch nicht mit deinem Umfeld. Nur weil die sagen, dass bei denen alles gut klappt, muss das noch lange nicht stimmen.


    Edit: auch noch wichtig: solltet ihr den Hund alleine lassen, während sie das noch nicht kann und sie viel jault oder bellt kann das mehr Konsequenzen haben, als wütende Nachbarn. Das kann auf Dauer dazu führen, dass ihr die Wohnung verliert oder den Hund abgeben müsst.

  • Vielen Dank für die ganzen Antworten und Tipps! Das macht Mut zu hören, dass wir nicht alleine damit sind. Unser Hundetrainer meinte, unsere Hündin hätte auch etwas von einem Hütehund. Schäferhund wäre drin und auch Windhund, da sie auffällig lange Beine hat, sehr schnell ist und großes Bedürfnis hat zu sprinten. Sie bellt eigentlich nie, dafür aber ganz oft abends, wenn sie Schritte im Treppenhaus hört. Es hört sich dann an, als würde sie unsere Wohnung bewachen wollen. Sie knurrt und bellt dann. Es ist kein durchgehenden Bellen, auf ein längergezogenes Knurren folgt wieder ein Bellen. Heult sie vielleicht deswegen so, weil sie ein Hütehund ist bzw., kann sie vielleicht deswegen schlecht alleine bleiben? Für uns ist es der erste Hund, den wir erziehen. Wir müssen also noch viel lernen.

    Unsere Hündin ist schließlich auch erst zehn Monate alt, sie wird dann bei richtigem Training hoffentlich auch ihre Entwicklungen machen.

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